Mehrere Kameras für Konzert Mitschnitt aufeinander abstimmen?

  • Hi:


    erstmal ein nettes "Hallo", habe dieses Forum mehr oder weniger durch Zufall entdeckt und mich gerade durch dutzende interessante Postings gescrollt ... hier also meine erstes Posting:


    Ich zeichne nächste Woche ein Konzert mit insgesamt 11 Kameras auf. Ich habe das schon öfters gemacht (mit 4-6 Kameras), bin also sicherlich kein Laie. Da das Resultat aber auf eine DVD gepreßt und veröffentlicht werden soll, möchte ich kein Risiko eingehen.


    Ich arbeite mit 3 Chip und ein Chip Kameras gemischt (mini DV), in der Vergangenheit traten leichte Probleme mit der Farbgenauigkeit der Kameras untereinander auf, hauptsächlich zwischen den 3 und ein Chip Modellen, sowohl bei Weißabgleich Preset Kunstlicht, als auch bei manuellem Weißabgleich. Das konnte ich im Schnitt noch etwas korrigieren, war aber auch nicht sooo schlimm, da es sich nur um Live-Demos handelte.


    Folgendes Equipment steht nun zur Verfügung: 5 x Sony VX-1000, 1 x Canon XL-1, 1 x Canon XM-2, 1 x Panasonic NV-DS27, 1 x Panasonic NV-DS37, 1 x Sony VX-700, 1 x Sony HI8 (digital, weiß nicht welches Modell, gehört nicht mir).


    Die Sony VX-1000 Kameras und die Canons werden die "Hauptkameras" sein, die anderen (Ein-Chip Modelle) werden "nur" ein paar zusätzliche Bilder einfangen.


    Was gilt es nun zu beachten? Manueller Weißabgleich bei gleichem Licht, bzw. Preset Kunstlicht (bevorzugt) - und was dann noch?


    Bin für jeden Tip dankbar :-))


    Liebe Grüße,


    Laufi

  • Hallo Laufi,
    es ist wirklich sehr schwierig verschiedene Kameras untereinander zu justieren. Ich habe sehr viele Veranstaltungen mit Sony DCR-VX1000 bzw. 9000 aufgezeichnet und habe alles auf Preset gedreht. Es müssen aber alle Kameras gleich sein. Es hilft auch ein Farbmonitor vor Ort, wo Du die Kameras nacheinander anschliesst und einen manuellen Weissabgleich bei gleichem Bildausschnitt durchfürst!!! Am besten die Kameras nacheinander auf einem Stativ plazieren, gleichen Bildausschnitt wählen und Weißabgleich durchführen. Motivbeleuchtung darf natürlich nicht verändert werden. Ich würde auch die 1CCD Kameras nur für die CloseUps verwenden bzw. Zuschauer usw. also keine Totalen und keine "normalen" Bilder, dann merkst Du den Unterschied bei umschneiden nicht so gravierend.


    Aber wenn Du gute Kameraleute hast, dann kannst Du mit Deinen 5 Sonys eine tolle DVD machen. Wenn Du noch einen Kameramann brauchst, vielleicht kann ich Dir helfen :bgdev:


    ps.: Was ist das für ein Konzert? In Köln?

  • Hi:


    wir machen die meisten Sachen mit VX-1000, haben die auch schon mit Aufnahmen der XL-1 gemixt gehabt, was ganz gut ging. Die 1CCDs nehme ich vermutlich für die Extras - fest installiert am Schlagzeug, etc.- für kurze Schnitte, bzw für den absoluten Notfall als Abgesteckte. Wir haben keine Intercomm - ärgerlich, wenn drei Männer gleichzeitig "den Arm entlasten" ;)


    Ich werde zwei Farbmonitore (naja, Fernseher) dabei haben und auch genügend Zeit, die Bilder zu vergleichen.


    Gibt es -außer dem Weißabgleich- noch grundlegende Dinge, die ich verpennen könnte?


    Wir kommen aus Köln, richtig. Der Dreh findet allerdings in Gießen statt. Trotz No/Low-Budget habe ich zum Glück ein paar Profis an den Kameras, die kommen allerdings teilweise sehr knapp von anderen Produktionen dazu und ich bin derjenige, der das alles konzipiert und den Kram aufbaut - da denk ich vorher lieber dreimal nach ;)


    Was zeichnest Du sonst für Veranstaltungen auf? Vielleicht können wir uns ja tatsächlich mal helfen/ergänzen.


    Und solltest Du nen guten Verleiher für 1-2 ordentliche Stative hier in der Gegend wissen .... ;)


    Gruß,


    Laufi

  • Also ich würde Dir vorschlagen die Kameras und die Kameraleute vorher richtig aufzuteilen, d.h. plane die Kameras so ein, das die Kameraleute immer einen eigenen Bildbereich abdecken und sich nicht überkreuzen.


    Bei 5+1 Kameras würde ich dies so machen:


    1. Die gute Canon (wegen Optik) nach hinten für die Verfolgung von Hauptpersonen auf der Bühne mit einem sehr erfahrenen Kameramann, der richtig gut schwenken kann. Ist auch die Hauptkamera.


    2. Die 2 Sonys rechts und links von der Bühne, aber nicht zu nah! Jede Kamera deckt dann das Geschehen überkreuz auf der gegenüber Seite und kommt nicht in die Versuchung die eigene Seite zu verfolgen. Es ist sehr wichtig, das die Kameraleute nur ein eigenes Bereich abdecken, weil sonnst alle z.B. den Künstler rechts auf der Bühne filmen und alles was links abläuft, wird nicht aufgenommen. Ohne Liveregie und Interkom wissen die Kameraleute sonnst nicht, was der anderer filmt, diese Arbeitsweise kann deshalb sehr helfen.
    Also, die Kameraleute sollen im eigenen Bereich bleiben, egal was kommt! Dann kannst Du sogar beim Schnitt schon vorher wissen, was Du von einzelnen Kameras erwarten kannst.


    3. Die 2 anderen Sonys würde ich auf der Bühne, wenn das geht, aufstellen. Genau nach dem gleichen Prinzip wie auch sehe Nr. 2 oben.


    4. Tja, und die letzte Cam würde ich für die Zuschauer im Graben aufstellen. Dann hast Du Publikum und eine Froschperspektive auf die Bühne.


    Die restlichen Cams kannst Du wie gesagt, für Nahaufnahmen verwenden.


    Was Stative angeht, kenne ich sehr viele Verleiher in Köln. z.B. www.VolkerRodde.de


    Also, wenn Du wissen willst, was ich so mache, gehe einfach auf meine Internetseite www.vgv.de und dann auf die Referenzen.

  • ...sagt mal wie löst Ihr derartige Mitschnitte im Tonbereich? Wie bringt Ihr bei der Nachbearbeitung die Aufzeichnungen der geplanten 11 !!! Kameras auf Synchronität. Lasst Ihr alle Kameras während der Veranstaltung durchlaufen, um jede Aufzeichnung später in eine eigene Videospur zu legen? Was passiert aber wenn der Mitschnitt so lang ist, dass Kassetten gewechselt werden müssen? Ich stell mir das sehr schwer vor, bei der Anzahl der Kameras. Mit welchem Schnittsystem wird gearbeitet? Entschuldige Laufi, es sind nur Fragen, aber vielleicht wirft das bei Dir ja auch den einen oder anderen Gedanken auf.


    Gruß Fred

  • Hi Fred:


    klar, das sind auch berechtigte Fragen ;)


    Sonst schneide ich den Ton immer auf DAT oder Minidisc direkt aus dem Tonmischpult mit, der Ton der Kameras dient dann später nur noch zur Orientierung. Allerdings: für den Atmo-Ton suche ich mir noch die beste Kameraspur aus, denn bei diesem Verfahren hast Du sonst wenig Applaus oder Mitsingen vom Publikum drauf und mische das später dazu (wahlweise wird noch ein zweiter MD mit OKM Mikrophonen aufgebaut).


    Dann hat man später ein wenig zu tun, um das beste aus dem Ton heraus zu holen, d.h. noch was EQ, Kompression, etc und der dezente Mix mit einer Atmospur - und fertig ist die Tonspur. Ich habe -noch aus meinen Musikerzeiten- ganz passable Ohren für sowas, bei wichtigeren Shows, habe ich aber auch Leute, die mir das gerne was besser machen.


    Nächste Woche sieht das mit dem Ton allerdings ein wenig anders aus, das Signal vom Multicore wird gesplittet und geht dann in das Mischpult für die Beschallung, sowie in ein weiteres in einem seperaten Raum. Dort werden 24 Tonspuren digital auf ADAT mitgeschnitten und später gemixt - da hätte die Band also noch die Möglichkeit, Overdubs einzuspielen oder Sachen auszubessern (wird aber kaum passieren). Ich kriege dann einfach eine fertig abgemixte Stereospur, lasse allerdings trotzdem den DAT mitlaufen, um beim Schnitt meine Ohren was zu schonen.


    Im Schnittprojekt (Win2k PC mit Adobe Premiere 6.5, also Consumerbreich und nichts wahnwitzig besonderes) werden die Kameraspuren dann anhand der Hüllkurven ihrer Tonspuren synchron gelegt. Mit ein bischen Übung geht das sehr gut, ich brauche da mittlerweile nur noch ein paar Minuten für. Am Cleversten ist es da, wenn die Bänder alle durchlaufen, aber auch wenn jemand mal versehentlich ein Band stoppt (kann bei der VX-1000 als Handkamera recht schnell passieren) , ist es kein Problem, das im Schnitt wieder zu richten - ist aber immer besser, man weiß das auch, bevor man schneidet ;)


    Bandwechsel ist im Prinzip ganz easy: ein Band spielt üblicherweise knapp 62 Min, ich mache dann mit den Kameramännern vorher Intervalle von 30 sec. ab, in denen gewechselt wird. Wenn eine Spur für ein paar Sekunden fehlt, ist das im Schnitt eigentlich immer auszubügeln. Wir haben auch schon mit Bands eine bestimmte Stelle im Konzert abgemacht, an der es eine längere belanglose Ansage gibt oder Instrumente gestimmt werden, um die Bänder zu wechseln.
    Bei unserem Dreh nächste Woche ist es glücklicherweise so, daß das Konzert extra für die Aufnahmen stattfindet und selbst das Publikum das weiß (und sich drauf freut), d.h. wir können (und werden) das Konzert immer kurz unterbrechen, um die festen Kameras umzubauen, Bänder zu wechseln, etc.

    Was man dann noch wirklich braucht, ist Speicherplatz! Da 120 GB Festplatten nicht mehr die Welt kosten, bin ich mittlerweile bei nem TB Wechselfestplatten angelangt und da passen schon einige solcher Projekte drauf ;)
    Und: ich schneide üblicherweise Song für Song, habe dann also ganz viele Projekte, die ich dann zum Schluß in ein finales Projekt (zum Vertiteln, Ausspielen, rendern, etc.) importiere. Die Vorschau dauert mir (selbst bei einigen Echtzeiteffekten, bzw. Blenden, etc.) einfach zu lange, je länger das Projekt wird.


    webclipmaker:


    vielen Dank für die Anregungen! Ich hatte das eigentlich (fast) alles so ähnlich vorgesehen, nur darauf, die XL-1 nach hinten zu stellen, da bin ich nicht drauf gekommen. Klar, ist logisch, danke!
    Die beiden Kameras auf der Bühne werden allerdings Handkameras sein - auch eine Steadicam junior für den ein oder anderen Gang.


    Gottlob, die Kameramänner sind alle erfahrene Profis, die einiges mehr drauf haben als ich (der ganz ordentliche Bilder macht), also werden die das schon hinkriegen - und ich bin da, wo man nicht viel falsch machen kann *gg*.


    Danke für den Tip mit den Stativen, ich check das mal - zwei fluidgedämpfte Köpfe sind mir zur Zeit zu wenig.


    Nette Website! So weit wie Du sind Ingo (mein Kumpel) und ich noch nicht, wir machen zwar auch Fernsehen, aber in anderen Bereichen und haben das alles als "Hobby von Musikfreaks" angefangen - nu wird's langsam ein wenig ernster ;)


    Ich werd auf unsere Website (wo quasi noch nix drauf ist) bald mal ein mpeg stellen, scheint in diesem Forum ja durchaus so zu sein, daß man (konstruktiv) kritisiert wird.


    Liebe Grüße,


    Laufi

  • Laufi:


    Da wirds einem ja ganz schwindelig, wenn man liest was Du da vorhast. :wink:


    Auf jeden Fall wünsche ich Dir schon mal viel Erfolg und keine Pannen.


    Wie Du das mit den Hüllkurven machst, würde mich auch mal interessieren.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

  • Hi Ernst:


    ja, das wird Arbeit und ein "paar" Wochen Schnitt ;-))


    Synchronisieren: beim capturen (Song für Song) möglichst schon ungefähr die gleichen Start- und Endpunkte nehmen, dann suchst Du Dir im Projekt anhand der Hüllkurve eine "besondere" Stelle ( hoher Ausschlag, Beginn des Songs, Ansage, etc.), die in allen Spuren ähnlich aussieht, legst das in der Timeline auf die gleiche Stelle (möglichst framegenau) - und das war's.


    Gruß,


    Laufi

  • Hallo Laufi!
    Danke für die ausführliche Beschreibung. Das ist wirklich professionell was Du da vorhast. Allein die Absprachen mit den Kameraleuten, Hut ab. Konnte mir anhand Deiner Ausführungen alles sehr bildlich vorstellen. :headbanger: . Ich selbst habe so etwas mal mit 2 Kameras realisiert (aber nicht so professionell). Eine Kamera für Nahaufnahmen und eine für die Totale der Bühne. Da die Kamera für die Nahaufnahmen nicht durchlief, sondern immer nur Sequenzen aufgezeichnet wurden, mußte ich natürlich im Schnitt bei jeder Szene die Synchronität zu den Aufzeichnungen der anderen Kamera suchen. Dabei bin ich genauso vorgegangen, wie Du es beschrieben hast. Teilweise habe ich auch mit Marken an markanten Tonstellen (Takt) gearbeitet. Den Ton habe ich hauptsächlich von der CD untergelegt, die bei der Veranstaltung abgespielt wurde (Tanzveranstaltung-Ausdruckstanz), den Applaus eingemischt. Ein bischen mehr Zeit nahmen Passagen in Anspruch, in denen während des Tanzstücks in die Hände geklatscht wurde, das mußte zu hören sein. Naja hat man dann auch hingefummelt.
    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Projekt. Deine Beschreibung wird in meinen Video-Ordner einsortiert, falls ich mal eine ähnliche Sache (natürlich im kleineren Rahmen) realisieren möchte. :bia:


    Gruß Fred

  • Laufi:


    Werde ich nächstesmal testen, wie das mit meinen zwei Cams funktioniert. Bisher habe ich mich zuerst immer nach den Bildern orientiert und dann den Ton synchronisiert, indem ich die Spuren in der Timeline passend zueinander verschoben hatte. Das ist ein gefuzele kann ich Dir sagen. Aber Du hast recht, zumindest ist es vorstellbar, dass man anhand der Pegelkurven in den Tonspuren besser vorankommt.


    Übrigens: Ich glaube eine "Hüllkurve" ist etwas ganz anderes, als Du meinst. Denke der Begriff stammt aus der Synthesizertechnik, soweit ich mich erinnern kann und beschreibt Parameter wie Tastenanschlag etc. ( Na ja, auf jeden Fall wusste ich was Du gemeint hattest ). :wink:


    Dein fertiges Projekt würde mich brennend interessieren. Das wird bestimmt ein Meisterwerk. Gemessen daran, wie lange ich schon für einen Hochzeitsfilm mit nur zwei Cams brauche, dürftest Du mit ein "paar Wochen" allerdings etwas daneben liegen. Sagen wir besser ein paar Monate oder Jahre.... :wink: .


    Auf jeden Fall wünsche ich Dir nochmal ein gutes gelingen.


    :bigok::bigok:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

    Einmal editiert, zuletzt von Callboy ()

  • Hi Callboy:


    ja, das mit den Pegeln geht (wenn man den Kniff raushat) doch ganz gut - wenn's nicht "Hüllkurve" heißt, sorry ;)


    Die DVD soll Oktober/November käuflich erwerbbar sein, insofern darf das keine Jahre dauern - wird es auch nicht . Es müssen noch Authoring, Bonus Tracks, etc. gemacht werden und dann geht's in's Preßwerk - ich habe für den Schnitt 3 Monate Zeit, bei "nur" 6 Kameras schaffe ich am Tag locker einen Song, also rechne ich mal grob: 1 Song = 2 Tage, dazu kommt aber noch jede Menge Zeit für Feinarbeiten, Kontrolle, etc. Ich habe allerdings auch den Vorteil, daß ich die Musik sehr gut kenne, mir also einiges an Vorbereitungszeit sparen kann.


    Ich denke daran, über die Website der Band (http://www.gillespie.de) work-in-progress mpegs online zu stellen wenn ich die ersten Tracks geschnitten habe - das werde ich hier dann mal posten.


    Gruß,


    Laufi

  • Hallo fred!
    Die Kamera für die Naheinstellung durchgehend aufnehmen lassen, ersparst dir eine Menge Arbeit mit den Pegelkurven. Die unnötigen Szenen schneidest du auf der Timeline heraus.


    Gruß zali

  • Laufi:


    Weisst Du, ich glaube bei einem solchen Projekt trennt sich die Spreu vom Weizen. Das was Du vorhast spielt in der Profiliga, während ich mich bei den Amateuren bzw. Hobbyisten angesiedelt habe. :feixen:


    Nun, sei wie es will, wir hatten hier schon eine Menge Diskussionen über Schnittprogramme und wenn ich richtig gelesen habe, verwendest Du Adobe Premiere 6.5, was hier schon mal als "Dinosaurierprogramm" bezeichnet wurde.
    Um so mehr verwundert es mich, dass Du mit einem derartigen Programm zurecht kommst, bei einem solch gigantischen Vorhaben. Denke mal, dass es von mir nicht verkehrt war upzudaten auf 7.0 oder umzusatteln auf Ulead, Canopus usw., denn wenn AP6.5 einem Profi taugt, reicht es für einen Amateur wie mich erst recht.


    :bgdev::D

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

  • Hi Callboy:


    nun ja, einen professionellen Anspruch haben wir da schon und sind über den "Hobbyfilmerstatus" hinaus - der wirkliche Profi hat da aber sicherlich noch andere (auch technische) Möglichkeiten, insofern würde ich mal sagen: semiprofessionell.


    Was das Schnittprogramm angeht: angefangen habe ich mit ner schlichten Firewirekarte und MSP (6 ?), das funktionierte ganz gut - irgendwann habe ich mir nen Pinnacle DV500DVD zugelegt (ich habe ein recht imposantes Archiv an analog Material, was über die Jahre "so amtlich wie möglich" digitalisiert werden soll), da war AP 6.0 dabei, das Upgrade auf 6.5 hat mich dann 30.- Euro gekostet und nach 2,5 Jahren beherrsche ich die Software ganz gut.


    AP7 kommt für mich erstmal nicht in Frage, da es mit der DV500 wohl nicht richtig läuft (oder unter Win2K, weiß nicht mehr) und mir die Investition einfach nicht sinnvoll erscheint (ich hab mir zwei VX-1000, ein Manfrotto 525/301 Stativ, einen Haufen Festplatten, etc. zugelegt - das geht ganz gut ins Geld). Insofern gibt es ein neues Schnittprogramm erst mit einer neuen Schnittkarte (ich brauche die Analogvorschau auf externen Monitor - "nur" Firewire ist also nicht) irgendwann einmal - und selbst diese Anzahl an Spuren kriege ich mit AP6.5 ganz gut geregelt ... ist wohl auch ne Übungssache.


    Allerdings: ich habe dieses Forum noch nicht ganz "durch", vielleicht ändert sich meine Einstellung da ja noch ;)


    Liebe Grüße,


    Laufi

  • Hallo Laufi,


    ich mache sowas auch öfters. Das Synchronisieren anhand der Hüllkurven geht manchmal ganz gut, aber manchmal ist es echt nervig - je nach Musikstil und je nach Hintergrundgeräuschen. Ich synchronisiere am liebsten anhand von Fotoblitzen. Die sind nicht länger als ein frame und meist von allen Kameras zu erkennen. Wenn bei der Veranstaltung sowieso ständig fotografiert wird, findest Du immer was. Ansonsten nehme ich dann einfach ein Blitzgerät mit und blitze eben mal so auf die Bühne. Das ersetzt gewissermassen die Klappe von damals.
    Wenn Du anhand des Tons synchronisierst, musst Du auch an die Schallgeschwindigkeit denken. Der Schall legt während eines frames "nur" etwa 13 m zurück. Wenn Du also eine Kamera in der Nähe der Boxen hast und eine andere 25 m weiter weg, dann hast Du schon mal 2 frames Verschiebung (die man natürlich korrigieren kann).


    Olaf

  • Laufi:


    Das es ins Geld geht, wie Du schreibst, ist wohl beim Amateur und erst recht beim Profi bzw. Semiprofi so. Wenn Du mal die Politik der Softwareschmieden durchschaut hast, weisst Du auch warum das so ist. Ich gehe sogar soweit und behaupte zu dem Zeitpunkt wo Vers. 1.X rausgebracht wird, liegt Version 2.X schon fertig in der Schublade und wartet aus Wttbewerbsgründen um bei Bedarf nachgeschoben werden zu können.


    Es gab z.B. aufschlussreiche Diskussionen hier mit Herrn Kexel von der Fa. Canopus. Kannst ja mal die Suchmaschine anwerfen.


    Deshalb bin ich jetzt soweit und sage mir, wenn gestern etwas gut war, muss es deswegen heute nicht schlecht sein. Im Falle AP 7.0 hat m. E. sogar eine verschlechterung gegenüber der 6.5 stattgefunden und Du müsstest vermutlich wieder eine Menge Zeit investieren um dem Programm die Funktionen entlocken zu können, die Du dir bei der Version 6.5 aus dem Handgelenk schüttelst.


    Für meinen Zweck wir AP6.5 noch lange das Schnittprogramm No.1 bleiben, wenn nichts bahnbrechend neues wie etwa HDTV etc. auf breiter Schiene kommt. Du bist wegen deiner Pinnacle gebunden, was die nächste Frechheit ist. Wie Du merkst, gibt es auch Hobbyisten, die sich grün und blau ärgern über die Firmen. Von Pinnacle kaufe ich kein Produkt mehr, denn ich bin mit der DC30 und der DV300 auf die Schnauze gefallen.


    Zum digitalisieren von analogem Material, habe ich eine freigeschaltete Sony und diese Woche dürfte mein bestellter USB 2.0 Grabber eintreffen, den ich testen und ausführlich berichten werde.


    Mein Tipp an den Semiprofi:
    Schau schleunigst, dass Du die DV500DVD los wirst, solange Du noch was kriegst dafür. Was mit der Karte gemacht werden kann, übernimmt heute eine schnelle CPU mit simpler TV Karte oder andere einfache Hardware, wenn nicht sogar besser, weil Softwaremässig encodet wird. Hierzu solltest Du dich aber mal mit dem Boardbetreiber Peter unterhalten, der hat entsprechendes Know How über diese Geschichten. das gecapturte Material kann ich jederzeit aus der Timeline ebenfalls über die Sony auf dem TV betrachten.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

  • Olaf:


    Das mit den Fotoblitzen habe ich auch schon mal gemacht und leider total vergessen zu erwähnen. Zu Tonasynchronitäten kann es aber trotzdem kommen, wegen der von Dir beschriebenen Schallgeschwindigkeiten.


    Ist mir extrem aufgefallen, als ich in der Kirche eine Hochzeit filmte. Cam 1 am Altar, Cam 2 im Publikum und auf der Empore. Keine Chace hier mit Blitzen zu arbeiten. Dient allenfalls zur Orientierung. Nachteil: Ich muss in der Timeline die Auflösung auf "Frame" stellen, um zu sehen wo der Blitz ist.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

  • Hi:


    @ Olaf:


    ja, ist klar - ich habe allerdings relativ selten eine Kamera soweit von der Bühne stehen. Wir haben einmal in Köln in der Live-Music-Hall gefilmt, da waren es vielleicht 20 m und das ging mit nur ein wenig Bastelei. Ich nehme zur groben Orientierung auch immer was optisches, aber bei jedem Song zu blitzen ist mir zu stressig ;)


    @ Callboy:


    klar, Softwarefirmen sind alle Räuber, bis auf wenige Ausnahmen und das sind meistens die "kleinen", wo ich nicht viel Geld ausgegeben habe (z.B. TMPGenc. und Feurio).


    Pinnacle Hardware kommt mir nach dem Stop des DV500 Supports in Zukunft sicherlich auch nicht mehr ins Haus, allerdings: das System läuft stabil und ich habe nicht vor, da in nächster Zeit was dran zu ändern.
    Ich habe allerdings auch keine Cam mit analogen Eingängen hier, insofern gibt es z.Z. keine andere Lösung für analoges Material und die RT Effekte der DV500 sind beim Schnitt zur Vorschau doch ne Erleichterung.


    Ich spiele eher mit dem Gedanken, mir gebraucht noch eine DV500 für einen zweiten Schnittrechner zuzulegen - die gehen ja mittlerweile wirklich günstig weg.


    Richtig, ich sehe keinen Grund von AP6.5 zu wechseln, solange es nicht wesentlich neue Möglichkeiten gibt. Prioritäten sind da eher: die nächste Kamera, das nächste fluidgedämpfte Stativ, ein DV-Kran, etc .... es gibt immer Dinge, mein Geld besser anzulegen, als alles halbe Jahr die Schnittsoftware zu wechseln.


    Ich habe übrigens vor zwei Jahren, als ich mit dem DVD brennen angefangen habe, lange Testreihen gemacht, welche Software am besten ist. Mit der brenne ich immer noch und es gibt sie gar nicht mehr wirklich: VOB Instant CD/DVD 6. Scheiben laufen selbst auf alten DVD-Playern die sonst keine gebrannten nehmen. Soviel zum Thema "es muß immer das neuste Update her" ;-))


    Liebe Grüße,


    Laufi