Farbkorrektur

  • Hi,
    zu diesem Thema hab' ich mich ja an anderer Stelle schon ausgelassen.
    Wenn ich's beim querlesen nicht übersehen habe ist ein Aspekt aussen vor geblieben : Die Kamera.


    Wenn ich Tom richtig verstanden habe, ist seine Kamera zu eifrig, was die Korrekturen angeht. Den meisten Kameras kann man das aber verbieten !


    Leider haben diese Funktionen immer wieder andere, z.T. sehr phantasievolle Namen, aber man sollte nach sowas wie


    " White balance lock"
    " force neutral "


    oder ( bei meiner )


    " Disco lock "


    suchen. Hier habe ich sogar 2 Möglichkeiten, nämlich die manuelle Einstellung, indem ich eine neutralgraue Fläche in der aktuellen Farbtemperatur ( Zoom ) anvisiere und einspeichere oder einfach die Voreinstellung verriegele. Bei der ersten Möglichkeit sind Wolken das Mittel der Wahl oder eine Zeitung ohne Bilder für Hurgarda. Leider fehlt bei mir die Grauscheibe vor dem Objektiv, die mir das Einstellen noch mehr erleichtern könnte.


    Jedenfalls erspart man sich damit die lästige Nachkorrektur.


    Um das Problem etwas klarer darzustellen ist es hilfreich sich vorzustellen, dass ein Farbstich immer bedeutet, dass eine oder sogar die beiden anderen Farbkomponenten Unterblichtet sind. Deshalb meine Bevorzugung der Spreizung des Tonwertumfangs dieser Werte auf den Umfang der Stichkomponente :besoffen: per Histogramm.


    Vielleicht könnte man mal ein Muster ( AVI ) abrufbar machen, sodass jeder seine Methode demonstrieren kann.


    MfG E.Z.

  • Hi Ecki,


    >>Wenn ich Tom richtig verstanden habe, ist seine Kamera zu eifrig, was die Korrekturen angeht.<<


    Ist schon klar. Ich kann den "Weißabgleich" manuell vornehmen.
    Aber was mache ich in einer Kirche, die durch farbige Glasfenster beleuchtet ist?
    Die Wände sind zwar weiß, aber das herreinfallende Licht verfälscht die Farben. Das Auge korrigiert den Fehler weg, wie Du so schön beschrieben hast. Man empfindet die Wände als "weiß".
    Aber zu Hause sieht es dann nicht mehr so schön aus.
    Wenn sich dazu bei Schwenks noch schwankende Helligkeit gesellt, ist alles zu spät.
    Entweder, ich belichte ebenfalls manuell, dann sind Teile über- oder unterbelichtet, oder ich lass die Automatik ran, dann ändern sich aber seltsamerweise auch die Farben.


    Ich weiß, dass mein Beispiel wieder mal etwas extrem ist. Aber ich filme oft in geschlossenen Räumen (Kirchen, Schlösser) und kann keine zusätzliche Beleuchtung aufstellen.


    Farben korrekt wiederzugeben, begleitet mich seit meinen ersten Gehversuchen bei der Photographie. Lass mal von verschiedenen Labors Abzüge von Farbnegativen erstellen. Dann weißt Du, was ich meine.


    Gruß vom
    Tom

  • @Tom,
    da könnte man jetzt zu philosophieren beginnen, was denn in diesem Fall "richtige" Farben sind. Hinter Buntglasfenstern gibt es eben keine weißen Wände mehr. Richtig ist doch dann nicht der "gewußte" Eindruck, sondern der reale optische. Wenn Du sowas "neutralisiert" aufnehmen willst, helfen eigentlich nur Festeinstellungen Tageslicht oder Kunstlicht, wenn der zusätzliche Anteil an Kunstlicht in der Kirche überwiegt. Wenn die Glasfenster das eigentliche Motiv sind, kannst Du ohnehin alle Automatiken vergessen (oder auch gerade nicht, manche Kameras bringen das ganz gut, meist muß man bloß die Blende schließen). Aber ich gehe davon aus, daß Du das alles in vermutlich zahlreichen eigenen Versuchen durchgestanden hast. Ich will damit nur sagen, daß eigentlich vernünftigerweise keiner hinter gotischen Glasfenstern (oder auch modernen) tatsächlich weiße Wände erwartet. Wenn der Farbeindruck nicht ausreichend dem Original entspricht, müßtest Du Dich wohl mit einem Notebook in die Kirche setzen zum Angleichen?
    So gesehen sind aber die Kameras mit den Farbsuchern / Monitoren eine echte Erleichterung - mit einem SW-Sucher kam die Überraschung dann erst zu Hause.
    Zum Thema der verschiedenen Abzüge in Farblabors: Bei Wald- und Wiesenaufnahmen ja unwichtig. Bei farbkritischen Dingen wie Reproduktionen von Bildern ("Gemälden") würde es ohnehin niemand ernsthaft ohne Farbbalken und Graukeil in Verbindung mit einem Profilabor versuchen, und verdammt auf die Ausleuchtung achten, ebenso müßte man es halt auch im Video machen, mit dem sicheren Wissen, daß die Farben trotz allem etwas verfälscht werden. So toll und richtig ist die Farbwiedergabe der Chips auch nicht.


    Der zeitweise auch ganz gerne in Kirchen fotografierende/filmende

  • Hi, TOM, Alex.


    Genau das ist es !
    Auch ich habe meine ersten, niederschmetternden Ergebnisse bei einem ( ziemlich einmaligen ) Ereignis, einer Hochzeit, machen dürfen. Mit genau den Ergebnissen, die Tom schildert.


    Damals hatte ich auch nur einen SW-Sucher und konnte die sich anbahnende Katastrophe daher nicht abwenden. Ich hatte zwar zuvor einen Grauabgleich auf Wolken gelockt, aber dann war Akkuwechsel...


    Die Katastrophe kam dann unmittelbar am gleichen Abend, als der Film gezeigt wurde.


    "Och joooo, ganz schön...... nee, wirklich. ......
    Du hast dir sicher viel Mühe gemacht .......
    Ne, 'ne Kopie brauche ich davon nicht, so ein Ereignis sollte man im Herzen behalten .....
    Vielleicht sollte denen mal einer sagen, dass ihr Fernseher kaputt ist ..... "


    Was Labors angeht : Fotografiere doch mal eine Normfarbtafel ( z.B. RAL, oder die Testtafel für Farbkameras ) und lasse sie im teuersten Labor entwickeln, mit dem Hinweis, dass Du maximale Farbtreue haben möchtest.
    Zumächst einmal wirst Du recht energisch angegangen mit dem Hinweis, dass Du schon im Bestan Labor am Ort bist und hier nur exakte Bilder erstellt werden.
    Beim Abholen nimm die Tafel mit und vergleiche das Ergebnis. Klar, dass das Labor die Bilder allesamt zurücknehmen darf.


    So.
    Soweit zu den Problemen. Nun bitte Lösungen, Lösungen, Lösungen.


    MfG E.Z.

  • Lösungen bei Hochzeiten? Das ist ein Problem, das jeder nur selbst lösen kann, geht ja viel zu oft schief heute.


    Aber im Ernst: so problematisch ist gerade dabei der Weißabgleich auch wieder nicht. Wenn sich das Paar natürlich gerade Sainte Chapelle oder sowas als Hochzeitskirche aussucht, also ein lichtdurchflutetes Glashaus gotischer Art, und die einstrahlende Sonne ins Gegenlicht fällt oder farbige Muster auf's weiße Brautkleid zaubert, helfen nur mehr eine Batterie Scheinwerfer, die das Tageslicht gnadenlos niederprügeln. Für die durchschnittliche kleinere Hochzeitskirche reicht meist sogar die Automatik des Camcorders, wenn man nicht versucht, per Stellungswechsel, Zoom und Pan eine Rockoper daraus zu machen. Da ist das Wichtigste Brautleute + Pfarrer möglichst formatfüllend im Bild zu haben, Großaufnahmen. Wenn der Hautton einen entsprechenden Anteil am Bild hat, bekommen fast alle Konsumer- Camcorder die Farben hin. Meine Hochzeitsfilme haben eigentlich immer noch alle gemocht (außer ich selbst wegen der Heidenarbeit, die sie bedeuten). Wenn die Leut nett drauf sind und nicht gerade grün und blau im Gesicht, spielt die Farbenkorrektur eher eine untergeordnete Rolle. Schwieriger war es, den Film fertigzuhaben, bevor die Hauptpersonen wieder geschieden sind. Aber das war in der analogen Zeit vor Vegas. :engel:
    Eher herb sind Tauffeiern in der Osternacht, wie heute sehr beliebt meist im Stockdunklen - hier kämpft man vergebens, ich empfehle eine gütliche Einigung mit dem Herrn Pfarrer und nach der heiligen Handlung ein paar nachgestellte Szenen bei voller Kirchenbeleuchtung. Die Fotografen sind da aber nicht besser dran, ohne Blitz geht nix und mit Blitz ist die Kirche von Aliens bevölkert, weil wegen der Finsternis die Pupillen weit offen sind und die Augen rot leuchten, wenn auch nur ein bißchen was von dem Licht zur Linse zurückkommt, das am Augenhintergrund reflektiert wird. Aber das gehört nicht mehr hierher.


    Wenn Du nur die Farbtafel fotografierst, werden sich die Leut im Labor aber von vornherein eher zieren, das zu tun. Hängt natürlich von der Beleuchtung und vom Film ab, bei einiger Sorgfalt sind aber ausreichend professionelle Ergebnisse möglich (zu stolzem Preis, versteht sich, nicht im Massenlabor). Du kannst's natürlich auch selbst machen, ich erinnere mich an ein Zitat mit Durst Farbmischkopf....(wobei man sich im Positiv-Verfahren, zB. Cibachrom, gewöhnlich etwas leichter getan hat).

  • Hast wohl noch keinen Hochzeitsfilm gemacht, was ?


    Oder macht Vegas das für dich ?


    Ansonsten wird in jeder Gemeinde, die was auf sich hält nicht das Tageslicht, sondern der Kameramann "gnadenlos niedergeprügelt ".
    Und das zu Recht !
    Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich eine Geschichte, wo der vegasische Kameramann erst durch die gerade Rechte des Pfarrers getoppt worden ist.
    Aber das wäre einen neuen Thread wert : "Wie beeinflusse ich das Geschehen nicht über Gebühr durch meine Anwesenheit ".


    Gerade deshalb eignet sich ja dieses Szenario so gut dafür, es ist einfach unschicklich, in Erscheinung zu treten. Man arbeitet mit langem Zoom und Stativ, oder stellt sie Szene nach.


    Wie beseitigt ein Vegasier einen Farbstich ? : Er stellt Scheinwerfer auf und schält Kartoffelscheiben drauf. :feixen:


    MfG E.Z.

  • Zitat

    Original von E.Z.
    Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich eine Geschichte, wo der vegasische Kameramann erst durch die gerade Rechte des Pfarrers getoppt worden ist.
    MfG E.Z.


    Vielleicht seid ihr halt einfach bei den falschen Hochzeiten ...
    ... mir werfen sie immer gleich den ganzen Pott mit Weihwasser nach ...
    ... und ich lebe noch immer!!
    :bgdev:

  • E.Z.
    also seit dem neuen Avatar bist Du irgendwie zu ernsthaft und reizbar bei der Sache. Oder die Frühlingsbedingte Vegas-Allergie ist ausgebrochen? Falls Du zu wenig in Kirchen gehst, um mit den Gebräuchen dort vertraut zu sein: in den meisten Fällen sind die Scheinwerfer zur Erhellung des Altarraumes bereits eingebaut und wird vom Küster, Mesner oder wie immer der bei Euch heißt ohnehin freiwillig aufgedreht. Wenn man das vorher checkt und mit Geistlichem und Brautpaar bespricht, findet sich eigentlich überall eine Möglichkeit, unaufdringlich und erfolgreich zu agieren. Das muß man halt vorbereiten. Ich habe nie behauptet, daß Du das nicht fertigbringst, habe aber auch keinen Antrieb, jetzt die gegenseitige Anzahl von Hochzeitsfilmen aufzurechnen. Entspann Dich!
    Gruß

  • Hi,


    schön, jetzt sind wir von "Farbkorrektur" über "Hochzeiten", "Weihwasserweitwurf", "Boxkampf", "Rote Augen" und "Vegas-Beweihräucherung" zu Tipps gekommen, wie man die Aufnahme weitgehend perfekt organisieren sollte. Aber manchmal geht es einfach nicht.
    Einige Beispiele dafür sind zusammengetragen, Weiterer bedarf es sicher nicht.


    Was wirklich fehlt, sind Eure Erfahrungen mit Farbkorrektur, Eure Tipps.


    Da wartet nich nur Marco drauf.


    Gruß vom
    Tom

  • Gut,


    in dem Bereich, was die selbstüberschätzung der eigenen Wichtigkeit bezgl. vermeintlich unabdingbar notwendiger Filmaufnahmen bei Hochzeiten und Taufen angeht, bin ich sehr empfindlich.


    Hier handelt es sich um äusserst delikate Ereignisse, die einer gewissen Rücksichtnahme bedürfen.
    Irgendwann ist Schluss, und bei mir ist es hier.
    Ich habe zwar auch schon des Öfteren solche Aufnahmen gemacht, aber immer mit Lichtproben am Tag vorher und mehreren Stativen und Kameras, die einfach nur durchlaufen. Die Äktschn schneide ich nachhher 'rein.


    Wenn ich eines hasse, dann sind es Heinies, die mit gezückter Kamera vor dem Altar hin- und herhopsen und am liebsten noch den Pfarrer vor dem Paar zu Seite schubsen möchten. In einem Fall war es sogar so, dass das Paar gar keine Aufnahmen zugelassen hat und wir mit dem Pfarrer vereinbart haben, die Szenen nochmal nachzustellen. Ich war nicht wenig überrascht, als sowohl das Paar, als auch der Pfarrer sich nachher dafür bedankten. Lustiger Nebeneffekt : Die Akteure waren bei den Aufnahmen derart locker, dass es ein richtig schöner Film geworden ist.


    Meine Vorgehensweise der Farbkorrektur kennt ihr. Ich weiss keine Bessere und es ist auch die einzige, die ich kenne, bei der ich nicht mehr Farbfehler erzeuge, als schon da sind.


    Ich hab' übrigens einige Filme mal ddurchgesehen und daraufhin überprüft, ob Zusatzscheinwerfer der Kirche in Aktion waren. Bei einer Aufnahme bin ich fündig geworden, die anderen : Fehlanzeige. Mir ist dabei aufgefallen, das Spots meistens auf Wände oder Malereien/Statuen gerichtet sind, vermutlich um die Proportionen etwas hervorzuheben oder das Kirchenschiff ins rechte Licht zu rücken. Dass die Wände meistens nicht weiss sind, erschwert das Ganze zusätzlich.


    MfG E.Z.

  • Es ehrt dich in jeden Fall, daß du möglichst wenig eine so wichtige Zeremonie wie eine Hochzeit stören willst. Und dein Ansatz ist sicher sehr professionel. Meine Erfahrung ist aber eher die, daß sich ja üblicherweise das Brautpaar das filmische Festhaltens ihres Festtages wünscht; und damit gewisse Dinge durchaus akzeptiert.


    Es sollte halt wahrscheinlich ein gesundes "Mittelmaß" sein - ich selbst habe auch erlebt was passiert, wenn sich so ein Amateurfilmer zu sehr versteckt, dann Steinplatten den halben Film verdecken - und du die undankbare Hackn hast, daraus ein hübsches Erinnerungsstück schneiden zu sollen. Das gefällt dann auch nicht wirklich, und unwiderbringliche Szenen sind dann einfach nicht vorhanden.

  • Hallo
    Nachdem ich diesen Tread nun durchgearbeitet habe muß ich sagen das es ein Problem ist was wir nicht lösen können. Ich wollte auch mal die Farben korrigieren und war an einen Farbexperten gekommen. Bin froh das hier im Forum noch keiner aufgetreten ist. Was der mir alles erzählt hat kann ich auf wenige Dinge reduzieren.
    1. Jeder Mensch sieht die Farben unterschiedlich.
    2. Jeder Camcorder bildet die Farben anders ab.
    3. Jeder Fernseher bringt die Farben anders.
    4. Jedes Schnittprogramm verändert das auch noch mal.
    5. Jeder DVD Player macht die Farben anders.
    6. Die gleiche Farbe wird zu den unterschiedlichen
    Tageszeiten unterschiedlich abgebildet.


    Wie wollen wir das alles auf einen Nenner bringen??
    Was ist denn eigentlich die richtige Farbe??
    Ich habe es aufgegeben daran zu ändern.
    Das einzige was ich noch bei TMPGEnc gemacht habe das ist der Vorschlag von Stefan Uchrin der bei Simple color correction die Werte auf ca. –8+10+20+20 empfiehlt. Wegen der Weichzeichnung mancher Camcorder.
    ( Ist aber auch wieder „Geschmackssache)“.


    Jetzt habe ich den Pro Coder wo die Farben mit diesen Werten aber überzogen werden.


    Dazu kommt noch wie unter 5. geschrieben das ich jetzt einen neuen DVD Player habe der die Farben wesentlich kräftiger bringt.
    Alter Player Pioneer 343 neuer Player Red Star 230G ein Spitzen Allesfresser.
    Schlußfolgernd sage ich : Wir müssen es nehmen so wie es kommt. Die Natur hat einen Tagesablauf mit den unterschiedlichen Farbsegmenten und dazu der Mensch der alles besser machen will aber selbst alles unterschiedlich sieht.
    So nun könnt Ihr den Artikel und mich auseinander nehmen wie Ihr wollt es bleibt dabei das wir das nie hin bekommen. Seht Euch doch die Fernsehfilme an, die haben die Technik haben es aber schon lange aufgegeben etwas zuändern.




    :pc:

  • Zitat

    Wie wollen wir das alles auf einen Nenner bringen??Was ist denn eigentlich die richtige Farbe?? Ich habe es aufgegeben daran zu ändern.


    Ja, das ist genau der Punkt. Video hat viel mit Kreativität zu tun, da gehören Farben auch dazu. Ein Film ist immer Geschmacksache, ob's dabei die Farbgebung auch ist, spielt dann keine grosse Rolle. Ich habe schon Kinofilme gesehen, die mit Millionenbudget gedreht und in einem ganz speziellen Farbton gehalten waren, der mir absolut nicht gefiel. Voll Scheisse fand ich das. Und doch war's wohl auf seine Art "richtig".


    Mut zum Experiment. Wenn's Dir gefällt, wird's wohl auch einigen anderen gefallen. Ok, dieses Posting bezieht sich vor allem auf von der Realität abweichende Farbgebung.


    Wenn's möglichst realistisch sein soll, dann ist die Filmerei halt immer schwieriger. Ich halte es da ähnlich wie andere: Möglichst so lassen wie's aufgenommen wurde. Alles andere frisst mir zuviel Zeit und bringt ohnehin nur selten eine für die Mehrheit sichtbare Veränderung.


    Gruss, Paddy

  • Zitat

    Seht Euch doch die Fernsehfilme an, die haben die Technik haben es aber schon lange aufgegeben etwas zuändern.


    Naja, das ist so nicht richtig.
    Bei Kinofilmen wird grundsätzlich immer eine Farbkorrektur gemacht.
    Bei Fernsehfilmen ab einer gewissen Stufe (z.B. nicht bei News- oder Magazinbeiträgen, weil dort einfach keine Zeit für solche Dinge ist). Jeder TV-Spielfilm und jede bessere Doku ist farbkorrigiert.


    Sicher spielen die von Dir genannten Dinge eine große Rolle, aber das kann dann doch nicht der Grund sein, keine Farbkorrektur zu machen, wenn man ein optimales Ergebnis erhalten will.
    Denn all diese technischen Eigenschaften lassen sich kontrollieren und kalibrieren. Das ist noch das gerinste Problem. Wenn ein Zuschauer nicht in der Lage ist, sein Fernsehgerät einigermaßen korrekt einzustellen, dann kann das natürlich nicht das Problem des Filmemachers sein.


    Und auch wenn es unterschiedliche Sehempfindungen gibt, so gibt es doch auch etliche Dinge, die dabei psychologisch basierend bei allen Menschen gleich sind und damit kann man durchaus sehr geschickt innerhalb einer Farbkorrektur "spielen" und Einfluss nehmen.
    V.a. geht es dabei ja nicht allein darum, eine gewisse Sehempfindung zu schaffen, sondern einfach auch darum, Schnitte geschmeidiger zu machen, indem man dafür sorgt, dass die Einstellungen untereinander so wenig wie möglich in Farb-, Hellikgkeits- und Kontrastcharakter voneinander abweichen. Wenn man das über eine gute Farbkorrektur schafft, dann ist das unabhängig von jedem TV-Gerät, Schnittsystem, Player und Sehgewohnheit.

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Genau !


    Und um das Ganze noch auf dieSpitze zu treiben :
    Lasst mal einen Film von einem 18- Järigen und einem 55- Jährigen korrigieren. Auch die Augen verändern sich mit der Zeit, nicht nur die Sehgewohnheiten.
    Es eine Krux, aber die allgemein gültige Farbkorrektur gibt es nur im mathematisch korrekten Farbraum. Und um die zu geniessen, braucht man Zuschauer, die vorher geeicht worden sind.
    Also halten sich die grossen Hersteller von Bildbearbeitungs-SW an kalibrierungs-routinen fest, die wenigstens die Monitore auf einen Nenner bringen.
    Aber mal Hand auf Herz : Wer von euch hat schon mal seinen Monitor kalibriert ?


    Das ist letztendlich der Grund, warum ich mich an Bilddaten festsauge, die unveränderlich sind, wie z.B. das Histogramm.


    MfG E.Z.

  • Jaja, Holgi.


    Ich weiss, in der readme von AP steht's auch, dass man sonst keine vernünftigen Ergebnisse erzielt. Trotzdem hab' ich's noch nicht gemacht.


    Aber irgendwann .....


    Versprochen !


    Genmauso, wie ich die Druckerkalibrierung vom Photoshop immer mal machen wollte .....


    MfG E.Z.

  • @ Günter
    Wenn die Geräte, die ich kaufe, nicht in der Lage sind, ein Bild normgerecht (damit meine ich z.B. 700mV für Weiß) darzustellen, dann bringe ich sie wieder zurück!. Auch wenn das übertrieben klingt: Ich bin nicht bereit, für einen DVDPlayer oder einen DV-Konverter 400@ auszugeben, wenn ich nicht ohne Farb- oder Helligkeitssprünge dazwischen umschalten kann. Das gilt auch für Tonpegel. Nicht umsonst testen doch Fachzeitschriften solche Dinge (leider im DigitalVideo bereich weniger). Und ich erwarte auch von jedem Gerät, dass es 5MHz Minimum im Y-Kanal bringt. Man muss nicht nehmen, was kommt. Man ist der Kunde und der Kunde bestimmt!! Nur leider begreifen das die deutschen Kunden nicht so gut. Warum wohl gibt es in anderen Ländern für weniger Geld mehr Service und Qualität?
    Eine Zeitlang war es in Deutschland sogar so schlimm, dass ich meine Geräte selber umgebaut habe.


    E.Z.
    Und gerade die "JAJA, der Spinner-Einstellung" hat uns dahin gebracht! Wir waren jahrelang führend in der audiophilen Branche, mittlerweile nicht mehr. Weil jeder zweite sagt "Der spinnt doch, der hört einen Unterschied zwischen MP3 und WAVE". Mittlerweile bekommt man aus Deutschland fast nur noch "billig": "Geiz ist geil" ist darum mein treffendster Begriff für deutsche Tugenden.
    Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da kamen Techniker aus den Staaten und haben uns in Deutschland über die Schulter geschaut, wie wir Fernsehen machen. Warum? "Weil es bei uns immer so gut aussieht" war die Antwort. Nur leider ist das nicht mehr so, weil ich jeden Tag höre "Das sieht doch eh keiner".
    Aber sehen fängt beim Monitor an, auf "kalibrierten Monitoren"!


    hs