es tönt so hohl

  • Hi Ihr's
    Ich muss überraschend für einen kranken Kollegen einspringen und mit meiner Sony PC1E ein Theaterstück filmen, das als Andenken für die Akteure gedacht ist. Das ganze spielt sich in einer Aula, also einem relativ hohen Raum ab. Ich habe kein externes Mikrofon zur Verfügung. Wegen des leider nicht änderbaren Kamerastandortes wird der Ton relativ leise aufgenommen. Das ist an und für sich nicht das Problem, den kann ich ja in MSP7 verstärken. Hingegen tönt es in der Aula auch etwas hohl und dies wird durch die Ton-Verstärkung natürlich auch verstärkt. Ich habe bis jetzt keine Möglichkeit gefunden, den hohlen Ton so zu verbessern, dass es eben weniger hohl tönt. Kann mir jemand einen Tipp geben? Ich habe die Audiofilter von MSP7 und/oder Goldwave zur Verfügung.
    Danke zum Voraus für Eure Ratschläge
    MfG
    Ratlos

  • Hi Ratlos,


    wie wollte denn dein kranker Kollege an die Sache ran gehen, und was ist mit seinem Equipment? Kannst du das nicht leihen, wenn du schon für ihn einspringst?
    Ansonsten fällt mir leider nur ein, ein externes Mikro zu kaufen. Eine vermatschte, untersteuerte Audioaufnahme mit allen möglichen Störgeräuchen aus dem Publikum bekommst du mit keinem Filter vernünftig hin, das bleibt eine Krücke. Selbst das popeligste Monomikro, das direkt an der Bühne steht, liefert dir wahrscheinlich eine bessere Aufnahme als dein internes Mikro von deinem sicherlich etwas entfernten Kamerastandpunkt.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hi Andreas
    Das Equipment des Kollegen ist mit ihm selber verunglückt und nicht mehr zu gebrauchen. Seine jährlichen Theater-Filme waren einfach ungeschnittene Filme mit dem Ton, wie er eben so ist - relativ schlecht. Ich wollte es halt etwas besser machen, wenn auch nur in der Nachbehandlung.
    Danke aber trotzdem für Deine Info.
    MfG
    Ratlos

  • Ich kann mich nur anschließen. Besorge Dir ein Mikrofon (besser 2) und stelle es an die Bühne. Du wirst, wenn Du derartige Anlässe öfters filmen willst, um diese Anschaffung sowiso nicht herumkommen.... :wink:
    Gruß
    thos

  • Hi Ratlos,
    das sehe ich genau so wie thos. Wenn Du es besser machen willst, wird sich dies sicher nicht nur auf dieses eine set beziehen und dann wirst Du immer wieder ein externes Mikro brauchen.
    Für eine Situation wie Deine würde ich das AKG C 1000 verwenden und hier mit der Nierencharakteristik, damit der Aufnahmewinkel bei der Positionierung vor der Bühne nicht zu eng wird (Das Mikro kann für andere Anwendungen auch auf Superniere eingestellt werden). Wenn Du diesen Rat befolgst, denke aber auch an ein gutes Mikrostativ, möglichst Trittschallgedmäpft. Weil nicht so häufig benötigt, kann man sich dieses vielleicht bei einer örtlichen Band für einen Tag ausleihen.

  • Hallo Leute
    Danke für Eure guten Ratschläge. Leider musste ich am gleichen Tag, an dem ich die ursprüngliche Anfrage gestellt hatte, aufgrund der unglücklichen Umstände einspringen, sodass ein Kauf eines oder 2 externen Mics nicht mehr drin gelegen ist. Die Aufführung ist im Kasten und wird jetzt mit dem Ton geschnitten, den es einfach hat.
    Ich habe mir nun aber nachträglich trotzdem so einige Gedanken über externe Mikrofone gemacht. Wenn ich mir nun die gehabte Situation vorstelle, dann hätte ich ein ziemlich länges Kabel vom Mikrofon zur Kamera gebraucht, das dann erst noch vermutlich von den Füssen der vielen Zuschauer x-mal malträtriert worden wäre. Da wäre vermutlich ein Funkmikrofon besser. Gibt es sowas überhaupt für den Anschluss an die Kamera?
    Danke und Gruss
    Ratlos

  • Hallo Ratlos,


    soche Systeme gibt es. Z.B. die Evulotion Wireless-Serie von Sennheiser. Die bieten Empfänger für den Anschluß an eine Kamera an. Solche hochwertigen Geräte sind aber relativ teuer. Billig-Funk-Mikros würde ich nicht weiter trauen, als ich sie werfen könnte. Ich habe es schon erlebt, daß ein einziger Betonpfeiler die Übertragungsstecke von (theoretischen) 300m (im Freien bei Sichtverbindung) auf unter 20m gedrückt hat. Das system war neu, die Batterien ebenfalls. Außerdem bieten die Billig-Funkmikros nur wenige Fequenzen an, falls da eine schon besetzt ist oder gestört wird, ist es mit dem Stereo schon essig (oder mit dem kompletten Ton).


    Da ist die Variante mit den Kabeln vielleicht doch besser. Wenn die Kamera für die externen Mikrofone einen XLR-Anschluß besitzt, dann können längere Kabelwege ohne Probleme realisiert werden.


    Ist die Kamera mit einem unsymmetrischen Anschluß (Line-Cinch oder Mikrofon mit Klinkenanschluß), so solte das Kabel möglicht kurz sein.


    Was nun ?


    Mit einem Übertrager kann man unsymmetrische Signale symmetrisch machen und umgekeht. Dann kann das Mikrofonkabel bis zum Übertrager lang sein (symmetrisch), nur das Stück vom Übertrager zur Kamera sollte kurz sein (unsymmetrisch).


    Ein Mischpult mit symmetrischen XLR-Mikrofoneingängen hätte den gleichen Effekt wie der Übertrager. Die Kamera müßte dann aber Line-Pegel vertragen oder zwischen Mischpult und Kamera müßte ein Dämpfungsglied (Spannungsteiler) eingebaut werden und das Mischpult sollte nah an der Kamera sein (sonst werden doch wieder Übertrager gebraucht).


    Wenn man auf die Sache mit dem symmetrischen Kabeln verzichtet, wird man sich bei langen Kabelwegen unweigerlich einen 50 oder 100 Hz- Brummton einfangen. Bei einwandfreier symmetrischer Verkabelung kommen solche Brummtöne nicht vor.


    Gruß
    thos

  • Hallo.
    Wenn ich das richtig verstehe, dann hast Du also jetzt den Film mit einem unzureichenden Ton. Da macht es wenig Sinn, über die richtige Aufnahmestrategie nachzudenken. Um den Ton zu verbessern, solltest Du dir ein Tool zulegen ( CoolEdit, Audition usw. ), mit denen Du den Ton analysieren kannst. Vielleicht gelingt es dir auf diese Weise, Frequenzbänder, die besonders zum verhallten Eindruck beitragen, zu unterdrücken.
    Stell' doch mal ein Muster in's Netz.


    E.Z.

  • E.Z.
    Ich habe es so verstanden, daß Ratlos es das nächste Mal besser machen will und für diese Planung Infos sammelt und das halte ich für sinnvoll.


    Thos

    Zitat

    Mit einem Übertrager kann man unsymmetrische Signale symmetrisch machen und umgekeht.


    Über diese Frage habe ich in diesem Thema schon diskutiert.
    Du scheinst etwas von Elektrotechnik zu verstehen.
    Ich bin mittlerweile auch ein Stück weiter gekommen aber vielleicht sollte man diesen Diskurs in einem eigenen Thema aufgreifen und lösen. Was meinst Du dazu?


    Ratlos
    Zum Thema Funkmikrofone muß ich Thos zustimmen. Ich habe mir mittlerweile ein System bestellt, kommt wahrscheinlich nächste Woche, und kostet ca. 700,- €. Drunter gibt es, glaube ich, keine Qualität.

  • @ E.Z.

    Zitat

    Stell' doch mal ein Muster in's Netz.


    Das würde ich gerne tun, sobald ich die Sache auf dem PC habe (wird aus Zeitgründen erst nach meinem Wellnessurlaub der Fall sein). Das Problem ist, ich habe keinen Webspace, wo ich das Ding hochladen könnte.


    wok

    Zitat

    Ich habe es so verstanden, daß Ratlos es das nächste Mal besser machen will und für diese Planung Infos sammelt und das halte ich für sinnvoll.


    Genau so ist es. Ich hoffe zwar nicht, dass ich noch einmal so von einer Stunde auf die Andere einspringen und sowas machen muss, aber wer weiss. Das mit dem Funk scheint mir doch eine etwas teurere Lösung zu sein, und doch - sie würde mir imponieren.
    Nun, es ist ja bald Weihnachten (ich gebe dies ganz zufällig meiner Frau zu lesen...:headbanger: ).
    Danke und Gruss
    Ratlos