Umwandlung von HI8 nach MPEG2

  • Hallo,


    es ist zum verzweifeln, ich bekomme es einfach nicht hin, Videomaterial (HI8) in einer vernünftigen Qualität nach MPEG2 umzuwandeln, um diese auf DVD zu brennen.


    Meine Vorgehensweise: Das Bildmaterial wird mittels der Videoschnittkarte AV-Master von Fast mit einer Kompression von 1:10 als AVI im MJPEG-Codec auf Festplatte überspielt. Die Dateien importiere ich in Adobe Premiere, um u.a. ein paar Übergangseffekte einzufügen.


    Den fertigen Film habe ich dann mit dem integrierten MPEG-Decoder als MPEG2 für DVD umrechnen lassen (dauert ziemlich lange), die Qualität ist aber ausgesprochen mies: Das Bild ist im Vergleich zum Ursprungsmaterial sehr unscharf, etwas milchig und bei schnellen Effekten hat es den Anschein, daß das Bild nicht mitkommt.


    Auch eine Umwandlung mit TMPEG brachte keine Verbesserung. Mache ich etwas falsch oder funktioniert es gar nicht, ein analoges Bildmaterial in einer guten Qualität auf DVD zu brennen?


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Das Problem ist, dass bei analogem Hi8-Material im Vergleich zu z.B. DV mehr Bildrauschen auftritt. Das erschwert das Komprimieren nach MPEG2. Das ist ein prinzipbedingtes Problem und wohl nur schwer zu lösen. Vielleicht bringt es etwas, wenn Du die Analaogaufnahmen nicht mit einer Kompression 1:10, sondern 1:7 capturest (mehr bringt bei Hi8 wohl nichts). Vielleicht hast Du dann etwas weniger Bildrauschen und die Qualtität des MPEG2 wird besser.


    Ansonsten könnte es helfen, vor dem Encoden nach MPEG2 mit einem Filter eine leichte UNschärfe auf das Video zu legen. Damit wird weniger Bildrauschen sichtbar.


    Thorsten

  • Das ist ein typisches Problem, wo die Nachbearbeitungsfilter etwa von virtualdub helfen können.


    Am besten ist es, du importierst nach dem Capturen die mjpeg-avi Datei in VD, und spielst dann etwa mit Filtern wie dem smartsmoother, http://sauron.mordor.net/dgraf


    Einstellungen von Diameter kann durchaus auf Maximum gehen, und den Threshold auf das Minimum stellen, bevor die Qualität zu unschaft wird.


    Ein anderer Filter könnte sharpen sein, um die Schärfe anzuheben.


    Was in der letzten PC-Praxis auch empfohlen wird, ist der Filter FlaXen - mit dem habe ich aber keine Erfahrung.
    http://flaxen.dynip.com/vdf/fxvhs/

    Einmal editiert, zuletzt von wschmid ()

  • Ich muß zugeben, daß ich mit Virtual Dub noch nie gearbeitet habe. Was bewirkt dieser Filter, bekomme ich damit dieses "ruckeln" weg (mit der leichten Unschärfe könnte ich gerade noch so leben, aber dieses ruckeln ist wirklich absolut störend)?


    Sind eigentlich nur Analogaufnahmen von den geschilderten Problemen betroffen, oder lohnt es sich, in den sauren Apfel zu beißen und eine Digitalkamera zu kaufen???


    Vielen Dank für eure Antworten.

  • Ruckeln - hört sich fast nach vertauschten Halbbildern an. Sieht das so aus, als ob die Bilder permanent zurückspringen? Beschreib doch mal das ruckeln ein wenig.


    Für Testzwecke würde ich mit kurzen Dateistücken arbeiten, wo das besonders markant auftritt.

  • Also das ruckeln tritt m.E. immer dann auf, wenn die Kamera (relativ) schnell horizontal geschwenkt wird, oder aber sich Objekte schnell von links nach rechts (oder umgekehrt bewegen). Wenn sich dieses Objekt bewegt, ist es keine flüssige Bewegung (ist schwer zu beschreiben...)


    Mit Halbbildern habe ich auch schon alles mögliche angestellt, unter Adobe Acrobat und CCE mit Upper-/Lower-Fields alle Kombinationen ausprobiert, das Ergebnis ist bei allen Varianten das gleiche. Ich bin mit meinem Latein wirklich am Ende!

  • Hallo, Pik!


    Das Capturen in MJPEG ist schon nicht verkehrt. Du könntest etwas höher in der Datenrate gehen und nur mit 1:6 bis 1:7 komprimieren. Das ist oberhalb von SVHS/Hi8 und läßt noch einige Reserven bei der Bearbeitung mit Filtern zu.


    Um eine zeit- und rechenaufwendige Größenkonvertierung einzusparen, solltest Du gleich in der DVD-Größe von 720x576 capturen weil das auch das Zielformat für die DVD ist. Bei der Aufnahme bitte unbedingt darauf achten daß keine dropped Frames auftreten.


    Wenn Du Wert auf beste Qualität legst, kannst Du dieses MJPEG-File mit Virtual Dub vorbereiten, so daß man ein möglichst gutes Bild bei einer vorgegebenen MPEG-Rate (ca. 6000 ?) erhält:


    -Einen Rauschfilter um das Intraframe-Flimmern zu reduzieren.
    -Einen Deflicker-Filter um das Interframe-Flimmern zu reduzieren.
    -Danach wieder einen Schärfe-Filter um die Unschärfen zu egalisieren.
    -Evtl. mit den entsprechen Filtern die Farben und den Kontrast etwas anheben.


    Vor der Umwandlung in ein MPEG-File den Film ansehen, ob keine Ruckler vorhanden sind und der Ton mit dem Bild synchron ist. Dann erst dieses vorbereitete File mit einem passenden Template nach MPEG umwandeln und brennen.


    Die ganze Sache ist recht zeitaufwendíg. Deshab sollte man mit ausgewählten, signifikanten Teilen des Films erst mal eine Probe machen und das Ergebnis begutachten. Mit den Filtern in VirtualDub muß man spielen, weil fast jede Quelle eine individuellen Folge und Einstellung der Filter erfordert.


    Viele Grüße
    Peter



    Nachtrag:
    Habe erst jetzt Dein letztes Posting gelesen. Dieses "Ruckeln" ist kein Ruckeln sondern die Darstellung der Halbbilder am Computermonitor. Wenn das Ziel Deiner DVD der Fernseher ist, solltest Du daran nichts ändern weil Du sonst die Bewegungsunschärfe verlierst!
    Soll Deine DVD nur und ausschließlich am Computer abgespielt werden mußt Du oben, bei den Filtern, an die erste Stelle noch einen Deinterlace-Filter setzen.

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Hallo, auch ich habe als Originalmaterial Hi8 und als Endprodukt DVD´s.
    Hier meine Erfahrungen:
    Ich capture Hi8 mit AV-Master (Kompression 1:8)
    Die Bearbeitung der avi´s erfolgt mit MSP6.5 und mit Moviepack3.x
    Die fertigen Clips auf der timeline lasse ich dann in ca. 20 Minuten lange
    avi´s neu berechnen.
    Anschließend wandle ich den fertigen Film entweder mit
    MSP ( LIGOS-Variante) oder mit
    TMPEG (hier mit reduce noise-filter)
    in mpeg2. (beide encoder bringen bei mir etwa dieselbe Qualität)
    Das Authoring mache ich dann mit dem DVD-Plugin von MSP6.5.


    Die Qualität auf der DVD, welche ich damit erreiche, ist besser,
    als wenn ich die avi´s von der timeline auf VHS-Band ausgebe.
    (wobei auch die Qualität meiner VHS-Videos im Video-Bekanntenkreis bewundert wird)
    Inzwischen bin ich bei der 6. DVD angelangt.


    Sollte ich bei Deinem Problem irgendwie helfen können, melde Dich.


    Harald.

  • @ all:


    Zuerst möchte ich mich bei euch allen für eure Unterstützung bedanken, dieses Board ist einfach klasse und kann ich nur jedem weiterempfehlen...


    Nachdem meine letzten Versuche leider auch keine Verbesserungen ergeben haben (capturen mit AV-Master mit Kompression 1:7, Virtual Dub usw.) war ich es leid und habe spontan ganz tief in den Sparstrumpf gegriffen und mir eine Mini-DV Camera zugelegt. Das Ergebnis: Film mit Acrobat bearbeitet, mit CCE in MPEG2 umgewandelt, auf DVD gebrannt, geniale Bildqualität (endlich....).


    Also nocheinmal, DANKE......