Ärzte-Video

  • Hallo Freunde,


    ich habe den Auftrag für einen Gynäkologen einen "Imagefilm" zu drehen - Dauer ca. 5 Minuten - und merke gerade, dass 5 Minuten ganz schön lang werden könnten......


    Denn irgendwie fehlen mir noch einige Inhalte für einen solchen Clip. Folgendes hatte ich vor:


    1. Der Arzt stellt sich und seine Kernkompetenz vor - wahrscheinlich in Interviewform, d.h. ein zweiter Mann/Frau stellt ihm die Fragen


    2. Das Personal, also seine MitarbeiterInnen, stellen sich vor.


    3. Wir zeigen die Räumlichkeiten und das Ambiente


    4. Man könnte die Ultraschalluntersuchung einer Schwangeren filmen (Schwenk auf den Monitor).


    5. Und fürs Gefühl im Anschluss: eine junge, glückliche Familie mit Kleinkind rennt durch ein Kornfeld, natürlich mit SloMo.....schmalz, trief.....;-)


    Tja, und mehr fällt mir auch nicht ein. Was könnte man noch zeigen? Wer hat Ideen?
    Danke dafür


    All the best


    Tomi

  • moin,
    ich halte 5 Minuten für weit, weit übertrieben für solch einen Imagefilm. Du solltest Dich auf max. 2 Min. beschränken. Die Themen sind wohl richtig, ich
    würde noch eine Wegbeschreibung animieren incl. Textanim für Tel/Fax/ mail/Netz. Halte Dich mit Sprechzimmerbildern sehr zurück, die Szene mit Ultraschall ( muss unbedingt rein, genau wie Baby nur nicht schwülstig ) würde ich auch höchstens halbtransparent unter das Interview mit dem doc legen.
    Die Ladies wissen genau wie es dort zugeht, wichtig ist allein die Kompetenz und
    Feinfühligkeit des Arztes herauszustellen. Der Hinweis auf strikte Termintreue beim Besuch wirkt meist. Lass eine Patientin in die Praxis kommen während des Drehs mit dem Vorzimmerpersonal, am Ende der Szene ruft der Doc sie dann schon zu sich. Stimmt zwar nie, aber der Rest ja auch selten......
    Gruß Jörg

  • Und ganz wichtig: von allen im Bild sichtbaren Personen eine Einverständniserklärung unterschreiben lassen. (Ich glaube eine angenommene Honorarzahlung gilt auch als Zustimmung :D )

  • Hallo Tomi,
    Ich stimme Jörg weitgehend zu. 5 min. sind sicher zu lang. War das der Wunsch des Auftraggebers? Auch ich halte 2 bis 3 Minuten für OK.
    Die Szene mit der ankommenden Patientin als Intro finde ich gut, besser als mit dem Interview zu beginnen. Ganz wichtig hier die richtige Stimmung rüber zu bringen, siehe untern. Auch die "Klammer" mit der Patientin am Ende des Films ist OK. Alternativ kann sie ja auch dann die Praxis schon verlassen, um die "Stimmung" danach rüber zu bringen.
    Ich würde mich ganz intensiv mit einer/Deiner Frau über die besondere Problematik "Gynäkologen und ihre Patientinnen" unterhalten, denn das ist ja die Zielgruppe.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    auch ich gebe Jörg und Wolfgang recht:
    Zwei Minuten reichen.
    Da lassen sich eine ganze Menge Infos reinpacken.


    Zu Imagefilmen generell:
    Es geht dabei nicht nur um die handwerklich korrekte Filmerei.
    Imagefilme zu machen heißt auch ein wenig Marketingexperte zu sein.
    Alle Ideen zu einem Film, alle Bilder nutzen wenig, wenn sie nicht bei der Zielgruppe ankommen.
    Daher halte ich es auch wichtig zu wissen, was der Zielgruppe wichtig ist, bzw. sie zu befragen.
    Ein Imagefilm ist Werbung, mit Werbung will ich eine Kaufmotivation herbeiführen. Gleichgültig ob Dienstleistung oder Produkt oder irgendwas anderes. Und letztlich ist auch die wahl des Arztes nichts anderes als eine Kaufmotivation. Ärzte gibt es genug, warum also soll ich mich ausgerechnet für diesen entscheiden?
    Wenn bestimmte Merkmale des Arztes hervorgehoben werden, nützt das nichts, wenn das keine Frau interessiert, weil deren Prioritäten ganz woanders liegen, z.B. beim Vertrauen etc.
    Wie heißt's so schön? "Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler."
    Also gilt es herauszufinden, was für die Patientinnen wichtig ist.
    Dafür braucht man keine großangelegte Umfrage starten, aber es findet sich gewiß die ein oder andere Frau in der Familie, die man fragen kann, was für sie das wichtigste Kriterium bei der Wahl eines Frauenarztes ist.
    Darauf lässt es sich dann schon prima konzeptionieren.
    Ist halt Marktforschung in klein. Aber Zielgruppenorientierung halte ich schon für wichtig.
    Das gilt na klar auch für die Filmgestaltung.
    Mache ich einen Film für z.B. Zielgruppe Manager/ Investoren, wollen die klar ZDF sehen (Zahlen/ Daten/ Fakten)
    Andere Zielgruppen kannste damit nicht meinen, da ist es besser, die Fakten in den Hintergrund und Gefühle in den Vordergrund zu stellen.


    Insofern könnte auch ich mir Jörgs Vorschläge schon sehr gut vorstellen.


    Viele Grüße
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

  • hi,
    alles was Markus über Zielgruppen sagt ist absolut richtig.
    Ich habe im vorigen Jahr für eine recht große Werbeagentur an einem
    Colloquium für Imagefilme mitgearbeitet.Aufgabenstellung war, die Wirkung verschiedener Darstellungsformen an Hand von Beispielen zu erfühlen. Die Themen waren klarerweise sehr vielfältig.Im Falle Arztbesuch hat genau die Fokussierung auf den Arzt als Ratgeber, als Helfer den meisten Zuspruch gefunden. Verbunden mit unabsichtlich wirkenden Infos, wie Kinderbilder der
    Patientinnen an der Wand, nicht direkt gezeigt, sondern während der Vorstellung, Doktor ohne Kittel am Schreibtisch, ( Kittel hängt an sichtbarer Stelle) mit Kittel beim Ultraschall etc. Keine Technik beim Gynäkologen außer Ul-traschall.Dafür aber den abschließenden "Enter"klick des doc auf seinem laptop unter die Überweisung" :Frau xyz druckt sie Ihnen dann vorne aus, was die umtriebige Hilfe am Tresen natürlich schon erledigt hatte, mit Hinweisen auf Sprechzeiten dort usw usf.
    Assoziationen wecken, ich hab nicht das Paar im Kornfeld mit freudigem Babyge-
    schrei genommen, ich hab den Spielplatz mit Mutter/ Kindaktion in das Fenster des docs kopiert, ganz nebenbei, ins Unterbewusstsein.Mit stark gedämpften Spielgeräusch. Tenor war am Ende: keiner der Betrachter fühlte sich in einem Imagefilm, die infos waren angekommen, keine glatten, gestelzten Szenen, einfache, natürliche Atmosphäre ala " wie würde ich gerne beim Arzt behandelt werden" Achte auf perfekten Ton!!! Versprecher, ähs und undeutliche Aussprache sind bei Frauen tödlich!! Vermeidet Fremdwörter, ich hab mal einem Orthopäden Prügel angedroht, der mir 4 x meine Krankheit auf lateinisch hingeschmissen hat.
    Nicht zu erwähnen brauche ich, daß die gleiche Aufbereitung beim Autokauf
    voll daneben war. ZDF, wie Markus es beschreibt. Wir Kerle ticken eben nicht richtig. Solche Filme für Frauen als Zielgruppe zu machen ist zwar bedeutend schwieriger, macht aber auch tausendmal mehr Spaß.
    Gruß Jörg

  • @ all


    Wow!!! Da sind ja tolle Anregungen drin. Meine Aufzählung zu Beginn sollte auch keineswegs eine Reihenfolge vorgeben.....die schriftliche Genehmigung aller Beteiligten versteht sich von selbst. Trotzdem auch herzlichen Dank für diese Hinweise - man kann es eigentlich nie oft genug hören!


    Inhaltlich habe ich die erhofften Anregungen bekommen. Herzlichen Dank dafür! Tja, und was die zeitl. Dauer angeht.....mal schauen. Die Auftraggeber hatten da andere Vorstellungen. Ich werde also mal ein paar (werdende) Mütter interviewen und mich weiter für diese Clip(s) inspirieren lassen.


    Schönes Wochenende


    Tomi