Bildqualität von 1/2 Zoll-CCD-Camcordern ?

  • Hallo,


    seit einiger Zeit bin ich im Besitz einer Sony VX 2000, von deren Bildqualität, manuellen Einstellmöglichkeiten und Handhabung ich eigentlich sehr begeistert bin.
    Dennoch ist, obwohl die VX 2000 eigentlich Broadcast-Qualität liefern sollte, bezüglich der Bildqualität zu den einfachen Fernsehproduktionen wie z.B. einfachen Dokumentationen oder Nachrichtenbeiträgen immer noch ein starker Qualitätsunterschied zu bemerken.
    Darum wollte ich nun wissen, ob irgendjemand hier im Forum bereits Erfahrungen bezüglich der Bildqualität von DV/Mini-DV-Schultercamcordern der 1/2 Zoll-CCD-Klasse (JVC GY-DV 500/5000 oder Panasonic AG-DVC 200) gesammelt hat.
    Wie gross ist bei den oben genannten Camcordern der Bildqualitätsunterschied zur Sony VX 2000 und ist deren Bildqualität mit jener von einfachen Fernsehproduktionen vergleichbar ?


    Ich danke euch im Voraus für eure Antworten!


    Klaus

  • Hi Klaus,


    ich habe die VX 2100 und kann auf meinem TV B & 0 keinen Qualitätsunterschied feststellen, wenn ich die TV-Sendungen mit meinen Aufnahmen vergleiche, die ich vom Digital-Tape ins Fernsehen einspeise.
    Möglich sind sichtbare Qualitätsunterschiede, wenn die Bilder gesendet werden, da dann Kompressionen des Bildmaterials stattfinden sollen.
    (wurde mir mal so erklärt, kenne mich aber selbst in der Sendetechnik nicht aus, daher diese aussage nur unter Vorbehalt.)


    Gruss
    Rainer D

  • Zitat

    Original von KM21
    obwohl die VX 2000 eigentlich Broadcast-Qualität liefern sollte


    Diese Aussage (des Herstellers) suggeriert zwar, daß man keine sündhaft teueren Proficams braucht und trotzdem "fernsehreif" ist, in der Praxis stimmt das jedoch nicht. Profi-Halbzöller haben ein durchaus sichtbares anderes Rausch- und Farbverhalten. Wenn man zwei Vergleichsaufnahmen desselben Motivs nebeneinander laufen läßt, sieht man's deutlich.
    Gruss Wiro

  • Hi Rainer!


    Ich habe die Bildqualität meiner VX 2000 direkt mit jener des TV-Signals mittels Digital-Satellitenreceiver auf meinem Sony Trinitron-Fernsehers verglichen, und der Bildqualitätsunterschied ist erheblich !
    Der Bildqualitätsunterschied zwischen der Sony VX 2000 und den mit mindestens 1/2-Zoll-CCD´s ausgestatteten Schultercamcordern ist auch bei TV-Produktionen zu erkennen, wenn einmal eine Dokumentation aus Kostengründen mit einer VX 2000 gedreht wurde.
    Dabei können die mit der VX 2000 gedrehten Aufnahmen bezüglich der Bildschärfe und der Farbreproduktion einfach nicht mit jenen einer professionellen Schulterkamera mithalten.


    Klaus

  • @all:


    Das sind alles Aussagen die man glauben kann oder nicht! Aufklärung würde nur der direkte Vergleich von Aufnahmen bringen, die mit unterschiedlichen Camcordern zu gleichen Bedingungen gemacht wurden.


    Da ich grundsätzlich nichts glaube:
    Wer könnte solche Tests machen und hier einstellen - oder auf solche Tests verlinken?


    Viele Grüße
    vom Peter




    P.S.
    Wir haben mal (bei gutem Licht) vergleichende Naturaufnahmen mir einer VX-1000 und einer Panasonic NV-DS11 gemacht. Die konnte niemand unterscheiden. Natürlich darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Man kann nur DV mit DV vergleichen!

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Hi,
    eine gewisse Praxis-Erfahrung habe ich da auch.
    Ich habe Rohmaterial geschnitten von einem Jugend-Zeltlager, das vom Ausrichter des Zeltlagers mit einer VX-1000 (1/3") aufgenommen wurde, und war begeistert von der Bildqualität. Irgendwann fehlten mir dann ein paar Szenen, und beim Telefonieren mit dem Ausrichter erfuhr ich, daß da einen Tag lang auch eine Profifirma gedreht habe - für einen Werbefilm. Langer Rede kurzer Sinn: die Firma hat mir letztendlich ein paar ihrer Aufnahmen z. Vfg. gestellt - mit einer Panasonic AG-DVC-Irgendwas (1/2") aufgenommen und für mich auf miniDV überspielt. Und da kam dann die Überraschung. Die Pana-Aufnahmen waren qualitativ deutlich zu unterscheiden von den anderen - echtere Hautfarben, das grüne Gras war naturechter, und die Durchzeichnung des Bildes (Kontrastumfang, Schärfentiefe) war einfach anders. Von den Aufnahmen am nächtlichen Lagerfeuer will ich gar nicht reden ;-)))


    Das kann man nun glauben oder nicht, oder man kann versuchen, es technisch-wissenschaftlich-theoretisch zu entkräften, aber es ist so. Wobei die Optik der beiden Geräte eine nicht unwesentliche Rolle spielen dürfte.
    Gruss Wiro


    PS: Auch hier muß gesagt werden, daß der normale Zuschauer das letztendlich nicht bemerkt hat. Wenn man eine Szene am Schnittplatz jedoch hundert Mal anschaut, dann sieht's halt ganz anders aus.

  • Wiro:


    Womit wir wieder beim Glaube wären!


    Lassen wir mal Lowlight-Aufnahmen außen vor, da unterscheiden sich natürlich auch die Aufnahmen der VX-1000 und der NV-DS 11. Ich meine ganz normale Aufnahme des gleichen Motives, bei gutem Licht. Aufnahmen wie man sie halt für einen ganz normalen Feld- Wald- und Wiesenfilm braucht.


    Nichts gegen Deine Beobachtung, Wiro, aber ich will weder glauben noch entkräften, ich will selber sehen!


    Viele Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • 1.) Natürlich gibt es auch qualitative Unterschiede zwischen den 1/3"-Prosumer und den 1/2"-Profi-Geräten:


    - durch die größeren Chips erhält man eine geringere Tiefenschärfe
    - die einzelnen Pixel sind roundabout doppelt so groß und liefern damit mehr Spannung, das vergrößert den Rauschabstand und die LowLight-Fähigkeit
    - sind die Objektive einfach besser


    2.) Den größeren Einfluss dürfte aber das Zubehör, insbesondere das Licht haben. Gerade bei Studioaufnahmen hängt die ganze Decke voll Scheinwerfern, dagegen kann man als Amateur einfach nicht "anstinken".


    3.) Ganz abgesehen davon: Ein Kameramann beim Fernsehen macht das Tag ein Tag aus und hat einfach mehr Routine. Ebenso macht der Kollege in der Bildregie seit 10 Jahren auch nichts anderes.


    Dann sind dort die Monitore kalibriert, man hat so Sachen wie Waveform-Analyser und Vertorscope...




    Der langen Rede kurzer Sinn: Es wäre vermessen zu glauben, man müsste nur einen 1/2"-Camcorder kaufen, und schon hätte man die Bildqualität der Profis. (Zumal die Profis fast immer mit 2/3" arbeiten...)




    Am Rande: Ich bin gerne bereit, meine GY DV 500 in einen Vergleichstest mit einzubringen.

  • @ Klaus,


    2.) Den größeren Einfluss dürfte aber das Zubehör, insbesondere das Licht haben. Gerade bei Studioaufnahmen hängt die ganze Decke voll Scheinwerfern, dagegen kann man als Amateur einfach nicht "anstinken".


    Da hast Du wohl recht. Ich filme erst so seit einem Jahr. Meine Canon XM2
    ist ähnlich gut ausgestattet wie die VX 2000, aber ohne gutes Licht hat sie natürlich auch ihre Schwächen was Schärfe und Farbe angeht.
    Eine originale Videoleuchte wäre mir viel zu teuer, obwohl sie flexibel einsetzbar ist. Meine Lösung waren zwei Baustrahler mit 500 Watt inclusive Dreibeinständer um à € 19,90 bei Lidl. Ist zwar ein bissl
    umständlich bei der Plazierung, hat aber eine gute Ausleuchtung. Die Kamera nach Möglichkeit auch noch auf einem Stativ. Solche Aufnahmen machen natürlich großen Unterschied in der Qualität der Bilder. Farbe und Schärfe waren dafür aus meiner Sicht fernsehtauglich.
    Wenn man etwas visuell konservieren will, sollte man die Mühe der Vorbereitung nicht scheuen. Das Ergebnis ist dann umso besser,


    meint


    Hans