Schwebestativ mit Bildern !!!

  • Moin, Moin alle zusammen,


    nachdem ich einige Beiträge hier im Forum (Jungkoch), Internet und Zeitungen über das Schwebestativ gelesen hatte, habe ich mir in schlaflosen Nächten einige Gedanken über die Umsetzung gemacht und besorgte mir dann die entsprechenden Materialien z.B. auf Flohmärkten, bei eBay und im Baumarkt
    .
    Das grösste Problem was ich lösen musste, war das sogenannte Kardan- bzw. Kugelgelenk. Nach einigem Suchen wurde ich bei eBay fündig und habe dort ein kleines Tischstativ mit einem Kugelgelenk gefunden. Vorher habe ich auf einem Flohmarkt ( @ Ikarus: Wal-Mart; Oststeinbek nahe Hamburg, nächster 24.08.2003 ) eine optimale, kleine Tischlampe mit drei feststellbaren Gelenken erworben.


    Die weiteren Materialien: 2x Ü-Eier mit Metallkugeln als Gewicht, ca. 100g /// einige Schrauben /// eine zurechtgesägte Aluplatte für die Befestigung der Cam./// etwas Schaumstoff und Klebeband für den Griff.


    Einsatzmöglichkeiten hatte ich bis jetzt noch keine !!! Da wir aber vor 3 ½ Wochen eine kleine Tochter bekommen haben, gehe ich davon aus, dass es in der nächsten Zeit noch genügend davon gibt.


    jungkoch:
    Wie viel Gewicht hast Du verwendet ???
    Ich habe ca. 100g Eisenkugeln verwendet, hiermit ist meine Cam richtig getrimmt !!!



    Bis denne
    Killer Kai

  • Hi Killer,


    Glückwunsch, das Teil sieht gut aus. Die Idee mit der Lampenmimik ist genial, sieht gleichzeitig schön leicht und trotzdem ausreichend stabil aus. Danke für den Tip mit dem Wal-Mart Flohmarkt (ist in der Tat 'um die Ecke'), aber ich schätze, ich werde mir so etwas doch nicht bauen. Habe zwar früher damit geliebäugelt - meist zeigt sich aber, daß es viel zu wenig praktische Notwendigkeit für solche Spezialstative gibt. So muß ich zugeben, daß von mir mal hergestellte 'Lenkrad' außer zu Testzwecken bisher noch nie wirklich gebraucht zu haben.


    Letztendlich führt für vernünftige Aufnahmen doch nichts an einem ordentlichen Stativ vorbei. So hab' ich mir vor kurzem lieber für ein paar Euro mehr ein fluidgedämpftes Manfrotto gekauft - damit kann ich zwar nicht im Gehen filmen (wann braucht man das schon wirklich?), es ist aber leicht genug, um beim Gehen mit einem Schultergurt getragen zu werden :D.


    Ich wünsch' Dir aber trotzdem viel Spaß mit Deinem Gerät. Solltest Du mal vorzeigbare Ergebnisse kriegen, kannst Du ja mal ein aussagekräftiges Beispielfilmchen hier ins Forum stellen. Seit Jungkochs Zeiten (der übrigens lange nicht mehr im Forum in Erscheinung getreten ist!) hat das keiner mehr gemacht.


    Viel Grüße


    ikarus

  • Hi,


    eigentlich ähneln sich alle Selbstbau-Varianten.


    Ich bastele gerade auch an einem Schwebe-Stativ für Aufnahmen in höheren Räumen.


    Meine Teileliste liest sich wie folgt:


    als Montageplatte benutze ich eine Acrylglas-Platte, 8 mm dick, 14 x 10 cm, mit diversen Bohrungen (direkt für Camcorder, Camcorder auf ausgemusterten Stativkopf etc.).


    Kardangelenk aus dem Modellbau.
    Für kleinere und leichtere Camcorder z.B.
    Graupner, Best-Nr.: 354/5, Gelenkkupplung, Wellendurchmesser 4 mm, Gewinde M5


    als Gelenk habe ich in Ermangelung eines Flohmarktes das "2 in 1 Fensterwischer Gelenk mit Stielgewinde" von Vileda genommen. Das lässt sich in mehreren Positionen sehr gut fixieren.


    Um auch in größeren Höhen filmen zu können, ist der Haltegriff so ausgelegt, dass ich einen Fensterwischer-Teleskopstiel anschrauben kann.


    Dadurch kann ich sehr schöne Detailaufnahmen in hohen Innenräumen machen (z. B. Schlösser, Kirchen).


    Die größte Schwierigkeit besteht aber im Ausbalancieren. Da entscheiden wenige g Gewicht über Erfolg und Mißerfolg.


    Da sich der Schwerpunkt der Konstruktion auch je nach Stellung des Stativkopfes und/oder des TFT-Displayes verlagert, ist das schon immer eine rechte Fummelarbeit.


    Beim Einsatz des ersten Prototypen hatte ich sehr viel Ruhe und Zeit, aber das Ergebnis war dennoch nicht befriedigend.


    Gruß vom
    Tom

  • Hi,


    ich bin zwar nicht Kai, aber die Kosten bei mir sind:


    Acrylplatte = 1 Euro
    Kardangelenk = 4 Euro
    Fensterwischergelenk = 1,65 Euro
    Fensterwischer Teleskop-Stiel = 1 Euro (das war aber ein Restposten)


    Schrauben und Muttern gab's im Handwerkskasten und der "normale" Haltegriff ist ein Stück Rohr mit einem Fahradlenkergummi (ca. 2 Euro).


    Gruß
    Tom

  • :headbanger::headbanger::headbanger:
    Hallo,


    TiKaey:
    Bei mir sind die folgenden Kosten entstanden:


    Lampenarm: 1,00 Euro
    Stativ: 3,50 Euro
    2xÜ-Eier: 0,00 Euro ( lagen bei uns herum )
    Eisenkugeln: 0,00 Euro ( früher beim Murmelspielen gewonnen )
    Aluplatte: 0,00 Euro ( Rest vom Papa )
    einige Schrauben: 0,00 Euro ( wie Cyertom, im Keller gefunden !!! )
    Isolierung für Griff: 1,00 Euro
    -----------------------------------------
    alles zusammen: max.8,00 Euro
    =======================


    Das Tischstativ habe ich, wie schon geschrieben, bei eBay ersteigert, Anbieter war "anros" aus Hamburg ( sehr netter Kontakt ), ich hatte dieses mehrmals dort ersteigert !!!


    cybertom:
    Vor einiger Zeit habe ich in der CHIP FOTO-VIDEO, Ausgabe 5/6 2003 einen Bericht über Schwebestative gelesen, dort wurde das Gegengewicht mit Hilfe einer Formel (siehe Bild unten) berechnet . Ich hoffe, dass alles gut lesbar ist und das Du das Trimmen durch die Formel beim zweiten Versuch besser hinbekommst als bei Deinem ersten Prototyp !!! Den ermittelten Wert kann man wenigstens als Richtwert nehmen.


    Wenn Du die Arbeiten abgeschlossen hast, würde ich mich sehr freuen, wenn Du hier ins Forum ein Bild stellen würdest !!!


    Viel Erfolg beim Basteln !!!


    Bis denne
    Killer Kai

  • Hi Kai,


    danke für das Bild.


    Diese Formel kommt mir bekannt vor ;)
    Physikunterricht!


    Das Problem liegt aber in Folgendem:


    1. wo genau liegt der Schwerpunkt des Camcorders? Muss nicht zwangsläufig der Mittelpunkt sein!
    2. wo liegt genau der Schwerpunkt der Konstruktion?
    genau im Gegengewicht nämlich nicht, sondern oberhalb davon.


    Entweder balanciert man also mit Eisenkugeln im Ü-Ei oder verschiebt das Ü-Ei an der Stange.


    Da meine Konstruktion aber noch einen alten Stativkopf enthält, den ich nach oben und unten schwenken will, ändert sich der Schwerpunkt der Einheit Camkorder/Statvkopf, wodurch ich jedesmal nachjustieren muss.


    Gruß vom
    Tom

  • Hallo Jungs (und Mädels)!


    (melde mich zurück)


    Und es geht gleich los:


    Ihr habt beide Unrecht:


    Killer Kai mit seiner Formel und auch Cybertom.


    Warum:


    Zu Kameragewicht und Hebelarm I1:


    Richtig wäre hier:


    Der Gesamtschwerpunkt der über dem Drehpunkt (des Statives) liegende Schwepunkt wäre zu ermitteln.


    Also hier das Kameragewicht + dem Gewicht des über dem Drehpunkt befindlichen Stativteiles.


    Dazu kommt dann die Ermittlung des Gesamtschwerpunktes des Stativteiles, der unter dem Drehpunkt liegt.


    Ab jetzt wird es erst wirklich interessant!!!!


    Wenn diese erwähnten Schwerpunkte ermittelt sind, muß man folgendes betrachten:


    Gesamtgewicht im oberen Teil muß kleiner sein als das Gesamtgewicht im unteren Teil, da sonst das System dynamisch instabil wäre und sich um den Drehpunkt eben drehen würde.


    Nur um wieviel muß das Gewicht unten größer sein und um wieviel (und jetzt kommt die Dynamik ins Spiel) muß die größte "träge Masse" jeweils vom oberen und unteren Drehpunkt entfernt sein (oben nach oben, unten nach unten).


    Um hier keinen Mechanik- und Dynamikkursus zu geben, sage ich ->
    möglichst weit unten, möglichst kurs oben und möglichst schwer unten gegenüber oben.


    Wer das nicht beherzigt, muß .... probieren!!!!

  • Hi Roland,


    so kann man das nicht stehen lassen.


    Wenn der Schwerpunkt der Gesamtkonstruktion unterhalb des Drehpunktes liegt, hast Du ein Pendel. Die Schwingungsdauer ist dabei abhängig von der Länge des Pendels, nicht vom Gewicht!


    Bei allen Selbstbau-Konstruktionen wird darauf hingewiesen, dass der Schwerpunkt der Gesamtkonstruktion idealerweise genau im Drehpunkt liegen soll.
    Dann ist das System in jeder Lage stabil, wie ein ausgewuchtetes Rad.


    Erst jetzt kommen die trägen Massen ins Spiel. Je schwerer desto träger und umso weniger anfällig für Schwingungen.


    Natürlich kann man auch ein Einbeinstativ nehmen, unten eine 20 kg Hantel dranhängen und das Ganze zwischen Zeige- und Mittelfinger halten.


    Das gibt Muckis.



    Gruß vom
    Tom

  • Hallo Tom!


    ---
    Wenn der Schwerpunkt der Gesamtkonstruktion unterhalb des Drehpunktes liegt, hast Du ein Pendel.
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    Das ist auch gewollt!
    Ist das Gewicht oben und unten nämlich gleich, so ist das Gesamtsystem instabil! Ganz besonders bei Bewegungen.
    Hinzu kommt: ist das Gewicht oben unt unten gleich, aber die Massen unterschiedlich weit vom Drehpunkt weg, so gibt es bei der Dynamik Unterschiede aufgrund der Massenträgheit.
    Ausserdem können, das haben wir noch gar nicht betrachtet, Auswirkungen bei der Ausformung der Massen entstehen (cw-Wert, Windangriffsfläche).


    ---
    Die Schwingungsdauer ist dabei abhängig von der Länge des Pendels, nicht vom Gewicht!
    ---
    Wenn man von Randbedingungen absieht, korrekt.

  • Hi Roland,


    >>so ist das Gesamtsystem instabil!<<


    jedes Schwebestativ ist -mehr oder weniger- instabil.


    Außerdem ist es eine Frage davon, was ich will.
    Wenn -um beim Rad zu bleiben- eine Markierung auf einem Rad in jedem denkbaren Bogenwinkel gehalten werden kann, ohne dass sie sich verändert, ist das dann stabil?


    Aber alle Theorie ist grau, gegenüber der Praxis.
    Bei meinen Versuchen hatte ich entweder ein langsam schwingendes Pendel, oder die Kamera war bei exakter "Trimmung" in jede Lage quasi fixiert zu bringen bis, ja bis z. B. ein Windstoß die Lage änderte.


    Ich experimentiere jetzt mit Kreiseln zur Stabilisierung.


    Gruß vom
    Tom

  • @all:


    Das sind ja alles viele schöne Theorien, die bestimmt auch Hand und Fuß haben.


    Ich habe meinen Camcorder mal auf so eine (gekaufte) Steadycam eines Kollegen montiert. Ich konnte damit alles machen, nur nicht das filmen was ich wollte! Der Camcorder zeigte grundsätzlich in die falsche Richtung. Ich kam mit dem Ding absolut nicht klar und nach fünf Minuten hatte ich einen dicken Arm. Besser finde ich den Lenker, auf dem der Camcorder mittig befestigt ist. Damit treffe ich wenigstens das Ziel...


    Und noch etwas - das wichstigste Konstruktionsdetail einer Steadycam habt Ihr alle vergessen:
    Eine Packung Hustenbonbons!


    Mit konstruktiven Grüßen
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.