und noch ne Meinung:
Bei den Filmen zu den alten Steinen handelt es sich für mich um eine Bilderschau. Das einzige, was sich bewegt, sind ein paar Gräser und einige Wellen. Für so ein Stilleben benutze ich einen Fotoapparat und keine Filmkamera. Die ursprüngliche Bezeichnung für das Filmen "Kinematographie" oder das amerikanische Wort "Movie" drücken genau das aus, was ich meine: bewegte Bilder - und zwar die vor der Kamera und nicht die in ihr.
Ein Film muss für mich eine Geschichte, eine Aussage, eine Meinung, eine Wirkung haben, die mehr als den Beruhigungseffekt eines Aquariums hat. Ein Film mit "Impressionen" ist für mich kein Film, sondern ein Aneinandereihen von schönen Bildern - keine Aussage, keine Geschichte. Um dem abzuhelfen, muss es nicht unbedingt einen Off-Kommentar geben. Es wäre schon viel geholfen, wenn in diesem Fall Ulrich selbst oder jemand anders die Sätze vor der Kamera gesprochen hätte, die er so schön hier getextet hat. Damit kommen persönliche und lebendige Elemente ins Bild. Einheimische, die Bezug zu den "alten Steinen" haben (zb. Reiseführer, Museumswärter, Souvenirs-Verkäufer, Bus-/Taxifahrer uä.) zu Wort kommen lassen oder sie bei typischen Tätigkeiten zu zeigen, wäre auch eine Möglichkeit, den Film zu einem wirklichen Film werden zu lassen. Wenn es bei Ulrichs Filmen wenigsten einige verbindende Szenen zB mit einem durchs Bild rollenden Stein gäbe, der bei der nächsten Einstellung wieder auftaucht, hätte es etwas wie einen roten Faden gegeben. Dh, für einen Film, der das Publikum wirklich interssiert, muss man sich eben hauptsächlich VOR dem Auspacken der Kamera Gedanken machen und nicht nachher bei der Nachbearbeitung.
Klar, wir sind keine professionellen Doku- oder Reisefilmer, die sogar auch mal daneben langen, wie Roland so schön beschrieben hat. Aber wir sollten auch mehr Anspruch an unsere Werke haben, als nur die 1000fach gesehenen GähnSchnarchUrlaubsfilme zu machen.
Max