Hallo Problemfall!
Je mehr Bewegung in einem Video steckt, desto mehr verliert es durch das Deinterlacing an Detailgenauigkeit. Im Umkehrschluß bedeutet da, daß es umso weniger Detailgenaugkeit verliert, je weniger Bewegung es beinhaltet. Die von Avalon genannten 20% werden sicher ein Durchschnittswert sein, den irgend ein kluger Statistiker mal hochgerechnet hat.
Bei dem von mir ins Netz gestellten Beispiel wollte ich zeigen, daß selbst bei starken Bewegungen (Straßenbahnfahrt) das Video durch Deinterlacing nicht so verfremdet wird daß es unerträglich ist.
interlaced: http://www.moebel-rech.de/filme/Strassenbahn1.mpg
deinterlaced: http://www.moebel-rech.de/filme/Strassenbahn2.mpg
Hier ist es allerdings nicht meine Absicht, einen "Filmlook" zu erzeugen! Vielmehr habe ich hier die Absicht das (in meinen Augen) kleinere Übel von zweien zu wählen:
-Das eine Übel sind die Kompressionsartefakte, die umso stärker werden, je höher die benötigte Datenrate des Videos ist.
-Das andere Übel ist der Verlust an Detailgenauigkeit und die schlechtere Darstellung von Bewegungen.
Wenn mir die Datenrate egal sein kann (und das kann sie, wenn ich bei DV bleibe), werde ich natürlich NICHT deinterlacen.
Sinn und Zweck von "Filmlook" will ich hier nicht hinterfragen. Ich will nur aufzeigen, daß schon allein der Name "Filmlook" eine Irreführung ist:
Wie auf dieser Site http://www.bibra-online.de/movie-widescreen.htm zu sehen ist, gibt es nicht "den" Film, sondern etliche verschiedene Arten von Film, die alle ihren eigenen "Look" haben.
Somit gibt es nicht DEN Filmlook sondern nur etliche Möglichkeiten mit Video etwas darstellen zu wollen, wozu die Gerätschaften im Grunde genommen ungeeignet sind.
Genau das, was Du und Dein Schwager bemängeln, sind halt die Grenzen des Systems! Auf einer Kinoleinwand von 4 mal 11 Meter kann man ein DV-Video maximal auf 7,11 Meter Breite "aufblasen". Bei 9mal 16 im anamorphen Format ist aber Ende, mehr geht nicht. Andererseits ist dabei jedes einzelne Farbpixel fast einen Zentimeter groß. Dem Filmvorführer bleibt also nur die Wahl zwischen einem "verpixelten" und einem unscharfen Bild. Meist wird er einen Kompromiß wählen, nämlich genau den, den Ihr gesehen habt.
Das alles soll Dich auf keinen Fall davon abhalten "zu fummeln bis der Arzt kommt"! Nichts ist schöner als sich etwas zusammengefummelt zu haben was eigentlich überhaupt nicht funktionieren dürfte.... auch wenn Andere das wieder gaaaanz anders sehen...
Viele gefummelte Grüße
vom Peter