Hi,
da ich eine Woche verreist war (Entspannung nach getaner Arbeit *g*), kann ich erst jetzt Eure Fragen beantworten und zu den kritischen Stimmen Stellung nehmen.
1. es wurde kein Zusatzlicht verwandt
2. mein Billigstativ hat keinen Motor, ich habe vielleicht ein etwas ruhigeres Händchen
3. es wurde nicht nur Musik von Vivaldi, sondern auch von Salieri und Geminiani benutzt.
4. für den Kommentar habe ich ein externes Micro benutzt (von Teac, gehörte zu einem "Walkman"). Über die Micro-Buchse des Camcorders via FireWire wurde mit scLIVE! direkt auf die FP gecaptured.
5. ich hatte kein Drehbuch, sondern zunächst die für mich interessanten Aufnahmen gemacht.
6. für Sprech-/Atemfehler bitte ich um Verständnis, ich bin nun mal kein professioneller Sprecher. Wenn ich das Werk als Auftragsarbeit gemacht hätte, hätte ich mir vielleicht auch die Zeit für 20 oder 30 Takes genommen, oder Christian Brückner angagiert (*gggg*).
7. die "kommentarlose" letzte Station der Rundreise, nämlich den Gartenabschnitt, habe ich bewusst so gehalten. Klar hätte ich erwähnen können, dass man Hellebardiere sieht, aber das sieht doch jeder *g*
8. Das die Treppe nur "Aussicht, nicht Ansicht" bietet, ist doch gut rübergekommen. Oder hast Du bewusst eine Treppe gesehen?
Und die beiden Prachtsääle (Fürstensaal und Marmorsaal) sind doch auch dargeboten.
Aber diese Bemerkungen zeigen, dass es nur mit größerem technischen Aufwand möglich ist, den wirklichen Raumeindruck des Treppenhauses im Film darzustellen.
Ideal wäre eine Kombination Kran/Steadycam gewesen. Zuerst die Steadycam, die den Halbbogen des Treppenhauses aus dem Erdgeschoß kommend, "abtastet" und dann eine Kranfahrt in 5 Meter Höhe über den Boden, um den Grundriß zu erfassen.
9. die "Abruptheit" bei 8:36 ist als Stilmittel genauso gewollt. Schön, dass es aufgefallen ist. Schließlich beginnt hier eine andere "Sichtweise".
10. die "Lautheitssprünge" bei den "Wasserspielen" sind komischerweise nur in der Web-Version vorhanden. Im Original-AVI ist es genauso ausgeführt, wie Roland es vorschlägt. Das Problem mit den unterschiedlichen Lautheiten der einzelnen Spuren in Abhängigkeit des Video-Formates, hat mich schon öfter an den Rand der Verzeiflung gebracht.
11. der "Herr und die Dame" sind Maria Theresia (von Habsburg), Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Böhmen etc. und ihr Gatte, Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, Großherzog von Toscana.
Wie in anderen Kaisersäälen auch, wird in Stiften und Hochstiften des obersten und einzigsten Lehensherren gedacht.
Wenn ich das auch noch im Film gesagt hätte, hätte peha das zu Recht als "Bildungshuberei" bemängelt *gg*
Ich danke Euch sehr für die Fragen und kritischen Anmerkungen.
Filme derartigen Genres sind eine große Herausforderung, wie ich meine. Für mich ist es z. B. besonders wichtig, dass die Musik genau zur Entstehungszeit passt. Und zwar möglichst auf das Jahr genau. Ich bekomme immer Gänsehaut, wenn in einem Film über ein Bauwerk aus dem Barock Musik eingeblendet ist, die es damals noch gar nicht gab, oder die damals bereits als "altmodisch" galt.
Weiterhin soll der Betrachter zwar über das Wesentliche informiert werden, jedoch auch Raum für die eigene Betrachtungsweise und Phantasie haben.
Das ist nicht immer zu realisieren, besonders wenn einem zu Hause erst auffällt, dass eine entscheidende Szene verpatzt ist. Was dann? die verpatzte Szene bringen und damit auf Heimkino-Niveau abfallen, oder mittels Kommentar und geschickter Schnitte die Scharte auswetzen?
Nächstes Problem: Schnitt und Musik müssen passen. Man darf also nicht gegen den Rhythmus schneiden, andererseits müssen die einzelnen Szenen lang genug sein, so dass der Betrachter den Inhalt erfassen kann.
Habe ich jetzt noch etwas vergessen?
Falls ja, fragt bitte noch einmal nach.
Gruß vom
Tom
PS: ist euch eigentlich aufgefallen, dass die Anfangsszene (Vogelperspektive der Gesamtanlage) ein Photo ist?