eure meinung ist gefragt!

  • hiho :hallo:



    ich war mal wieder fleisig und hab ein neues projekt fertig gestellt. und zwar handelt dieser kurzfilm von zeit - deshalb auch der name "von zeit zu zeit"



    da er mit ca 6:42 mein bis jetzt längster und aufwendigster film ist (100% selbstproduktion - selbst sounds und musik wurden selber gemacht, bzw nachvertont) würde ich gerne eure fachmännische kritik hören. :director:


    sagt mir bitte was ihr vom film an sich haltet, wie schnitt und kamerapositionen, gelungen sind, was euch gefällt und was nicht usw......




    wie bereits erwähnt, das video ist 6:42 lang, und wiegt nur leichte 12,7 mb (qualität ist noch halbwegs akzeptabel, mit wm9 codec)



    hier noch der link:


    http://members.inode.at/florian.wurzer/zeit.wmv




    vielen dank :farbe:

  • Hallo,
    in jedem Fall hat uns der Titel richtig neugierig gemacht und die Aufmachung der Intro dann noch mehr.
    Gefallen haben uns ein paar Kameraeinstellungen, allerdings ging unsere inhaltliche Erwartung irgendwie in Leere, weil sich uns die Botschaft nicht erschließen wollte ( verpasste Zeit? / vertane Zeit? / unnütz verbrachte Zeit ? oder gar nichts von dem??? ) Da sind wir ehrlich gesagt ein bissl ratlos, denn für reine ästhetische Wirkung ohne tieferen Hintergrund ist ja alles wieder zu real gefilmt und einen Titel gibt es ja schließlich auch!
    Vielleicht bekommen wir ja noch eine Erleuchtung durch weitere Antworten.
    Das hoffen die SFKler

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    der Sinn erschlißt mich auch nicht.
    - als der Typ zum Zug über die Brücke läuft setzt das wegzoomen zu spät ein, wenn dann sofort, wenn er um die Ecke biegt
    - beim Zug hast Du ihn aus der Kamera verloren, das ist schlecht
    - beim Ei nicht zwischen Kamera und Ei durchlaufen, sondern von links kommen
    - weiß nicht wie ich es nennen soll, dieses Einfrieren bei einigen Szenen bei einigen Szenen immer dann beginnen, wenn die Person sich bewegt, nicht erst normal und dann der Effekt
    Gruß
    Ulrich

  • hi und danke für die ersten antworten!


    der film wird eigentlich schön durch das zitat anfangs erklärt - dieses noch im gedächtnis sind die szenen meiner meinung nach selbsterklärend, man sollte sie auf sich wirken lassen.


    uns ging es bei diesem projekt eben zu zeigen, das unser leben von der zeit bestimmt wird, das sie eben mal schneller, mal langsamer abläuft, oder einfach an uns vorbeizieht - ob wir es wollen oder nicht.



    es sollte nicht als unterhaltungsfilm dienen, sondern eher das gefühl vermitteln ob wir was aus der zeit machen - oder eben die zeit was aus uns macht.






    soweit der inhalt ;)





    weizen
    stimmt, ist mir garnicht aufgefallen das er laut film von links kommen sollte
    und das mit dem "aus der kamera verloren" war anfangs wirklich nicht beabsichtigt - hat mir aber im endeffekt so gut gefallen, das ichs dann doch genommen habe. (macht es ein bisschen interessanter als ihm immer direkt zu folgen)

  • Hi,
    ohne was besser wissen zu wollen:
    Wenn wie beschrieben der inhaltliche Ansatz sein soll, warum dann kein offenes mechanisches Uhrwerk oder ein Pendel, oder nur die Sanduhr und dann mit eindeutigen symbolhaften Sequenzen.
    ... das wäre unser Vorschlag - vielleicht geht da noch was.
    MfG, die SFKler

  • Hallo,


    erst einmal Hut ab vor dem Einsatz, sich ein so sperriges Thema wie Zeit vorzunehmen und hier zur Debatte zu stellen.


    Gaaaanz subjektiv:


    - Das Symbol für die Zeit, der Schlafzimmer-Wecker , ist als oft auftretender Bildhinweis für die Zeit nicht markant, nicht aussagekräftig genug. Er schaut zu wenig banal aus, um als generelles überzogenes Zeit-Symbol zu funktionieren und er ist gleichzeitig zu banal, um auf einem Schreibtisch zu stehen; dort gehört er nicht hin, ist ein Fremdkörper.


    - Die Verzerrungseffekte würde ich komplett weglassen, sie wirken wie eine technischer Lückenfüller, als ob euch in diesem Moment kein Bildsymbol für die Zeit eingefallen ist.


    - Am Anfang, als der Typ am Schreibtisch auf den Wecker starrt, wackelt eure Kamera auf dem Stativ.


    - Als er den Wecker dann hoch nimmt, blendet ihr nochmals auf das Ziffernblatt über, das ist redundant. Über das Ticken hört man, dass die Zeit verrinnt, das hätte genügt. Umschnit auf Ziffernblatt weglassen.


    - Von der zeitlichen Logik des Ablaufs, als euer Darsteller hinterm Schreibtisch sitzt, ist es draußen dunkel, und er sitzt offensichtlich am späten Abend dort. Die nächste Szene (Villach) zeigt 16:01, wie kommt der Zeitsprung zustande? Er ist nicht in die Logik des Films eingebaut.


    - Auf dem Bahnsteig ist der Typ nicht mehr zu sehen, warum? Der Bahnsteig ist ein zu schwaches Symbol für vergehende Zeit. Ich verliere hier als Zuschauer das Verrinnen der Zeit aus meinem Seh-Empfinden.


    - Warum läuft der Mann auf dem Parkplatz nochmals zu seinem Auto zurück? Soll es das Abgehetzte zeigen? Auch der Statist mit dem Rollkoffer ist recht dominant, ohne eine sichtbare Funktion zu haben. Ihr fokussiert nicht auf den Akteur, man schaut dem umkippenden Rollkoffer hinterher, und verliert sich, da hilft dann auch der Effekt nicht mehr.


    - Warum wechselt der Akteur dann den Bahnsteig? Sehr lange Szene, auch hier scheint der Effekt als Krücke, um die verrinnende Zeit zu zeigen.


    - Mann könnte die donnernden Schritte, wenn er die Treppe runterläuft, mit dem Ticken der Uhr synchronisieren.


    - Der Protagonist verpasst wieder einen Zug. Das hatten wir schon so ähnlich (Zug war schon weg). Und es wirkt nicht lakonisch genug, um verrinnende Zeit zu verdeutlichen.


    - Die Szenen in der Küche sind vom Bildaufbau etwas langweilig und zu lange.


    - Warum plötzlich eine neue Überblend-Technik ins Schwarze? Das Verrinnen der Zeit müsste bildlich umgesetzt werden.


    - Umschnitt auf Eieruhr sehr schön, auch der Ton.


    - Starker Farbwechsel von der Kochplatte zum Tisch. Kochplatte eher geringer Kontrast, wenig Farbe, dann der satte Warmton des Tisches. Das sieht man zwar, scheint sich für mich aber nicht richtig in die Story einzufügen.


    - Der Schnitt durch die Zeit/Ei (toll!), doch, und jetzt ist es plötzlich zu früh (Ei zu weich)? Hm, der Zeit-Wechsel - immer zu spät, jetzt zu früh - kommt etwas unvermittelt, wird nicht mehr aufgenommen und fügt sich nicht so recht an die vorhergehenden Szenen. Auch die lange Zoomfahrt?


    - Dann wieder am Schreibtisch, es ist noch später am Abend. Aber wann fing alles an? Und warum klingelt ein Wecker abends auf dem Schreibtisch? Schläft der immer im Büro? Aber das wäre ne ganz andere Story.


    - Er wirft die Stechkarte weg und entsagt dem Diktat der Zeit, aber, wenn er so souverän gegenüber der Zeit ist, warum hat er sich dann vorher am Schreibtisch einen Wecker gestellt? Da erschien er eher als Sklave der Zeit.



    Hallo,


    das liest sich jetzt alles sehr harsch und knurrig. Trotz der ganzen Kritik, mit hat der Streifen gefallen. Das sage ich nicht, um das Geschriebene zu relativieren. Eher um dir von einem angenehm überraschten Zuschauer eine Rückmeldung zu geben.


    Beste Grüße, Rod

  • hi rod, danke für deinen ausführlichen beitrag!


    aber ein paar sachen hätt ich da gegenzustellen ;)


    - der wecker musste sein - das is ein stück, das steht auch sonst dort immer im büro rum (find auch net das es wie ein schlafzimmerwecker wirkt - ein normaler wecker eben), und es war eigentlich auch das ausschlaggebende - dieses teil musste einfach in den film rein! ;)


    - wann der portier in die kammera starrt - dieses wackeln ist im original nicht! ich weiss nicht genau warum das plötzlich drinnen ist, aber das ist erst seitdem ich es bearbeitet habe! kann es sein das das was mit den halbbildern zu tun hat ? oder wie krieg ich das weg ?



    - naja, eigentlich ist die erste büroszene 8 uhr morgens - und die letzte (ersichtlich durch die fahrenden autos) nacht. aber du hast recht, es kommt wirklich nicht rüber das es morgens sein soll.



    - das mit dem bahnsteig - er geht zu seinem bahnsteig, nicht zu einem anderen. die zeittafel soll zeigen das der zug eben um 16:01 abfährt (das einfahren des zuges war ja zeitgleich mit dem ankommen des autos), und er blickt noch auf die uhr - es ist bereits 16 uhr - auf zum zug!



    die letzte szene - eben das ende des öden, sinnlosen arbeitstages: das wecken signalisiert das ende, ein zeichen das der tag vorrüber ist. mit dem wegwerfen der lochkarte möchte ich garnicht sagen das er der zeit entsagt - mehr ein ausdruck von frustration - der nächste arbeitstag kommt bald wieder.



    bei vielen anderen sachen muss ich dir recht geben - sollten nochmal überarbeitet werden.


    und es freut mich zu lesen, das dir der film trotzdem gefallen hat

  • Hallo Florian,
    auf die technischen Details möchte ich nicht eingehen, das haben schon meine 'Vorschreiber' gemacht. Auch wenn es da kleine Mängel geben mag - die beabsichtigte Wirkung - nämlich das ziemlich abstrakte Phänomen 'Zeit' fassbar und (fast) ohne Klischees anschaulich zu machen - ist m.E. jedenfalls erreicht worden. Hat mir gut gefallen - insbes. auch das timing der Szenen, der sound und die z.T. ungewöhnlichen Kameraperspektiven. Was ich allerdings erst NACH Deiner Erläuterung verstanden habe, war die Sache mit dem halbgaren Ei.
    Gruss
    ph

    Ich finde Niemanden, der so häufig recht hätte wie ich (Arno Schmidt)

    • Offizieller Beitrag

    Hi Florian


    Auch mir gefällt Dein Film gut. Ich war sogar positiv überrascht.
    Mich haben aber nur die plötzlichen, mitten in der Einstellung einsetzenden Bildverzerrungen gestört.
    Ich würde Dir empfehlen, diese nicht mitten in der Einstellung einsetzen zu lassen, sondern während der ganzen Einstellung.
    Den Schnitt finde ich gut gelungen, vorallem die Anschlüsse stimmen.
    Kompliment, weiter so.


    Mit freundlichem Gruss
    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen:

  • danke für die ganze kritik :hail:



    hm....... aber ein bissl über die einzelnen szenen rätseln bzw nachdenken, was der macher damit gemeint hat find ich bei vielen filmen sehr interessant. deshalb auch die eierszene ....... hm..... hab mir eingebildet das könnte man auch ohne erkärung erkennen.




    wie schauts eigentlich mit euren filmen aus, is ja schon lange nix mehr los hier mit selbstgedrehten kurzfilmen :müde: