Voice-Over

  • Ich hab mal zusammengeschrieben, wie man mit VegasVideo sehr effektiv und komfortabel ein Voice-Over machen kann. Dies ist nicht der einzige Weg, man könnte das auch noch etwas vereinfachen, aber ich denke, diese Weise ist doch sehr sinnvoll.
    Hier der Link:


    --> Voice-Over

    4 Mal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Hi Marco,


    interessantes WorkFlow.


    Ich bleibe aber bei meiner Methode des separaten Aufnehmens eines Kommentars.


    So ähnlich, wie Du es beschrieben hast, nur etwas einfacher, klappt es auch in MSP.


    Sogar ohne MSP funzt es, wenn ich z.B. das Video im MediaPlayer abspiele, und mit einer anderen Sound-Soft den Kommentar aufnehmen (sogar lippensynchron, falls ich nacharbeiten muss).


    Was aber in diesem Zusammenhang sehr interessant ist: die Audio-Filter von VV werden automatisch in MSP eingebunden.


    Sogar bei der Demo von VV habe ich nun in MSP die zusätzlichen Audio-Filter (z.B. Chorus, Equalizer etc).
    Und in der Audio-Spur hinterlässt VV kein Wasserzeichen *g*.


    Gruß
    Tom

  • Und was noch besser ist:


    Da es sich bei den SonicFoundry-Filtern um 'stinknormale' DirectX PlugIns handelt, hat jedes Programm, welches in irgendeiner Form dem DirectX-Standard zuarbeitet etwas von den Filtern. Die gesamte Steinberg Produktlinie profitiert u.a. davon. Ein, zwei dieser Filter sind bspw. bei mir in WaveLab zur Schallplattenrestauration verwendet worden.


    Vielseitige Grüße


    ikarus

  • Hi Tom und Ike,


    das mit den Filtern wußte ich bisher nicht. Gut! :)


    > So ähnlich, wie Du es beschrieben hast, nur etwas einfacher, klappt es auch in MSP.


    Vielleicht kannst Du ja mal in der MSP-Rubrik posten, wie man es dort machen kann. Wäre bestimmt für viele User interessant (auch für mich als allinformationsdurstiger Hardcoreuser).


    Die oben von mir beschriebene Vorgehensweise ist - wie vieles in VV - nicht unbedingt der Weg, den man gehen muss, sondern lediglich der Weg, den ich persönlich bevorzuge (damit meine ich v.a. die abwechselnde 2-Spur-Arie).
    Ich will damit sicher niemanden überreden, es anders zu machen, als man es sich schon zu einer sehr gut funktionierenden Routine gemacht hat. Wollte nur rausstellen, dass es gute Gründe hat, warum ich es mache, so wie ich es mache ... ;)

  • @ Avalon


    Habe Deinen ausführlichen Workshop mit grossem Interesse gelesen, da ich selbst noch nicht die Möglichkeit hatte, mit einem wirklich und ernsthaft funktionierenden voice-over-fähigen System zu arbeiten.


    Der "technische Ablauf" ist gut beschrieben - insbesondere die Zwei-Audiospuren-Methode erscheint mir genial, um das bereits Gesprochene in einer Art Preroll noch einmal hören zu können. Was Du bei Deiner Beschreibung allerdings ein wenig vernachlässigt hast, ist die trotz allem notwendige "Nachbearbeitung" des Gesprochenen. Atemgeräusche und kleine Räusperer während der Sprechpausen, Papier-Rascheln beim Umblättern usw. - Einem Profi-Synchronsprecher wird dies möglicherweise kaum passieren (in Japan gibt es Spezial-Teams, die einen ganzen Spielfilm live per Voice-Over ins Japanische synchronisieren!), aber unsereiner hat da erfahrungsgemäß trotz Übung mit dem Fehlerteufelchen zu kämpfen ;-)))


    Will heissen, daß man auch bei Voice-Over die Spuren anschliessend vom Unrat "säubern" muss. Das "Eben-mal-den-Kommentar-sprechen-und-fertig" halte ich für ein Gerücht, es sei denn, jemand kommentiert z.B. eine Reportage aus dem Stegreif, da es nicht auf die Sauberkeit des Tons, sondern auf die Aktualität ankommt.


    Insofern ist die Frage "Am-Stück-sprechen" oder "Voice-Over" in meinen Augen mit dem berühmten "es kommt darauf an" zu beantworten. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Nichtsdestotrotz wird sich die Machbarkeit von Voice-Over in Zukunft auch bei billigerer Software mehr und mehr durchsetzen - der Kunde will es halt haben. Ich fürchte nur, dass die im Hau-Ruck-Verfahren aufgenommenen Kommentare dann eher an Qualität verlieren werden.


    Letzteres ist allerdings schon fast eine philosophische Betrachtung
    vom Wiro

  • Hallo Wiro,


    stimmt, diese zusätzlich notwendigen Arbeiten hatte ich überhaupt nicht erwähnt, obwohl sie eigentlich immer notwendig sind. Ich war bei dieser Beschreibung sehr auf den reinen Ablauf in VV fixiert. Aber natürlich kommt man auch bei dieser Methodik nicht um solche Korrekturen herum.


    Wenn mir dann noch jemand sagen könnte, wo ich einen Filter finde, der aus meiner Stimme die von Christian Brückner (der Synchronstimme von Robert de Niro) macht, dem verleihe ich den goldenen Soundkarteneingang ... ;)

  • Hi Avalon.


    ich hab da eine geniale Idee:
    Bei Microsofts Internet Explorer kann man das sogenannte "Web Speech" installieren - es liest den Text einer Webseite über den Lautsprecher vor, von männlichen, weiblichen, englischen, deutschen, hessischen oder sächsischen Sprechern gesprochen.


    Na ja, Christian Brückner ist zwar nicht dabei, aber man kann es ja mal versuchen . . .


    :feixen: Wiro

  • Zitat

    Original von Avalon
    stimmt, diese zusätzlich notwendigen Arbeiten hatte ich überhaupt nicht erwähnt, obwohl sie eigentlich immer notwendig sind. Ich war bei dieser Beschreibung sehr auf den reinen Ablauf in VV fixiert. Aber natürlich kommt man auch bei dieser Methodik nicht um solche Korrekturen herum.


    also für mich als rein privat Videoist, werde ich diese Vorgehensweise demnächst bei Bedarf ausprobieren.
    Ich hatte vor geraumer Zeit einmal einen Text nachträglich aufzusprechen....dat war vielleicht ein Kampf :haarezuberge:
    Diese Vorgehensweise hätte ich damals gern nutzen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Marco


    Ich hab mir in Deinem Beispiel mal Deine Stimme angehört, so ungeeignet scheint mir diese gar nicht.
    Aber ich weiss schon, die eigene Stimme findet man selbst immer versch....en.
    Ich spreche die Kommentare auch immer selbst, und zwar normalerweise in meinem Dialekt (Berndeutsch). Ich find's nicht gut, aber alle anderen Leute finden das teilweise sogar sehr gut. Wie viel da gebauchpinselt wird, weiss ich natürlich nicht. :wink:


    MfG
    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen:

  • Heut morgen um fünf war ich wohl nicht mehr so ganz fit.


    Ich muss zu dem Soundbeispiel noch was ergänzen:


    Es handelt sich dabei NICHT um die Originalaufnahme, denn die besagte laute Festplatte des einen, offenen PCs ist so laut, dass selbst ein Nahbesprechungsmicro diesen Lärm nicht ganz fernhalten kann.


    Darum hatte ich diese Aufnahme zusätzlich mit dem Equalizer und dem Kompressor von VV bearbeitet, wobei man diese beiden Filter in Kombination auch sehr gut zur Rauschunterdrückung verwenden kann.
    Der eigene, eigenständige Rauschfilter von VV ist meiner Meinung nach nicht so gut. Der von CoolEditPro scheint um Längen besser zu sein.
    Mit einem solchen Rauschfilter geht die Korrektur natürlich sehr einfach.
    Aber mit dem richtigen Equalizer und Kompresser kann man zum gleichen Ziel gelangen.


    Vielleicht sollte ich zum Vergleich auch mal die Originalaufnahme hochladen, dann erkennt man leichter, wieviel Rausch- und Lärmkorrektur noch nachträglich möglich ist ...


    Wiro, "Web-Speech" klingt sehr interessant, zumindest ein witziges Feature - Gibt es das auch in "meinem" saarländisch? ;)


    Uwe, bevor Du das mit einem "richtigen", fertigen Projekt machst, würde ich es spielerisch mal so an einer kleinen Sequenz ausprobieren. Denn bekanntlich tauchen dann immer noch irgendwo irgendwelche Hürden auf, mit denen man nicht gerechnet hat und die dann Nerven kosten.
    Vielleicht hab ich bei meiner Beschreibung ja auch noch was Wichtiges übersehen.
    Bin auf jeden Fall gespannt, wie Du diese Methode dann in der Praxis beurteilst.

  • Hallo Edi,


    danke für die Blumen ;-), aber ich weiß nicht ... So ziemlich jede Stimme, die ich bisher in einem Film gehört habe, egal ob Profi- oder Hobbyproduktion, scheint meiner was voraus zu haben. Ich werd das saarländische auch nicht ganz los, v.a. was "z"-, "s"-, "ch"- und "sch"-Laute angeht. Aber ich kann damit leben ... ;)


    Dagegen finde ich einen schweizer Akzent sehr angenehm.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Marco


    Das ist wie immer, man findet das Andere immer besser. :wink:
    Ich liebe zwar das Berndeutsch, höre aber auch die deutschen Dialekte sehr gerne.
    Lächerlich finde ich hingegen, wenn ein Schweizer versucht hochdeutsch zu sprechen, schon deshalb kommentiere ich meine Filme normalerweise in Berndeutsch.


    MfG
    Edi

  • Ist eigentlich schon merkwürdig:
    den meisten Menschen gefällt die eigene Stimme nicht, wenn sie sich von Konserve hören, und oft meint man dann, man müsse die Kommentare von jemand anderem sprechen lassen. Diese Befürchtung ist m.E. grundlos. Wenn wir unseren aufgenommenen Text einer uns bekannten Person vorspielen, werden wir bestätigt bekommen, dass dies ganz genau unsere Stimme sei, so wie sie im wirklichen Leben ebenfalls klingt. Und dies kann einem persönlichen Film (Urlaub, Familienfeier o.ä.) sogar den ganz speziellen "Touch" verleihen.


    Klingende Grüsse
    vom Wiro

  • Ich hab jetzt dem Ursprungs-Posting auch die Originalaufnahme (als MP3) beigefügt, damit man einen direkten Vergleich zu der Aufnahme ohne Korrektur durch Kompressor und Equalizer hat.

  • Hi Avalon,


    auf der Suche nach wirklich gravierenden Vorteilen des Voice-Over möchte ich noch einmal nachhaken: wie gehst Du vor, wenn Du nach der Live-Kommentaraufnahme feststellst, daß der Sprecher bei zwei oder drei Kommentarblöcken eine Idee zu spät eingesetzt hat und der Anfang jeweils eine halbe oder eine Sekunde früher (oder auch später) sein sollte? Wird's nun kompliziert oder gibt's da auch eine akzeptable Lösung?


    Ich meine nicht, daß Du schon während der Kommentaraufnahme bemerkst, daß das Timing nicht stimmt, sondern danach beim Finish. Bei meiner "Text-in-kleinen-Audio-Schnipseln"-Methode ist das ja nur ein kleiner Verschieber mit der Maus . . .


    Damit kein Missverständnis auftritt: ich möchte keine Glaubensdiskussion pro/contra Voice-Over. Ich bin einfach an Deinen Erfahrungen interessiert ;-)))
    Erwartungsvolle Grüsse
    vom Wiro

  • Hallo Wiro,


    ob jemand in dieser Methode für sich selbst gravierende Vorteile finden kann, das hängt wohl auch von persönlichen Präferenzen ab.
    Für mich ist es das direkte Aufspielen auf die Timeline ohne Umwege, die Orientierung am Video und das Pre-Roll, um wieder in den Rhythmus zu kommen.


    >wie gehst Du vor, wenn Du nach der Live-Kommentaraufnahme
    >feststellst, daß der Sprecher bei zwei oder drei Kommentarblöcken eine
    >Idee zu spät eingesetzt hat und der Anfang jeweils eine halbe oder eine
    >Sekunde früher (oder auch später) sein sollte.


    Dann ist's wohl ebenso zu lösen, wie bei Deiner Methode. Block (oder mehrere Blöcke zugleich) fassen und verschieben (oder Block durch Klick markieren und mit 'alt'+'4' oder 'alt'+'6' (Zahlenblock) frameweise verschieben).

    3 Mal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Hallo Marco und alle!:respekt:
    Danke für die beeindruckend ausführliche und klare Darstellung. Das tolle an VV3 ist ja auch, daß man diese Schnipsel auf den Audiospuren in der Anwendung gut nachbearbeiten kann.
    Wobei ich es fast etwas fies finde, die Filter per Demo zu mausen und dann anderswo (MSP) zu verwenden. Aber die Welt ist nunmal schlecht...
    Wobei mir bei Durchsicht der Zeiten der Postings wieder die Frage kommt: wann schlaft Ihr eigentlich? Ganz zu schweigen von sonstigen Dingen des täglichen Lebens...

  • Hi,


    bei MediaStudioPro (ab Version 6.5) geht es folgendermaßen:


    Das nachzuvertonende Projekt liegt auf der Timeline.
    Dabei ist es egal, ob es aus mehreren Clips besteht oder bereits fertig gerendert ist.
    Letzteres ist aber zu empfehlen, falls die RechnerPower nicht ausreicht, um das Projekt flüssig im Vorschaufenster darzustellen.
    Wer also z.B. den berühmten Gauss'schen Weichzeichner (*g*) auf den Clip legt, sieht alt aus.
    Dann kann man sich aber noch eines Tricks bedienen: in den Voreinstellungen das Anzeigen der Videofilter deaktivieren.
    Hinterher nicht vergessen, diese wieder zu aktivieren!!


    O.K., wir haben also das Projekt in der Timeline.
    Nun "Einfügen" --> "Stimmdatei".
    Es öffnet sich ein Fenster, in dem der Aufnahmepegel kontrolliert werden kann.
    Ins Micro sprechen und überprüfen.
    Der Aufnahmepegel wird übrigens im Windows-Mixer(!) eingestellt.
    Jetzt noch auswählen, auf welche Spur der Kommentar gelegt werden soll und den Speicherort für die *.WAV-Datei angeben.
    Falls die gewählte Audiospur durch einen Teilclip belegt sein sollte, gibt es einen entsprechenden Fehlerhinweis.
    Auf "Start" klicken und los geht's.


    Im Vorschaufenster läuft der Film, über die am Lautsprecherausgang angeschlossenen Kopfhörer (!!!) ist der Originalton zu hören und ins Micro wird der Kommentar gesprochen.


    Beenden der Aufnahme mit <ESC>.


    Evtl. FineTuning durch Auftrennen des Kommentars und Verschieben der einzelnen Fragmente auf der Timeline.
    Um Knackser zu vermeiden, sollte in diesem Fall aber dann über 1 -2 Frames ein Aus- bzw. Einblenden des Tones manuell erzwungen werden (VV macht das automatisch).


    Gruß
    Tom

  • Hallo Tom,


    ist doch im Prinzip genau die gleiche Vorgehensweise wie in VV, oder?
    Kann man denn ebenso wie in VV auch die Audiospuren abwechselnd
    zum Aufnehmen benutzen und somit von einer Spur dann auch wieder die Sprache der letzten Aufnahme zuspielen (also so ne Art Pre-Roll erzeugen)?