LP auf CD oder MD

  • Hallo,


    an die Ton-Spezies im Forum die Frage:


    ich möchte gerne meine LPs digital konservieren.


    Kann mir jemand einen Tip geben, was am günstigten ist?


    a) LP auf stationären MD-Recorder , sprich auf MD-Cassete aufnehmen


    oder


    b) LP über CoolEdit oder Nero in Verbindung mit PC auf CD aufnehmen?


    Wie konserviert Ihr Eure Scheiben?


    Vorteile/Nachteile? (MD soll ja qualitativ der CD nachhinken)



    Für Erfahrungsberichte dankend und Gruß,


    Bobby

  • Hi,


    zu diesem Thema gab es schon mal einen Thread, egal, es ist immer interessant.


    Also zunächst mal musst Du die Vinyl-Aufnahme auf den PC bekommen.


    Dazu benötigst Du einen Plattenspieler, der über einen Vorverstärker (mit RIA bei magnetischem System (wovon ich mal ausgehe), wegen der Kennlinienentzerrung) mit dem PC verbunden ist.
    Manche schwören auf "Steinberg oder -way tra-la-la on CD" incl. Hardware (ikarus), ich habe mir bei ELV einen RIA-Vorverstärker gekauft.
    Den Plattenspieler dann via Vorverstärker mit der Line-In Buchse der Soundkarte verbinden und einen Audio-Editor aufrufen.


    Egal, welchen Du nimmst, er muss bei der Nachbearbeitung über Filtermöglichkeiten verfügen, da bei Vinyl-LP's Knacken und sonstige Störgeräusche vorhanden sind. Diese musst Du rausfiltern können.


    Programme dafür wären z.B. das "alte" Cool Edit, (jetzt Adobe Audition), DiamondCut, evtl. reicht auch "Audacity 1.2.2" (gerade gepostet) oder eben "Steinway...".


    Abgesehen von Audacity ist alles Löhnware.


    Wie ich "LinkWatch" kenne, wird der noch einige Links beisteuern können.


    Gruß vom
    Tom

  • Zitat

    Wie ich "LinkWatch" kenne, wird der noch einige Links beisteuern können.


    Eigentlich nur einen einzigen:


    Schallplattenrestauration


    ...aber der beeinhaltet so ziemlich alles, was ich zum Thema zu sagen weiß. Wobei vieles - zeitbedingt - sicherlich heute nicht mehr hoch aktuell ist. Aber die grobe Linie stimmt noch :D!


    Entkratzte Grüße


    LinkWatch

  • Da hätte ich mal eine sehr interessante Frage zu :


    Wenn ich keinen Plattenspieler habe, aber meine Musik trotzdem archivieren will. Kann ich mir dann unbesorgt die Stücke aus dem Netz ziehen ?
    Immerhin habe ich das Vinyl ja irgendwann gekauft.


    Was meint ihr ?


    E.Z.

  • Da hätte ich auch noch eine Frage:


    Wenn ich weder Plattenspieler noch Platten habe: Darf ich dann auch? Schließlich habe ich die Dinger ja irgendwann mal gehört! :feixen:


    Viele Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Hallo Peter,


    ich hätte da 'ne Antwort:


    Du hast se nich alle


    :wink::feixen::rofl::bia:


    Viele Grüße
    Stefan

    alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher (Voltaire)

  • @Oetti:


    Zitat

    Du hast se nich alle


    Na logo, deshalb will ich se ja aus´m Netz ziehen..... :huahua:


    Viele Grüße
    vom Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Unabhängig vom Dürfen: Nach den von mir digitalisierten Scheiben hätte ich mich auch im Netz dumm und dämlich suchen können. Es gibt sie nämlich nicht! Es handelte sich um die letzten 3 Prozent meiner Schallplattensammlung, die (bis heute!) nie eine Neuveröffentlichung auf CD erlebt haben, für mich aber unverzichtbare Raritäten waren. Nachdem ich mir ca. 290 Werke nach dem Vinylerwerb ein zweites Mal auf CD zugelegt hatte, wollte ich nicht wegen der letzten zehn Scheiben meinen Dual 714Q aufgebaut lassen. Abgesehen davon, klingen diese Scheiben jetzt so gut, wie sie als LP nie geklungen haben :D.


    Phonophile Grüße


    ike

  • Hallo E.Z.


    Das ist wirklich (juristisch) ne interessante Frage!


    Angenommen, ich ziehe mir die gleiche LP aus dem Netz, die bereits seit Jahren bei mir zuhause liegt, so habe ich ja bereits dafür bezahlt, incl GEMA.


    Es sei denn, die Damen und Herren der Staatsanwaltschaft wollen auch noch den Kassenbon für die Pnk Floyd aus dem Jahre 1972 sehen.......


    Aber mal im Ernst:


    Ist es denn wirklich qualitativ so viel schlechter, die Venyldinger einfach auf MD zu kopieren?


    Ich habe zwar mal gelesen, dass CD besser als MD (Bitrate?) sein soll.
    Aber macht das wirklich so viel für den "normalen Hausgebrauch" aus?


    Grüße, Bobby

  • Ihr seid mir ein paar Scherzkekse .....


    Ich teile übrigens Bobby's Meinung. Vinyl ist nicht Kopiergeschützt, also darf eine Kopie für den Hausgebrauch hergestellt werden. Auf welchem Datenträger, wird nicht vorgegeben. Und ich frage mich wirklich, warum ich mir die Arbeit machen soll, alls zu digitalisieren, wenn ich im Netz die Stücke sogar Bandbreitenmässig aussuchen kann ....
    Die Frage ist übrigens nur vordergründig unwichtig. Man kann ja jetzt schon Stücke für etwa einen Euro von verschiedenen Servern downloaden. Wenn man also irgendeine passende LP für 3 Euro auf dem Trödelmarkt ( und sei es nur die Hülle ), dann hat man ein Geschäft gemacht.


    E.Z.


    Ich hab' übrigens die Erfahrung gemacht, dass es immer irgendeinen gibt, der irgendein Stück in's Netz stellt. Auch ich habe Exoten...

  • Hi Ecki,


    dann scheine ich die exotischeren Exoten zu besitzen. Als alter Such- und Googlefuchs kann ich Dir versichern, daß Du dich z.B. nach den ersten Stücken von Barbara Thompson's Paraphernalia zu Tode suchst (von kompletten Alben ganz zu schweigen) - es gibt sie nicht! Nicht mal beim Esel! Weil erstens kaum jemand sich die Mühe macht, die nach wie vor ausschließlich auf LP vorliegenden Tracks zu digitalisieren, bzw. zweitens möglicherweise erfolgte Digitalisierungen nicht ins Netz stellt.


    Kannst ja mal exemplarisch nach 'Shadowshow' von Thompson/Argent suchen. Und das ist nur eine von vielen Raritäten...


    ike

  • hi,


    ersteinmal Danke für die Antworten.


    Aber eine Frage stellt sich mir immer noch:


    Ist denn der hörbare Unterschied, zumal für Menschen ab 40, wirklich so gravierend zwischen einer mit Venyl bespielten CD zu einer ebenso bespielten MD?


    Bei MP3 glaube ich noch denn Unterschied zur CD hören zu können.


    Ich gehe dabei von einer "normalen" Consumer Stereoanlage aus und nicht Studioqualität.



    Hintergrund meiner Frage ist u.a. der geringere (räumliche) Platzverbrauch der MDs.


    Grüße, Bobby

  • Hi Bobby,


    ist alles eine Frage des Aufwandes. Wenn Du Wert auf absolut beste Ergebnisse legst und Dir bei der Digitalisierung so viel Mühe machst, wie in meinen Beispiel geschildert, wäre eine endgültige Archivierung auf MD ein Verbrechen :D. MD speichert die Audiodaten in einem proprietären Sony-Kompressionsformat, welches gegenüber dem CD-Wave auf jeden Fall einen (wenn auch kaum hörbaren) Verlust generiert.


    Wenn Du Dir allerdings die Vinylscheiben ohne größere Nachbearbeitungen direkt vom Plattenspieler ziehst, tut es sicherlich auch die Speicherung auf MD.


    Grüße


    ikarus

  • Mein lieber Bobby,


    du weist zu recht auf das schwindende Hörvermögen der älteren Menschen hin, aber deine Schlüsse sind falsch :


    Das MP3- Format macht sich u.A. sog. Redundanzen zunutze. Das sind Frequenzbereiche, die das menschliche Ohr nicht wahrnimmt. Dazu gehört z.B. auch, dass Frequenzbereiche ausgeblendet werden können, wenn ein im Bezug zu diesen Bereichen stehender Frequenzbereich einen bestimmten Level übersteigt. Beispiel : Wenn Du einen Paukenschlag aufnimmst, kannst Du das wimmern einer leisen Geige getrost weglassen, weil das Ohr es ohnehin nicht wahrnehmen würde.


    Das ist der Unterschied zur "stinknormalen" digitalen Aufnahme. Wenn Du nun behauptest, über eine normale Stereoanlage die Unterschiede MP3/WAV hören zu können, bedeutet das sicherlich, dass Du die Datenrate für MP3 zu gering gewählt hast, also zuviele Frequenzbereiche ausgeblendet wurden. Sollte dem nicht so sein, so hast Du entweder das absolute Gehör oder defizite in der Selbsteinschätzung. Immerhin - und das wissen wenige - liegt der Klirrfaktor eines sehr guten Lautsprechers so um die 12-15%. Das allein bedeutet schon, dass Du Qualitätsunterschiede in diesem Bereich nicht wahrnehmen kannst.


    Also, nehm' ruhig auf MD auf. Wenn Du nicht gerade taub bist, und daher die Musik über einen Spektrum-Analyzer wahrnimmst, wirst Du schwerlich Unterschiede bemerken.


    MfG E.Z.