Hi,
ich setze ab und zu mal ein Polfilter ein und wenn der Winkel zur Sonne stimmt, so wird der Himmel wirklich einmalig blau und wenn's dazu noch Schäfchenwolken gibt, die sitzen dann wie ein Wattebausch nach dem anderen am Firnament.
Wirkt im Weitwinkelbereich am besten.
Du solltest jedoch eine Circular Filter wählen.
Gepolte Grüsse
vom
Herbie
Ja, Stefan,
kommt wie gesagt auf den Stand der Sonne zum Filter an, am besten bei Seitenlicht. Das ist ja bei einer Entspiegelung genauso.
Du schaust durch den Sucher, verdrehst die eine Filterscheibe soweit, bis Du den Unterschied merkst und dann ein ganzkleinwenig zurück. So habe ich bis jetzt die besten Ergebnisse gehabt. Die Farben werden einfach satter.
Aber es muß auch das Wetter danach sein, am besten klar und mit schönen Wölkchen am Himmel.
Wenn ich morgens aus dem Fenster schaue und das Wetter stimmt, sage ich zu meiner Frau desöfteren, heute ist Polwetter und das nicht nur im Urlaub.
Aber aufpassen, könnte süchtig machen, ich meine die Filtergeschichte. 
Gruß
Herbie
Hi,
ich bin ein wenig vorsichtig geworden, was die Verwendung eines Polfilters angeht. Folgende Teilbilder sind vom Stativ kurz nacheinander aufgenommen worden:
Beim unteren Teilbild handelt es sich um einen HAMA-Circularpolfilter auf meiner MX300. Warum der von Magenta nach Grün verlaufende Farbshift im Bild aufgetreten ist, kann ich mir nicht erklären. Ähnliche Beobachtungen habe ich auch bei anderen Gelegenheiten mit dieser Kombination gemacht.
Auf Fotoaufnahmen mit meiner D70, dem Kitobjektiv sowie einem aufgeschraubten B+W Circularpolfilter sind diese Effekte (natürlich) nicht zu beobachten - sonst würde ja niemand damit fotografieren :D.
Vielleicht hat ja jemand von den Semiprofis 'ne Erklärung. Bin mal gespannt...
Achromatische Grüße von
ikarus
Hi,
so wie das Bild aussieht, könnte es Dunst sein, der ohne Polfilter nicht auffällt.
So eine Dunstwolke hat oft einen Dichteverlauf.
Mutmaßende Grüße vom
Tom
Hallo,
@ Ike,
eine ähnliche Erscheinung kenne ich nur von Aufnahmen aus dem Flugzeugfenster, da hatte ich auch einmal Farbverfälschungen mit dem Polfilter und die kamen vom Pol, weil ich sie ohne ihn nicht hatte. Habe es mehrfach getestet.
War aber mehr ein sog. Regenbogeneffekt.
So wie es aussieht, hattest Du die Sonne im Rücken.
Könnte es vielleicht daran gelegen haben ?
überlegt
Herbie
Hallo Ike,
das gleiche Phänomen habe ich bei meiner Sony PC100 festgestellt. Mit Polfilter wurden vom Boot aus gefilmte Landmotive nebst Himmel leicht grünstichig. Tom könnte recht haben mit seiner Vermutung, denn bei meinen Aufnahmen war es damals (früher Morgen) auch recht dunstig. Eine Frage noch, benutzt Du auf Deiner MX300 auf Deinen Reisen einen Graufilter. Wenn ja welche Stärke bevorzugst Du?
Ungefiltere Grüße in den Norden
Detlev
Nee, nee,
das mit dem Dunst halte ich für ausgeschlossen. Wie ich bereits schrieb, hatte ich den gleichen Farbverlaufseffekt auch bei anderen Motiven zu anderen Zeiten und Lichtverhältnissen. Das Ganze erinnert mich an die aus der abbildenden Optik bekannte sogenannte 'chromatische Aberation', die sich durch farbige Säume an Objektkanten bemerkbar macht. Hervorgerufen durch unterschiedliche Brechungsindizes schlecht korrigierter Objektive bei verschiedenen Lichtwellenlängen, findet man häufig genau das Farbpaar Magenta/Grün bzw. Rot/Blau an gegenüberliegenden Objektkanten.
Bei dem oben abgebildeten Effekt kommt es aber offensichtlich zu dem Magenta/Grün-Shift über die gesamte Bildbreite. Bemerkenswert allerdings auch der auf dem polfilterfreien oberen Bild nicht vorhandene grüne Farbsaum, den man an der Schneekante des Mount Ruapehu beim unteren Bild erkennen kann.
Okay, das Spiel ist noch offen. Weitere Spekulationen können noch angestellt werden, denn bis jetzt hat mich keiner der Erklärungsversuche überzeugt :D.
Gespannte Grüße von
ike
Nachtrag @ Detlev (weil überschnitten): Ja, ich benutze i.d.R. einen 4fach ND-Filter - allerdings nicht, wenn ich den Polfilter aufschraube! Ansonsten bez. der Dunstvermutung s.o.!
Hi Stefan,
ja, es ist vom Filmen die Rede. Die MX300 ist eine Videokamera (von Panasonic, wie Du meinem Profil entnehmen kannst), die Nikon D70 eine digitale Spiegelreflexkamera, bei der dieser Effekt nicht auftritt. Die beiden oben eingestellten Teilbilder sind also einer Filmsequenz entnommen!
Hätte man aber, wie immer bei mir, bei genauem Lesen unschwer selber rauskriegen können :D.
ikarus
Moin,
ich tippe mal auf die Videokamera-Elektronic. Das Signal durchläuft in der Cam doch diverse Filter um es, wie sagte mal Ike, entwickelt zu werden. Es wird auch ein Unterschied zwischen 3Chip und 1Chip geben oder das folgende liegt ausschließlich an der Kamera.
Mit meiner VX700 habe ich immer mit Polfilter gefilmt, und den Effekt nicht bemerkt. Dafür konnte ich immer kräftigere Farben bekommen, wenn der Winkel stimmt. Bei der VX2000 hingegen ist die Wirkung minimal bis null. Daher habe ich mit der VX2000 nie einen verwendet.
Ich habe mir dafür mal einen Tag Zeit genommen in der Karibik und Vergleichsclips gemacht. In der Regel verlangt die VX2000 auch immer den zweiten Graustufenfilter, 32fach, das wird wohl auch ein gewichtige Rolle spielen. Filmt man mit gegen die Sonne, ohne das die Sonne im Bild ist, bekomme ich einen blasblauen Himmel zur Mittagszeit.
Mit der VX700 ist er weiß.(ein Polfilter wirkt nicht.)
Ähnlich ist es mit der FX1. Auch hier ist der Himmel noch blau.
Wie die FX1 auf den Polfilter reagiert konnte ich noch nicht testen.
Mein Fazit da hat die Kameraelectronik ein Wörtchen mitzureden.
Gruß
Ulrich
Hallo Ike, hallo Schrätt, hallo Forum,
das sind Grenzflächen- und Laufzeiteffekte.
Im Einzelnen:
Warum Objektive, Filter und andere im Strahlengang befindliche "Scherben" vergütet werden, wissen wir.
Das Problem jedoch ist, daß jede Filter - Objektiv-Kombination anders reagiert. Jede Grenzfläche eines Objektes, stößt sie an eine Grenzfläche eines anderen Objektes (und sei es Luft) mit einem anderen Brechungsindex, produziert nicht nur gebrochene Strahlengänge, sondern auch Reflexionen. Und noch ein Effekt spielt hier mit, der der unterschiedlichen Laufzeit von Licht mit verschiedenen Wellenlängen (chromatische Dispersion) innerhalb von Materialien.
Alle beiden Effekte, sowie die geometrischen Verhältnisse und der Einfallswinkel der Strahlen, spielen hier mit.
Warum haben wir aber einen Farbverlauf von der linken Seite zur rechten?
Bitte, ist nur eine Vermutung, aber eine konkrete:
Das geht mit der Einfallsrichtung der Strahlen einher.
Folgender Versuch:
Die Verhältnisse der dargestellten Aufnahme noch einmal ähnlich nachbilden und die dann gemachte Aufnahme mit der obigen vergleichen.
Tenen die Effekte wieder auf, dann einmal die Camera um wenige Grad horizontal verschwenken und wieder eine Aufnahme machen (jeweils mit und ohne Filter). Und wiederum die Cam horizontal einige Grad verschwenken.
Wichtig: nicht nur die direkten Strahlen, sondern auch Streulicht, spielt eine Rolle. Dieses kann den Chip sogar überfluten.
Richtig, es ist kein Dunsteffekt.
Danke, Roland,
das Zusammenwirken der von Dir geschilderten physikalischen Effekte erscheint mir schlüssig. Insofern lag ich tendenziell schon richtig mit meiner Vermutung, das Ganze sei im weitesten Sinne auf Brechungsindizes und unterschiedliche Lichtwellenlängen zurückzuführen. Wenn denn auch noch verschiedene Grenzschichten mitspielen, werden die Effekte erst recht unvorhersehbar.
Interessant finde ich Deinen Vorschlag "...Die Verhältnisse der dargestellten Aufnahme noch einmal ähnlich nach[zu]bilden...". Da das am Besten am Originalschauplatz geht, ergibt sich natürlich zwangsläufig die Notwendigkeit, nochmals dahin zu reisen. Da das geschilderte physikalische Phänomen (und die Lösung!) sicherlich für das ganze Forum von Interesse ist, bin ich bereit, spendenwilligen Mitgliedern meine Kontonummer per PN zukommen zu lassen, damit ich die Reise schnellstmöglich wiederholen kann 
.
Reisefiebrige Grüße von
ike
Hallo Ike,
ich komme mit.
Jemand muß die Ergebnisse ja verifizieren.
Oder, anderer Vorschlag,
Ich wollte sowieso nach Neuseeland.
Allerdings erst ab Oktober 2006 oder auch möglicherweise erst im Februar übernächsten Jahres (2007).
So lange laufen vorher bei mir die Planungen.
Dieses Jahr ist die Schweiz, Korsika und Cinque Terre auf dem Programm.
Hallo Wendo! Ich fliege durch Basel durch!
Hallo Tom, ich übernachte auch in Görwihl.
Moin Moin,
Roland und Ulrich haben ja schon die wesentlichen Erklärungen abgegeben.
Ein paar Punkte zur eigentlichen Eingangsfrage noch:
Auch auf einer Videokamera ist ein Polfilter mitunter sinnvoll, aber etwas bedachter einzusetzen als bei einem Fotoapparat.
Die Optiken und Sensoren von Foto- und Videogeräten sind nun mal doch recht unterschiedlich.
Polfilter zeigen die größte Wirkung in Richtung Norden, dort ist der Streulichtanteil am größten und am besten herauszubekommen.
Zur Mittagszeit haben sie die geringste Wirkung.
Der Regenbogeneffekt ist in der Luft aus Flugzeugen heraus tatsächlich reproduzierbar und dem Polfilter zuzuschreiben.
Die Gründe dafür sind vielfältig, die Höhe des Flugzeuges und damit bereits ein anderer Einstrahlwinkel, Die Flugzeugscheiben, die in der Regel doppelwandig sind, die erheblich dünnere Athmosphäre mit der eingehenden veränderten Lichtbrechung und den nicht oder kaum mehr vorhandenen Schwebepartikeln in der Luft und und und.
Ich habe übrigens auch noch eine Nikon F65 SLR-Kamera, die also noch mit ganz normalen chemischen Filmen geladen wird, und auch die zeigt den Regenbogeneffekt in großen Höhen. Es ist also kein Privileg der Videokamera, aber irgendeinen Unterschied mag es geben. Wie gesagt, Optik oder Sensor... whyever...
Zur Handhabung eines Polfilters auf einer Videokamera sei noch bemerkt, dass sich bei einem Kameraschwenk, die Wirkung des Filters entsprechend dem nun veränderten Lichteinfall ebenfalls verändern wird. Das sollte natürlich im Vorfeld getestet werden, denn hier sind mitunter unerwünschte Resultate die Folge.
Auch verringert sich seine Wirkung mit zunehmenden Telebereich, je weitwinkeliger, desto mehr Wirkung
Ansonsten hat ein Polfilter gewiss auch eine Daseinsberechtigung auf einer Videokamera, aber wie schon bemerkt: Zirkular sollte er sein.
Und man muss halt genau überlegen, ob und wie man ihn einsetzt, sonst sitzt man zu Hause, versucht eine Einstellung zum Norden hin mit klarem herrlich blauen Himmel an eine Szene mit Teleeinstellung gen Süden zusammenzuschneiden und wird beim Colormatching schier in Tränen der Verzweiflung ausbrechen
Viele Grüße,
Marcus
Hi,
@ Roland: >>Görwihl<< und wann?
Tom
Hallo Marcus,
Diesen Satz:
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Der Regenbogeneffekt ist in der Luft aus Flugzeugen heraus tatsächlich reproduzierbar und dem Polfilter zuzuschreiben.
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kann ich so nicht stehen lassen.
Die kreisförmigen Regenbogen-Erscheinungen sind nicht auf irgend welche Polarisationen zurückzuführen, sondern auf Brechung.
Einzig in einem fliegenden oder schwebenden Objekt ist es möglich, Vollkreis-Regenbögen zu sehen wenn die Gegebenheiten stimmen.
Und das hier:
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Zur Handhabung eines Polfilters auf einer Videokamera sei noch bemerkt, dass sich bei einem Kameraschwenk, die Wirkung des Filters entsprechend dem nun veränderten Lichteinfall ebenfalls verändern wird.
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In diesem Satz liegt sehr viel Kraft!
Wer hier auch zwischen den Zeilen lesen kann, der sieht hier doch in großen Teilen die ganze Welt der Unterschiede zwischen Video und Foto.
>>In diesem Satz liegt sehr viel Kraft!<<
Boah,
das ist neu: Dr. phil. Roland Neumann!
*duckundweg*
ike 
