Ärger mit Arcor call-by-call

  • Hi,


    am 26.08.2004 erhielt ich von Arcor eine Mahnung.
    Angeblich hat die Telekom Arcor mitgeteilt, dass ich call-by-call Verbindungen aus einer Rechnung vom 06.11.2001(!!!) nicht beglichen habe.
    Es geht um 3,71 Euro!


    Ich bezahle aber meine Telekomrechnungen per Lastschrift. Deshalb dürfte der Betrag nicht offen sein. Falls doch, hat die Telekom mir entweder die Verbindungsentgelte nicht in Rechnung gestellt, oder nicht an Arcor weitergeleitet.


    Also rief ich bei Arcor an. Antwort dort, ich solle darauf nicht reagieren, scheint ein Fehler zu sein.


    Heute nun kam die "Letzte Mahnung". Zusätzliche Mahngebühr 1,10 Euro, Sperrung des call-by-call Zuganges über Arcor, Drohung mit Inkassobüro und zusätzlichen Kosten.


    Ich kann natürlich den Vorgang nicht mehr nachvollziehen. Bezahlte Rechnungen landen nach zwei Jahren bei mir im Reißwolf.


    Wäre die Forderung nicht überhaupt schon verjährt?


    Was ratet ihr mir?


    Ratlose Grüße vom
    Tom

  • Ne, Tom,


    'nen Ratschlag habe ich leider nicht für Dich. Meinen diesbezüglichen Ratschlag habe ich schon vor 2 Monaten in diesem Beitrag abgegeben. Was mich allerdings wundert ist, wie Du plötzlich bei Arcor gelandet bist. Wenn ich Deine Beiträge in eben verlinkten Thread richtig verstanden hatte, warst Du doch ebenfalls zufriedener 1&1 Kunde?! (Ich habe mir allerdings nicht mehr die Mühe gemacht, den Thread noch mal komplett zu lesen!).


    Was Deine aktuelle Beziehung und die Schwierigkeiten mit Arcor angeht, verkneife ich mir die Bemerkung: Siehst Du :D! Man muß zwar nicht alles glauben, was geschrieben steht (auch das in der c't nicht) - es gibt aber durchaus Publikationen, die seriöser sind als andere (wie die ComputerBLÖD bspw.). Und zu denen zähle ich die c't durchaus.


    Was Deine derzeitigen Probleme mit Arcor angeht, wünsche ich Dir jedenfalls viel Glück - Du wirst es brauchen! Es ist nämlich kaum etwas schwieriger, als bei solchen Firmen von einer einmal falsch gepolten (Computer-)Schiene wieder herunterzukommen. Siehe den damaligen 'Vorischt, Kunde'-Beitrag in der c't.


    Hoffe, Du hast 'nen guten Anwalt


    ike

  • Hi Bernd,


    es geht um call-by-call (01070-er Vorwahl), nix Preselection oder gar kompletten Anbieterwechsel.


    Und auch nicht um Internet, sondern normale Telefonie.


    Mal hören, was mir der Kundenservice von Arcor nun am Montag erzählt.


    Gruß vom
    Tom

  • Hallo Tom,


    was die Verjährung angeht, habe ich schlechte Nachrichten: Ich wollte Dir zunächst mitteilen, dass der Anspruch wohl verjährt ist. Bis zur Schuldrechtsreform wäre das auch so gewesen. Im Studium wurde allerdings immer wieder gepredigt, dass ein Blick in das Gesetz gemeinhin die Rechtsfindung erleichtert. Und ich habe feststellen müssen, dass die regelmäßige Verjährung nunmehr 3 Jahre beträgt. Die Frist wird gerechnet ab dem Ende des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist. Somit ist in Deinem Fall meines Erachtens frühestens Ende 2004 von Verjährung auszugehen (Auskunft hier ohne jegliche Gewähr). Du kannst hier nochmals einen Anwalt befragen, da ich keine Rechtsberatung betreiben will und darf.


    Die Telekom müsste Dir allerdings Auskunft erteilen können. Die müssen nämlich ihre Bücher und auch die Rechnungen 10 Jahre aufbewahren; nicht wegen der Verjährung, sonderns weil es sonst mächtig Ärger mit dem Finanzamt geben kann. Bitte doch einmal die Telekom den Sachverhalt aufzuklären.


    Ich bezweifel allerdings, ob es sich lohnt, bei dem Betrag großen Aufwand zu treiben. Ich persönlich würde den Betrag bezahlen und künftig um Acor einen großen Bogen machen. Schließlich gibt es noch mehr Internetservice-Provider. Vielleicht kannst Du ja auch die ct für den Fall begeistern. Ich lese die entsprechende Rubrik immer wieder gerne, da ich dann auf jeden Fall weiß, von welchen Unternehmen ich die Finger zu lassen habe.


    Ach ja einen Rat habe ich dann doch noch :richter: : Rechnungen zukünftig mindestens 3 Jahre nach Abschluss des Geschäftsjahres aufbewahren. Und jetzt soll es gut sein mit der Klugscheißerei.


    Grüße
    Thomas

  • Hi,


    @ Namensvetter Thomas: danke, das mit der regulären 3-jährigen Verjährung habe ich inzwischen auch recherchiert.
    Ebenfalls fündig wurde ich bei meinen Kontoauszügen. Am 18.12.01 wurde die von Arcor genannte Rechnung der Telekom per Lastschrift beglichen.


    Insofern kann die Mitteilung von Arcor
    Zitat Anfang
    "die Deutsche Telekom AG hat uns mitgeteilt, dass Ihre Call by Call-Verbindungen aus dem Arcor-Netz noch nicht beglichen wurden"
    Zitat Ende


    nicht stimmen.


    Na ja, morgen weiß ich mehr.


    Ich berichte euch dann.


    Gruß vom
    Tom

  • Hi,


    ich könnte jetzt einen ganzen Roman schreiben, werde aber versuchen, das Telefonat kurz wiederzugeben.


    1. Ärgernis: wer die auf der Mahnung angegebene Rufnummer wählt, bezahlt 0,12 € pro Minute (wäre bei dem 30-minütigen Telefonat fast so viel, wie der Mahnbetrag). Zum Glück ist auf der Telekomrechnung bei Arcor eine kostenlose 0800-er Nummer genannt.


    2. Ärgernis: mein Anruf vom 26.08.04 wurde nicht zur Überprüfung weitergeleitet.


    3. Ärgernis: auf meinen Hinweis, ich hätte den Kontoauszug als Beleg für die erfolgte Zahlung per Lastschrift, wurde ich "belehrt", das würde als Nachweis nicht ausreichen. Es könne ja sein, dass mein Konto Tage später rückbelastet wurde (so ein Quatsch).


    4. Ärgernis: man sagte mir, ich solle Rechnungskopien bei der Telekom anfordern um zu überprüfen, ob der eingezogene Betrag mit dem Rechnungsbetrag identisch ist. Das habe ich natürlich abgelehnt. Die Telekom wird ja wohl nicht ausgerechnet genau den "Arcor-Betrag" nicht einziehen. Außerdem sehe ich nicht ein, dass nach fast 3 Jahren nun die Arbeit bei mir hängen bleibt. Daraufhin das


    5. Ärgernis: ich sei als Verbraucher verpflichtet zu überprüfen, ob die Telekom die eingezogenen Beträge korrekt an die Call by Call-Anbieter weiterleitet. Ich habe dann nachgefragt, wie ich das überprüfen solle. Antwort: dazu könne man mir keine Ratschläge geben.


    6. Ärgernis: ich sagte dann, die Angelegenheit sei für mich erledigt, da ich die Rechnung beglichen habe. Arcor könne das Mahnverfahren ruhig bis zur Entsendung eines Gerichtsvollziehers fortführen. Dem würde ich dann den Zahlungsbeleg präsentieren. Dadurch würden nur Arcor weitere Kosten entstehen. Daraufhin war ich in einer Endlosschleife, die beim Punkt "3. Ärgernis" begann.


    Erreicht habe ich nun immerhin, das die Angelegenheit definitiv zur Überprüfung weitergeleitet wird. Außerdem wurde im System eine 14-tägige Mahnsperre vermerkt. Innerhalb dieser Zeit wolle man sich wieder melden.


    Nun bin ich gespannt.


    Gruß vom
    Tom

  • Hi Tom,


    kann Deinen Leidensweg nur zu gut nachvollziehen.


    Bei mir ist mal eine Telefonrechnung nicht angekommen und ich hatte dann natürlich nur den von der Telekom angemahnten Betrag bezahlt (Telekom mahnt nur den originären eigenen Rechnungsbetrag an und nicht den von anderen Anbietern, wie ich heute weiss).


    Praktisch alle Anbieter "verkaufen" ihre ausstehenden Forderungen an Inkasso-Büros, die dann mit einer unglaublichen Frechheit und Dreistigkeit mit schriftlichen Drohgebärden versuchen, den Kunden ins Unrecht zu setzen.


    Bislang ist es mir jedoch immer gelungen, mit mannigfachem Schriftverkehr die Inkassos davon zu überzeugen, daß ich von den jeweiligen Anbietern niemals weder eine Rechnung noch eine Mahnung erhalten habe und daher nur die tatsächlich angefallenen Telefongebühren zu bezahlen hätte ohne Mahngebühren oder sonstige Nebenkosten.


    (Meine Telefonanlage wählt vollautomatisch den jeweils günstigsten Anbieter aus und wird wöchentlich automatisch aktualisiert - somit weiss ich immer erst mit der Telefonrechnung, wer im aktuellen Zeitraum gerade dabei war - und es ist auch nicht die Aufgabe des Kunden, seinen Lieferanten nach Rechnungen hinterher zu laufen.)


    Auf die Bestätigung von Zahlungseingängen als 1. Rate mit Fristsetzung für Folgezahlungen bin ich bald explodiert - zumal Stellungnahmen vollkommen ignoriert wurden.


    Meine Erfahrungen aus diesem Themenkreis:
    Îmmer an die Geschäftsleitungen schreiben - das verkürzt den Ablauf meistens und bringt bessere Ergebnisse, als sich mit Sachbearbeitern rum zu ärgern.


    Wenn Arcor das schon dem Inkaso-Büro übergeben hat, werden Telefonate mit Arcor nicht viel bringen.

  • Hallo Tom,


    noch ein kurzer Ratschlag: Spätestens beim Eintreffen des Zahlungsbefehls solltest Du Einspruch einlegen. Bitte warte nicht, bis das Ding vollstreckbar ist. Ach ja: Selbstverständlich kannst Du dann auch einen Anwalt bemühen. Die Kosten müsste dann Accor tragen. Vielleicht solltest Du die ganze Angelegenheit auch an die ct weiterleiten. Das tut einer Firma wie Accor sehr viel mehr weh als ein paar verlorene Euro wegen einer nicht gerechtfertigten Mahnung. Für mich wird aus dieser ganzen Angelegenheit aber auf jeden Fall eines klar: Accor wird im Telekommunikationsbereich nie mein Geschäftspartner.


    Gruß
    Thomas

  • @all:


    Bei solchen Anlässen telefoniere ich nur noch um mir die Faxnummer geben zu lassen. Es bringt nichts, sich mit irgendwelchen Aushilfsjobbern in Callcentern herumzuärgern.


    Natürlich versucht man mit allen möglichen Ausreden, die Faxnummer nicht herauszugeben. Dann diskutiere ich nicht lange herum, gehe ins Internet und suche mir einen Faxnummer aus dem Impressum. Bis jetzt hat das immer recht ordentlich funtioniert.


    Ein Fax wird vor Gericht wie ein eingeschriebener Brief bewertet. Man selbst hat den Protokollauszug seines Faxgerätes / Faxprogramms.



    thobie:


    Ich würde liebend gern zu Arcor (oder einem anderen Anbieter) wechseln wenn die mir einen DSL-Anschluß bieten könnten. Von der Telekom habe ich schon seit Jahren die Schnauze gestrichen voll. Leider hat bei uns, am A...h der Welt, die Telekom das Monopol.


    Viele Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Hi,


    nachdem ich bis heute von Arcor keine Reaktion erhalten habe, rief ich gerade noch enmal bei der Kunden-Hotline an.


    Man hat mir eine Gutschrift über den angemahnten Betrag ausgestellt.
    Nun bin ich gespannt, was mit den Mahngebühren (1,10 Euro) passiert.


    Die Rufnummernsperre soll auch aufgehoben werden.


    Gruß vom
    Tom