Der wahrscheinlich schlechteste Film

  • Hi, Freunde !


    Diejenigen, die gestern, den 09.11.2002 gegen 22:20h nTV gesehen haben, werden mir mglw. beipflichten.
    Es handelte sich um einen Reisebericht über die Sowjetunion, sponsored by National Geographic.
    Da stimmte so gut wie nichts. Es gab scharfe Schnitte zwischen St.Petersburg und Moskau ( und zurück ) ein wildes 'rein und 'rausgezoome, die mit Abstand schlechteste Musikuntermalung, die ich jemals bei einem Film gesehen habe ( da wurde mal eben, so zwischendurch von Smetana auf Rockmusik umgeschaltet ). Und und und.
    Na, wenigestens kam die Lebensgefärtin des Filmers oft genug vor.
    Man sollte den Streifen auf Band ziehen und allen Forumsmitgliedern als schlechtes Beispiel zukommen lassen.
    NTV-Zuschauer, ich hoffe dass DU wütend bist, Du bist mehr wert, als so einen Mist !


    MfG E.Z.

  • Gesehen habe ich es leider oder zum Glück nicht.
    Aber wenn 'National Geographics" das gesponsort hat, ist das doch höchst peinlich. In ihrem (Print-)Fachmagazin versuchen sie, höchste Qualität zu bieten und für eine TV-Produktioin dann sowas. Seltsam.

  • HI,


    ich habe den Film auch nicht gesehen, aber wenn es um handwerklich schlechte Filme geht, da stehen bei mir an oberster Stelle alle Filme, bei denen die Athmo oder Hintergrundmusik so laut sind, dass die Texte nicht mehr zu verstehen sind. Und davon gibt es leider jeden Tag mehr.


    Gruß
    Tom

  • Und die ganze nächste Woche präsentiert man uns:


    "Mythos Rommel", "Hitlers Frauen" und "Die SS"-


    zur Abschreckung oder um Geister der Vergangenheit erneut zu wecken?

    Servus Veritas,
    [SIZE=1]ich wünsche keine Kommentare vom dummen August, auch nicht vom Hausi! [/SIZE]

  • Also, ich kann allen nur empfehlen, sich den Film mal zu Gemüte zu führen. Erfahrungsgemäß werden die desöfteren wiederholt.
    Es lohnt sich !


    Was National Geofgraphics angeht, so bin ich eigentlich begeisterter Leser dieser Zeitschrift. Das war ja auch der Grund, warum ich's mir angesehen habe. Die Meisten Beiträge sind ja auch gut ..... .
    Wenn's einer von euch sieht : Vielleicht kann mir ja jemand den Eindruck bestätigen, den ich hatte : 1-Chip DV-Cam mit Stativ - Kameramann besoffen.


    MfG E.Z.

  • Zitat

    Original von E.Z.
    1-Chip DV-Cam mit Stativ - Kameramann besoffen.


    Du machst mich echt neugierig!


    Für weitere Neugierige:
    "n-tv Reise sehen Sie samstags um 22.15 Uhr, sonntags um 4.15 und 13.15, mittwochs um 5.15, freitags um 14.15 und samstags um 4.15 Uhr. "

    sollte also noch genug Möglichkeiten geben, diesen Kulturgenuß nicht zu verpassen. Nach den Tageszeiten sieht das aber wohl nach Videorecorder aus, wird, wenns so arg ist wie EZ schreibt, wohl auch besser sein.


    Ob es bei der Betrachtung hilft, wenn man versucht, einen kompatiblen Eigenzustand herzustellen? :bia:

  • Hallo E.Z.!
    Neugierig, wie ich bin, hab ich mir gestern abend den Videorecorder programmiert und den von Dir "gepriesenen" Reise-Beitrag auf n-tv runtergezogen. Ohne den Autor/ Filmer zu kennen (und ohne ihm professionelles Bemühen absprechen zu wollen), aber auch mit Rücksicht auf Deine Empörung:


    Der Film ist so fürchterlich nicht, wie ich es mir nach Deinem Posting erwartet habe. Das Wichtigste, was man zunächst mal tun muß: Blende den unteren Rand mit dem Newsticker aus! Entweder kann das der Fernseher, oder Du nimmst einen Schwarzen Kartonstreifen. Mit diesem blauen, sich ständig von rechts nach links schiebenden Band der ach so wichtigen Nachrichten sieht nämlich jeder Beitrag, der nicht nur aus Nahaufnahmen besteht, bescheuert aus, weil Du ständig eine Kontrabewegung im Bild hast.


    Über die technische Qualität der Aufnahmen (von wegen 1Chip-Camcorder) kann ich bei der 35-cm-Ersatzfernsehergröße, die derzeit noch mein Fernseh-Leben bestimmt, nicht allzuviel aussagen, dürfte aber nach der speziellen Schunkelbewegung beim Rundumschwenk im Inneren des Hauses schon eine Schultercamera sein. Auf einem Stativ steht sie jedenfalls immerhin meistens, automatische Blenden sind mir auch keine aufgefallen.


    Ein wenig amateurhaft ist tatsächlich die krause Fülle des Gebotenen, auch wenn die Reise das alles umfaßt, hätte man doch ein wenig Beschränkung üben sollen. Wenn ich einen Waldbrand überhaupt erwähne, dann muß ich schon mehr zeigen als 5 Sekunden Rauchwolken über dem Wald, bis der Satz fertig ist. Da er vermutlich nicht zum Reiserepertoire gehört, hätte ich ihn weggelassen.


    Wo ich Dir wirklich freudig zustimme, das ist die Tonspur. Die Musikuntermalung ist grausam und wird von der Atmo noch zerkratzt, und der Kommentar erst!
    Die Kommentare zu "Kultur"beiträgen sind ja eigentlich selten ein Born der Freude, schwülstig und geschraubt sind sie meistens. Ich gebe auch zu, daß ich die beiden Städte nicht persönlich kenne. Es aber gibt nichts Grausameres, als im Kommentar etwas zu nennen, was im Bild nicht geschieht oder im Bild schon einen halben Schwenk vorbei ist - und das geschieht hier bei den Sehenswürdigkeiten ständig. Wenn sich die Leute auf den Roten Platz "drängen", kann ich nicht ein paar Menschen zeigen, die aus dem Tor herauskommen (->weg).Beim Namen der Kathedrale erwarte ich die Kathedrale formatfüllend im Bild, nicht irgendein uninteressantes Haus am Rand des Platzes, weil der Schwenk schon lange vorbei ist. Das kennen wir aus Onkel Kurts Filmvorführung: "das, was da eben vorbeigehuscht ist, war der Franzi, wart, ich dreh nochmal zurück, dann siehst ihn auch..."
    Blumige Adjektiva sollten auch irgendwas mit dem Bildeindruck zu tun haben. Wenn ich vom Angebot auf dem Trödelmarkt spreche, kann ich nicht gleichzeitig ein vorübergehendes Mädchen ohne jeden Bezug zum Markt zeigen. Warum ich beim Anblick eines Pferdewagens an Venedig denken soll?
    Es gibt filmisch ein paar hübsche Übergänge. Und ein paar Szenen, die doppelt vorkommen, das hat leider immer den Nimbus von zuwenig Material. Wenn dann vom Kontext her das kaputte Auto einmal in Moskau und einmal in St.Petersburg steht....


    Na ja, alles in Allem wohl kein Film, der sich erwartet hat, daß ihn jemand aufnimmt und zerpflückt. Aber man kann sicher einiges daran lernen.


    Sieht eher nach low-budget-Werbefilm fürs Reisebüro aus. Was National Geo dabei soll, weiß ich auch nicht.


    Ein paarschöne Aufnahmen sind dabei. Vielleicht hätte man die Werbung zwischendurch verlängern sollen und den Film um die Hälfte kürzen?


    Ätzende Grüße



    Wer jetzt noch neugierig ist: Freitag 14:15, Samstag 4:15.

  • E.Z. et al.


    Verstehe Euch nicht. Das ist Zeitgeist. Es entspricht genau dem, was der heute Denk-, Lebens- und Erwartungsstil verlangt.


    Natürlich: NG steht normalerweise für absolute Spitzenqualität. Warum sollen sie nicht etwas sponsoren, das den Unzerschied zu ihren eigenen Produkten erkennbar macht. Nackter Egoismus.


    (Huch, bin ich wieder satirisch, nachdem ich gegen das Finanzamt so richtig schön gewonnen habe...)


    Mit dem unsichtbaren Aufkleber von Klaus Bednarz (der GUTE Filme gemacht hat, besser als Pleitgen!): Dies ist eine Satire!
    Wer's nicht merkt, hat den IQ deutscher Politiker.

  • Heute, 18:20, N24


    Film über Bergbautechnik.
    Ist zwar gerade zuende gegangen, wird aber sicher nochmal wiederholt. Läuft unter Doku.
    Schaut ihn mal an und versucht dann, z.B. den Schleppbagger zu beschreiben, der eine Zeitlang Thema des Films ist.


    MfG E.Z.

  • Zitat

    ...versucht dann, z.B. den Schleppbagger zu beschreiben


    Du machst mich neugierig....?!


    Gruss, Paddy

  • Also angesichts Eurer Schilderungen über diese super Dokumentation bin ich ganz froh, daß ich gestern nach "Reaktivierung" meiner 700 m2 Rasenfläche (schneiden und vertikutieren) müde und früh ins Bett ging - und dort die Grashalme statt Schäffchen gezähl habe, und dies nicht im fernen Rußland!


    Da lobe ich mir doch die eigenene Videoproduktionen, da weiß ich wenigstens genau, daß es meine eigenen Fehler sind, über die ich mich ärgen kann! :pc:

  • @wschmid
    Ich sehe die Fehler aber lieber bei fremden Produktionen als bei mir ;)


    Gruss, Paddy