Langzeit-Haltbarkeit von mini-DV Bändern

  • Zitat

    Aus diesem Grund, sollte man unwiederbringliche ältere analoge Aufnahmen, sofort auf MiniDV- oder DV-Bändern archivieren.


    Darf ich da noch etwas ergänzen.


    Bevor die analogen Filme auf DV Band gesichert werden,mietet man sich einen guten S-VHS Rekorder mit korrektem Ausgabe-Signalanschluss Y/C.
    Dieser Y/C Anschluss verbindet man mit einem ADVC 300.
    Dieser ADVC 300 hat verschiedene Anschlüsse,davon verwendet man einen Y/C Ausgangsanschluss und verbindet diesem mit einem guten Studio-Kontrollmonitor.
    Damit hat man schon mal im Blickfeld,was die Filtereinstellungen des ADVC`s bieten.


    Nun mal zum Ton.
    Das führen wir mal nicht so lala einfach auf den ADVC,damit er dies mit dem Bildanteil synchronisieren kann.
    Sondern,wir verwenden einen sogenannten Hush Denoiser um das Grundrauschen vom Ton zu eliminieren.
    Ein Noise Reduction Gerät gibts auch von ELV,im Preis etwas günstiger.


    Audio-Ausgang des Noise Reducer verbinden wir nun mit dem Audio-Eingang am ADVC.


    Wenn jetzt aber Jemand meint das wärs......
    Dann muss ich ihn etwas entäuschen.
    Wir sind erst am Anfang der Restaurationsarbeit.


    Wir verbinden den Y/C Ausgang und den Audio-Ausgange des ADVC an eine
    Videoschnittkarte,wie z.B.DV Storm 2 oder an eine gute TV Einbaukarte,im PC.
    Ja,richtig gelesen,Y/C nicht den DV-Ausgang.
    Datenströme die von analogem Material auf dem PC in DV-AVI vorliegen lassen sich nicht mehr sauber filtern.


    Mit dem kostenlosen Captureprogramm VirtualDubMod lesen wir die Daten auf eine genügend grosse Festplatte ein,im Rohformat UYVY.


    Für den nächsten Schritt verwenden wir auch VirtualDubMod.
    Nun trennen wir das Video vom Audioanteil.


    Den Bildanteil von diesem einzelnen Stream bearbeiten wir
    mit dem kostenlosen Frameserver Avisynth.[Hilfe und Anleitungen gibts im Netz]Flirrende Ränder croppen,16 pixelbreiten schwarzen Rand "dranborden" Bildrauschen komplett entfernen und und...


    Den Audiostream kann man auch mit einem etwas einfacheren Hilfsprogramm,wie etwa Magix Music Cleaninglab 2005 deluxe etwas verbessern.es muss nicht unbedingt mit Wavelab 5 und den Waves Diamond Bundles gearbeitet werden.
    Kostenpunkt des Letzteren cirka 10`180 SFr.


    Nun gibts viele Wege die beiden Streams wieder zusammen zu verbinden [muxen]
    Mit VirtualDubMod muxen und einen passenden Codec wählen um direkt einen DV-AVI Stream zu erzeugen.
    Oder man legt beide Streams in ein Videobearbeitungsprogram auf die Timeline und erstellt von da aus die passende Datei,oder exportiert sie direkt auf ein DV-Band.


    Es gibt Fälle wo noch weitere Geräte vor dem ADVC angeschlossen werden müssen,Multi Color Corrector......Das führt hier aber zu weit,alles aufzuzeigen.


    Sorry...so einfach wie es "Pro Jo" in einem einfachen Satz geschrieben hat ist die ganze Sache leider nicht.


    Aber warum denn dieser Aufwand


    ganz einfach...so hat man auch noch nach 15 Jahren und mehr immer noch Freude an den schönen Bildern und muss sich von den Enkeln nicht sagen lassen...he, Opa was hast Du denn da zusammengeschustert.

  • Hallo,


    das klingt aber nach einem Opa mit richtig Knete, Sehr viel Wissen und vor allen noch mehr Zeit dazu.


    Nun weiss ich, was ich machen müss, wenn ich es mal richtig machen wollte. :D


    Aus der ganzen langen Diskussion habe ich für mich extrahiert, dass es sinnvoll ist die DV-Bänder zu belassen, weil es darauf die längste Haltbarkeit gibt bei korrekter Behandlung.


    In heutigen Zeiten, wo so manche "günstig" gekaufte gebrannte DVD ihr Wissen nach einem halben Jahr einbüsst, halte ich das für einen grossen Vorteil.

  • Hallo,


    ich möchte unserem Multimedia-Spezialisten „goldwingfahrer“ antworten.
    Ich wüsste nicht, was an dem Satz: „Aus diesem Grund, sollte man unwiederbringliche ältere analoge Aufnahmen, sofort auf MiniDV- oder DV-Bändern archivieren.“, zu einfach sein sollte.
    Das ist allgemein zu Verstehen.


    Unser Junggebliebener Video-Spezialist, hat mit den danach folgenden Ratschlägen schon Recht. Aber diese umfangreichen Korrekturen, nehmen eigentlich nur Profi-Schnittstudios für viel Geld vor.
    Das war eine gut gemeinte Beschreibung von Korrekturmaßnahmen. Diesen Aufwand wie hier beschrieben, betreibt glaube ich, kein fortgeschrittener Video-Freund, geschweige denn ein Anfänger.
    Ich kenne Leute, die 200 Stück VHS-Video-Kassetten besitzen. Um die, wie in diesem Fall, einigermaßen gute Bild- und Tonkorrekturen durchzuführen, bräuchte der Cutter vermutlich 2 Jahre für alle Filme. Es sei denn, der Schnitt-Meister ist schon Rentner. Die meisten Filmamateure kaufen sich einen Stand-alone-DVD-Recorder, und überspielen ihre Movies unkorrigiert, mit schlechten Authoring-Programmen, die im DVD-Rekorder integriert sind, auf DVD.


    Interessante Begegnung:
    Im Jahre 2000 besuchte ich das Studio der Abendschau in Nürnberg, des Bayerischen Rundfunks. Damals führte der zuständige Bild-Ingenieur Herr Jobst, andere und mich, in den Studioräumen herum. Sein Name wird auch im Abspann der Sendung „Die Abendschau“ genannt.
    Wie es der Zufall so will, sah ich in einem Zimmer, einen digitalen Sony Betacam SX-Studio-Schnittrekorder, der zu dieser Zeit 120.000 DM kostete. Verbunden war der Studiorekorder direkt mit einem normalen VHS-Rekorder von JVC. Die Aufnahmetaste des Studiorekorders leuchtete. Also nahm der Profi-Rekorder, von einem analogen VHS-Band auf. Die Bilddaten liefen ohne Umwege, direkt in den BNC-Bildeingang (FBAS) der Profi-Maschine, was mich eigentlich wunderte, da Bild-Ingenieure immer eine optimale Bildqualität voraussetzen. Der Ton wurde ebenfalls nicht korrigiert. Das Audio-Signal wurde nur mit einem dazwischen geschalteten Adapter, für eine Anpassung des Pegels, von dem Cinch-Ausgang des JVC, zum analogen symmetrischen 3pol-XLR-Eingang der 4:2.2-Aufzeichnungsmaschine hergestellt, da sonst das Ton-Signal vom JVC zu leise wäre.


    Herr Jobst begründete das Vorgehen damit, dass das VHS-Video schon die optimale Bild- und Tonqualität hat. Außerdem führt jedes weitere durchschleifen der Signale zu Qualitätsverlusten.
    Das ist richtig.


    Meine persönliche Meinung ist, dass bei schlechten VHS- oder Video8mm-Aufnahmen von Hobbyfilmern, unbedingt Bild- und Tonkorrekturen durchgeführt werden sollten. Beim Bild, ein guter Weißabgleich, ohne Farbstiche. Eventuell einen horizontalen Bild-Jitter beseitigen. Beim Ton, hauptsächlich verrauschte analoge Mono-Längsspur-Aufnahmen verbessern.


    Nicht so bei Aufnahmen mit guter, oder sehr guter Bild- oder Tonqualität. Bei Camcordern mit Hi-Fi -Wiedergabe ist das Rauschen weniger problematisch. Hier sitzen die Audioköpfe direkt auf der Kopftrommel. Durch die Schrägspuraufzeichnung des Tons, wird ein Dynamikumfang von 90 dB erreicht. Ein Eigenrauschen ist damit praktisch nicht mehr hörbar. Als Korrekturmaßnahme könnten eventuell, die Kopfumschaltgeräusche herausgefiltert werden. Auch die Klangqualität, der meistens schlechten integrierten Camcorder-Mikrofone, könnte man schon verbessern.


    Zwei Fragen:
    Wie füge ich zwei zeitlich unterschiedlich lange Streams, lippensynchron zusammen?
    Wird dabei der Cursor in der Timeline so lange bewegt, bis sich z. Bsp. eine genaue Synchronisation mit den Lippen ergibt?
    Soweit ich weiß, braucht man dazu eine Echtzeit-Video-Schnittsoftware (Timecode), die ein bildgenaues schneiden der Streams beherrscht.
    Automatisch wird das die Software nicht synchronisieren.


    Sollte ein Enkel den Satz sagen: „He Opa, was hast du denn da zusammengeschustert.“, dann hat sich nach meiner Meinung, der Opa einen minderwertigen Camcorder gekauft. Wenn wir ehrlich sind, gab es schon vor zwanzig Jahren, Camcorder mit sehr guter Bild- und Tonqualität.
    Es war damals schon ein Unterschied, ob man angenommen 1.000 DM oder 3.000 DM, für einen Camcorder bezahlen wollte. Ein heute 6.000 Euro teuerer MiniDV-Camcorder, ist mit Sicherheit besser als ein 500 Euro MiniDV-Gerät. Wenn sich die Leute damals für einen besseren Camcorder entschieden hätten, bräuchte man heute weniger korrigieren.


    Gruß


    Pro Jo

  • Halo ProJo


    Ich habe ja nur geschrieben......"""als Ergänzung"""zu Deinem Beitrag.


    Zitat

    Herr Jobst begründete das Vorgehen damit, dass das VHS-Video schon die optimale Bild- und Tonqualität hat.


    Ton...Ja.
    Bild..ein eindeutiges NEIN.


    Warum...schau mal beim Testeinlesen eines alten VHS Streams die Bildausgabe an einem Studiokontrollmonitor an.
    Ausgegeben ab einem ADVC 300 und einmal vor dem ADVC 300.
    Abspielgerät JVC 9860 S-VHS mit TBC und 3D DNS.


    Zitat


    Nicht so bei Aufnahmen mit guter, oder sehr guter Bild- oder Tonqualität


    ja,wenn der Film danach am TV angezeigt wird,DVD.


    Nein...wenn der Stream per Beamer gezeigt wird.Da muss fast immer einen schwarzen kleinen Rand ums Bild "gelegt" werden.
    Die Fehler sieht man am Besten wenn man eine Bilderschau macht,wo die Bilder "ausschwenken"


    Zitat


    Wie füge ich zwei zeitlich unterschiedlich lange Streams, lippensynchron zusammen?
    Wird dabei der Cursor in der Timeline so lange bewegt, bis sich z. Bsp. eine genaue Synchronisation mit den Lippen ergibt?
    Soweit ich weiß, braucht man dazu eine Echtzeit-Video-Schnittsoftware (Timecode), die ein bildgenaues schneiden der Streams beherrscht.


    Echtzeit-Video-Schnittsoftware ...Ja,wie z.B. DV-Storm2 im Verbund mit Edius pro.Dann trennt man den Video und den Audioanteil voneinander und legt den Audioanteil z.B.auf eine separate Spur.


    Zitat

    dann hat sich nach meiner Meinung, der Opa einen minderwertigen Camcorder gekauft.


    Es geht hier ja nicht um mich.Ich filme ja nicht,kann ja nicht alles machen, sondern um angelieferte Filme.


    Zitat

    Wenn sich die Leute damals für einen besseren Camcorder entschieden hätten, bräuchte man heute weniger korrigieren.


    Hast vollkommen recht,nur ich kann das den Kunden so nicht sagen :D


    S-VHS--ADVC 300--VDubMod--Avisynth--Edius--Procoder 2--PowerTools 2.
    Y / C --Grobfilterung--Capturen--Filtern--Filtern/Schneiden--Mastering-Authoring.


    Nachtrag --Abtastung in 4.2.2 ist schon richtig,klappt ja auch mit der DV-Storm per Y/C mit VDubMod.
    Frag mal dem Moderator-"Weizen" [mir hat ers ja zuerst auch nicht geglaubt]



    Sony Betacam SX........ca.30 KG. schwer--BxHxT = 50 cm x 22 cm x 70 cm ??
    und links vorne nen Einschubschacht ??

  • Ich habe selten so viel Text und so wenig Aussage auf einem Haufen gesehen. ProJo scheint Politiker zu sein.


    :feixen:


    Sei's d'rum. VHS und SVHS-Bänder, ebenso wie DV- Bänder werden standardmässig vor der Bearbeitung über eine Korrekturmaschine geschickt. Die sorgt u.A. für eine sog. TimeBaseCorrection, um die Bänder überhaupt schnittfähig zu machen. Eine Tonkorrektur wird nur insofern durchgeführt, als dass zu laute Stellen geclippt werden.


    Das war Usus zu prä-NLE - zeiten. Heute übernhemen das i.d.R. bereits die Aufnahmemaschinen oder -plugins von APP & Co.


    Für VHS&Co. im NLE gibt es keine automatische Lippensynchronisation. Wenn man einen Tonstream hinzufügen will, sucht man sich markante Stellen ( einen Knall, "P" oder "T"- Laute ) am Anfang und Ende, gleicht die Streamlänge an und synchronisiert das Ereignis mit dem Bild. Oder man hat schnelle Finger .....


    E.Z.

  • Hallo goldwingfahrer,


    deine Ergänzungen sind in Ordnung, sagt ja keiner etwas. Ich finde es für gut, wenn qualifizierte Leute zu den Themen, weitere Vorschläge oder Verbesserungen einbringen. Das ist ja der Sinn des Forums.
    Ich wollte dir nur, wie geschrieben mitteilen, dass Video-Amateure solch umfangreichen Korrekturmaßnahmen nicht durchführen. Ich kenne keinen Anfänger der das macht. Den Amateuren fehlt dazu das nötige Fachwissen. Mehr wollte ich damit gar nicht ausdrücken. Du erwähnst mit der JVC-Maschine die Abkürzung „TBC“, ich bin mir ziemlich sicher, dass 99% der Filmeinsteiger, diese Bedeutung nicht wissen. TBC – Time Base Corrector. Es ist aber gut, wenn du das trotzdem schreibst. Anfänger können sich ja dann informieren. Bitte verstehe mich nicht falsch.


    Zur Bildqualität:
    Das war die Meinung des Bild-Ingenieurs. Ich selbst schrieb ja, dass bei älteren VHS-Filmen, auf jeden Fall eine Bildverbesserung stattfinden sollte. Da bin ich völlig deiner Meinung.


    Danke für den Rat, mit der Video-Schnittsoftware.


    Erstaunlich ist, dass DV-Strom auch das 4:2:2-Format beherrscht. Ich glaube es dir, denn vermutlich arbeitest du auch damit. Normalerweise ist hier das 4:2:0-Format vorrangig. Um so besser. Ich kenne die echte 4:2:2-Verarbeitung, nur von Avid Xpress Pro.


    Das Opa-Zitat habe ich nicht auf dich bezogen, sondern auf die Betreffenden, die sich damals für minderwertige Ware entschieden. Es ist schon klar, dass du das deinen Kunden so nicht sagen kannst. Das bleibt, aber ja weitgehend unter uns.


    Die meisten Fernsehsender arbeiten mit Sony-Equipment. Das kommt von den alten Betacam SP-Zeiten.
    Analoge Betacam SP-Kassetten, sollen angeblich auch in eine, dafür speziell konstruierte digitale Sony SX-MAZ passen. Habe ich einmal irgendwo gelesen.


    Hallo E. Z.,


    ich wollte ich wäre Politiker, dann bräuchte ich keine Steuern zu bezahlen. Ich wüsste auch nicht, dass meine Darstellungen keine Aussagen haben. Nenne mir ein Beispiel, das du nicht verstehst. Ich habe nur versucht meine Erfahrungen mitzuteilen. Wenn ich das nicht darf, bin ich im falschen Forum.
    Mit den folgenden Ausführungen, bin ich deiner Meinung.
    Dass normalerweise das gesamte Band mit einem synchronisierten Schwarzbildsignal (Black-Burst), mit dem dazugehörigen Time Code bespielt werden sollte, weiß ich ebenfalls. Beim TBC (Time Base Corrector) wird das letzte „gute Bild“, solange in den Bildzwischenspeicher gelegt, bis die Elektronik im Chip erkennt, dass das Bildsignal wieder mit den vorgeschriebenen Studio-Parametern übereinstimmt. Bitte nicht auf die Goldwaage legen, das ist nur die grobe Wirkungsweise eines TBCs. Aber sage das einmal einem Amateur. Dieser erkennt wahrscheinlich, den Sinn der Sache nicht.
    Sorry, es tut mir leid, aber mein Beitrag ist schon wieder so lange geraten.


    Gruß
    Pro Jo

  • Nein, das ist nicht die Funktionsweise eines TBC.
    Das ist Schnee von gestern und würde hier zu weit führen.
    Aber wie soll ich das einem Amateur erklären ?
    Wenn Du statt nur den Wikipedia-Eintrag zu lesen ( wenigstens kannst Du "cut and paste" ), einfach den darunter liegenden Eintrag bei Google gelesen hättest, wärst Du jetzt schlauer.
    Der Wikipedia-Eintrag ist jedenfalls falsch ( oder stammt der von Dir ? ).


    Guck einfach bei Wikipedia unter FiFo nach und halt' ein wenig inne.
    Im Übrigen zahlen Politiker Steuern. Und - Gottseidank - werden sie nicht für's reden bezahlt.


    Du teilst leider nicht deine Erfahrungen mit, sondern versuchst, Dich zu profilieren. Das ist unter Freunden unerwünscht. Da hilft man und kaut einem nicht das Ohr ab.


    E.Z.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Zitat

    Original von Pro Jo
    Erstaunlich ist, dass DV-Strom auch das 4:2:2-Format beherrscht. Ich glaube es dir, denn vermutlich arbeitest du auch damit. Normalerweise ist hier das 4:2:0-Format vorrangig. Um so besser. Ich kenne die echte 4:2:2-Verarbeitung, nur von Avid Xpress Pro.


    Zum einen sind 4:2:2 und 4:2:0 keine Formate sondern Farbsamplings, also Abtastraten und zum anderen:
    DV kann nur 4:2:0. Alles andere ist kein DV.
    Das ist im DV-Standard festgelegt.
    daneben gibt es noch z.B. DVCAM mit 4:1:1 oder DVCPRO50 mit 4:2:2 Farbsampling.
    Das Bearbeiten von solchen Datenströmen ist keine Domäne von Avid.
    Andere Programme können das auch (Final Cut Pro, After Effects z.B. und kann Edius das nicht auch?)


    Dennoch hat Wendo recht, denn es geht ihm darum, in 4:2:2 zu capturen, so dass die Daten, auch wenn sie ursprünglich 4:2:0 waren, im Rechner als 4:2:2 vorliegen.
    Das gibt natürlich nichts wieder, was vorher weggelassen wurde, filtertechnisch kann das jedoch von Vorteil sein.
    So schrieb er es auch. Jedenfalls habe ich es so verstanden.


    Viele Grüße
    Marcus


    Und BTW: Das VHS-Bild ist von der Bandbreite her weit unter dem, was ein Fernseher wiederzugeben in der Lage ist.
    Das ist das mit Abstand schlechteste Bild, ever produced.

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

  • Zitat

    DV kann nur 4:2:0. Alles andere ist kein DV.


    DV ist nur ein Oberbegriff.



    4:1:1
    Abtastmethode für d igitales V ideo. Im Gegensatz zur vollen Auflösung der Luminanz (jedes Pixel, beide Fields), wird das Farbsignal nur bei jedem vierten Pixel, dafür aber in beiden Halbbildern horizontal verschoben abgetastet.


    4:2:0
    Abtastmethode für d igitales V ideo. Im Gegensatz zur vollen Auflösung der Luminanz (jedes Pixel, beide Fields), wird das Farbsignal nur bei jedem zweiten Halbbild und nur in halber Auflösung abgetastet.


    4:2:2
    Abtastmethode für professionelles d igitales V ideo. Jedes Pixel wird als Luminanz (Y) und jedes zweite nach den Rot- und Blaudifferenzen (Cr und Cb) abgetastet. Dabei wird die Tatsache ausgenützt, dass das Auge weniger empfindlich auf die Farbe ist als auf die Helligkeit. Digital Betacam, und D1 arbeiten mit 4:2:2.


    4:4:4
    Hochqualitatives digitales Format, bei dem jedes Pixel sowohl in Luminanz wie in den Blau- und Rotdifferenzen abgetastet wird: Wird nur in Effektgeräten verwendet.


    CCIR 601 ITU-R 601
    Internationaler Standard für professionelles digitales Video: Komponent-Video mit einer horizontalen Auflösung von 720 Punkten und einer vertikalen Auflösung von 576 Zeilen (in PAL) und einer Abtastung von 4:2:2 bei 8 bit Datentiefe. Dies ergibt eine Datenrate von 13.5 MHz.


    Zitat

    denn es geht ihm darum, in 4:2:2 zu capturen, so dass die Daten, auch wenn sie ursprünglich 4:2:0 waren, im Rechner als 4:2:2 vorliegen.


    ne..ne..auch wenn sie ursprünglich in 4.2.2 vorliegen----TV Sender senden ja bekanntlich in UYVY,das ist ja 4.2.2.


    Zitat

    Das Bearbeiten von solchen Datenströmen ist keine Domäne von Avid.
    Andere Programme können das auch (Final Cut Pro, After Effects z.B. und kann Edius das nicht auch?)


    Die ersten 2 genannten Programme kannst vergessen.Wir verwenden hier Edius.Leider kann Edius noch nichts anfangen mit Avisynth Scripts,dafür aber der in Edius beigelegte PCE for Edius.Der grössere Bruder Procoder 2 natürlich auch.
    Eine passable Lösung zum Capturen von analogem Material ist mit Canopus Lossless.


    Zitat

    Das Bearbeiten von solchen Datenströmen


    Es geht ja nicht "nur" um die Bearbeitung als solches,sondern man muss ja für die letzte Bildkontrolle auch eine Kontrollausgabe haben,auf einen Kontrollmonitor.Das bietet mir nur die DV-Storm 2 mit Edius und dem PC2.


    Vielleicht kann ja unser Jörg aus Berlin mal was berichten zum neuen Premiere 2,ob da nun endlich eine Ausgabe über die DV Storm möglich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Wendo,


    Oh weh,... das könnt jetzt länger dauern,......



    Zitat

    Original von goldwingfahrer
    DV ist nur ein Oberbegriff.


    Wenn's mal so einfach wäre :wink:
    DV ist ein Videossystem und wird gerne fälschlicherweise als allgemeiner Oberbegriff verwendet. (Bietet sich ja auch an,....... die Bezeichnung wurde so gesehen nicht gerade schlau gewählt,...)
    Tatsächlich umfasst dieser Standard die Formate DV (bzw. genaugenommen DVC), MiniDV, und nun auch HDV.
    Es gibt ein DV, MiniDV und HDV-Logo und diese Logos sind geschützt!


    Er wurde, wenn ich mich recht erinnere 1998 von 10 Firmen, darunter Sony, Philips und Panasonic gegründet und spezifiziert genau das Aufzeichnungs- und Wiedergabeformat inkl. der Farbsamplings.


    Es steht zwar für digitales Video, das bedeutet aber keineswegs, dass es ein Oberbegriff für alles ist, was mit digitalem Video zu tun hat.
    DV wurde von den besagten Firmen ausschließlich als Consumerformat entwickelt. Eine professionelle Nutzung stand nie im Raume.
    (Das kam erst als man gemerkt hat, dass das, was man da gebastelt hat, mit Betacam-SP mithalten konnte)


    Als DV dürfen nur die den spezifizierten Standards entsprechenden Formate bezeichnet werden. (eben besagtes DV(C)/ MiniDV und mittlerweile HDV.
    Nochmal: Alles andere ist kein DV gem. DV-Standard


    Die Formate DVCPRO/ DVCPRO50/ DVCAM werden zwar der DV-Familie zugeordnet, entsprechen aber nicht den Spezifikationen und dürfen daher auch nicht das geschützte DV/ MiniDV-Logo tragen!


    Im DV Standard wird alles festgelegt, sowohl bildtechnisch, wie auch z.B. das Kassettenformat, Aufzeichnungsverfahren, Art der Codierung der Daten, Spurenverwendung, Datenblöcke etc.


    Soviel dazu in Kurzfassung.


    Digibeta, D1, HDCAM und wie sie alle heißen, sind eigene Systeme mit eigenen Standards nach eigenen Spezifikationen und haben nichts mit der geschützten Bezeichnung DV zu tun (auch wenn es digitale Verfahren sind,...).


    Zitat


    4:2:0
    Abtastmethode für d igitales V ideo. Im Gegensatz zur vollen Auflösung der Luminanz (jedes Pixel, beide Fields), wird das Farbsignal nur bei jedem zweiten Halbbild und nur in halber Auflösung abgetastet.


    DAS ist mit Verlaub, der größte Unsinn, den ich je über Farbsamplings gelesen habe.....
    Das würde ja bedeuten, dass jedes zweite Halbbild in schwarzweiß vorliegt,....
    Die Farbe wird bei 4:2:0 Sampling bei jedem Halbbild in halber Rate des Helligkeitssignales in horizontaler UND vertikaler Richtung abgetastet. Also innerhalb einer Zeile mit halber Abtastrate und nur jede zweite Zeile, nicht jedes zweite Halbbild,....
    Mich würd brennend interessieren, wo diese Information so zu finden ist?


    Auf den Rest gehe ich nicht weiter ein sondern empfehle mal die Lektüre dieser ganz besonders interessanten Vorlesung von Prof. Dr. Dittrich zum Thema DV.
    Auch wenn sie sehr kompakt gehalten ist. Ist ja schließlich eine Zusammenfassung einer Vorlesung.
    Das File ist allerdings 25MB groß. Die verkleinerte Version von 4.1 MB ist Hier zu finden.
    Quelle und ©: Prof. Dr. G. Dittrich, Universität Dortmund


    Nur eines noch:

    Zitat


    ....Dies ergibt eine Datenrate von 13.5 MHz.


    Eine Datenrate von 13,5Mhz?
    "MHz" ist eine Frequenz und kann somit wohl höchstens im Zusammenhang mit einer Bandbreite stehen.
    Eine Datenrate muss schon auch eine Anzahl an Informationen pro Zeiteinheit angeben, also z.B. Mbit/sec


    Viele Grüße
    Marcus
    (das sind die Momente, in denen ich Roland schmerzlich vermisse :heul: )

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

  • Hi,


    >>das sind die Momente, in denen ich Roland schmerzlich vermisse <<


    wieso????


    Du übernimmst doch seinen Part sehr kompetent und dazu noch extrem sachlich!!!


    Schön, so einen User hier an Bo(a)rd zu haben.


    Ahoi vom
    Tom

  • Hallo Tom, hallo Marcus,

    Zitat

    Du übernimmst doch seinen Part sehr kompetent und dazu noch extrem sachlich!!!


    das finde ich auch, die positiven Aspekte der Roland-Beiträge bringst Du absolut und auf die "Spitzen" kann ich gut verzichten.
    Danke Marcus.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tom und Wolfgang,


    vielen Dank!


    Sagt mir bitte nur bescheid, wenn ich zu sehr kleinkrämerisch oder wortklauberisch werde.


    Viele Grüße
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

    • Offizieller Beitrag

    Hi Marcus


    Zitat

    wenn ich zu sehr kleinkrämerisch oder wortklauberisch werde.

    Im Gegenteil, ich finde Deine Beiträge sehr sachlich und kompetent. :respekt:


    Mit freundlichem Gruss
    Edi

  • Zitat

    DAS ist mit Verlaub, der größte Unsinn, den ich je über Farbsamplings gelesen habe.....



    http://www.belle-nuit.com/dv/dvddix.html



    Zitat

    Dies ergibt eine Datenrate von 13.5 MHz.


    http://www.tfh-berlin.de/~mixdorff/dvt/dvtskrpt.pdf
    Technische Fachhochschule in Berlin


    4:2:0 - Abtastmethode für digitales Video. Abtastverhältnis für Signale (Y, Cr, Cb) nach dem DV Standard. Die 4 steht für die 13.5MHz Samplingfrequenz von Y, während U (R-Y) und V (B-Y) bei 6.75MHz gesampelt werden - jedoch nur in jeder 2. Zeile. d.h. eine Zeile wird nur Heiligkeit (4:0:0) digitalisiert, die nächste Zeile Heiligkeit und Farbe (4:2:2). Das Luminanz-Signal wird mit 13,5MHz abgetastet, die Chrominanzanteile jedoch nur mit 3,375 Mhz, wobei entweder eine Abtastung des C-Signales erfolgt oder eine ZeitKompression der Cr/Cb Anteile, die zuvor im 4:1:1 Verhältnis abgetastet wurde. Bei diesem Verfahren teilen sich je zwei Pixel neben- und untereinander (1. und 2, Zeile) denselben Farbwert. Kommt bei DVCam und DV (PAL/625) zum Einsatz. Die 4:2:0 Variante nutzt den Effekt, dass das Auge die horizontale Auflösung besser wahrnimmt als die vertikale. Die Daten werden gegenüber 4:2:2 ebenfalls auf die Hälfte reduziert.


    von
    http://www.ptv-gmbh.de/lexicon/lexicon-09.htm

  • Hallo Marcus,
    ich denke zu wortklauberisch werde ich Deine Erklärungen wahrscheinlich nie empfinden. Im Gegenteil, eine detaillierte Erklärung verhindert Missverständnisse und in soweit hat ja auch Roland viel Gutes beigetragen. Er hat eben nur meistens den richtigen Ton nicht getroffen und in vielen Beiträgen andere persönlich angegriffen und ich denke eben diese Art hat ihn seinen sicherlich fachlich unstrittigen Platz in diesem Forum gekostet. Damit soll´s aber auch gut sein zum Thema Roland.
    Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Beiträge von DIR.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Wendo


    In dem, von Dir aufgeführten, Link ist nirgens eine Datenrate von 13.5 MHz aufgeführt, sondern nur eine Abtastrate von 13.5 MHz, so macht's auch Sinn. :wink:


    Mit freundlichem Gruss
    Edi

  • Ja Edi
    So machts Sinn.


    Aber im Screen ists so geschrieben.
    Hab nicht aufgepasst,war ja schon früh am Morgen.


    Das Luminanzsignal wird mit 13,5 MHz abgetastet. Bei der Abtastung der Farbdifferenzsignale macht man sich zu nutze, dass das menschliche Auge in vertikaler Richtung eine erheblich geringeres Auflösungsvermögen besitzt als in der Horizontalen. Abwechselnd wird eine Bildzeile im Verhältnis 4:2:2 und die darauffolgende Zeile im Verhältnis 4:0:0 digitalisiert. Zeilen, für die keine Farbinformation aufgezeichnet wurde, übernehmen das Farbsignal der darüberliegenden Zeile.


    Aber dass ich so zusammengeschi...werde :haarezuberge:

    • Offizieller Beitrag

    Moin Wendo,


    Zitat

    Original von goldwingfahrer


    http://www.belle-nuit.com/dv/dvddix.html


    dann sollten wir denen mal dringendst eine Korrektur schicken.
    Das ist wirklich kompletter Unsinn. (Und mit einem Datumsstempel von 1998 auch nicht mehr so der neueste Stand wie mir scheint. Da sind mir auf der Seite gleich einige Sachen aufgefallen,... z.B. bei "Mini DV": "Alle Videorecorder lesen Mini DV Kassetten",.. will ich sehen :D )


    Zitat

    Die 4 steht für die 13.5MHz Samplingfrequenz von Y,


    Richtig,... für eine Frequenz, keine Datenrate. Ein IMHO doch elementarer Unterschied.


    Zitat


    ...- jedoch nur in jeder 2. Zeile. .....


    Geeeenau,... Zeile nicht jedes 2. Halbbild,... :wink:


    Auch in dem PDF der TFH Berlin wird nur von Abtastraten, also Frequenzen gesprochen.
    Die Datenraten werden aus den Abtastraten berechnet.


    Zitat


    Aber dass ich so zusammengeschi...werde :haarezuberge:


    Nöööö,..... das lag nun wirklich nicht in meiner Absicht.
    Wollte nur Missverständnisse vermeiden und konnte halt mal was von mir an Dich geben,... sonst ist's ja meist umgekehrt :wink:



    Viele Grüße
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot: