Farbkorrektur

  • Sofo erwähnt das Meßtool halt ausdrücklich in der Anleitung zur Farbkorrektur - aber wo Ecki halt recht hat, hat er einfach recht.


    Aber für mich bleibt dann wieder die Frage, was man daraus lernen kann und soll - sind wir dann wirklich nur hilflos, was jegliche Farbkorrektur angeht? Wenn wir nicht gerade eine Normtafel beim Filmen mitnehmen und in der Kirche an der Decke montieren??

  • Wieso ?


    Ich kann hier mindestens 4 verschiedene Lösungsansätze finden.
    Hilflos ? Nö !
    Nur den idealen Weg gibt's nicht. Viele Wege führen nach Rom.


    MfG E.Z.

  • Also wenn die Aussage war, daß es eigentlich nur mit Normtafel geht - und das war gemeint - hätte Tom ja absurderweise diese Normtafel mit filmen müssen?


    Daß es unterschiedliche Ansätze zur Farbkorrektur gibt - klar.

  • Daß das Abfilmen oder -fotografieren von Normfarbtafeln unter der gegebenen Beleuchtung ein probates Mittel ist, um farbrichtige Ergebnisse zu erhalten, ist sicher bekannt. Im Foto eines Gemäldes geschieht das am unteren Rand,der dann ohnehin beschnitten wird, beim Video kann man das Stück des Clips ja kübeln. Wenn man mit den Scopes arbeiten will, dann hast Du dort Deine gewünschten physikalischen, wiederholbaren Voraussetzungen. Ob's dem Bild hilft, bleibt zu verifizieren.
    (Die Physik ist bekanntlich die Wissenschaft vom reibungslosen Elefanten, dessen Masse man vernachlässigen kann.) :wink:

  • Stimmt schon, aber das dann bei jedem Clip und auf dem Kirchengewölbe, wo die Lichtverhältnisse anders sind als am Boden - schwer umsetzbar für einen Hobbyfilmer, nicht wahr?


    Da habe ich halt lieber eine Farbverfälschung, die ich dann blaustichig korrigiere!
    :feixen:

  • Sofo hat da vollkommen Recht !


    Schau' dir mal das Vektorscope genau an !


    Dir fallen dann Felder auf, die mit den Farbnamen bezeichnet sind, R,G,B und Y,Cy,Mg, deren Mischfarben. Die Spitzen der Vektoren der Farbkomponenten und Mischfarben landen bei farbkorrekter Ausgabe oder Aufnahme in diesen Quadraten. Immer vorausgesetzt, man verwendet eine NormenFarbTafel ( Kostenpunkt um die 500 € ).
    Der Kameramann kann dann entscheiden, wie er die Korrekturen vornehmen muss, um ein Farbrichtiges Bild zu bekommen. Die Profi-Kameras lassen sich dafür in jeder Komponente einstellen. Je, nachdem, wie er an den Knöpfen dreht, wandern die Vektoren in die für sie vorgesehenen Felder.


    Ich nehme an, das VV hierfür eine Rahmenfunktion zur Verfügung stellt, mit der man einen Bereich ( den Alex hinterher kübeln wollte, und in dem z.B. die Tafel versteckt ist ) auswählen kann, um daraufhin mit dem Vektorskop Korrekturen vorzunehmen.
    Ich habe mir die Demo von VV gezogen und nach dieser Funktion gesucht, sie aber bisher noch nicht gefunden.


    Jedenfalls wird jetzt klarer, warum ich meinte, das eine solche Funktion ohne Farbtafel nicht viel bringt. Wir gehen jetzt aber schon sehr weit in die Tiefen von Farbaufnahmesystemen und Schnittsystemen, und ich befürchte, dass bei mehr als 90 % der Mitglieder inzwischen der Vorhang gefallen ist.


    Vermutlich sitzen nur noch 2-3 Vollprofis vor dem Schirm und halten sich den Bauch vor Lachen, darüber, dass sich ein paar Leute über sowas "triviales" einen Kopf machen. ........
    Das soll nicht überheblich klingen, es ist sehr lange her, das ich das mal lernen musste und ich hatte es eigentlich schon als "Schnee von Gestern", wie sagte Alex : gekübelt


    MfG E.Z.

  • Wenn man sich dann noch die Testdiagramme diverser Amateurcamcorder in den Zeitschriften ansieht (die die Zeitschriften in vollem Bewußtsein veröffentlichen, daß sie die, die die Zeitung kaufen, ohnehin nicht verstehen) und deren Farbwiedergabe betrachtet, kommt man wahrscheinlich zu dem Schluß, daß es ohnehin ein Versuch mit untauglichen Mitteln bleiben muß. Ist aber trotzdem ein schönes Hobby. Zum Kübeln : so richtig Szenenwirkam lassen sich aufgenommene Farbbalken halt selten einsetzen :D

  • Naja, erstens hat selbst mein 3-chip Consumercamcorder natürlich keine Einstellmöglichkeit für die Einzelfarben - sondern halt nur die üblichen Möglichkeiten zum Weißabgleich. Zweitens ist es gerade für den Amateur - der wie Tom ein nettes Kirchenfresko filmt - nicht leicht möglich, an die Kirchendecke die Normtafel aufzuhängen. In anderen Situationen wäre das vielleicht sogar möglich.


    Aber auf der anderen Seite sind unsere Consumergeräte auch heute schon erstaunlich gut - und selbst wenn man zur Kenntnis nehmen muß, daß man eben keine "normierten" Refernzpunkt hat (was ist sonst eine Normtafel anderes), kann man wenigstens verschiedene Clips ein wenig aufeinander anpassen, wenn mal was passiert ist. Und ansonst halt subjektiv ein wenig Nachmischen - ich liebe meinen Blauton :bia: .


    Gute Tutorials für Farbkorrektur in Vegas 4 habe ich übrigens hier gesehen - für alle diejenigen die daran Interesse haben.

  • Hi, Alex, wschmid.


    Dabei sollten wir es auch belassen. Ich halte die FarbbalkenTafel nach wie vor für Amateure unpraktikabel ( und damit auch das Vektorskop ).


    Ausserdem gibt es abendfüllende Filme mit Farbstich.


    Was die Tutorials von BillyBoy angeht, habe ich da so meine Zweifel, ob der sinnvolle oder gar praktiche Lösungen anbietet. Einige erscheinen mir zumindest eher im experimantellen, als im praktikablen Stadium. Er scheint sich auch gerne weit aus den Fenster zu lehnen.
    Wer das W3C als "lose Versammlung von Webexperten" bezeichnet, hat seinen Sinn gründlich falsch verstanden. Immerhin genehmigt das W3C alle Html-Dialekte, normt XML und certifiziert Browser.
    Das ist schon fast so, als ob man das Verfassungsgericht als lose Versammlung von Rechtsanwälten bezeichnet.


    MfG E.Z.

  • Also ein gutes Instrument wie ein Vektorskop zu haben kann nicht schaden - einige Tools haben s halt schon, andere werden nachziehen. Wie sinnvoll eine relative Verschiebung irgendeines Bezugssystems ohne Eichpunkt ist - naja. Vielleicht lege ich mir halt eine Normtafel zu.


    Die Kommentare zu billiboy verstehe ich nicht - E.Z. spricht in Rätseln.

  • Hi,


    melde mich mal aus dem verlängerten Wochenende.


    Ochsenhausen ist neu "im Kasten".


    Ich sage Euch, diese Kirche ist einen Herausforderung:
    beste Lichtverhältnisse, vollkommenen Ruhe (draußen war das Fest), alle Automatiken abgeschaltet, alle Einstellungen auf markanten Punkten fixiert.


    Es ist nicht zu schaffen! Entweder, die Wände sind farbgetreu, dann sind die Deckenfresken farbstichig, oder die Decke ist farbgetreu, dann haben die Wände einen Blaustich.


    Ich konnte bislang das Material noch nicht an einem TV sichten, aber mein letzter Versuch galt der Herrschaft der Automatiken und ich vermute fast, damit ist es am Besten geworden.


    Wenn ich wieder daheim bin, zeige ich Euch die Clips.


    Das mal nur als kurze Zwischennachricht.


    Viele Grüße vom
    Tom


    PS.: das Hotel hat mir kurz die Regie über den PC überlassen ;)

  • Hi,


    >>Und Tom - wo bleiben die Clips?? Bin schon ganz gespannt!<<


    hab' ich nicht gepostet:
    >>Wenn ich wieder daheim bin, zeige ich Euch die Clips.<<


    Bin vor ca. 10 Minuten nach Hause gekommen.


    Also bitte, noch etwas Geduld. :cop:


    Gruß
    Tom

  • Hi,


    ich habe jetzt, um Euch den Download zu ersparen, einzelne Frames aus verschiedenen Clips ins Netz gestellt.


    1. Bild, manueller Weißabgleich auf die Wand

    beachtet bitte die unterschiedliche Färbung der rechten und linken Wand.


    2. Bild, manueller Weißabgleich auf die Decke

    beachtet bitte die unterschiedliche Färbung der Decke an der rechten und linken Seite. Der Lichteinfall ist rechts.


    3. Bild, automatischer Weißabgleich auf die Wand

    hier erkennt man die Pastelltöne recht gut.


    4. Bild, analog Bild #1, automatischer Weißabgleich


    5. Bild, automatischer Weißabgleich


    beachtet die gleichmäßige "Verfärbung" der Stichkappen.


    Nun kann sich zumindest jeder davon überzeugen, welche Herausforderungen diese Kirche an den Videofilmer stellt.


    Gruß vom
    Tom

  • Uff, das zeigt wahrlich, wie schwierig die Situation dabei ist.
    Ich hab auch mal den Vergleich gegen das Bild gemacht, das wir als "Buch-Original" genommen hatten. Es gibt kein Bild, das dem anderen in der Farbsituation gleichen würde. In diesem Raum scheint der Begriff "Objektivität" in Bezug auf Farbe jede Gültigkeit verloren zu haben.

  • Hi,


    die verkaufen in der Kirche auch Postkarten mit verschiedenen Ansichten der Deckenfresken. Dabei sind so ziemlich alle Farbstiche vertreten, die man sich denken kann.


    Gruß
    Tom

  • Also die Bilder sind ja farblich extrem - die roten Stellen in den Fensteroberteilen sind absolut farblich daneben (3. bis 5. Bild). Oder sieht das wirklich so aus, Tom?

  • Hi,


    >>Oder sieht das wirklich so aus, Tom?<<


    Interessante Frage. Ja, da dort die reflektierende Rotfärbung der Deckenfresken nicht vom Tageslicht überstrahlt wird. In den Schattenpartien ist dieser Rotton deutlich zu sehen.


    Allerdings fällt es beim direkten Betrachten nicht so stark auf.
    Das ist sinnesphysiologisch zu erklären.


    Gruß
    Tom

  • Hm, die Fensterbögen geben mir zu denken.


    Ich glaube, dass die Fensterlaibungen rosa gestrichen sind.
    Dass die Kamera die Farbe nur im Bogen selbst darstellt, hat vermutlich damit zu tun, dass sie bloomt ( überstrahlt ). Im Bogen wird der Himmel nicht mehr reflektiert, wie an den Laibungen.
    Wenn es so war, hat das 2 Resultate zur Folge :


    1) : Es war leicht bewölkt
    2) : Das Problem ist nicht zu beseitigen, es sei denn durch eine Maske, die nur die gebloomten Bereiche erfasst und die man dann in der Wandfarbe einfärbt.


    Letzteres wär' gehuddelt.


    MfG E.Z.