Der feine Unterschied ?

  • Hallo Videofreunde!


    Ich bin Mitglied in einem Filmclub, der selbstredend unter den Fittichen des "BDFA" angesiedelt ist. Jetzt hier meine Frage, die ich mir in der letzten Zeit immer öfter stelle:
    Besteht ein Unterschied in den Ansichten/Absichten eines "Amateur-Filmers" und denen eines "Hobby-Filmers" und wenn ja, wie steht Ihr dazu?
    Ich hoffe auf eine rege Diskussion und grüße


    Seniorvifre

  • Hmmm - ein tiefgründiges Thema ;)
    Wenn man davon ausgeht, daß das Wort Amateur = Liebhaber bedeutet, ist ein Amateur also jemand, der irgend etwas aus Liebhaberei tut - in unserem Fall das Filmemachen - ohne Absicht, damit Geld zu verdienen. Nicht umsonst sagt man, ein Profi sei jemand, der mit seiner Tätigkeit Geld verdient, während ein Amateur jemand ist, der mit seiner Tätigkeit Geld ausgibt.


    Ein Hobby ist vom Grundsatz her eigentlich dasselbe: etwas Bestimmtes aus Liebhaberei tun, ohne damit Geld zu verdienen.
    Und dennoch, so denke ich, gibt es im Sprachgebrauch einen feinen Unterschied: ein Film-Amateur (nicht Amateurfilmer sagen !!!) tut es wohl mit mehr Ernst und dem Bestreben, kleine Kunstwerke zu schaffen. Hobbyfilmer tun es wohl eher als Nebenher-Freizeitbeschäftigung und sind meist mit einem einfachen und schnellen Ergebnis zufrieden - zum schnellen Vorführen im Familienkreis (Geburtstag, Party usw.). So sehe ich es.


    @ seniorvifre
    BDFA-ler sind natürlich "Film-Amateure", keine Hobbyfilmer ! ;-))
    Bin auch in der BDFA-Zunft.


    Denke aber, man sollte das nicht zu ernst sehen.
    Gruss Wiro

  • Hallo,
    man erkennt sie sofort, im Uelaub, bei Veranstalltungen usw.
    Der Film-Amateur nimmt seine " Filmarbeit " etwas ernster. Er arbeitet
    mit Stativ, hat meistens seine Frau als Assistentin und Schlepperin dabei.
    Der Hobbyfilmer macht alles selbst. Er hat den Camcorder am Riemen auf
    dem Bauch hängen, gefilmt wir dann im Gehen und schnell noch rundherum
    alles drauf, Zigarette bleibt natürlich im Mund. Die Aussprüche oft: Alle meine Nachbarn staunen über meine ruhige Hand.
    ABER nicht ALLE filmen so. Amateur - Filmer sind meistens Mitglied in einem
    Filmclub, unter Gleichgesinnten. Erfahrungsauschtausch und Probleme werden dort besprochen( nicht überall) Man kann seine Werke zeigen.
    Und man kann sich mit Filmfreunden unterhalten.
    Hobbyfilmer machen ihre Filme gerne nur für sich. Anderen zeigen ist nicht
    nötig. Aber BEIDE haben eine sehr schöne Freizeitbeschäftigung.
    Nehmt meine Zeilen nicht allzu ernst aber habe ich nicht etwas Recht?
    Gruß Fritz

  • Hi,
    ich würde gerne das lange hmmm von Wiro aufgreifen.Auch in diesem Fall wird es wahrscheinlich nicht gelingen, das beliebte Einsortieren in Schubladen schlüssig zu Ergebnissen zu verwerten. Jeder Handwerker wird feststellen, daß der engagierte Heimwerker eine Sache ebenso gut, wenn nicht besser hinbekommen kann.. Simpler Grund ist der nicht ins Gewicht fallende Zeitfaktor. Der Handwerker hat halt vorher seine Leistung kalkuliert.Und nur den Lohn wird er berechnen können. Er ist der Profi, der Amateur kann ihm ne Nase drehen, er will ( muß ) kein Salär erwirtschaften.
    Genau so siehts wohl bei den Filmschaffenden aus. Der Hochzeitsfilmer hat den Preis ausgehandelt, der ist immer zu niedrig, er sitzt eh schon zu lange am Projekt, irgendwann wird der Kompromiß auftauchen. Auch hier ist der Profi ( er verdient seine Brötchen damit ) dem genau so begabten Hobbyisten im Nachteil. Der scannt immer noch ganz gemütlich die Jugendbilder des Paares, retuschiert , bearbeitet die Bilder bis zur Perfektion. Ohne Kostendruck, just for fun.
    Ich hab ne Menge mit allen hier im Beitrag auftretenden Spezies zu tun. Pauschalieren, katalogisieren würde ich nicht wollen. Ich hab saumäßig zusammengeschusterte Profiarbeiten genau so gesehen wie liebevollst ausgestattete Amateur-Hobby-Liebhabercuts.
    Ich meine, das gilt am Bau, im " Filmgeschäft" genau so wie bei Politikern.. Hier wird ja wohl niemand davon ausgehen, daß eine erfolgte Entlohnung auch nur im Geringsten mit einer erbrachten guten, professionellen Leistung in Bezug gebracht werden kann.
    Naja, und den beschriebenen freihändig drehenden, rauchenden, allen ins Bild rennenden, völlig beratungsresistenten Hansdampf, den kannste eh nie ausräumen.
    Lasst uns ein Ergebnis bewerten, nicht den voreingestellten Stand des Schaffenden, wobei auch das eigentlich nicht geht.
    hhmmmm Jörg

  • Hallo


    Gut, daß dieses Thema einmal in unserem Forum detailliert diskutiert wird. Die Frage ging auch mir schon oft im Unterbewußtsein durch den Kopf. Ich finde, daß wie Jörg die Frage beantwortet, ebenfalls am Treffensten ist. Ich nehme also an, daß wir im Forum wohl alle Amateur-Filmer sind.


    Gruß
    Günter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günter


    Ich glaube Du hast Recht, denn der

    Zitat

    ...freihändig drehenden, rauchenden, allen ins Bild rennenden, völlig beratungsresistenten Hansdampf...

    meldet sich entweder erst gar nicht im Forum an oder bleibt zumindest nicht lange. :feixen:


    Lieben Gruss
    Edi

  • Hallo,


    auch ich kann mich der Meinung von Jörg gut anschließen. Filmen ist mein liebstes Hobby und da ich diese Filme auch zur Diskussion stellen möchte, bin ich ebenfalls im Klub Kölner Filmer bzw. im BDFA organisiert.


    Der hieß früher „Bund Deutscher Filmamateure“ und das fand ich auch gut so. Allerdings war das einigen Funktionären - überspitzt geschrieben - nicht mehr standesgemäß genug. Darum heißt der Verband jetzt auch „Bund Deutscher Filmautoren“ das klingt natürlich schon wieder vornehmer als die schlichte Bezeichnung Amateur. Für den Verband mag das ja wichtig sein, aber der einzelne Filmer sollte sich selbst und sein Schaffen nicht wichtiger nehmen als es tatsächlich ist. :feixen:


    Hier sind wir zu Gast bei Freunden, halt bei Videofreunden und da unterstelle ich dem Hobbyisten die gleiche Ernsthaftigkeit wie dem Amateur. Darum bin ich auch gerne Hobbyfilmer und da stehe ich auch zu!!!


    Gruß
    Detlev

    Mehr Lust am Filmen -Sony A7RII + A7S + Fuji X-S10 + Pana FZ2000 + TZ101 + Leica CL + Leica D-Lux + HX99V+20V + YI4K

  • OT:
    Manchmal könnte ich meinen Namen richtig in die Ecke schmeißen. In den deutschen und den tschechischen Märchen ( da als Honselka") bin ich schon der Doofe und nun auch noch hier "Hans(dampf)" :heul::heul::heul:
    Das Leben kann sooooooooo ungerecht sein!!
    :besoffen: H A N S :haarezuberge:

  • Darf ich auch ?


    Keine Gegenrede ... na dann :


    Ich glaube, den Zigarettenrauchenden vor dem BauchmitderKamerarumrennenden, den nennt man Deppen !


    Ein Hobbyfilmer ist jemand, der mit den gegebenen Mitteln das Beste herauzuholen versucht. Da kann man sich i.d. R. ansehen, da läuft Mutti nicht immer winkend durchs Bild.


    Und der Amatuer, der hat schon einen Halbfimmel, legt auf besondere Ausrüstung wert, weiss was "interlaced" oder "bottom field first" usw. ist.
    Auf der Bildwand flimmert allerdings das gleiche wie beim Hobbyfilmer, wenn auch die Bildquali besser ist und die Schwenks sanfter.


    Und ein Profi. Nun, bei dem guckt man auch schonmal einen Film zuende ..


    Ich hab' ja gefragt ....


    Ecki

  • nichts anderes hat doch Jörg gesagt/gemeint, oder ?? Und oft sind die Grenzen - wie immer im Leben - fließend.



    Zitat

    Original von SFK
    Manchmal könnte ich meinen Namen richtig in die Ecke schmeißen.


    und was, lieber Hans, soll der arme Max Mustermann sagen ? Der ist doch noch zu allem Überfluss auf jeder Muster-EC-Karte zu lesen.


    So what ! :feixen:


    Viele Grüße
    Stefan

    alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher (Voltaire)

  • Hallo Videofreunde!


    Eigentlich hatte ich vor, während der Diskussion vornehm im Hintergrund zu bleiben. Doch wenn in 24 Stunden 11 Beiträge zustande kommen, ist das doch eine Reaktion meinerseits wert.
    Fazit bis hier: Alle Beiträge bis auf den, der nur einfach 3 Schubladen anbietet "Profi-Amateur-Hobby" finde ich alle bemerkenswert!
    Gruß
    Seniorvifre

  • Was wolltest Du mit diesem Diskussionsfaden eigentlich genau bezwecken?
    Ich meine, außer daß Du sie bemerkenswert findest.
    Gibts von Dir auch eine Meinung?
    Gruss Wiro

  • Wiro


    Sicher muß ich sagen, dass ich bis jetzt nicht genau wusste, zu welcher Kategorie von "Filmern" ich mich zählen soll. Deshalb auch meine Fragestellung, ob da wohl ein Unterschied besteht.
    Eure Beiträge haben vieles zur Klarstellung beigetragen, dass ich kein "Amateur", geschweige ein "Profi" bin und auch nicht danach strebe.
    Als "BDFA"-ler hast Du ja sicherlich auch die neue Verbandszeitschrift erhalten und den Beitrag von Dr.Richter auf der ersten und den von Mechthild Winkler auf der zweiten gelesen. Sie sprechen mir aus dem Herzen.
    Diese Beiträge sollten sich die Verbandsfunktionäre, Landes(fürsten)vorsitzenden und Juroren hinter die Ohren schreiben.
    Nichts gegen unsere Clubvorsitzenden, die sich alle Mühe geben, die Mannschaft zusammenzuhalten.
    (Da Du aus dem Tal der ROTEN TRAUBEN kommst und BDFA-ler bist, gehe ich wohl recht in der Annahme, dass Dir der Videoclub Ahrweiler sehr nahe steht, den ich wegen seines Internetauftrittes sehr schätze.)
    Noch eins zum Verständnis: Mein Frust rührt her von mehrmaligen Besuchen (als reiner interessierter Zuschauer, nicht als Autor) von Landesfilmschauen udgl.


    Gruß
    Seniorvifre

  • :feixen::feixen:
    Ich habs vermutet, daß der Grund Deiner Fragestellung die neue Verbandszeitschrift ist. Deshalb meine neugierige Nachfrage.


    Na ja, zu den beiden Artikeln von Dr. Richter und Mechthild Winkler kann ja jeder seine eigene Meinung haben. Ein bißchen Wahrheit ist schon dran.
    Gruss an die Saar
    vom Wiro

  • Wiro


    Ich hatte meinen Beitrag schon "gepostet", so sagt man doch bei Euch jungen Leuten, als ich die Zeitschrift heute bekam!
    Aber hier zeigt sich, dass Handlungs- und Klärungsbedarf besteht.
    Hiermit sollten wir unsere "internen Bemerkungen" beenden und der allgemeinen Diskussion ihren Lauf lassen.
    Gruß
    Seniorvifre

  • Naja, ich war auch mal kurz vor einem Beitritt in den BDFA.
    Dann docktorte es mir dann da doch zuviel und es wimmelte von Spitzmaulfröschen ( eigene Einschätzung ).
    Da hab' ich mir gesagt, ich lass' es lieber und filme frei von der Leber weg.
    Aber das ist ein anderes Thema.


    E.Z.