Canon XM-2 lieber 4:3 oder 16:9 Aufnahme

  • bonus
    Zu Deinem Beitrag fällt mir nur ein Sprichwort ein: Was juckt es die Eiche, wenn sich ne Sau dran reibt?



    MovieDet
    Der Ton ist das eine, wo der Kollege mal wieder daneben liegt. Aber es geht auch um den Inhalt: Wiro hat - wie die anderen Beiträge auch - die Unterschiede erklärt, aber nicht bewertet. Aus gutem Grund; denn es gibt zum Thema Format keine alleinige Wahrheit.


    Max

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    Zitat

    Original von Max41
    denn es gibt zum Thema Format keine alleinige Wahrheit.


    das ist wohl wahr, aber um das Format als solches ging es im Ausgangsposting ja auch gar nicht, sondern darum, was passiert, wenn man mit der XM-2 in 16:9 filmt anstelle von 4:3 und da ist es so, der eine sieht es, der andere nicht, dem einem stört das, was er dann sieht, dem anderen nicht. Ein Qualiunterschied ist es unbenommen, was anderes ist es, wenn es anamorph gespeichert wird, dann muß nur noch horizontal gestreckt werden, vertikal ist die Auflösung ja richtig.
    Gruß
    Ulrich

  • @ Weizen:


    Zitat

    Ein Qualiunterschied ist es unbenommen, was anderes ist es, wenn es anamorph gespeichert wird, dann muß nur noch horizontal gestreckt werden, vertikal ist die Auflösung ja richtig.


    Jein!


    Mittels des Anamorphoten presst man die horizontale Information der Szene optisch zusammen. Diesen erhaltenen Informationsgehalt kann man jetzt in den Informationskanal des 4:3-Formates problemlos einspeisen.
    Bei der Wiedergabe wird dann, mittels der horizonzalen Formatstreckung, das aus dem 4:3-Übertragungskanal geholte Material dann wieder gestreckt, um es auf einem 16:9-Display darzustellen.



    an Alle:


    Was ist daraus für eine Erkenntnis zu gewinnen?
    Auf diesem Wege wird keine Mehrinformation gewonnen!
    Was hier geschieht ist nur, daß wir keine Verluste mehr haben (um ein 4:3-Informationsgehalt auf ein 16:9-Format zu bringen), dem gegenüber das von Max41 angewandte Verfahren IST verlustbehaftet.


    Das von Weizen beschriebene Verfahren hat auf einer Horizontalen von 16 den gleichen Informationsgehalt wie das 4:3-Format auf seiner 4er Horizontalen (die Streckenlänge der Horizontalen aber ist unterschiedlich).
    Die Informationsgehalte und Längen der Vertikalen sind bei beiden Verfahren gleich!


    Anders ausgedrückt:


    bei gleichen horizontalen Strecken ist die Auflösung beim 16:9-Format schlechter als beim 4:3-Format. Wohlgemerkt bei gleichen horizontalen Streckenabschnitten.


    Und noch eine andere Betrachtungsweise soll diese Problematik verdeutlichen:
    Beide Formate, also 16:9 und 4:3, müssen durch einen gegebenen Informationskanal eine bestimmte Informationsmenge durchschleusen.
    Diese Informationsmenge ist bei beiden Formaten gleich!
    Da die vertikale Auflösung und Information bei beiden Formaten absolut gleich ist, ist, bei gleichem Gesamtinformationsgehalt, auch der horizontale Informationsgehalt bei beiden Formaten gleich.


    Daraus folgt, das beim 4:3-Format auf einer kürzeren horizontalen Strecke der selbe Informationsgehalt besteht, wie bei der längeren horizontalen Strecke des 16:9-Formates.


    Jetzt kommt das "Bauchgefühl" von Max41 zum tragen:
    Der Mensch ist es gewohnt, ein bestimmtes Panorama zu sehen. Und dieses entspricht mehr dem 16:9-Format als dem 4:3-Format. Daher ist der Mensch es gewohnt und findet 16:9 eben schöner.
    Fakt aber ist und bleibt, daß, sofern man keine Tricks wie Anamorphoten oder ähnliches verwendet, daß der normale Konsumer wie Max41 eine normale Konsumer-Cam verwendet, die im Grunde genommen eine 4:3-Format-Cam ist, aber durch fiese, betrügerische Tricks das 4:3-Bild in beiden Richtungen streckt (so daß die 4er-Horizontale auf die 16er-Horizontale gestreckt wird) und dann, damit das Höhen-Seiten-Verhältnis gewahrt bleibt, die Vertikale oben und unten über den Bildschirm hinausragen läßt. So wird oben und unten etwas abgeschnitten, das ist der REALE Informationsverlust!
    Und nur um ein 16:9-Bild hin zu bekommen verzichten die "lieben Leut" auf wirklich sauer errungene Bildpunkte?
    Da wird die dollste teuerste Konsumercam gekauft, xxx oder wie auch immer und dann verzichten die Leute freiwillig auf sauer errungene Informationsgehalte.


    xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


    Noch etwas:
    Wiros PPT-Beitrag ist zwar ansehnlich, erklärt aber nicht die Problematik.

  • Und hier noch ein Satz beleuchtet:


    Zitat

    denn es gibt zum Thema Format keine alleinige Wahrheit.


    Doch!


    Mittels zweier Argumente schnell untermauert:


    1. Der Mensch hat das 16:9-Format lieber, da es seiner Sehgewohnheit näher kommt.


    2. Mit der Formatvorherrschaft von 4:3 müssen wir aber zur Zeit noch leben.


    ergo:
    Nutzbar ist billigerweise nur das 4:3-Format, will man keine Verluste in Kauf nehmen.



    Man kann es auch so sehen:


    Man zeichnet in 4:3 auf und gibt es auf einem 4:3-Bildschirm wieder.
    Oben und unten klebt man schwarzen Karton auf den Bildschirm und damit das Ganze wieder größer wird, stellen wir ein schönes großes Vergrößerungsglas davor.


    Die Welt kann doch so einfach sein!

  • Ah, so ein Veltins beflügelt die Sinne und macht richtig kreativ.


    Damit es auch der Letzte jetzt einmal in Zahlen ausgedrückt mitbekommt, auf was man sich einläßt, um 16:9 über natives 4:3-Equipment zu verarbeiten:



    4:3-Format hat eine Auflösung von netto 720 X 576 (Overscan mal außer 8 gelassen)


    das ergibt zwar 414720 Bildpunkte, ist hier aber nicht wichtig.



    Die Horizontale Information des 4:3-Formates soll die gleiche Info enhalten, wie die des 16:9-Formates können wir hier die Horizontalen gleich setzen:


    hier ist also die Strecke 4 (4:3) entsprechend der Strecke 16 (16:9)


    Das Teilungsverhältnis ist hier 16 / 12 = 1,3333


    Da bei der 16:9-Darstellung oben und unten etwas abgeschnitten wird (wir zählen beiden Bereiche zusammen), müssen wir das Teilungsverhältnis hier auf die Vertikale anwenden.


    Beim 4:3-Format ist die Vertikale entsprechend den 576 Punkten.


    Beim 16:9-Format kastrieren wir die 576 Punkte mit einem Multiplikator, der dem Kehrwert von 1,3333 entspricht. also um 0,75.


    Rechnen wir also:


    576 * 0,75 = 432 Bildpunkte


    wir verlieren beim 16:9-Format also


    576 - 432 = 144 Bildpunkte


    da wir eine horizontale Auflösung von 720 Bildpunkten haben, also rein rechnerisch (beim 4:3 wie beim 16:9, ja es ist Faktisch so, weil die Bildpunkte beim 16:9 in horizontaler Richtung mehr gedehnt sind),


    müssen wir die verlorenen 144 Bildpunkte auf die Horizontale beziehen, was hier dann ergibt:


    720 * 144 = 103680


    Wir verzichten also auf 103680 Bildpunkte pro Bild!


    Das sind 25% Informationsverlust.


    Kauft, klaut oder wie auch immer man sich eine teure Videocam, Durchschnittspreis dürfte so im Allgemeinen bei 2000 Euro liegen,
    dann nutzen wir von der Cam also nur 1500 Euro!


    Für die 500 Euro gehe ich dann ein mal gut Essen, oder zwei mal mich besaufen. Veltins, aber das hatten wir ja schon.


    Wer kommt mit?

  • Zitat

    Wer kommt mit?


    ich hätt mich ja spontan angemeldet, aber selbst bei 2 Treffen erscheint mir die Menge Veltins, die auf die 500 Euro verteilt wird, recht hoch.......
    Spontan deshalb, weil dieser Unsinn der Zwangs16:9isierung mal wieder
    sehr gut dokumentiert wurde!!
    Mit Unsinn meine ich nicht den "Zwang " der Nutzer, die teure Bildschirmfläche auf letzte Pixel zu füllen, sondern den von Roland geschilderten Verzicht auf Info und noch dazu sichtbar schlechtere
    Qualität.
    Vermutlich gibts aber auch genügend Leute, die sich die Kotflügel verbrei-
    tern, nur weil in der Garage noch Platz ist ;--D
    Ein ganz beachtlicher Erfolg der leicht negativ skalierten 4:3 Clipdarstellung auf 16:9 Kasch beim Mix der Formate, ist der ZUGEWINN an Bildinformation durch den Wegfall des overscans durch die etwas verkleinerte Darstellung.


    Oh, DHL bringt gerade meine 435/30/22 er Breitreifen....

  • Ist das hier ein Monolog, oder darf man mit diskutieren?

    Zitat

    Man zeichnet in 4:3 auf und gibt es auf einem 4:3-Bildschirm wieder.
    Oben und unten klebt man schwarzen Karton auf den Bildschirm und damit das Ganze wieder größer wird, stellen wir ein schönes großes Vergrößerungsglas davor.


    Wer das beabsichtigt, sollte das aber bereits beim Fotografieren bzw. Filmen berücksichtigen.
    Abgeschnittenen Köpfe starten dann ein Ratespiel.

    Gruß
    Udo :hallo:
    __________________________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

  • Ich sag' mal nix ....


    Ausser : Wenn man im 16:9 - Format bei den öffentlich-rechtlichen eine Sendung empfängt, dann stimmt Rolands Aussage nur bedingt.
    Während ein Dampffernseher nur die Letterbox empfängt, entschlüsseln die meisten modernen ( fast alle 100 Hz- ) Fernseher das zugrundeliegende PalPlus-Signal, bei dem die fehlenden Zeilen in der Austastlücke übertragen werden.
    Da ist es dann wirklich ein Informationsgewinn.
    Mich ärgert nur, dass die Sendergewaltigen scheinbar nicht mehr wissen, dass dazu ein zusätzliches Signal nötig ist, damit der FS auch umschaltet. Letztens hatte ich im WDR 1/2 Stunde lange Gesichter, bis sie's gemerkt haben ....


    Ecki