Panasonic AG-DVX 100A oder JVC GY-DV 500?

  • Hallo!


    Ich filme nun seit fast einem Jahr mit meiner Sony VX2000.
    Da ich aber vom zu geringen Dynamikumfang, der beinahe nicht vorhandenen Weitwinkelfähigkeit des eingebauten Objektivs (bei Verwendung eines Weitwinkelkonverters verschiebt sich der Schwerpunkt der Kamera zu weit nach vorne!) und vom unpräzisen manuellen Fokusring enttäuscht bin, überlege ich nun den Umstieg zu einem professionellen Camcorder.
    Da der Anschaffungspreis dafür nicht allzu groß ausfallen sollte, sind die Panasonic AG-DVX 100A und der Schultercamcorder JVC GY-DV 500 (gebraucht) in meine engere Wahl gekommen.


    Die Panasonic ist auf der einen Seite natürlich nur ein 1/3"-Camcorder, dafür soll sie einen besonders großen Dynamikumfang aufweisen und einen filmähnlichen Look produzieren.
    Die JVC hingegen ist ein 1/2"-Schultercamcorder, der aufgrund seiner größeren CCD's ein allgemein schärferes und rauschärmeres Bild produziert, dafür aber einen kleineren Dynamikumfang als die Panasonic haben soll, weiters ist die Handlichkeit der JVC bauartbedingt etwas eingeschränkt.


    Hat irgendjemand von euch eventuell praktische Erfahrung mit einer dieser Kameras?
    Wie verhält es sich mit der Handhabung der beiden Camcorder?
    Wie präzise ist die manuelle Fokussierung an der Panasonic DVX 100A vorzunehmen, ist es dabei auch möglich, während des Filmens aus der Hand ohne Verwacklungen zu produzieren manuell zu Fokussieren?
    Und wie verhält es sich mit ihrer Lowlightfähigkeit?


    Mit welchem der beiden Camcorder sind allgemein die verwacklungsärmeren Aufnahmen zu erzielen? - die Panasonic hat einen Bildstabilisator, die JVC dafür eine Schulterauflage.


    Ich weiß, das sind einige Fragen, aber vielleicht findet sich jemand, der mir einige davon beantworten kann.
    Danke im Voraus!


    MfG
    Klaus

  • Hallo KM21!


    Für mich wäre das eine klare Entscheidung. Die DV500 ist immerhin eine richtige Schulterkamera mit einem richtigen Objektiv.(wenn auch die kleinste).


    Das heißt Du kannst richtig Schärfe ziehen (wie bei einem Spiegelreflex-Foto) und Du kannst jederzeit das Objektiv wechseln. Hast (normalerweise) einen extra Makrobereich usw.


    Allein diese Punkte vermisse ich IMMER, wenn ich mit einer XL1 oder Pd150 usw. drehen muss.


    Ich habe bei einem Lokal-Sender mehrere Jahre mit sowohl Xl1 als auch Dv500 gedreht und die DV500 ist immerhin schon eine richtige Kamera.


    Auch in Punkto Bildqualität kommen zwar die "kleinen ganz gut schon heran, aber je größer der Chip desto mehr nähert man sich broadcast qualität (2/3").


    Das einzige was für eine AG-DVX steht ist der 25p Modus. Ich weiss nicht wie gut der funktioniert und wie das aussieht, aber ich hab bei anderen Camcordern solche progressiven Bilder gesehen und die wirkten allesamt unnatürlich.


    Na ja und eine DV500 ist halt ein bisschen schwerer (aber nichts im Vergleich zu einer Beta oder DVCPro) und nicht immer das geschickteste für Unterwegs.


    Aber für Dokus/Reportage/Kurzfilm ist die Dv500 Kameratechnisch eine bessere Wahl (alleine wg dem Objektiv).


    Wg. Verwacklung: Die Panasonic wir Dir ein ruhigeres Bild liefern, aber mit ein bisschen Übung bekommst Du auch ruhige Bilder mit der JVC hin.
    Als Bsp.: Im Profibereich bei Schulterkameras (egal welche Preisklasse) gibt es nie einen Bildstabilisator, denn es sind Schulterkameras!


    Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen.


    Gruß
    Steffen

  • Hallo,


    ich möchte auch einmal ganz kurz meinen Senf dazu geben.


    Was mich vom Kauf einer DV500 abhalten würde, ist die Größe. Ich selber denke über den Kauf einer VX 2100 nach. Die Cam ist mir schon fast zu groß. Es ist sicherlich auch eine Frage, was man damit anfangen will. Aber ich kann mich noch recht gut an meine erste Videocamera erinnern. Es war eine VHS-Kamera von Blaupunkt, die mit einer richtigen großen VHS-Kasette funktionierte und als Schulterkamera ausgelegt war. Dazu kam anständig Gewicht, da das Teil - wenn ich mich richtig erinnere - mit einem Bleiakku funktionierte. Ruhiger halten als kleinere Cams konnte man das Teil schon. Allerdings gab es bei vielen Gelegenheiten Transportprobleme. So habe ich einmal versucht, auf der Skipiste zu filmen. Oder auch bei längeren Wanderungen war die Cam nur dann praktisch, wenn man noch jemanden mithatte, der sie bei Nichtbenutzung getragen hat.


    Versteht mich bitte nicht falsch. Bauartbedingt wird die DV500 die besseren Abbildungseigenschaften im Vergleich mit der VX2100 haben. Aber ich würde das Teil vermutlich bei vielen Gelegenheiten nicht dabei haben.


    Für mich könnte ggf. als weitere Kompromisslösung die Canon XM2 in Frage kommen. Ich weiß, dass das alles eine Klasse niedriger ist als die DV500. Allerdings was nützt mir eine TOP-Cam, die aufgrund Abmessungen und Gewicht zu Hause liegt.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Steffen und Thobie!


    Danke für eure Antworten, aber leider kommen diese für mich zu spät.
    Denn ich habe mich bereits vor über einer Woche für den Kauf einer dieser beiden Camcorder entschieden, und meine Wahl ging an die JVC GY-DV 500 ;)


    Nun bin ich bereits drei Tage stolzer Besitzer dieser Kamera und kann nur sagen, wenn man einmal eine DV 500 in den Händen gehalten hat, wird man nie wieder zu einer Consumerkamera à la Sony VX 2000, welche ich ja zur Zeit auch noch besitze, oder Canon XL2 greifen.
    Mit der JVC kann man auf direktem Wege genau das umsetzen, was man machen will, jedes einzelne Bedienelement ist sofort ohne Umwege über das Menü erreichbar.
    Endlich einmal ein Objektiv mit einem richtigen manuellen - nicht motorgesteuerten - Fokusring, endlich einmal ein stufenlos funktionierender Blendenring am Objektiv, anstatt eines winzigen Blendenwählrades an der Seite des Kameragehäuses.


    Aber auch die Bildqualität der DV 500 ist jeder anderen auch noch so guten Consumerkamera weit überlegen.
    Wenn man die Bilder der JVC mit denen einer Sony VX 2000 vergleicht, fällt sofort der hohe Dynamikumfang der DV 500 gegenüber der Sony auf.
    Bei den Aufnahmen der JVC ist auch in den dunklen Bildpartien noch Durchzeichnung vorhanden und die hellen Bildteile (Sonnenlichteinfall durchs Fenster an einem Sonnentag) sind kaum überbelichtet, während die VX 2000 in den dunklen Bildabschnitten keine Durchzeichnung mehr aufweist und die hellen Bildbereiche stark überbelichtet dargestellt werden.
    Dann ist mir auch noch die höhere Schärfeleistung des Fujionon-Objektivs der DV 500, vor allem im Weitwinkelbereich, aufgefallen.


    Es scheint so, als hätte ich endlich die Kamera gefunden, die meinen Ansprüchen zu genügen scheint.
    Ich freue mich schon auf das gemeinsame Filmen mit meiner JVC.


    MfG
    Klaus