Polfilter und Nahlinse

  • Liebe Videofreunde,


    Zwei Fragen an die Experten:


    Für meinen 3-Chip-Camcorder hab ich mir einen Circular-Polfilter gekauft.
    Wenn ich ihn für Landschaftsaufnahmen einsetze (maximale Blaufärbung des Himmels),
    gibt es im Videobild an einer oder an zwei diagonalen Ecken leichte aber störende
    purpurfarbene Farbveränderungen. Würde sich dies bei einem Linear-Polfilter
    vermeiden lassen ?


    Lohnt sich die Anschaffung von teuren, apochromatischen Nahlinsen für einen
    Camcorder oder sind normale Vorsatzlinsen (bei der PAL-Auflösung) ausreichend.
    Würde man also überhaupt einen Unterschied im Videobild ausmachen können (es sind
    Naturaufnahmen vorgesehen; also keine Strichvorlagen) ?


    Besten Dank für Eure Einschätzungen!


    Alles Gute: Pedro

  • Hallo Pedro,


    vielleicht klären sich schon ein oder zwei Fragen, wenn Du mal den recht erhellenden Links aus diesem Beitrag folgst. Hier gibt's auch noch was zum Thema 'Nahlinse'.


    Weitere Fragen sind dann natürlich selbstverständlich willkommen :D.


    Grüße


    ikarus

  • Hi, Pedro !


    Da Du einen 3-Chipper hast, musst Du ein cirkulares Polfilter einsetzen. Aber ich habe den Verdacht, dass dein cirkulares mglw. ein elliptisch polarisierendes sein könnte ( wegen der Ecken ).


    MfG E.Z.

  • Lieber Ikarus,


    danke für die Hinweise und Links, die durchaus interessant sind zu lesen; vor allem wenn sich 3 oder 4 Leute - versetzt - fetzen. Aber so bekommt man dann doch einiges mit von deren Erfahrung in Sachen Video.
    Also meine Fragen sind damit noch nicht beantwortet.
    Aber als Kommentar für wichtiges Zubehör würde ich noch aufführen, einen abnehmbaren Windschutz fürs Mikro. (Weil professionelle Lösungen unverhältnismäßig teuer sind, hab ich mir aus einem kleinen Stückchen Kunstpelz und zwei ca. 2 x 0,6 cm großen Klettverschluß-Streifen selber einen genäht. Also zurechtgeschnitten und per Hand gesäumt, damit der Pelz nicht ausfranst). die Klettverschlußstückchen rechts und links neben dem Camcordermikro mit UHU-plus angeklebt und fertig. Die Wirkung gegen Windgeräusche ist frappierend und dringend zu empfehlen!


    Was eine Stativlösung für Bodenmakroaufnahmen betrifft, hab ich mir ein leichtes Dreischenkelstativ billig bei ebay besorgt (16 Euro) und in einer Feinmechanik-Werkstatt die drei Beine abnehmen und an einen aus Alu gefrästen Kopfteil ansetzen lassen. Ich kann die Stativbeine jetzt bis zur Horizontalen abspreizen. Sie sind etwas schwergängig (in der Handhabung aber überhaupt nicht störend), so daß der Camcorder niemals von alleine absinkt. So kann ich bis auf ca. 8 cm (Alukopf plus kleines Kugelgelenk) an meine Blumen heran und kann sie aus der Hummelsicht formatfüllend aufnehmen. Größere Blumen aus der Krötenperspektive von unten nach oben ! Bin sehr zufrieden damit. Falls Interesse besteht, kann ich ja mal ein Bildchen von der Stativkonstruktion ins Web stellen. Die Kosten beliefen sich auf gut 50 Euro.


    Also, meine Fragen zum Polfilter und den Nahlinsen (es muß wohl achromatisch heißen; Apochromate sind praktisch unbezahlbar) sind noch offen.


    Besten Gruß
    Pedro

  • Hi Pedro,


    das mit der Stativ-Bauanleitung für's Forum ist 'ne gute Idee. Wir sind immer dankbar für so etwas. Ich selber verwende neuerdings ein sehr wandelbares Manfrotto Stativ (separierbare Mittelsäule), sowie das schon beschriebene, auch sehr vielseitige Schulterstativ von Cullmann. Dieses kann man sehr schön als kleines Dreibein (für die auch von mir gern gefilmten Blüten, resp. die sie befruchtenden Insekten), oder variabel als einbeinige Nahlinsenstütze verwenden.


    Was mich speziell noch sehr interessieren würde, ist Dein MX300 Windschutz, weil ich ebenfalls vor der dringenden Notwendigkeit für ein solches Teil stehe. Ich kann mir zwar auch mit etwas Phantasie eine Bastellösung ausmalen, aber warum das Rad zweimal erfinden.... :D. Wenn Du also ein kleines, verdeutlichendes Foto (wofür hat die MX300 ihre rudimentäre Fotofunktion?) auf Deinen Webspace stellen könntest, wäre das toll!


    Ich habe bisher mit Erfolg einen Circumpolarfilter von Hama verwendet (wenn auch sehr selten). Eine farbliche Beeinträchtigung habe ich aber nicht feststellen können. Ebensowenig bei den Billig-Nahlinsen von Hama. Ich habe, glaube ich, 'ne 2fach und 4fach Linse (müßte ich noch mal nachsehen :D). Sicherlich verliert das Bild ein wenig an Schärfe - aber nicht so, daß ich eine deutlich sichtbare Qualitätsverschlechterung wahrnehmen könnte. Der in den vorigen Beiträgen zweifach verlinkte Käfer ist als Video jedenfalls hundertprozentig in Ordnung. Wie Du schreibst, willst Du damit ja keine graphischen und/oder geometrischen Feinstrukturen aufnehmen. Dafür eignen sie sich sicherlich nicht. Aber für Bilder aus Mutters praller Natur reichen sie m.E. völlig aus.


    Makroskopische Grüße


    ikarus

  • Hallo Ikarus,


    vielen Dank für Deine Einschätzungen etc.
    Gut, ich werd' dann mal von irgend jemandem eine Digitalcamera ausleihen, um meinen MX300 (oder ist er weiblich ?) mit aufgesetzem Windschutz nebst Details zu fotografieren. Vielleicht gehts ja auch vor dem Spiegel ? Gleiches dann mit meinem Stativkopf. Offenbar haben wir nicht nur den gleichen Camcorder sondern nauch die gleichen Vorsatzlinsen und Polfilter. Ich werd mal schauen, ob ich viellicht so ein Bild mit den Purpurecken fürs Forum herausschneiden kann.
    Alles in allem ein bißchen Arbeit; könnte also ein paar Tage dauern.
    Jedenfalls ist's graues Klettband Häkchen, zwei 2 x 0,7 cm Stückchen), was ich verwendet habe, das kaum auffällt auf dem metallischen MX300-Gehäuse. Auf der Gegenseite sind zwei etwas größere Klettverschluß-Schalufen-Stücke. Ein Stückchen Kunstpelz gibts im Stoffhandel, Karstadt o.ä.; ca. 6 x 4 cm. Ich messe es noch genauer aus. Arbeitszeit: eine halbe bis 3/4 Stunde.


    Gestern abend hatte ich die Beamer-Präsentation meines Baja-California-Films (Botanische Exkursion nach Mexico). Angeblich soll man ja den Ton aus der MX300 per kleinem Klinkenstecker herausholen können zu den aktiven Boxen. Es gab aber nur Brummen. Daher habe ich, nach einigen hektischen Verzweiflungsversuchen, die/den MX300 über das 3-Cinch-Stecker-Audio/Video-Kabel an den Beamer angeschlossen und vom Beamer das Audiosignal wieder heraus geholt an meine aktiven Boxen.
    Wahrscheinlich ist aber dann die Bildqualität (wegen Cinch) wohl nur VHS gewesen (?). Aber nichts genaues weiß ich nicht, aber Du oder Ihr alle vielleicht ?


    Also, ich melde mich dann mit meinen Bildchens wieder. Weiß aber noch nicht, wie ich die in meine Mail einbinde.


    Besten Gruß und Ciao: Pedro

  • Hi Pedro,


    das mit den Bildchen wäre nett (wenn ich mir das Ergebnis auch so schon plastisch vorstellen kann :D). Wenn Du über Deinen Internet-Provider nicht über Gratis-Webspace verfügst, hättest Du immer noch die Möglichkeit, ein entsprechend komponiertes und komprimiertes JPG-Bild (nicht > als ~ 30KB!) als 'Dateianhang' unter Deinen Beitrag zu setzen. Wie das genau geht, steht in den FAQ.


    Mit dem Composite-Anschluß hast Du sicherlich nicht die optimale Möglichkeit der Beamer-Wiedergabe gewählt. Da ich aber davon ausgehe, daß Beamer nicht über Firewireschnittstellen verfügen (?), bliebe nur noch die Alternative über den Hosidenstecker des SVHS-Anschlusses. Da läßt sich normalerweise zweigleisig verfahren: Video überträgst Du mit dem SVHS-Kabel und läßt den gelben Compositestecker für Video einfach uneingestöpselt. Lediglich für den Ton benutzt Du die beiden verbleibenden weißen und roten Cinch-Stecker - die kannst Du natürlich auch gleich direkt mit einem geeigneten Audioverstärker verbinden. So solltest Du auch jeden Fall ein besseres Bild als zuvor bekommen.


    Viele Grüße


    ikarus

  • Hallo Ikarus,


    hier kommen also die Bilder (je eins pro Antwort!) zu meinem Selbstbaustativ (nur der Gelenkkopf ist selbst erstellt; die Beine wurden von einem 4-Rohr-Leicht-Stativ übernommen). Den kleinen Kugelkopf habe ich abgeschraubt, damit die Gelenkkonstruktion besser zu erkennen ist.


    Ich hoffe, die wesentlichen Dinge sind erkennbar.


    Bin mit diesem Stativ für Nahaufnahmen von Pflanzen etc. SEHR zufrieden; dies v.a. weil man eben die Beine beliebig abspreizen kann und damit auch sofort einen sicheren Stand erreicht (ganz zu schweigen, daß man auch ganz nahe an den Boden herankommt). Höchstens der Auszug der ineinandersteckenden Rohre wäre vielleicht bessser mit einer Einhandbedienung zu verbessern; die Übermutter-Schrauberei ist manchmal etwas zeitaufwendig. Sowas gibt es ja bereits.


    Also, besten Gruß an die Seblbstbau-Gemeinde. Vielleicht kann ich von der Werkstatt noch einen Plan ergattern. Ich frage mal nach.


    Die Bilder zum Mikro-Windschutz kommen dann morgen oder übermorgen.


    Schönen Gruß: Pedro

  • Hallo Pedro,


    Danke für die Bilder. Macht 'nen sehr soliden Eindruck. Aber für alle, die den Aufwand des Selberbauens scheuen, hab' ich mal eben auf die Schnelle (bei schlechtem Licht - deshalb nicht auf die Bildqualität achten) mit der MX300 diese Aufnahmen von Cullmanns Schulterstütze gemacht. Wie man sieht, kann man sie sehr variabel auch als kleines Dreibein benutzen. Mit ein bißchen Phantasie sind auch noch eine Menge anderer Stellkombinationen machbar, die abgestützte Aufnahmen variabler Höhe in Bodennähe ermöglichen.



    Beruhigte Grüße


    ikarus

  • so, liebe Videogemeinde,


    ich hatte versprochen, Bilder von meinem selbstgebastelten, abnehmbaren Windschutz am Camcorder-Mikro ins Netz zu stellen. Wegen der besseren Auflösung kommt jetzt pro Mail ein Bild.


    Das Kunstpelzchen ist ein Stück eines Webpelzkragens; den Pelz selber kann man kaufen in Stoffgeschäften. Wichtig ist, daß der Webpelz (wahrscheinlich sind sie es alle) recht locker gewebt ist, wie auf einem Bild von der Pelzunterseite zu erahnen ist. Das Ganze wurde dann auf die korrekte Größe zugeschnitten, per Hand einmal gesäumt, damit das Gewebe nicht ausfranselt. Dann wurden zwei Stückchen Schlaufen-Band (vom Klettverschluß; im Bild weiß) angenäht und die dazugehörigen Gegenstückchen (Häkchen) mit Uhu-Plus auf den Camcorder geklebt (und zum Abbinden mit diversen Gummibändern und Andruckgewichten angedrückt (eine Nacht); das Klettband ist etwas zäh, so daß man ein bißchen nachhelfen muß, damit es gut allseitig am Gehäuse zum Abbinden Kontakt hat).


    Der Effekt des Verhindern der Windgeräusche ist absolut frappierend und daher drigend zu empfehlen im Freiland (Küste, Gebirge etc.).


    Also, frisch ans Werk. Das Ganze kann höchsten 5 Euro kosten.


    Mit besten Grüßen
    Pedro

  • ... und jetzt einer der beiden angeklebten Häkchen-Streifen (rechts bzw. links vom Mikro).
    Die Konstruktion hält! Ich bauchte sie nicht noch mal anzukleben, wie man vielleicht glauben würde.
    Vorher die Klebestelle auf dem Camcorder mit wenig Nitroverdünnung (Ethylacetat) oder Spiritus entfetten. Uhu-Plus sehr sparsam einsetzen und herausquellendes sorgsam abwischen, bevor er aushärtet (6 Std.).


    Des war's scho.


    Viel Spaß beim Erstellen.
    Ciao: Pedro

  • Wow, Pedro,


    sieht ja verwegen aus! Erinnert mich so 'n bißchen an meine wilde Zeit vor 30 Jahren, als die Haare weit, weit über den Hemdkragen reichten :D.


    Okay, das Nachmachen sollte nicht allzu schwierig sein. Werde mich dann mal vor der nächsten geplanten Reise daran machen, nachhaltig etwas gegen die Windgeräusche zu unternehmen.


    Dank Dir noch mal


    ikarus

  • Ich stand erst kürzlich vor dem gleichen Problem: Wollte im Freien filmen, hatte mich mit mehreren Freunden verabredet und dann plötzlich heftiger Wind. Das Schlimme war, ich hatte nur eine halbe Stunde Zeit um etwas zu unternehmen. Letztendlich mußte ein kleiner Teddy aus der Plüschtiersammlung meiner Tochter dran glauben. Auseinander gerupft, Innenleben (Watte o.ä.) entsorgt, mit Nadel und Faden ein wenig auf Form gebracht und mit einen Gummiband befestigt. Es ist zwar nur eine Zwischenlösung, aber der Unterschied zum ungeschützten Micro ist schon enorm. Ein Foto werde ich lieber nicht anhängen, denn in den "B-Noten" kann meine Variante natürlich mit Pedros "Nerz-Version" nicht mithalten. :D Es ist halt nur ein Plüschtierkörper. Aber in der Not..... Allerdings muß ich auch sagen, dass ich es wesentlich einfacher hatte mit der Befestigung, da ich eine Canon XM 2 habe. Dort ist das Micro ja bekanntlicherweise am Tragebügel hervorstehend eingearbeitet. Werde mir aber bei Gelegenheit auch so einen schönen Windschutz basteln. Was müßte man denn für so einen Windschutz als Zubehörteil bezahlen?


    Windstille Grüße von
    Fred

  • @all:


    Als kleinen Tip:


    Das genannte Klettband gibt es auch selbstklebend. Am Kunstfell ist das natürlich witzlos :D aber am Camcorder würde ich auf den Klebstoff verzichten.


    Viele Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Liebe Videogemeinde,


    vielen Dank für die netten Kommentare zu dem Wuschelkopf-Camcorder. Irgendwie erinnert mich die Konstruktion an eine undefinierbare, ältere Comicfigur mit schwerer, in die Stirn fallender Matte. Jedenfalls erregt diese Kombination deutlich mehr Aufmerksamkeit (und mitleidiges Lächeln), als ein normaler Camcorder. Aber entscheidend ist ja die akustische Wirkung!


    Hi Peter, das mit dem selbstklebenden Klettband ist eine super Idee! Hier natürlich besonders wichtig: Klebestelle vorher entfetten.


    Was den Preis professioneller Windschütze (?) betrifft, glaubt man es einfach nicht, was manche Firmen dafür verlagen. Habe schon gesehen, daß für dieses winzige Kleidungsstück 50 Euro verlangt werden!! Beutelschneiderei!


    Hasta luego !
    Pedro