Matrox RT.X10

Ich habe mir die 10er vor ein paar Wochen gekauft. Hauptargument war bei mir auch, dass ich mit Premiere arbeiten will und mir Pinnacle's Edition nicht gefällt (von dem, was ich testen konnte). Und letztlich habe ich für die Karte inklusive Premiere 6.5 (plus gratis Upgrade auf Pro) weniger gezahlt, als für Premiere alleine.

Für meine Zwecke ist nun die RTX10 in Ordnung. Ich brauche keine 50 Schnicki-Schnacki-Effekte. Allerdings muss ich schon zugeben, hat man den Eindruck, als hätten sie die RTX10 drastisch beschnitten. Denn im Vergleich zur RTX100 fehlt doch der Großteil der RT-Effekte. mpeg2-hardware-encoding fehlt auch im Vergleich zur RTX100 - ist für mich aber kein Verlust.

Als direkter Konkurrent kommt von Canopus die Raptor2 in Frage. Die kostet (wenn man Premiere und die Analog-In-Box dazurechnet) etwas mehr, hat dafür aber auch deutlich mehr Echtzeit-Effekte und etwas mehr Software-Ausstattung.

Da ich noch die RTX10Xtra gekauft habe (mit dem labbrigen Sonic DVD-Authoring) und Matrox kein Upgrade auf das Software-Paket der RTX10Suite mit Encore DVD und Audition gewährt, bleibt für mich ein bisschen ein schaler Nachgeschmack.

Nicht falsch verstehen, die RTX10 ist für mich eine passable Karte, aber dass ich im Vergleich um fast den gleichen Preis doch mehr hätte kriegen können, wurmt irgendwie. Jetzt tröste ich mich mal damit, dass ich die meisten Effekte ohnehin nicht verwenden würde ...

Benno:

Egal was Du Dir heute kaufst. Nächstes Jahr wirst Du Dich sowieso über den Schrott ärgern den Du heute teuer bezahlst hast, egal ob Hard- oder Software.
Nur, bei einem Prozessor weiß man daß er nach zwei Jahren veraltet ist und spekuliert auf den nächsten, bei der Software weiß man daß nächstes Jahr MSP 7.5 oder Premiere 7.5 zu haben sein wird und wieder mehr Echtzeit unterstützt. Da weiß man was auf einen zukommt!

Bei den Hardwarebeschleunigern mußt Du heute schon bibbern ob Du für´s nächste Windows überhaupt noch Treiber bekommst, ob sie morgen noch vom Schnittprogramm Deiner Wahl unterstützt werden. Und mal ehrlich: Das Schnittprogramm ist doch um etliches höher zu bewerten als die Schnittstelle! Ein Hardwarebeschleuniger ist schließlich nichts weiter als eine aufgemotzte, vom Standard entfernte Schnittstelle. Willst Du vielleicht morgen mit irgend einem Exoten schneiden müssen weil Dein Hardwarehersteller keine Plugins mehr für seine nicht standardisierte Schnittstelle anbietet? Lies Dir mal in diesem Forum (und anderen) das Geheule und Gejammere um AV-Master, DV.now AV, DC30, Dv200 etc. pp. durch. Nächstes Jahr werden wieder ein paar mehr mitjammern die krampfhaft versuchen, ihren alten Schrott mit alten Treibern auf einem neuen Betriebssystem zum laufen zu bringen.

Wenn dann auch noch der Hardwarehersteller pleite geht (Beispiele gibt´s genug) oder diesen Betriebszweig "ausgliedert" kannst Du Dir Deine exotische Software auch in die Haare schmieren. Dann stehst Du auf dem Schlauch wie heute die Leute mit Fast Forward und dem ganzen exotischen Krempel.

Nein, die Zeit der Hardwarebeschleuniger ist rum! Nach Weihnachten kommt die Zeit, in der sie immer billiger werden, nächstes Jahr werden sie Dir bei Conrad und Eduscho nachgeschmissen und übernächstes Jahr findest Du sie nur noch auf dem Müll oder bei Ebay.

Das ist die Meinung
vom Peter

Benno:

Ich glaube da tust du gut dran! Die veraltet auch nicht so schnell ....

Viele Grüße
vom Peter

Hmm, naja, also so grundsätzlich würde ich Schnittkarten nicht verteufeln.

Immerhin kriegst du die jeweilige Schnittsoftware billiger als stand-alone und zusätzlich die Karte dazugeschenkt. Und analog-Eingänge nebst Vorschau am Fernseher finde ich eigentlich schon praktisch.

Dass Hardware immer ein Ablaufdatum hat und keine Investition für das nächste Jahrzehnt darstellt, gilt generell. Aber wer kauft Hardware auf Vorrat? Entweder ich will oder brauche es heute oder eben nicht.

Das gilt ja auch für Software, wie Peter schon gesagt hat. Wenn ich mir heute die neue Photoshop-Version X kaufe, dann muss mir klar sein, dass es in drei Jahren die Version X+2 gibt, die die aktuelle naturgemäß bei weitem übertrifft - ob man es nun braucht oder nicht.

Aber das ist auch ein bisschen ein Widerspruch: manche (also nicht unbedingt Peter) wettern öfter mal gegen neue Versionen (das neue Windows - bäh, der neue Media Player - pfui, Premiere Pro - igitt viel schlechter, etc. Aber die holde Hardware soll dennoch bis zum jüngsten Tag unterstützt werden ... (ein bisschen Polemik, nix für ungut )

Unterm Strich schadet es aber sicher nicht, wenn du das Geld in Edelmetall oder Edelsteine für dein Mädl investierst. Auch wenn - rein thermodynamisch gesehen - Diamant ebenfalls keinen immerwährenden Wert darstellt ...

gruß
thomas

Thomas:

Ich verteufle nicht die Schnittkarten sondern deren Hersteller!

Würde man ganz normale Systemtreiber dazu anbieten, hätte ich mit den Karten kein Problem. Aber nein, die Herren Hersteller wollen ja eine "erhöhte Kundenbindung" und mauscheln an den Treibern der Chiphersteller so lange herum bis sie nur noch mit dem eigenen Krempel laufen, irgendwelche exotischen Codecs brauchen und möglichst nur mit der eigenen Software ansprechbar sind. Manche Grafikkartenhersteller versuchen´s noch auf der gleichen Schiene und vergewaltigen die NVidia- oder ATI Treiber.

Führend bei dieser Mauschelei ist Canopus, gefolgt von Pinnacle und Matrox. Die schaffen es regelmäßig, die Treiber so zu verhunzen daß sie zu nichts mehr kompatibel sind, nicht mal zu sich selber! Mit der Software fangen sie schon genauso an. Siehe Let´s Edit: Das frißt nur noch drei oder vier Codecs und sonst nichts mehr. Wenn Du in Premiere Pro einen fremden Codec einbinden willst, mußt Du erst mal drei Stunden bosseln, zwei Stunden beten und die Systemwiederherstellung killen!

Ein vernünftiges Schnittprogramm bekommst Du heute samt IEE1394-Karte, Jog-Shuttle und Zusatzsoftware schon für 100 Euro

siehe: http://www.geizhals.at/eu/a47686.html

Letzte Woche habe ich ich eine PCTV-Stereo in einen Rechner eingebaut. Die schaffen mittlerweile die gleiche Qualität wie eine Schnittkarte und mit den neuen Treibern auch 720*576 in jedem beliebigen Codec. Sogar die Halbbildreihenfolge machen die neuen Treiber mittlerweile richtig, man kann obendrein damit noch fernsehen! Treiber gibt´s inzwischen an jeder Ecke und man kann jedes Captureprogramm und jeden Codec benutzen.

Nein, für Schnittkarten und Beschleunigerkarten gibt es seit XP, P4HT3Ghz und MSP7 oder Premiere pro keinen Grund mehr, auch keinen "echtzeitigen"!

Viele Grüße
vom Peter

> Führend bei dieser Mauschelei ist Canopus, gefolgt von Pinnacle und Matrox.

Hast Du keine Angst, daß die Dir ob solcher Aussagen mal kräftig auf die Füße treten?

Ich sage sowas nur noch durch die Blume, nachdem ich mit den Casablanca-Brüdern mal richrig aneinander gerasselt bin.
(liegt gottseidank ne Weile zurück)
Und wie man mit "Kritikern" umgeht, sieht man in dem anderen Forum.

Glückauf aus Essen
hannes

Ok, proprietäre und/oder inkompatible Codecs sind natürlich lästig (bis unbrauchbar), aber - wie du schon gesagt hast - eher ein Problem der Hersteller und nicht des Produkts selber.

Was TV-Karten angeht, so würde ich aber auch sagen, dass genau da die Hersteller auch ziemlich hunzen. Zumindest konnte ich mit meiner Pinnacle TV-Karte (üblicher 878 Chip) und den gelieferten VfW-Treibern nicht um die Burg capturen. Zwar gibt es den bekannten guten generischen Treiber, mit dem aber will wieder kaum eine TV-guck-Software zusammenspielen.

Soll heißen: mich hat es Tage gekostet, bis ich mit der TV-Karte vernünftig Capturen konnte.

Wo ich dir grundsätzlich zustimme ist, dass mit stärkerer Prozessorleistung und entsprechender Software das Thema Realtime vs. Rendering obsolet wird oder werden könnte. Auch wenn Pinnacle Studio 8 oft kritisiert wird, aber die Echtzeit-Vorschau ist bestens gemacht. Schnell und in guter Qualität. So wird das in Zukunft auch bei Premiere sein (ohne vorher zwischen RT und nicht RT wählen zu müssen und dann erst wieder die halben Effekte rendern zu müssen).

Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob sich der Trend, die CPU mit Schnick-Schnack zu belasten beliebig fortsetzen wird. Klar ist ein alter 100 MHz-RAID-Chip im Vergleich zur 3.2 GHz-CPU nur ein schwacher Helfer. Aber die CPU mit allen möglichen Nebengeschäften zuzupflastern wird auch schwierig, gerade dann, wenn, wie jetzt Taktraten stagnieren und mehr Leistung nur durch Kunstgriffe wie HT oder große Caches (P4 EE) erreicht werden. Darüber hinaus wird die Software immer komplexer und der Geschwindigkeitsvorteil wird ein scheinbarer.

Kurzum: Ich fände nichts schlimmes daran, wenn auf einer künftigen Videokarte ein netter 2 GHz-Chip sitzt und die CPU dafür genug Reserve hat, sich um den Rest zu kümmern. So wie es nach heutigem Ermessen (wie lange das wohl gilt?) eine Zeitlang noch extra Grafikkarten geben wird, weil das die CPU alleine etwas überfordern würde (mal abgesehen vom Funktionsumfang).

.... ähm, wo war ich doch gleich .... ?