Hi8-Material mit Digital8 digitalisieren ?

  • :help:
    Ich überlege, mir einen Digitalcamcorder anzulegen. Ich habe aber auch noch Hi8-analog-Aufnahmen, die ich am PC bearbeiten möchte.


    Ist es möglich, mit einem Digital-8 Camcorder die Analogaufnahmen zu digitalisieren. Und ist das Ergebnis dann vernünftig oder ist der Qualitätsverlust zu hoch ? Benötigt man als Hardware lediglich eine gängige Firewire-Schnittstelle ?


    Habt Ihr Erfahrungen damit ?


    Gruß
    Andreas

  • > Ist es möglich, mit einem Digital-8 Camcorder die Analogaufnahmen
    > zu digitalisieren. Und ist das Ergebnis dann vernünftig oder ist der
    > Qualitätsverlust zu hoch ?


    Im Gegenteil, nach Augenschein ist das Material anschließend auf DV
    sogar besser als von Hi8 abgespielt.


    Aber Achtung!
    Fertige Film von Hi8 zu überspielen geht nicht so ohne weiteres.
    Der PCK-Ton wird nicht mit ausgelesen.


    > Benötigt man als Hardware lediglich eine gängige Firewire-Schnittstelle ?


    Im Prinzip ja! (Radio Erivan)
    Um das endgültig zu beurteilen, sollten wir erst mal wissen, was Du
    so alles vorhast, wenn das Zeug erst mal auf dem Rechner ist.


    Glückauf aus Essen
    hannes

  • Zur Qualität gibt es auch andere Erfahrungen:


    wenn man die Hi8-Cassette im D8-Camcorder abspielt und direkt über IEEE1394 in den PC einspielt, ist die Qualität relativ schlecht.
    Besser ist es, die Original-Hi8-Camera zum Abspielen zu verwenden, diese via SVHS-Kabel mit dem Analog-In des D8-Camcorders zu verbinden und dann erst über IEEE1394 in den PC zu gehen. Der technische und zeitliche Aufwand ist dabei zwar höher, das Bild (und der Ton) sind jedoch besser - durch mehrere Versuchsreihen bei uns im Videoclub ermittelt.


    Die Frage ist, welche Qualitätsanforderungen man stellt
    meint Wiro

  • :idee:


    Vielen Dank Ihr Beiden,


    also ich will einfach nur Bildmaterial von meiner Tochter zusammenschneiden, vielleicht etwas nachvertonen und dann auf ein Medium zurückbrennen, dass die Ansicht am TV ermöglicht (SVHS, DVD oder Digital 8).


    Bisherige Versuche mit meinem PC (Athlon 1400+) und der Miro DC 30 + scheiterten jeweils kläglich, so dass ich langsam das Interesse drohe zu verlieren.


    Eine weitere Überlegung wäre z.B. die Anschaffung einer Terratec Cameo Convert o.ä. mit dem man angeblich auch analoges Material digitalisieren kann.


    Aber ich glaube der Umstieg auf digital 8 ist zukunftssicherer.


    Was meint Ihr ?


    Dank im Voraus (nach vielen Investitionen ohne Ergebnis bin ich so langsam vorsichtig geworden). :pc:


    Gruß
    Andreas

  • > Bisherige Versuche mit meinem PC (Athlon 1400+) und der Miro DC 30 +
    > scheiterten jeweils kläglich, so dass ich langsam das Interesse drohe zu verlieren.



    Genau das waren aber auch die denkbar schlechtesten Starbedingungen.


    Glückauf aus Essen
    hannes

  • Hallo sam-go,


    da bei mir noch HI8-Bänder im Regal stehen, hatte ich zuerst eine Digital8 - Neuanschaffung in Erwägung gezogen. Der grösste Nachteil dieser Kameras ist jedoch das sehr laute Sirren der grossen Kopftrommeln. Ich werde mir jetzt eine Kamera mit Digital-in/Analog-in beschaffen und, wie Wiro oben rät, das HI8-Signal hiermit auf DV überspielen.
    Wiro: es kommt wohl darauf an, die (Original-)Aufnahmekamera als Zuspieler zu nutzen (Spurlage)?


    Viel Grüsse,
    Jogy

  • @ Jogy
    Ja, es liegt an der idealen Spurlage, jedoch auch an den identischen magnetischen Eigenschaften bei Aufnahme und Wiedergabe, und auch die Dropouts sind dabei erfahrungsgemäß am geringsten. Das geht zwar schon sehr in die kleinen Optimierungs-Feinheiten, aber auch Kleinvieh macht Mist und trägt zum bestmöglichen Ergebnis bei ;-)))


    @ sam-go
    Schade eigentlich, daß Du Deine DC30plus nicht zum Laufen bekommst - es wäre sozusagen die Ideallösung: Hi8-Band per DC30plus in den PC, dort in MJPEG bearbeiten, dann als SVHS zurück in den DV/D8-Camcorder, wo sie als DV-Signal gespeichert werden. Der Grund ist, daß die DC30plus das Farbsignal im 4:2:2-Format (MJPEG) behandelt, DV jedoch "nur" 4:2:0 zuläßt. Da Du allerdings "einfach nur Bildmaterial von der Tochter zusammenschneiden, vielleicht etwas nachvertonen und dann auf ein Medium zurückbrennen" willst, ist das wohl eher Theorie. Wahrscheinlich genügt Dir qualitätsmäßig der Kauf eines D8-Camcorders, in den Du die Hi8-Cassetten einlegst und diese dann per Firewire auf den PC bringst. Wenn man das Original nicht kennt, wird man es nicht merken. Vielleicht kennst Du den Video-Spruch: "Du kannst dem Zuschauer (dem Kunden) fast alles anbieten - Du darfst ihm nur das Original nicht zeigen" ;-)))


    Digitale Grüsse
    vom Wiro

  • hallo, wiro.


    das kann unmöglich dein ernst sein...
    dv kann zwar nur 4:2:0, aber die konvertierung von hi8 über mjpeg nach dv würde mehr informationen killen als du durch das 4:2:2 bekommen würdest.


    außerdem genügt die 4:2:0-codierung vollkommen den ansprüchen, die das auge an ein vernünftiges bild stellt. daher ist so ein umweg total überflüssig.

  • Hi Arndt,


    nu mal langsam mit'm Vatter!
    Um meine obige Aussage noch einmal zu wiederholen: für den Hausgebrauch genügt qualitätsmäßig ein DV/D8-Camcorder, in dem die Hi8-Videos nach DV konvertiert und dann per Firewire auf den PC gespielt werden. Nicht daß hier eine unnötige Verwirrung erzeugt wird.


    Wenn man jedoch ohnehin die technischen Voraussetzungen in Form einer DC30plus hat, gibt es bessere Methoden, als die Farbqualität vor dem Schnitt erst einmal durch eine A/D-Wandlung zu "verschlechtern". Man kann in diesem Fall so lange wie irgend möglich auf der 4:2:2-Schiene bleiben, da MJPEG zweifellos das bessere Farbverhalten bietet und weniger Kompressions-Artefakte zeigt als PAL-DV. Auch was das sogen. "Moskito-Rauschen" betrifft kann PAL-DV gegenüber MJPEG nicht mithalten.


    Voraussetzung ist allerdings, daß die MJPEG-Datenrate des Systems ausreicht, eine niedrigere Kompressionsrate als DV zu benutzen - was bei der DC30plus der Fall ist. Ich erinnere daran, daß die DC30plus Datenraten bis gut 7MB/s zulässt - was einer Kompression von etwa 3:1 entspricht. Die von mir angedachte (und praktizierte) Vorgehensweise mag also zunächst etwas überzogen erscheinen, vom technischen Standpunkt aus gesehen macht sie jedoch durchaus Sinn.


    Aber Vorsicht! Nicht daß dies jetzt jemand so versteht, daß er sein DV-Material vor dem Schnitt in MJPEG umwandeln soll. Es geht hier um Analog-Aufnahmen. Wobei ich gehört habe, daß viele Profis darauf schwören, ihre Aufnahmen auf einer DV-Camera zu machen, sie auf einem Low-Compression-MJPEG-System zu bearbeiten und dann auf einem D9- oder DigiBeta-Band zu mastern. Selbst ausprobieren konnte ich das mit dem DigiBeta-Band allerdings noch nicht - solches Equipment steht bei mir nicht herum. Bei Euch Profis wahrscheinlich schon ;-)))


    Wir hatten hier im Forum übrigens schon mal einen ziemlich langen Thread über dieses Thema. Hier steht er.


    Analog-digitale Grüsse
    vom Wiro

  • Hallo Wiro,


    kurze Frage zu dieser sehr interessanten Feststellung, daß die Bearbeitung in MJPEG vom Farbraum her besser sei:


    welchen MJPEG codec habt Ihr den für Eure Testreihen verwendet? Den PIC MJPEG codec? Oder den Mainconcept MJPEG codec?


    Irgendwelche Erfahrungswerte, welcher besser kommt?

  • Hi Wolfgang,


    die DC30plus benutzt einen proprietären Hardware-Codec, der sich miroVIDEO DC30/plus MJPEG nennt. Vergleichswerte zu PIC-MJPEG oder Mainconcept-MJPEG habe ich leider nicht.


    Gruss Wiro

  • hi, wiro.


    das mit der farbe mag ja stimmen, dafür hast du eine kompression mehr als ohne mjpeg-zwischenschritt. und damit wirds nicht besser, sondern schlechter! du komprimierst erst mit mjpeg 1:3, dannach wird entpackt und dann wieder als dv mit 1:5 komprimiert.


    auch, wenn du sagst, es gäbe bei mjpeg kaum artefakte, so addieren sich die fehler trotzdem mit der kompression von dv.
    ergo schlechter als ohne die mjpeg-zwischenkodierung.


    und 4:2:2 ist wirklich nicht notwendig. dvcpro hat sogar nur 4:1:1 und das ist ein profiformat!

  • Also, um wieder zum Thema zurück zu kommen: es muß nicht unbedingt ein D8 camcorder sein, mit dem man alte Hi8 Videos digitalisiert!


    Ich verwende dazu mein Panasonic NV-MX 350 (mini-dv), gehe wie von Wiro beschrieben über den analogen SVHS Eingang in die Kamera, und von dort via firewire in den PC - wo ScenalyzerLive schon auf den digitalen Datenstrom wartet!


    Ich persönlich halte eher wenig davon, einen eigenen a/d converter zu kaufen - falls das eine Option ist, würde ich das Geld eher in einen guten Camcorder mit analogen und digitalen Eingänge stecken. Da hat man insgesamt mehr davon - auch beim späteren Videoschnitt, wo man über den camcorder zum Ausspielen auf den Kontrollmonitor verwenden kann.


    Ach ja, zum Abspielen von alten Hi8 und Video 8 Bändern verwende ich meinen schon eher betagten, aber noch immer sehr guten EV-S9000 E Sony Hi-8 stanalone Videorekorder... und die Qualität wird wirklich sehr sehr gut.