Welche Codecs zum capturen verwenden?

  • Hallo Videofreunde,


    nach langem suchen habe ich nun die richtige capturelösung ( ich berichtete hier ) gefunden.


    Ich möchte nun endlich meine VHS-Bänder auf Platte capturen und zu MPeg2 encoden um diese Files mittels einem Authoringprogramm auf DVD zu brennen.



    So, nun meine Frage:


    Was glaubt Ihr ist der bessere Codec? MJPG oder ein DV Codec? Vom empfinden her, glaube ich dass der MJPG gegenüber dem DV Codec das bessere Bild liefert. Was ich aber nicht weiss, ist, ob MJPG als Footage für die anschliessende Mpeg2 Komprimierung genauso gut ( oder schlecht ) geeignet ist wie die in DV komprimierten Clips.


    Edit on:


    Anmerkung:


    Der Huffy Codec scheidet aus, denn hier würden Datenmengen zusammenkommen - z.B. von einer 240 min Cass. - die ich vermutlich gar nicht speichern könnte.


    Edit off.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

    2 Mal editiert, zuletzt von Callboy ()

  • Hallo Ernst,


    mangels eigener Erfahrung kann ich Dir leider keine verbindliche Empfehlung geben (Peter als Kompressionsguru wird sich sicher auch noch melden :D), verweise Dich aber zum Selbststudium auf das (auch in unserer Linkliste unter 'Grundlagenwissen' zu findende) 'Video Kompressionsbuch' von Panasonic. Hier werden die verschiedenen Kompressionsmöglichkeiten leicht verständlich dargestellt und mit ihren Vor- und Nachteilen gegenübergestellt.


    Fröhliche Sonntagslektüre wünscht


    ike

  • @Ike:


    Bist Du am Sonntag auch schon so früh auf den Beinen? :D


    Das Panasonic Handbuch ist sehr gut. Danke für den Link! In der Sparte "Grundlagenwissen" habe ich noch nicht nachgesehen, denn als Newbie sehe ich mich halt nicht mehr... :D


    Ja, warten wir ab, ob Peter dazu was weiß. Ich möchte halt das Beste aus meinen VHS Cass. herausholen. Die Hardware habe ich soweit zusammen.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
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    Johann Kaspar Lavater

  • Callboy:


    Weshalb die Klimmzüge? Wenn Du sowieso nur authoren und brennen willst, kannst Du doch gleich in MPEG-2 capturen, dann mußt Du nur einmal encodieren.


    Ansonsten mußt Du selber testen was die beste Qualität bringt.


    Meine Meinung: Bei VHS ist das sowas von egal......


    Viele Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Peter:


    Ganz so egal ist das nun auch wieder nicht. Ich möchte nämlich weder die erste Folge von "Lindenstrasse" noch "Raumschiff Entenprise" auf DVD brennen, sondern unwiederbringliche selbst gefilmte Aufnahmen, wobei die ältesten aus 1980 stammen.


    Realtime Mpeg2 ecoden funktioniert zwar auch recht ordentlich, jedoch wird der Encoder bei den mittlerweile doch etwas verrauschten Bändern schon stark beansprucht. Mit was der Encoder dann überwiegend beschäftigt ist, nämlich dem encoden von Bandrauschen, brauche ich Dir ja nicht zu erklären. Dann könnte ich mir nämlich gleich einen DVD-Recorder nehmen und meine Bänder mit lieblos erstellten Recorder-Menüs auf DVD nudeln.


    Natürlich habe ich gestern selbst noch getestet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:


    Capturen in MJPEG. Anschliessend dieses Avi in Virtual Dub öffnen. Frameserver starten und mit eingeschaltetem Denoiser an den CCE Basic oder den Mainconcept MPEG Encoder 1.42 übergeben. Das Ergebnis ist ganz gut geworden, wobei ich mir noch nicht ganz schlüssig bin, ob ich nun den CCE oder den MC Encoder verwenden soll. Die Filterauswahl von VirtualDub ist ebenfalls gigantisch und was damit alles zu machen ist, nun, man sieht irgenwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. :besoffen:


    Auf jeden Fall ist es eine irrige Meinung, gerade mit derartiger Footage, einfach loslegen und in Realtime Mpeg2 encoden zu können, wenn man Wert auf das letzte Quäntchen Qualtät legt. Die ganze Arbeit möchte ich mir nämlich nur einmal machen.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
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    Johann Kaspar Lavater

  • Hi,


    also mal rein theoretisch:


    wenn Du mit einem DV-Codec capturest, hast Du doch eigentlich eine 1:1 Kopie (incl. Rauschen).


    Danach dann, wie schon selbst beschrieben, VirtualDub benutzen und die entsprechenden Filter setzten.
    Für die Filter gibt es kein Patentrezept. Da ist "suchen und versuchen" angesagt.
    So mache ich es mit alten VHS-Aufnahmen.


    Gruß vom
    Tom

  • @Tom:


    Nicht ganz.


    Eine 1:1 Kopie bekommt man nur mit einem lossless Codec wie z.B. HuffYUV oder Pic Video Lossless. Sowohl der DV Codec als auch MJPEG sind nicht verlustlos, das heißt, es treten Kompressionsverluste auf. Theoretisch ist der MJPEG Codec der bessere weil er 4:2:2 abtastet und mit maximaler Qualität fast dem HuffYUV nahe kommt (allerdings auch in der Dateigröße mit ~11/15). Bei gleicher Dateigröße ist der DV-Codec der bessere weil jeder MJPEG bei 3.5MB/S schon anfängt, Artefakte zu bilden.


    Weitere Verluste treten durch die analoge Übertragung auf. Die sind zwar (bei guten Kabeln) minimal aber sie sind vorhanden.


    Es steht nicht fest welches Chipset in der Zigarettenschachtel (Cinergy 250) steckt, die technischen Daten sind unbekannt. Somit sind diese Verluste nicht kalkulierbar.


    Vollkommen unkalkulierbar ist der Einfluß des Absspielgerätes. Ein alter, abgenudelter VHS-Recorder macht mehr kaputt als jeder Codec.


    Wenn man bedenkt daß anschließend noch einmal gefiltert und wieder ein 4:2:0 MPEG-2 übergebügelt wird, halte ich das als Archivierungsgrundlage nicht gerade für sinnvoll.


    Dein Vorschlag ist aber trotzdem nicht unbedingt falsch. Wenn man Wert auf Qualität legt kann mit einem hochwertigen Wiedergabegerät, möglichst mit integriertem TBC, abgespielt werden und direkt über AV-in auf ein DV/D8-Band aufgenommen werden. Was nachher noch alles mit Filtern und Konversionen angestellt wird ist ziemlich egal. Was dabei an an Qualität herauskommt ist sowieso nur ein subjektiver Eindruck.


    Wenn man erst einmal eine möglichst originalgetreue, digitale Kopie hat, kann man sich in die Filterorgien stürzen, z.B. mit dem FlaXen-Filter .


    Viele Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Peter, Tom:


    Zitat

    Weitere Verluste treten durch die analoge Übertragung auf. Die sind zwar (bei guten Kabeln) minimal aber sie sind vorhanden.


    Bei mir kommen selbstverständlich nur gut abgeschirmte Kabel zum Einsatz und solche kann ich nur jedem empfehlen. Es handelt sich nunmal um eine analoge Signalübertragung und die wird immer mit Verlusten behaftet sein.


    Zitat

    Es steht nicht fest welches Chipset in der Zigarettenschachtel (Cinergy 250) steckt, die technischen Daten sind unbekannt. Somit sind diese Verluste nicht kalkulierbar.


    Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass der von Dir empfohlene Philips Saa 7134 darin verbaut wurde.


    Zitat

    Vollkommen unkalkulierbar ist der Einfluß des Absspielgerätes. Ein alter, abgenudelter VHS-Recorder macht mehr kaputt als jeder Codec.


    Hierzu und nur hierzu habe ich mir den JVC HR SC 5950 mit ET-Technologie besorgt, dem nachgesagt wurde für solche Anwendungen prädistiniert zu sein. Ein TBC wurde selbstverständlich zwischengeschaltet in Form eines digitalen Videomischers von Panasonic. Ich schrieb ja bereits, dass ich die Hardware zusammen hätte.... :feixen:


    Klar, mit den Filterorgien ist es natürlich so eine Sache. Dazu sei nur gesagt: Weniger ist oft mehr!


    Losless Codecs.... freilich das wäre das gescheiteste, aber wohin mit den Unmengen von Daten und ich weiss auch nicht ob meine Platten das mitmachen in punkto Speed.


    Auf DV/D8 überspielen und von denen per Firewire capturen??? Was soll das bringen? Eine zusätzliche Sicherung, mit DV codiertertem 4:2:0 Stream???


    Ich glaube fast ich bin noch zu früh dran mit meinem Vorhaben, denn wenn ich einen Blue Ray Writer hätte, könnte ich die mit Sicherheit besseren Mjpg AVI Files speichern. ( MJPEG wird übrigens -genauso wie DV 25/50- von den Profis verwendet. Schade nur, dass ich kein Capture-Eqipment besitze, dass diesen Codecs VOLL Rechnung tragen würde .... :shake:


    Nun werde ich halt mal in MJPEG capturen und diese Files auf meinem ollen DAT Streamer sichern. Ist ja schon mal ein Anfang und Bänder habe ich genug dafür.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
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    Johann Kaspar Lavater

    Einmal editiert, zuletzt von Callboy ()

  • Ernst:


    Ich meinte nicht, von DV wieder capturen sondern die DV-Bänder statt der VHS-Bänder als Archive zu benutzen, und zwar ungefiltert, unverändert.


    Einen 4:2:0 Stream hast Du auf DVD sowieso. Es sei denn Du erstellst 4:2:2 Streams mit bis zu 15000KB/s (ist mit MC möglich). Die schluckt dann wiederum kein Stehallein mehr. Wahrscheinlich würden die sogar von den Authoring Tools wegen Inkompatibilität auf 4:2:0 und 8500 KB/s geplättet.


    Zitat

    Schade nur, dass ich kein Capture-Eqipment besitze, dass diesen Codecs VOLL Rechnung tragen würde ....


    Ich würde eher sagen daß Du keine Quellen besitzt die dem Codec VOLL Rechnung tragen..... :bgdev:


    Viele Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Peter:


    Das begreifen der verschiedenen Codecs ist nicht gerade einfach für mich. Ich weiß jetzt nicht, wie Du darauf kommst, dass ein MJPEG Encoder ( ich benutze den aktuellen 3.2.4 von MC ) bei DV-Bitraten von 3,6 MByte/sec zu Artefakten neigt. Habe gerade 60 sec. MJPG bei einer Qualitätseinstellung von 85 ( 100= max. ) gecaptured und 169 MB zusammenbekommen. Das entspricht etwa 2,82 MByte/sec.


    Die Bildqualität ist astrein auf meinem 113cm Rückpro und auf einem Beamer ( an VGA vom Notebook angeschlossen ) und ich kann beim besten Willen keine Artefakte, Grossflächen- oder Farbflimmern oder gar Unschärfe feststellen???? Wie kann man das erklären? Also der DC30, die ich auch schon mal hatte wie Du weisst, bin ich auf jeden Fall ebenbürtig, wenn nicht überlegen?????

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
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