"Digitales" Filmen...Wirklich gut genug?

  • Hallo Zusammen,


    bin momentan etwas verwirrt bezüglich der Qualität digital gedrehter Filme. Als kleiner Hobbyfilmer kaufte ich mir vor ca. einem Jahr einen Camcorder der Marke JVC GR-DX 300.
    Extrem klein und mit guten technischen Daten versehen. In die digitale Welt eintauchen:)
    Mein alter Panasonic VHS-C war mir mittlerweile zu unhandlich...unpraktisch geworden obwohl er mir immer treu gedient hatte.
    Naja, die ersten Ergebnisse der JVC befannt ich damals als gut. Zumindest das Videomaterial. Sie hat zusätzlich eine Snapshot Funktion auf SD-Card mit einer max. Auflösung v. 1600x1200 Pixel. Fotoqualität? Ein kleiner Witz. Note 5. OK, ich weiß. Filmer kaufen sich einen Camcorder, Fotografen eine Cam. Glaubte halt wirklich beides in einem Gerät vereint vernünftig nutzen zu können. Den Hunger nach scharfen Fotos habe ich mittlerweile mit einer Canon Ixus 400 gestillt die trotz Ihrer "Kleine" hervorragend scharfe Fotos schießt. Aber das ist ein andres Thema.
    Erst als die JVC in einem schlecht oder mittelmäßig beleuchteten Raum zum Einsatz kam fiel mir das Rauschen, die mangelnde Schärfe und die Farbverfälschungen auf.MMMh, nicht so toll dachte ich. Der zweite Hammer war als ich mich jetzt im letzten Winter hinsetzte und meine VHS-C Bänder mit Hilfe der JVC (DV-in/out) in PC digitalisierte und auf DVD verewigte. Selbst meine Frau versicherte mir das das digitalisierte VHS-C Material auf dem TV-Bildschirm qualitativ besser war als das der mit der JVC gedrehten. Mit Besser sind hauptsächlich die Farben gemeint...realistischer...wärmer. Es wirkt irgendwie echter.
    Den letzten Hieb, ich hätte es nicht tun sollen, versetzte ich mir als ich mit meiner Cam und einem Bekannten und dessen SONY TRV-50 zeitgleich verschiedene Aufnahmen tätigte und anschließend verglichen habe. Mammamia, was für eine Schärfe die Sony lieferte...und mit welcher Geschwindigkeit sie scharf zieht. Deutlich bessere Qualität. (OK,sie liegt auch in einer anderen Klasse und hat auch technisch bessere Werte...aber werden nicht letztendlich nur 800.000 Pixel benötigt?)
    Dennoch, was fiel mir auch bei der wirklich sehr guten Sony auf? Diese "Kühle" der Farben.
    Ich sah mir dannach sofort meine Digit.VHS-C Filme an....Angenehmer...kann man sagen -realistischer-?. Ist das so eine Art Tribut den man zahlen muss an die Digitalisierung?
    Sollte ich Herrn Fielmann aufsuchen? :)


    Müßte ich morgen ein ganz wichtiges nicht zuwiederholendes Ereignis filmen, müßte ich wirklich überlegen welche Camera ich mitnehmen sollte...die alte Analoge oder die neue Digitale.


    Mit verunsicherten Grüßen
    Jeff

  • Hi Jeff,


    die Farbcharakteristik kann man zumidest bei den aufwendigeren Modellen der digi-Cams nach seinem Geschmack einstellen.
    Mit Deiner JVC hast du möglicherweise in abbildungsqualitätsmässiger Hinsicht einen Fehlgriff getätigt. Ich kenne das Modell nicht. Mehr als 800000 Pixel bei einem 1/4" chip sind für die Filmerei sogar schlecht , dh. die Pixel sind dann zwangsläufiger kleiner , um auf den Chip zu passen , was sich negativ auf das Low-light Verhalten einer Cam auswirkt. Grössere Einzelpixel können mehr Licht aufnehmen.
    Bei uns im Filmclub haben noch einige Mitglieder HI-8 Camcorder und speichern ihre Filme auf VHS oder SVHS-Bändern. Diese Filme fallen in Schärfe- und Auflösungsmässiger Hinsicht deutlich gegenüber den Filmen ab, die mit einer digitalen Cam aufgenommen wurden, selbst wenn diese Filme dann nur auf VHS oder SVHS-Bändern verewigt wurden.
    Momentan ist digital im bezahlbaren Rahmen das beste, was es gibt. HDTV ist natürlich deutlich besser, aber da gibt es ausgereifte Cam-Modelle nur im wirklich professionellen Bereich erst ab 30.000,- € aufwärts.
    Für den privaten Anwender ist nach allgemeiner Meinung auch in der -Fachpresse ein Umstieg auf HDTV noch zu früh, weil es hierfür noch kein ausgereiftes und bezahlbares Equipment gibt. Ich schätze, dass erst in 5 Jahren die Zeit für einen Umstieg auf dieses Format reif, aber nicht unbedingt notwendig ist.


    Gruss
    Rainer D

  • Nein,


    da sieht man keinen Unterschied, ob das Digiband 2,- € oder 9,- € kostet.
    Die Optik ist an der Qualität der Bilder in einem erheblichen Maße mitbeteiligt.


    Gruss
    Rainer D

  • Ich habe nie einen direkten Vergleich gemacht, aber der Unterschied wird ja nicht nur in der Marke begründet sein, daher mein Gedanke.


    Daß die Optik natürlich wesentlich was ausmacht, ist unbestreitbar.
    Aber ich kann mich dunkel daran erinnern, in S-VHS-Zeiten unterschiedliche Ergebnisse gehabt zu haben.


    Wie gesagt, war nur ein Gedanke. :o)
    Wäre aber einfach zu kontrollieren, indem man das Livebild auf den Rechner überspielt. :o)

  • Hallo,


    Ich denke auch nicht das die Bandqualität Einfluß nehmen kann auf das Ergebnis.
    Naja, so wies aussieht werde ich mich wohl von Ihr trennen. Obwohl sie damals mit 1100 Euro nicht unbedingt zu den Günstigsten zählte.


    Es kann einfach nicht sein das das Ergebniss einer Digitalen insgesamt schlechter ist als das meiner alten Analogen. (Der einzigste Pluspunkt gegenüber der Analogen ist ihre kleine Bauform, somit sehr praktisch.)


    Aber was dann kaufen...? Farben und Schärfe müssen stimmen.
    Wieder steht man vor einem riesen Überangebot. Handlich und praktisch sollte Sie schon sein,aber gerade die kleine Bauform geht denke ich zu Lasten der Bildqualität.


    Danke für die Tipps und Ideen.


    Jeff