aufsteckmikrofone panasonic-camcorder

  • 1. Wer kann etwas über die beiden von Panasonic angebotenen Zubehör-Mikrofone, das Stereo-Mikro VW-VMS2E und das Stereo-Zoom-Mikro VW-VMH3E sagen? Lohnt sich die Anschaffung, was sind die Unterschiede und jeweiligen Vor- oder Nachteile, hat das erstgenannte Mikro keine Zoomfunktion, gibt es für das erstgenannte eine Möglichkeit das relativ kurze Kabel zu verlängern?
    2. Welches Richtmikrofon (vorwiegend für Sprach- und Theateraufnahmen mit mehreren Sprechern) in einer Preislage bis max. 200 EUR wäre für die NV-GS400EG zu empfehlen, gibt es die Option ein solches externes Mikrofon auch ggf. auf die Kamera aufzustecken, wenn es keine Möglichkeit zum Tonangeln gibt?
    1000 Dank für kompetente Ratschläge!!!

  • Hallo Ick,
    ich denke Theateraufnahmen sind ein ziemlich schwieriges Thema.
    Zuerst wäre 'mal zu klären, welche Aufwand du treiben möchtest.
    Wenn Du unter "Tonangeln" verstehst, daß es nicht möglich ist einen Tonmenschen mit einer "Angel" hinter jedem Darsteller auf der Bühne hinterher zu jagen, so ist dies verständlich.
    Eine andere Möglichkeit wäre aber Mikrofone (z.B. zwei) fest zu installieren. Wie, das kommt auf die Bühnenstruktur an. Die Aufstellung von zwei Mikroständern vor der Bühne oder noch besser das "abseilen" von den Scheinwerferbühnen könnte ich mir vorstellen.
    Zugegeben kommen dann aber sehr schnell noch ein paar andere Fragen in die Diskussion und damit schließt sich erst mal der Kreis, welchen Aufwand willst Du betreiben?

  • Hier kann ich dem WOK nur zustimmen:


    Die Werksmikrofone (auch die nachträglich als Erweiterung zukaufbaren) sind dafür schlecht bis gar nicht geeignet.


    Ich habe das VW-VMS2E seit 6 Jahren und möchte es nicht mehr missen (möglicherweise ist das inzwischen etwas anders - aber das Bild davon sieht meinem mehr als ähnlich).


    Leider sind bei solchen Mikrofonen viele Dinge nicht zu Ende gedacht:

    • Grundsätzlich besser als die integrierten sind diese meist.
    • Umschaltbar von Stereo auf Richtmikrofon (Mono) oder automatisch nach Zoomfaktor
    • Ab einem bestimmten Zoomfaktor gibt es einen Wechsel von Stereo auf Mono.
    • Bei Zoomerei verändert sich noch dazu naturgemäß ständig die Lautstärke, da sich dann die bessere / schlechtere Ausrichtung auswirkt.
    • Wegen fehlendem Windschutz ist grundsätzlich ein eigenes "Verhüterli" nötig - sonst sind Aussenaufnahmen genau so unbrachbar wie mit dem integrierten Mikrofon. Das dürfte für das im "schicken" Metalldesign daherkommende VW-VMH3E noch verstärkt gelten mit seinem Windgeräusche förderndem Metallgitterdesign.
    • Die erwünschte ausgeprägte Richtwirkung hat ihre guten und eben auch ihr Schattenseiten. So bekommt man eben dadurch gerne unbeabsichtigte Störquellen von weiter weg mit drauf, die man schlecht wieder wegbekommt. Und bei Schwenks ist das dann auch nicht unproblematisch insbesondere wenn es um "Verfolgungsschwenks" eines Objektes geht, aber die der Ton des verfolgten Objektes weniger wichtig ist, als der von anderer Stelle.
    • Sowas bekommt auch bei zugeschaltetem Kopfhörer an der Kamera nicht wrklich richtig mit, da ja auch das andere Ohr noch "allumfassend" mitlauscht.
    • Vorbeifahrende Autos, Motorräder, Flieger und sonstiges können sich da massiv auswirken.


    Fazit:
    Zumindest meine Erfahrungen damit düften sich mit vergleichbarem Equipment decken - ohne zusätzlichen Windschutz aussen unbrauchbar, sobald auch nur etwas Wind aufkommt.


    Die Mikrofone sind meist so gebaut, dass sie gerade eben nicht ins Bild hängen bei Weitwinkel. Mit einem Windschutz drüber hängt dieser dann mit der Unterseite früher oder später mit seinen "Fusseln" oben im Bild.
    Abhilfe: zusätzlichen Zubehörschuhadapter besorgen und zwischenstecken, damit das Mikro insgesamt 1 bis 2 cm höher kommt.


    Wenn man sich all dieser Dinge bewusst ist und darauf Rücksicht nehmen kann und will, kann man recht brauchbare Ergebnisse erzielen.


    Nicht ohne Grund werden von den Profis sogenannte Atmo-Mikros (allerdings auch oft aus der Konserve eingespielt) und dedizierte Ansteckmikros (oder Tonarme) bei den gewünschten "Tonquellen" benutzt.


    Gerade bei Innenaufnahmen wäre immer der Versuch sinnvoll, irgendwie an die hauseigene Tonmischung heranzukommen - sei es direkt oder indirekt über ein weiteres Aufnahmegerät und den O-Ton später zuzumischen bzw. vollständig zu ersetzen.
    Das erforderliche Equipment übersteigt ansonsten leicht den Kamerapreis um ein vielfaches und ist dann trotzdem noch lange nicht optimal.

  • @Ick


    wok hat die richtige frage gestellt - und ohne deren beantwortung lässt sich kaum konkrete hardware empfehlen.


    der tip von videomartin, sich den "hauseigenen" ton zu besorgen (falls es solchen gibt), bringt bei ordentlicher mikrofonierung und mischung das beste ergebnis.


    auf jeden fall ist ein normales aufsteckmikro an der cam für theateraufnahmen völlig ungeeignet. der abstand zu den schauspielern ist zu gross, so dass viele störgeräusche und zuviele reflektierte raumanteile des tons aufgenommen werden. der ton klingt dann wie aus der mülltonne mit tollen beigaben vom publikum wie gequatsche, hustern, niesern, rascheln usw.


    der abstand zw mikros und schauspielern muss grundsätzlich so klein wie möglich sein. dafür sind am besten ansteckmikros mit funkstrecke geeignet. die zweitbeste lösung sind von oben abgehängte mikros, die drittbeste sind richtmikros. für alle diese lösungen ist der technische aufwand hoch und damit auch der finanzielle. aber es gibt in vielen gegenden verleihfirmen, bei denen solche ausrüstung für wenig geld tageweise gemietet werden kann. besonders für amateure ist dies eine sinnvolle möglichkeit, ordentliches ton-equipment jenseits der hama-fraktion einsetzen zu können.


    gruss von max

  • Also ersteinmal vielen Dank für die Tips und Ratschläge.
    Da wir mit unseren Theaterproduktionen in verschiedensten Theaterräumen gastieren, ist die Variante, sich ggf. an den hauseigenen Ton zu hängen grundsätzlich nicht zu verwerfen. Andererseits gibt es jetzt eine andere konkrete Anforderung der Aufnahme eines Monologs, für den wir bereits während der Proben zahlreiche Nahaufnahmen ohne Publikum zum Zwischenschneiden etc. machen wollen. Dabei soll möglicht oft die Kamera mitlaufen und auch z.T. in die Kamera gespielt werden. Die Equipment-Mietvariante fällt somit für diesen Fall aus finanziellen Gründen flach - Ziel ist es vielmehr ein brauchbares Grundequipment anzuschaffen, mit dem man möglicht flexibel ist.
    D.h. meine Frage ist vielmehr, wo man bei den Investitionen anfängt - sollte man das genannte Panasonic-Zubehör-Stereomikro anschaffen und evtl. ein zusätzliches Richtmikro, oder ist z.B. das bei Thomann z.Z. angebotene Videomikro von Rode zum Einstieg zu empfehlen.
    http://www.thomann.de/de/rode_videomic.htm
    Für eine Funkstrecke (http://www.thomann.de/de/sennheiser_ew_100_eng_g2.htm)
    - die sicherlich gerade für eine monologische Arbeit ideal wäre - reicht leider z.Z. das Geld noch nicht.
    Also - Ziel ist es, die Ausrüstung langsam aufzustocken aber dennoch möglichst schnell - ohne zu großen finanziellen Aufwand - arbeitsfähig zu sein.

  • Hallo,
    ich verfolge den Thread schon die ganze Zeit mit großem Interesse aus mehreren Gründen, aber damit

    Zitat

    Andererseits gibt es jetzt eine andere konkrete Anforderung der Aufnahme eines Monologs, für den wir bereits während der Proben zahlreiche Nahaufnahmen ohne Publikum zum Zwischenschneiden etc. machen wollen. Dabei soll möglicht oft die Kamera mitlaufen und auch z.T. in die Kamera gespielt werden.


    stellt sich doch eine ganz andere Frage:
    Was will man - eine Original-Aufzeichnung der Veranstaltung oder eine Studioaufzeichnung mit Publikum, denn ein "geschummelter" Live-Mitschnitt soll es ja sicher nicht werden, oder?
    Für beide Formen bestehen doch ganz grundsätzlich andere Anforderungen, also auch an das Equipment ... und wenn die Kasse knapp ist ( da kenne ich mit bestens aus ), muß einfach ein Kompromiss her, der würde für mich lauten: Verständlichkeit der Aufführung und Atmo der öffentlichen Veranstaltung. Sowas bekommt man sicher mit einer ganz normalen Ausstattung der heutigen Aufzeichnungstechnik hin.
    Wer mehr will, muss eben auch mehr hinlegen ( Geräte sind ja genannt ), natürlich immer unter der Voraussetzung, dass die Peripherie dann nicht um Klassen besser ist als die Video-Aufnahmetechnik.
    ... meint Hans