Qualität von DV-Codec

  • Hallo Video-Byter,


    gibt es bei den DV-Codecs sowas wie eine Qualitätshitliste?


    Gruß
    Serald

  • Gibt's, ist aber nur inoffiziellen/teils privaten Ursprungs und somit nicht unbedingt maßgebend. Und das ändert sich durch Updates laufend.


    Es gibt z.B. zahlreiche Tests, die das Luminanzverhalten der Codecs analysieren und da fallen ein paar DV-Codecs schon durch ein Sieb, weil sie nicht den vollen RGB-Umfang von 0-255 verarbeiten können.
    Dann gibt es auch Tests, die die Artefaktbildung nach einer bestimmten Anzahl von Rendergenerationen untersuchen. Wobei hier das Problem ist, dass leider oft nicht verifizierbare oder einfach unrealistische Testbilder verwendet werden.


    Am besten fährt man nach der Methode:
    Wenn man mit einem bestimmten DV-Codec zufrieden ist, dann isses gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Stimmt !


    Die Codecs unterscheiden sich inzwischen nur noch wenig. Und solange man nicht Übergänge oder andere Bearbeitungsschritte macht, fällt auch die Generationsfrage eh' hinten 'runter.
    Mit einem speziellen Effekt hat sich mal Peter 'rumgeärgert. Habe den Thread ab er aus den Augen verloren. Es ging dabei um sauber eingekeyte Titel in Grün. Wenn ich's finde, poste ich's hier.


    MfG E.Z.

  • Zitat

    Mit einem speziellen Effekt hat sich mal Peter 'rumgeärgert. Habe den Thread ab er aus den Augen verloren. Es ging dabei um sauber eingekeyte Titel in Grün. Wenn ich's finde, poste ich's hier.


    Da geht's um eine Artefaktbildung, die dem Interlacing-Effekt ähnlich ist. Der taucht aber nur bei Graphiken/Schriften mit harten Kanten und bei ganz bestimmten Farbkombinationen auf. Scheint leider etwas zu sein, mit dem man sich abfinden muss, wenn man DV verwendet. Deswegen sollte man dort beim Anlegen von Graphiken und Schriften darauf achten, Farben zu verwenden, mit denen dieser Effekt nicht auftritt und vernachlässigbar bleibt.
    Dieser Effekt beschränkt sich allerdings nicht allein auf DV-Material und kann sogar in Studioumgebungen beobachtet werden, allerdings nicht in dem deutlichen Ausmaß wie bei DV.

  • Aber eines haben DV Codecs gemeinsam :


    Die bescheidene Farbtiefe von 4:2:0 ist ein Handicap für alle die sich mit Compositing, Keying etc. beschäftigen.


    Wenn dennoch 4:2:2 benötigt wird, empfehle ich über eine TV Karte / Morgan V3.0.0.9 MJPEG zu capturen oder die DV-Avi´s über V-Dub zu ebensolchen MJEPG zu konvertieren, was auch ganz gut klappt ! Vielleicht ist über diesen Umweg auch das hier beschriebene Titel-Problem zu lösen.


    Denke mal die meisten hier werden ihre Filme sowieso zu MPEG2 weiterverarbeiten und deshalb ist es egal, was dem MPEG Encoder gefüttert wird, DV oder MJPEG Avi. Wenn auf den CC zurückgeschrieben werden soll, ist das natürlich was anderes.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

    Einmal editiert, zuletzt von Callboy ()

  • Na ja, ich kann es auf jeden Fall mit meinem 2100+ XP in 720x576 in 4:2:2 über S-Video in ausgezeichneter Qualität capturen, ob es gerechtfertigt ist ? Weiss nicht, was Dir jetzt darauf antworten sollte :frage:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
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    Johann Kaspar Lavater

  • Es geht mir nicht darum, ob dein Rechner es schafft, sondern darum, dass es keine TV-Karte gibt, die die analoge!! Qualität für eine 4:2:2-Aufzeichnung bietet. Dazu sind 6.75MHz im Y und 3.75MHz in U und V notwendig, damit dürfte eine TV-Karte leicht überfordert sein...


    hs

  • Wenn das so ist, nun ich weiss es schlichtweg nicht, aber man kann mit derartigen Einstellungen capturen. Kannst Dir ja mal den Morgan V 3.0.0.9 als 60 Tage Trial ziehen und testen. Wenn das nicht ginge, warum kann man es denn dann so einstellen ? ? ?

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
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    Johann Kaspar Lavater

  • Zitat

    Die bescheidene Farbtiefe von 4:2:0 ist ein Handicap für alle die sich mit Compositing, Keying etc. beschäftigen.


    Dies kann man sicherlich nicht bestreiten. Ist aber auch eine Frage der Relation.
    In Sachen Compositing bin ich nicht sonderlich firm. Aber was das Keying angeht, da weiß ich, dass man mit einigermaßen gutem DV-Equipment (und DV-Video) Ergebnisse erzielen kann, die unter normalen Sichtbedingungen nicht von Studio-Keying mit 4:2:2-Signalen zu unterscheiden sind.


    Schau Dir mal dieses Beispiel an. DV gedreht mit der XL-1. BlueBox-Hintergrund ist billiger Filz aus dem Bastelladen. Beleuchtung zwei Tischlampen und zwei Baustrahler. Chromakeying mit VegasVideo.


    --> DV Chroma-Key


    Auf dem oberen Bild sieht man die Originalvorlage mit blauem Hintergrund. Unten ist das Ergebnis nach Keying.

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Noch mal,es geht um


    die die analoge!! Qualität


    nicht darum, was du in deinem Codec anwählen kannst. Es nützt überhaupt nichts, wenn du in deinem Codec 720x576 anwählst, wenn deine Wandler nur 3MHz schaffen. Die Qualitätsbegrenzung machen die Wandler der TV-Karte, nicht der Codec. Diese Qualitätsbegrenzung fällt weg, wenn du über Firewire capturest, denn dort bleibt das Signal digital.
    Und selbst wenn Du einen Wandler hättest, der diese Auflösung liefern könnte: Wie möchtest Du aus einem Signal, das in der Kamera "nur " als 4:2:0 vorliegt, per Überspielung zu 4:2:2 machen?


    hs

  • Avalon:
    Sieht wirklich fantastisch aus. Wäre mal interessant dieses mit dem Morgan zu machen, ob es damit vielleicht noch einen Tick besser wäre .


    holger:
    Von den TV Karten kenne ich die Spezifikationen nicht. Weiss auch nicht, was der Morgan Codec auf die Platte schreibt und was das ganze dann soll. Der Morgan 2000 V1 erlaubt sogar eine 4:4:4 Einstellung, und meine Typ2 DV-Avis lassen sich in dieses Format via VD konvertieren. Die Wandler mit 3 MHZ ? Nun ich dachte immer die Auflösung wird in Mhz angegeben. Und ein Testbild hat die 1,2,3,4,5 Mhz Linien drinne, die ich schon gut erkennen kann, wenn ich die mit der Pinnacle TV Karte und den Test DVD´s von Gürtler und derer von Burosch capture.


    Das kann ich mir natürkich schon vorstellen, dass der Codec nicht zaubern kann und ein 4:2:0 in ein 4:2:2 zu verwandeln... aber was machen die dann ? Muss hier passen, denn hierbei beisst es aus bei mir und ich dachte nur, dass es eine alternative zu dem DV-Codec wäre. Qualtätsmässig ist er es auf jeden Fall und das bei niedrigeren Datenraten als mein MC 2.10 DV-Codec.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
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    Johann Kaspar Lavater

    Einmal editiert, zuletzt von Callboy ()

  • Zitat

    Sieht wirklich fantastisch aus. Wäre mal interessant dieses mit dem Morgan zu machen, ob es damit vielleicht noch einen Tick besser wäre .


    Das wäre sicherlich interessant. Ich hatte mich allerdings speziell zum Thema Keying schon auf so manche "Wettbewerbe" eingelassen. Besser war es nie.
    Und ich weiß aus meiner Arbeit, wie Studio-Keyings im Durchschnitt aussehen. Sind auch nicht besser. Vielleicht auf einem großen Klasse-1-Monitor gesichtet. Aber nicht auf Medien, die sich ein normal Sterblicher leisten kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Callboy @ Marco:


    Die bewußte, von mir so verfluchte Eigenschaft des DV-Codec hatten wir hier schon mal beleuchtet.


    Ein Codecwechsel hilft nur dann, wenn das Ziel nicht wieder ein DV-Band ist (was es bei mir zum Archivieren immer ist). Wenn ich z.B. in MJPEG oder den Huff-Codec umwandeln lasse, werden die o.g. Titel wunderbar randscharf und diese Files eignen sich dann als Grundlage für ein MPEG-Encoding.


    Solbald ich nach DV konvertiere (ich habe sogar versucht, das Ergebnis über Analog-in auf den Camcorder aufzunehmen) versaut mir die 4:2:0 Abtastung wieder alles. DV ist ist hier offensichtlich durch die mangelhafte Abtastung an einer Grenze, die nicht überwunden werden kann.


    Man muß wohl auf solche Titel und Bilder verzichten wenn man in DV schneidet.


    Viele Grüße
    Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Der Morgan 2000 V1 erlaubt sogar eine 4:4:4 Einstellung, und meine Typ2 DV-Avis lassen sich in dieses Format via VD konvertieren.


    Wie erwähnt, lassen sich Files durch umkonvertieren nicht verbessern. Die einzige Möglichkeit ist, bei zukünftigen Bearbeitungen wie Schriften o.ä. diese mit einer höheren Farbauflösung zu rendern.


    Die Wandler mit 3 MHZ ? Nun ich dachte immer die Auflösung wird in Mhz angegeben.


    Nun, sind 3MHz keine Auflösung?



    Und ein Testbild hat die 1,2,3,4,5 Mhz Linien drinne, die ich schon gut erkennen kann, wenn ich die mit der Pinnacle TV Karte und den Test DVD´s von Gürtler und derer von Burosch capture.


    Da höre ich den geneigten videoaktiv digital-Leser heraus... Zwischen 5MHz und 6.75 in der Luminanz sind aber dann doch ein Unterschied oder? Außerdem: Wir reden hier über Farbauflösung, also bei 4:2:2 3,75MHz. Zeig mir einen Y/C-Wandler, der in der Lage ist, linear bis 3,75MHz das Chroma-Signal zu digitalisieren. Und das wäre die Grundvorraussetzung für eine qualitätsverbesserung durch einen 4:2:2-Codec.


    Peter
    Ich hatte einen Teil eurer damaligen Diskussion mitverfolgt, wollte mich aber nicht einmischen, da ich auch keine Lösung habe. Meines Erachtens liegt dein Problem in der Farbkombination. Vielleicht kennst Du so genannte pathologische Signale? Dabei werden großflächige Grüntöne (entsprechen vielen Nullen) und großflächige Bordeaux-Rottöne (entsprechen vielen Einsen) kombiniert, um DCT-basierende Codec zu stressen. Nach meiner Erfahrung ist gerade die bei DV verwendete DCT anfällig gegen solche Signale und produziert u.a. solche Fehler, wie sie bei dir auftreten. Auch den Rückweg kann man beobachten: In meinen Rendertests für Slashcam neigte z.B. der Microsoft-Codec dazu, selbst derartige Grüntöne und Rottöne zu produzieren, obwohl das Ausgangsmaterial Farblos war.


    hs

  • Peter:

    Zitat

    Ein Codecwechsel hilft nur dann, wenn das Ziel nicht wieder ein DV-Band ist (was es bei mir zum Archivieren immer ist). Wenn ich z.B. in MJPEG oder den Huff-Codec umwandeln lasse, werden die o.g. Titel wunderbar randscharf und diese Files eignen sich dann als Grundlage für ein MPEG-Encoding.


    Genau das meinte ich eigentlich.



    holger:


    Zitat

    Da höre ich den geneigten videoaktiv digital-Leser heraus... Zwischen 5MHz und 6.75 in der Luminanz sind aber dann doch ein Unterschied oder? Außerdem: Wir reden hier über Farbauflösung, also bei 4:2:2 3,75MHz. Zeig mir einen Y/C-Wandler, der in der Lage ist, linear bis 3,75MHz das Chroma-Signal zu digitalisieren. Und das wäre die Grundvorraussetzung für eine qualitätsverbesserung durch einen 4:2:2-Codec.


    Nun, meine früher benutzte DC30 ( Zoran Chipsatz ) konnte 4:2:2 capturen. Weiss aber nicht, ob das DIE Qulitätsverbesserung brachte ( gegenüber einem DV Codec ), von der Du hier schreibst, denn so bin ich noch nie in diese "Farb-Materie" eingestigen.



    Mal was anderes, kennt von Euch jemand von Elektonic Designs die DV Card und ist die zu empfehlen zum capturen von alten Videobändern, was ich ja normalerweise mit meiner Sony im Pass trough Betrieb mache ?

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater