Timecode auf DV-Cassette

  • Ich verwende Sony Mini DV Cassetten und wechsle zwischen durch....
    Dann funktioniert meistens "End search" nicht.
    Irgendwo habe ich auch gelesen, dass man, um beim späteren Videoschnitt Problemen vorzubeugen, ein schwarzes Bild auf die Cassette aufnehmen soll (wohl die ganze Cassettenlänge)


    Kann mir jemand sagen ob das richtig ist und wie ich das am besten mache?
    Zum Beispiel Objektivdeckel am Objektiv lassen und Aufnahme starten?


    Mir geht es vor allem darum, dass dann beim einspielen und schneiden mit Canopus Easy Edit der korrekte Timecode drauf ist.


    Vielen Dank im Voraus


    Rai

  • Hi,


    Zitat

    Ich verwende Sony Mini DV Cassetten und wechsle zwischen durch


    das solltest Du nicht tun, event. den Hersteller, aber nicht die Bandsorte.


    Das mit dem Schwarzspann die ganze Cassette lang mache ich nicht, obwohl es andere wieder empfehlen werden.


    Ich lasse entweder den Objektivdeckel drauf, noch besser, Du drehst EXPOSURE ganz herunter und lässt RECORD ca. 1 Minute lang laufen. Da wird alles schön schwarz. Dann mit der eigentlichen Aufname loslegen. So bin ich bis jetzt sehr gut gefahren. Aber das macht, glaube ich, jeder anders.


    Gruß Herbie

  • Hallo Rai,


    folge mal dem Link in's 'alte' Videoforum in diesem Beitrag. Da erfährst Du etwas über alternative Möglichkeiten der 'Bandschwärzung'.


    Wobei es eine Gewissens- und Glaubensfrage ist, ob es sinnvoll ist, die Mechanik seiner Kamera zusätzlich zu stressen, weil jeder Aufnahmevorgang logischerweise zum Kopftrommelabrieb und allgemeinen Verschleiß beiträgt. Viele meinen auch, in Zeiten solcher Tools wie 'ScenalyzerLive' sei ein durchgängier Timecode nicht mehr essentiell. Sei's drum, ich pflege nach wie vor diese m.E. sinnvolle Prozedur.


    Grüße


    ikarus

  • Rai:


    Auch ich pflege diese Schwärzung. Der Grund ist bei mir das Batchcapturing. Wenn ich den Timecode nicht vorher auf dem Band habe kann es vorkommen daß ich im Eifer des Gefechts bei der Aufnahme nicht mehr den richtigen Ansatzpunkt finde. Ab und zu passiert es dann daß ich mehrere Nullstellen auf dem Band habe.


    Das verhindere ich mit vorbespielten Bändern.


    Viele Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Bei Verwendung von Sony Mini DV Kassetten mit Speicherchip funktioniert "End search" auch nach Kassettenwechsel. Diese Kassetten sind allerdings um einiges teurer als die Normalausführung.


    Gruss Erich

  • Hallo Rai,
    Sobald Du das Band aus der Kamera nimmst, hat die Kamera den End search Punkt vergessen.
    Daran ändert auch ein vorher aufgenommenes Schwarzbild nichts.
    Das Schwarzbild sorgt lediglich für einen durchgehenden Timecode.
    Damit der Timecode nicht abreißt, reicht es vollkommen,
    nach dem Wiedereinlegen des Bandes etwas in die letzte Szene zurückzuspulen
    und darauf zu achten das der Timecode im Display wieder angezeigt wird.


    Gruß Poppy

  • Hallo Rai,


    hin und wieder schaue ich schon mal durch die Foren. Leider lässt es meine Zeit nicht sehr oft zu, so bin ich auch auf deinen Beitrag rein zufällig gestoßen. Zu deiner Frage, möchte ich dir folgende Info liefern. Ich bin als freiberuflicher Kameramann sehr häufig für TV-Studios und TV-Anstalten tätig. Ich verwende sowohl als auch, DV-Mini, DVCAM sowie BETA-CAM Kassetten. Alle Bänder die ich zum Dreh verwende sind entweder von mir selbst oder von dem jeweiligen TV-Studio durchgehend mit einem Testbild und durchgehenden Prüfsignalton bespielt. Das ist gleichbedeutend damit, dass jede Kassette einen durchgehenden Timecode besitzt. Was dein erwähntes Schwarzbild anbelangt, dies erzeugen meine Kameras von sich aus mit einer von mir vorgegebenen Länge, beim Ansatz der Erst- Aufnahme.


    Weitere Info, und ein Tipp von mir, lasse bei allen Kassetten die du verwendest am Anfang ca. 4-5 Minuten frei und beginne dann erst aufzunehmen, nach jedem erneuten Gebrauch meiner Bänder versetze ich den Startpunkt etwas weiter. Des Weiteren, alle schon mal oder mehrfach bespielten Kassetten werden gemastert und dann wieder von Anfang bis Ende mit einem durchgehenden Testbild und Prüsignalton bespielt.


    Diese Handhabung gewährleistet beim Schnitt und dem auslesen des Timecode eine hohe Sicherheit, so dass die Kollegen am Schnittplatz kaum Probleme beim Schnitt haben. Verstehen kann ich deshalb nicht wie du in deiner Frage schreibst, dass du häufiger die Kassetten wechselst.


    Ich hoffe dir einige Infos gegeben zu haben mit denen du etwas anfangen kannst.


    Gruß cinemedia

  • Hallo Cinemedia,


    würde mich mal intressieren ob Du wirklich von Anfang bis Ende ein Testbild und zusätzlich den 1KHz-Ton auf die Kassette aufspielst und was das bringen soll. Macht man nicht mehr den üblichen Farbbalken (100/75, 1 Minute, 1 Minute schwarz mit 1 KHz-Ton unterlegt, Rest vom Band Schwarzbild)?


    Gruß


    kmaue

  • Hallo Kmaue,


    ich übe meinen Job nun schon 23 Jahren im Profilager aus, du magst mit deiner Behauptung nicht Unrecht haben und ich weiß auch von einigen Kollegen das sie es anders handhaben, aber sowohl ich wie unzählige meiner Kollegen handhaben es nach wie vor noch so wie ich es in meinem Beitrag geschildert habe. Ich selbst spiele auf alle nur einmal benutzten Bänder, egal ob 5 Minuten Film drauf sind oder eine Stunde, von vorne bis hinten ein Neues Testbild und Prüfton auf, auch um einen durchgehenden neuen Timecode zu erzeugen. Dies praktiziere ich jetzt nun schon seit Anbeginn meiner Tätigkeit und habe bis zum heutigen Tag noch keine einzige Überraschung erlebt. Aber dennoch glaube ich, dass auch du von den dir gewohnten und bewährten Dingen deines Lebens und deiner Tätigkeiten, die dir niemals Probleme oder Überraschungen geliefert haben nicht abweichen wirst. In den ersten Jahren der Digitalfilmerei habe diesbezüglich Lehrgeld bezahlt, diese Erfagrungen möchte ich nicht noch einmal durchleben. Einige meinen Kollegen wissen wovon ich rede und haben mir, nach dem sie ebenso verfahren dies bestätigt. Um auf den einmal benutzten Bändern von vorn bis hinten einen neuen durchgehenden Timecode zu erhalten ist es glaube ich egal ob man nun ein Schwarz oder Testbild aufspielt, wichtig ist der durchgehende Timecode.


    Gruß cinemedia

  • Hi Cinemedia,


    Deinen Profistatus möchte ich natürlich nicht bezweifeln. Ich versuche nur für mich die Frage zu klären warum man einen durchgängigen Prüfton und ein durchgehendes Testbild aufspielt. Timecode wird doch auch ohne Prüfton und Testbild aufgespielt, oder?

  • Hallo Kmaue,


    im Zeitalter der Digitalfilmerei haben sich so manche um nicht zu sagen viele Dinge gegenüber der analogen Filmerei geändert.


    Ich habe unter anderem 1997 die Bambi Verleihung in Köln mitgedreht. Wir waren insgesamt 4 EB-Teams, alle mit BETA-CAM Geräten. Da ich als Ersatz vom mdr geordert wurde weil ein Team aus der Schweiz ausgefallen war, bin ich in der Eile nicht mehr dazu gekommen die 10 Beta-Kassetten die ich mit hatte, wie ich es eigentlich seit vielen Jahren gehandhabt habe, durchgehend mit einem Testbild und Timecode zu belegen, ich habe sie lediglich einmal im Schnelldurchgang vor und zurück laufen lassen. Direkt nach der Veranstaltung habe ich die Kassetten abgeliefert, insgesamt 6 Stück. Ich erhielt zwei Tage später vom mdr Cutter einen Anruf, dass er bei zwei der von mir abgelieferten Kassetten oftmals den Timcode nicht fangen konnte. Ähnliches habe ich in insgesamt 5 Fällen erlebt, die sich aber auf die früheren Jahre beziehen. Seit dem habe ich mir diese, vielleicht auch eine Marotte angewöhnt, so zu verfahren. Ob es Zufall war oder ist, das lasse ich dahin gestellt, aber seit her habe ich niemals mehr irgendwelche Probleme gehabt, da ich meine Bänder bis zum heutigen Tag so vorbehandle wie ich es dir geschildert habe.
    Grundsätzlich muss ich dazu sagen, wenn ich alleine oder in einem Team zu Dreharbeiten fahre, liefern wir die Bänder sofort ab, so dass sie gar nicht ein zweites oder drittes Mal bespielt werden. In den Fällen handelt es sich generell um Fabrikfrische Bänder die wie ich schon sagte nur einmal durchgehend von mir mit einem Timcode belegt wurden.


    Du hast natürlich Recht das ein Timecode bei der Aufnahme aufgespielt wird, in der Regel mag das auch ausreichend sein. Ob es allerdings erforderlich ist so zu verfahren, wie ich meine Bänder vorbehandle, lass ich dahin gestellt. Ich erinnere mich an einen Bericht in einer Videozeitschrift in dem der Verfasser, auch aus dem Testlager der Redaktion, bei der mehrfachen Verwendung von Digital-Kassetten den Ratschlag gab, diese Bänder vor der erneuten Aufnahme durchgehend mit einem Timecode zu belegen. Ich weiß nur, dass ich weiterhin so verfahren werde.


    Eins solltest und darfst du bei dieser ganzen Sache nicht vergessen. Ich habe keinen festen Arbeits-Job, ich bin als freiberuflicher Kameramann tätig. Des Weiteren rede ich hier nicht von Filmaufnahmen im Privatbereich, vom Urlaub. irgendeiner Feier oder sonstigen Dingen, sondern bei mir hängt davon mein Job ab. Wenn ich ein, zwei oder dreimal Material abgebe das mit, wenn auch nur leichten, Störungen behaftet ist, laufe ich Gefahr von dem Auftraggeber keine Aufträge mehr zu bekommen. All jene die in diesem Geschäft tätig sind würden es dir bestätigen. Das Geschäft in diesem Bereich ist Knüppel hart geworden, auch was die Bezahlung anbetrifft.


    Um hier zu bestehen darfst du niemals einen Ausrutscher riskieren, denn dafür liebe ich meinen Job über alles.


    Gruß cinemedia

  • cinemedia & Kmaue:


    Vielleicht darf ich kurz vermittlen?


    Normalerweise sollte auch das einfache Schwarzbild genügen denn der Timecode wird bei jeder Aufnahme geschrieben. Nun haben aber viele Camcorder (selbst die mickrige TRV125) die Möglichkeit, ein Testbild zu generieren und mit aufzuzeichnen und viele Profi-Camcorder können eine Testton erzeugen. Nun, wenn ich diese Möglichkeiten habe, macht es keine zusätzliche Arbeit (2 Einstellungen im Menü) Testbild- und Ton gleich mit aufs Band zu schreiben. So hat man immer eine hörbare und sichtbare Kontrolle ob man sich auf einer freien Bandstelle befindet.


    Für denjenigen, dessen Camcorder diese Features nicht besitzt, wäre das natürlich viel zu umständlich.


    Vermittelnde Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    ein wenig Off-Topic:
    Ich habe ein ein HI8 Band in 1GB großen AVI's "importiert" und in MSP in Szenen getrennt und rausgeschmissen was ich nicht haben will.
    Nun möchte ich diese Timeline gerne mit Timecode versehen auf DV Band ausgeben, so das ich dann, wenn ich es eines Tages mal möchte, es gleich wieder in Scenen getrennt erneut capturen kann.
    Ist das möglich und wenn ja wie?
    Gruß
    Ulrich

  • Hallo WeiZen,
    Timecode steht immer auf dem DV Band. Er beinhaltet die Laufzeit des Bandes.
    Ich glaube Du meinst den Data-Code der die Zeit der Aufnahme beinhaltet.
    Kann mir nicht vorstellen das es geht.


    Gruß Popy

  • Hi Ulrich,


    ich glaube, daß wirst Du nur schaffen, wenn Du die Szenen einzeln nacheinander auf's Band exportierst und dabei versuchst, möglichst nahtlose Übergänge zu erzielen. Das einzige Tool, dem ich die notwendige Exaktheit dafür zutraue ist ScenalyzerLive. Damit hättest Du auf jeden Fall für jede Szene einen individuellen Datacode. Ich fürchte, einen weniger mühseligen Weg wird's nicht geben.


    Grüße


    ikarus

  • @ Weizen


    Mit einer DV Raptor und RaptorVideo habe ich mir mal so eine Backup/Batch Lösung gemacht. Die Steuersoftware der Raptor hat Einstellmöglichkeiten für die einzelnen Bandanlauf- und Bandstoppzeiten der Kamera. Das Ermitteln dieser Zeiten war aber ziemlich zeitraubend. Jedenfalls damit konnte ich irgendwann meine Clips per Liste framegenau ausspielen und zurückholen. Genutzt habe ich es dann nie ;)


    Gruss
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    @all
    ja so in dieser umständlichen Art habe ich es mir vorgestellt.


    o.k. den Versuch war es wert. Werde es also weiterhin diesen mühevollen Weg beschreiten.
    Gruß
    Ulrich

  • Hallo cinemedia,


    bei Profikameras gibt es am Objektiv einen Return-Knopf, mit dem man "anrollen" (Profibegriff) kann.


    Sollte eine MDR-Cutterin im Notfall keinen Timecodesprung ausbügeln können, so empfehle ich eine AVID-Fortbildung oder vorzeitige Frühverrentung.


    (wie will die denn Real-Time schneiden, wenn sie damit noch nicht mal klar kommt? 4-8 sec. auf dem AVID zurückstellen, Hilfe , wo ist mein Obercutterchef?!)


    Oder einfach mal als Praktikantin die Hektik des Drehens vor Ort miterleben und nicht Drohungen gegen "Freie" ablassen.



    Solche Cassettenvorbespielungen waren vielleicht zu DDR-Zeiten angesagt, wo die Leute einen ganzenTag Zeit hatten für ein 5 Minutenprodukt.


    Unter den Produktionsbedingungen von 2004 halte ich das für anachronistisch.


    ...abesehen von den armen Laufwerken und Köpfen, die dadurch unnötig strapaziert werden.

  • Hallo bobby,


    ich wusste gar nicht dass dieses Thema so viel anklang findet. Der gewisse Knopf ist mir bestens bekannt und im Falle der damaligen MDR-Cutterin gab es seiner Zeit schon einigen Gesprächsstoff. Dein Kommentar hier zu bedarf keiner weiteren Bemerkungen, ich möchte und will mich darüber nicht mehr aufregen.


    Zum Grundbespielen der Bänder, ich werde auf jeden Fall alle mehrfach genutzten Bänder auf die schon einmal zuvor aufgenommen wurde weiterhin wie gehabt, mit einem durchgehenden Timecode und Bild belegen. Mit dieser Vorgehensweise bin ich immer gut gefahren. Bei den Neu-Bändern, O.K. da gebe ich zu muss es nicht sein. Schauen wir mal was die Zukunft bringt.


    Gruß cinemedia