Voice-Over - wozu?
Parallel zu zwei Voice-Over-Threads, die derzeit im Forum laufen und sich intensiv mit dem "wie geht es technisch?" beschäftigen, möchte ich hier einen dritten Thread aufmachen: "wozu benötigt man es?". Wobei ich mir im Moment noch nicht sicher bin, ob solch eine Diskussion wirklich zu etwas führt. Trotzdem - ich probier's.
Voice-Over scheint zur Zeit das Zauberwort in der Kommentarbearbeitung zu sein, und mehr und mehr wird in Amateurkreisen eine Schnittsoftware daran gemessen, ob sie dieses Feature beherrscht oder nicht. Ich persönlich hatte noch nicht die Möglichkeit, mit einem wirklich funktionstüchtigen Voice-Over-System zu arbeiten, habe es jedoch bisher auch nicht vermisst. Ich habe mir deshalb zum eigenen Verständnis mehrmals ein Demo-Video auf der Apple-Site angesehen, welches den Arbeitsablauf bei "Final Cut Pro" ziemlich gut zeigt. Dabei kam mir in den Sinn, dass diese Voice-Over-Fähigkeit eigentlich eher dazu dienen kann, einen Kommentar zu "entwickeln" - man kann seine Ideen sequenzweise aufsprechen, anschliessend kontrollieren, ob Länge und Aussage stimmen und ggf. einen erneuten Versuch machen. Für das endgültige Sprechen/Aufzeichnen des fertigen Kommentars scheint mir diese Methode allerdings nicht geeignet, da es letztendlich ein Stückwerk aus lauter zeitlich versetzt aufgenommenen Einzelsätzen ist, die von der Lautstärke, der Betonung und der Sprechgeschwindigkeit absolut nicht zusammenpassen.
Meine Idee: Kommentar per Voice-Over entwickeln, dann jedoch den fertigen geistigen Erguß zu Papier bringen (Textblöcke durch Zeilenumbrüche getrennt) und ab damit ins Sprecherstudio (das sind wir meist selbst). Hier erst wird der Text am Stück und ohne den Film dabei zu sehen in einwandfreier technischer und sprachlicher Qualität aufgenommen, von Hustern und sonstigen menschlichen Unzulänglichkeiten bereinigt, und als saubere WAV-Dateien - je Textpassage eine separate Datei - wieder ins Schnittstudio (das sind wir auch meist selbst) zurückgeliefert. Nun importiert der "Cutter" oder "Redakteur" (das sind wir auch meist selbst) die einzelnen Dateien in die Timeline und setzt sie an die richtige Stelle. Die Voice-Over-Dateien können dabei als Anhaltspunkt dienen, werden allerdings anschliessend gelöscht oder stummgeschaltet.
Diese Vorgehensweise würde m.E. dem Voice-Over-Tool einen Sinn geben - es als End-Kommentar-Aufnahmetool zu verwenden, halte ich für unpraktikabel.
Was meint die Forumsgemeinde?
fragt Wiro