Shutterspeed und Zeitlupe

  • Hi Leute,


    ich möchte mit meinem Schnittprogramm VV3 eine Zeitlupe machen und wollte wissen wie ich bei der Aufnahme mit meiner DV-Cam den Shutterspeed setzen sollte. Ich habe die Möglichkeit von 1/25 bis zu 1/1000


    Gruß aus dem Süden der Republik

  • sehe ich auch so.
    wenn Du die Belichtungszeit verkürzt, werden die Einzel-Halbbilder schärfer, die zeitliche Distanz dazwischen aber größer - die "Zeitlupe" ruckelt mehr. Ich glaube nicht, daß VV3 dazwischen Bilder interpoliert, das ginge mit Motion Perfect oder anderen, deutlich teureren Programmen.
    Ansonsten: probier's selbst durch und berichte bitte Deine Erfahrungen, wir lernen gerne dazu, wenn's anders ist.
    Gruß

  • Ich glaube, wie in manch anderen Proggis auch (z.B. CineStream), wird bis 50 Prozent Zeitlupe zwischen den beiden Halbbildern interpoliert und so sieht diese Zeitlupe auch noch absolut perfekt aus. Unter 50 Prozent wird's ruckelig, aber da hilft auch eine andere Verschlusszeit bei der Aufnahme nicht weiter.

  • Soooooo


    habe die Verschlußzeit auf 1/50 gestellt und danach den Gefilmten Film :D in eine Zeitlupe umgewandelt mit einem sehr guten Ergebnis. Aber je mehr ich mit der Zeitlupe runtergehe desto ruckeliger wird es. War ja aber abzusehen. Bei 50% habe ich eine sehr gute Zeitlupe hinbekommen. Leider habe ich keine SuperCamera die eine bessere Zeitlupe erlaubt, aber ich bin mit dem Ergebnis JETZT zufrieden. Ich muss aber anbei euch mitteilen das ich eine andere DV-Cam brauche...........


    Ich brauche eine Cam die 24FPS in Vollbildern aufnimmt und ich viele möglichkeiten habe die Cam Manuell zu verstellen, sound ist nicht so wichtig wie das Bild. Super wäre es natürlich das ich die Cam mal 1 Tag vorher Testen kann ob der Unterschied zu meiner Billig DV Cam sooo groß ist. Aber leider wird da kein Fachhändler mitspielen :shake:


    Naja egal aber die Zeitlupe haut jetzt schon sehr gut hin!


    Danke für den Tipp mit dem 1/50 er Shutterspeed Alex und Marco,


    Gruß aus dem Süden der Republik

  • Bei einer 24FPS/progressive-Camera bist Du weg vom Amateurbereich. Die Dinger haben dann so stolze Preise, daß man sie sich selbstredend ausleihen kann, allerdings nicht umsonst, sondern gegen Gebühr. Schau mal ins Branchenverzeichnis, Verleih Videoequipment oder so. Wenn der Fachhändler den berechtigten Eindruck hat, daß er Dir sowas verkaufen kann, könnte auch der (vermutlich gegen Sicherheit) die Camera zum Test vermieten und die Miete eventuell auf den Kaufpreis anrechnen, wenn Du kaufst. Wird wohl in München nicht viel anders sein als in Wien. Ob sich der Preis für so ein Ding lohnt und die damit verbundenen Zubehörteile (da ist nichts serienmäßig dabei, da zahlst Du dann für jedes einzelne Trum extra, also Objektiv, vernünftiges Microfon, diverse Akkus, Sonnenblenden......)
    Und dann nimmt das Ding vermutlich nicht auf Mini-DV auf......
    Das ist ein weites Feld

    Einmal editiert, zuletzt von AlexB ()

  • What the ...?
    Wieso "brauchst" du eine 24p-Kamera? Hast Du vor auf Film zu transferieren? Einen anderen stichhaltigen Grund seh ich nämlich nicht.


    "Mein Problem ist wohl das ich zu sehr Fernsehen geschädigt bin und das meine Videos so sein solllen wie die Programme an der Glotze. Da meine Billige DV-Cam für 1800 Mark seinerzeit aber nicht die Bilder macht die ich mir gewünscht habe dachte ich das ich mit solchen Programmen aus dem Material was ableiten könnte, ist dem aber nicht so wie ich gerade sehe."


    Das hast Du in einem anderen Thread geschrieben. Danach schauts mir so aus, als würdest Du einfach "nur" dem berühmt-berüchtigten "Filmlook" nacheifern. Ist dem so?


    Dazu brauchts aber beileibe keine 24p-Kamera, zumal die einzig mir bekannte derzeit von SONY kommt und u.a. von George Lucas für Episode II in Gebrauch war. Daraus sollte es Dir ungefähr möglich sein, die Kosten für so ein (Un)Ding abzuleiten.


    Was für den Hausgebrauch (und darüber hinaus) völlig ausreicht, ist eine "stinknormale" Kamera, die im sog. "Progressive Scan"-Verfahren aufnehmen kann. Da gibts zwar auch Unterschiede, wie die einzelnen Hersteller diesen "Frame"-Mode bei ihren Modellen umsetzen, aber im Grunde gehts dabei darum, aus den 50 Halbbildern, 25 (Pseudo-)Vollbilder zu machen.
    Aber selbst DAS kannst Du Dir noch schenken, wenn Du Dein normal gefilmtes Material einfach deinterlaced.


    Das Thema "Filmlook bei Video" geht aber doch mitunter ziemlich in die Tiefe.
    Schau Dich zB auch einmal auf www.hackermovies.com um und such in den Diskussionen nach "Filmlook" oder "Progressive Scan".

  • Genau, dieses Thema ist ein Dauerbrenner in den Foren. Trotzdem möchte ich dann auch hier nochmal eins festhalten:
    Deinterlacen von normal gefilmtem Material gibt keinen Film-Look, sondern einen ruckligen unscharfen Pixelhaufen, der gerade mal für eine VCD gut ist. Aber mit Film-Look und Kino hat das nun gar nichts zu tun.


    Olaf

  • Klar, durch Deinterlacing verliert man einen Teil der Auflösung. Wenn's gut gemacht wird, sind es etwa 20 Prozent. Das bemerkt man bei Totalen mit vielen Details eher als störend als bei Nahaufnahmen z.B. von Gesichtern.


    Aber ruckeln?


    Ich möchte das Thema MPEG dabei mal ganz raushalten, weil's dazu genügend Meinungen von Leuten gibt, die da mehr Ahnung haben als ich und die leider bestätigen, dass dort dann das Ruckeln zu einem Thema wird.


    Aber wenn wir bei DV bleiben und bei der Darstellung über einen TV-Monitor, dann muss ich wieder die Frage stellen, was denn dort nach einem korrekten Deinterlacing mit 25 Frames pro Sekunde mehr ruckeln sollte, als bei einem Kinofilm mit 24 Bildern pro Sekunde.
    Natürlich ruckeln objektiv betrachtet 25 Vollbilder/sec mehr als 50 Halbbilder/sec, aber subjektiv betrachtet kann man das gar nicht wirklich wahrnehmen.
    Günther hat dabei durchaus recht, wenn er sagt, dass Deinterlacing ein Schritt (von vielen) ist, um Videomaterial subjektiv dem Filmlook näherzubringen. Dieses gepaart mit einer dezenten und gezielten Farbkorrektur - und man kann dem Filmlook schon sehr nahe sein.

  • Hi Olaf,


    "Filmlook" - dieses Wort ist so dermassen überstrapaziert und dadurch versteht auch jeder ein bisschen was anderes darunter.
    Tatsache ist, dass ein Film, auf Celluloid gedreht, in den meisten Fällen mit 24 Frames pro Sekunde belichtet und ebenso projeziert wird. Tatsache ist auch, dass - im VERGLEICH(!) zu den gewohnten 50 Halbbildern von TV-Aufnahmen -, Kinobilder "ruckeliger" wirken. Im Kino fällt uns das nur nicht als störend auf, weil wir's erstens gewohnt sind und weil hier zweitens noch eine gewisse Bewegungsunschärfe dazukommt.


    Wenn Du Deinterlacing als "ruckligen unscharfen Pixelhaufen" bezeichnest, dann ist das Dein subjetives Empfinden. Tatsache bleibt aber, dass es dem Bewegungseindruck von 24fps zumindest um einiges näher(!) kommt, als interlaced Video.
    Über die Qualität lässt sich natürlich streiten, gibt es ja auch unterschiedliche Deinterlacing-Methoden und -Algorithmen.
    Mit herkömmlichen Methoden verliert man so oder so etwas an Auflösung. Erst Kameras mit echtem(!) Progressive Scan-Mode (den zB weder die Prosumer-Canons noch -SONYs bieten), liefern einwandfreie 24fps oder 25fps Aufnahmen.


    Somit bleibt es (innerhalb eines leistbaren Rahmens) immer bei einer IMITATION dieses Looks.


    Über Sinn und Unsinn des gleichen, werd ich hier nicht diskutieren (gell, Peter ;-)), aber vom rein technischen Aspekt ist Deinterlacing sehr wohl eine Möglichkeit, diesem "Look" nahezukommen.


    Bleibt halt immer noch die Frage, warum der Problemfall denkt, er benötige eine 24p-Kamera.

  • Hi, Olaf :


    Ich möchte GD's Stellungnahme noch etwas erweitern :


    >Im Kino fällt uns das nur nicht als störend auf, weil wir's erstens gewohnt sind und weil hier zweitens noch eine gewisse Bewegungsunschärfe dazukommt.< ... und eine Umlaufblende im Projektor eine Bildwechselfrequenz von 48 oder 72 Bildern/s vorgaukelt.


    Oder meinst Du vielleicht das :


    http://www.afterdawn.com/glossary/terms/inverse_telecine.cfm


    MfG E.Z.

  • Physiologisch ist glaub ich der größere Unterschied, daß wir jeweils ein ganzes Bild präsentiert bekommen und nicht das Nachbild eines darüberhuschenden Elektronenstrahls, der obendrein auch noch Zeilensprung betreibt.

  • Hi erstmal,


    sorry das ich so spät Antworte. Tatsächlich wollte ich mit einer 24FPS Camera genau diesen Filmlook in meinen Filmen haben. Da die Normalen DV-Cams ja leider diesen nicht liefern. Aber wenn das sooo Sündhaft teuer ist lasse ich lieber die Finger davon und suche mir eine andere Alternative.


    1. Eine Canon Xl1s (die kostet ja auch ein Vermögen) und gibt mir wie gesagt auch Pseudo 25FPS.


    2.Den "Old Film" Filter in VV3 benutzen. (Ist ein sehr guter Filter aber immer noch nicht das was ich suche)


    3. BigFX FilmFX Plugin Für Premiere Benutzen.


    4. Plugin von Digieffects Benutzen.



    Meine entscheidung fällt auf BigFX FilmFX. Damit kann mann mehrere 8, 16, 35 mm Kameras Emulieren und viele Presets sind auch vorhanden und der Film sieht nachher echt gut aus für eine Softwarelösung. Vieleicht probiert es ja einer mal aus und schreibt ob er ähnliche gute Erfahrungen mit dem Plug in hat.


    Ps: Unter AP6.02 und XP stürzt das ding öfters ab. Habe jetzt W2k und SP3 installiert mal schauen ob es jetzt Stabil ist.


    Gruß aus dem Süden der Republik

  • Die XL-1 oder XL-1s macht kein Pseude-25 Bilder/sec, sondern das sind schon richtige 25 Bilder/sec. Es ist aber tatsächlich nur ein Pseudo-Progressive-Scan.
    Aber eben das, was dort als Film-Effekt rauskommt, kann man auch mit einem guten Deinterlacer erreichen.


    Von all diesen Film-FX-Filtern halte ich nicht viel, da diese eigentlich nicht wirklich Film-Look erzeugen, sondern nur Film-Fehler erzeugen, da ist aber ein großer Unterschied. Filmstaub, Filmkratzer, Alterverfärbungen und sogar Körnung haben nur wenig mit dem eigentlichen Filmlook zu tun.
    Als Effekt kann das ja ganz schön sein, aber mehr als ein Effekt ist es dann auch nicht.


    Filmlook entsteht durch die andere Bewegungsphase durch 24, bzw. 25 Bilder/sec, durch eine VIEL höhere Detailauflösung, die aber mit Konsumer-Video UNMÖGLICH erreicht werden kann, durch ein anderes Tiefenschärfenverhältnis, das nicht mit Video-CCDs und dazugehörenden Optiken erreicht werden kann (es sei denn durch Tricks mit abgefilmten Mattscheiben o.ä.), durch einen VIEL höheren Kontrastumfang, den man bei Konsumervideo nur durch eine sehr aufwendige Lichtsetzung beim Dreh etwas verbessern kann, durch andere Kontrast- und Farbkurven, die man mittels einer Farbkorrektur auch bei Video durchaus noch etwas näher an den Filmlook ranbringen kann, dann muss man aber die Werte jeweils an die Einstellungen anpassen und nicht einfach einen Filter für jede Art von Material verwenden.


    Was Du also dafür brauchst, ist gutes Ausgangsmaterial in Bezug auf Ausleuchtung und Farbgestaltung, ein gutes Deinterlacing und eine gute Farbkorrektur. Mit Premiere sollte das ebenso machbar sein wie mit VegasVideo (und ein paar anderen Schnittsystemen). Ein zusätzliches PlugIn ist dafür eigentlich NICHT notwendig.

  • Hi, all :


    Helft mir doch mal auf die Sprünge :


    Wer von euch kann sehen, ob ein Film mit 24 oder 25 Bildern / s abläuft ?
    Zumal die inzwischen meisten FS Digital und 100Hz FS sind.


    Könnte es sich da nicht um ein Missverständnis handeln und Olli sucht nur einen Plugin, der sowas wie Fusseln analog zu den alten Zelluloidstreifen darstellt ?


    Oder meint er 'nen Printer und will dafür das Material zur Verfügung stellen ?


    MfG E.Z.

  • > Wer von euch kann sehen, ob ein Film mit 24 oder 25 Bildern / s abläuft ?


    Also im direkten Vergleich und im Gegensatz zu 50 Halbbildern sieht man es. Im TV kann man es z.B. bei manchen TV-Shows sehen, wenn sie von Spiel/Moderation zu einem musikalischen Showteil wechseln. Da wird in letzter Zeit dann gerne eine Reduktion von 50 Halbbildern auf 25 Frames eingesetzt und das bemerkt man auch.
    Allerdings würde ich das nicht als Ruckeln bezeichnen (selbst wenn es das objektiv betrachtet ist), sondern es ist einfach ein anderer Eindruck.


    > Könnte es sich da nicht um ein Missverständnis handeln
    > und Olli sucht nur einen Plugin, der sowas wie Fusseln
    > analog zu den alten Zelluloidstreifen darstellt ?


    Glaube ich auch eher.

  • Je mehr ich zu wissen glaube, desto mehr weiß ich das ich nix weiß. Das ganze wird immer komplizierter und komplizierter aber genau das ist es ja was spaß macht :feixen: Fummeln und tüfteln bis der Arzt kommt.


    Nachtrag für das Deinterlacen. Bei Deinterlacen geht viel Qualität flöten. Wenn ich dieses gewollt hätte bräuchte ich ja keine DV-Cam. Da hätte mir eine alte gammelige Hi8 auch gereicht. Ich kann mir nicht Vorstellen das durch das Qualitätsverlieren eines Filmes es näher an einen Filmlook hinkommt. George Lucas sein Volldigitalstreifen namens Episode 2 wurde in DV gefilmt was ich bedaueren muß. Mein Schwager und ich haben im Kino irgendwie gedacht das wäre ein Divx Ripp was wir da sehen. Der ganze Film war im Kino irgenwie Unscharf und verpixelt.


    Gruß aus dem Süden der Republik

  • Problemfall, wenn Du das für Dich herausfinden willst, ob Du mit den o.g. Methoden dem Look näherkommst, dann musst Du das ausprobieren. Jede Theorie ist letztlich nichtig.


    Du kannst im Nachhinein auf einem Schnittsystem mit GAR KEINER Methode objektiv dem Aussehen von Film näherkommen. Jede Veränderung wird objektiv gesehen das Material verschlechtern.
    Du kannst nur subjektiv dafür sorgen, dass man das Aussehen dann als Filmähnlich empfindet.


    Die einzigen Maßnahmen, die objektiv helfen können, die muss man schon während des Drehs berücksichtigen.


    Der Qualitätsverlust des Deinterlacing hat wiederum nichts damit zu tun, ob man nun analog oder digital arbeitet, sondern es ist der Versuch, elektronische Signale in Richtung Film zu "begradigen".
    Auch das kann nur ein Kompromis werden, der besagt, dass man mit dem subjektiven Empfinden seinem Ziel etwas näher kommt, aber eben auf Kosten der Qualität. Wieviel von der Qualität dabei flöten geht, ist davon abhängig wie und mit welchem Tool man das Deinterlacing macht.
    Georg Lucas hat auch NICHT auf DV gedreht, sondern auf HP 24p - Das ist ein Lichtjahre großer Unterschied!!!