Farbkorrektur

  • Danke Tom, nun hat der Import funktioniert.


    --> Hier findet Ihr die Ergebnisse meiner Korrektur. Ist aber ein Schnellschuss auf meinem Notebook mit ziemlich miesem TFT. Kann also sein, dass ich da auf einem VGA-Monitor völlig danebenliege.

  • Hi!
    Wenn das ein gedrucktes Bild war (war eigentlich ersichtlich, aber bei einem jpeg weiß man ja nie so recht) dann ist klar, daß das in der Druckvorstufe einiges erlebt hat. Bin froh, das nochmal hinterfragt zu haben. Ich hatte nämlich auch den Eindruck, daß der erste Frame, so wie ihn Wolfgang korrigiert hat, in der Farbgebung wahrscheinlicher war als das Bild aus dem Buch, wir haben ja auch genug barocke Kirchen hier in Ö. Würde auch, neben der in rot gehaltenen Decke, den kraftigen Grünstich etwas besser erklären. Eigene Versuche kann ich erst am Abend machen.
    Gruß

  • Ich muß dazu sagen, daß ich in einem ersten Versuch Korrekturen hatte, die deutlich mehr ins Grünliche gegangen sind - die waren zunächst auch hochgeladen. Dann habe ich mir allerdings das Kontrollbild von Tom nochmals genau angesehen, und die Korrektur mehr auf dieses Kontrollbild hin verschoben. Ich hänge nochmal eines der ursprünglichen Bilder hier an (und hoffe, daß Peter mich nicht irgendwann würgt, weil wir den Traffic ziemlich hinaufschrauben).


    Was wir vom Grundprinzip her machen, ist glaube ich ohnedies allen klar: wir spielen lediglich mit dem Anteil von Grün-Magenda - und schieben das einmal mehr in die Grüne, das andere Mal mehr in die Magenda Richtung.


    Ich kann nur noch anfügen, daß das Kontrollbild überhaupt keinen Grünanteil in den Wänden mehr zeigt - und es damit den Anschein hat, als ob hier sehr fein und selektiv genau dieser feine Grünton wegretouschiert wurde, um vielleicht die Decke mehr rötlich erscheinen zu lassen.


    Was stimmt nun? Ich weiß es nicht, ohne zum Zeitpunkt der Filmaufnahme die Kirche zumindest gesehen zu haben, und ohne davon eigene Photos zu haben, ists halt schwer zu sagen.

  • Zitat

    Was wir vom Grundprinzip her machen, ist glaube ich ohnedies allen klar: wir spielen lediglich mit dem Anteil von Grün-Magenda - und schieben das einmal mehr in die Grüne, das andere Mal mehr in die Magenda Richtung.


    Ich hab das eigentlich ganz anders gemacht. Aber vor einer Beschreibung - wie findet Ihr denn meine Ergebnisse?

  • @ Marco,


    sags ruhig, wenn ich das falsch beschrieben habe - klar, die Farbkurven sind komplexer.


    Wie hast du denn deine Korrektur umgesetzt? Farbkurven? Korrekturräder?


    Zum Ergebnis selbst - beim Clipanfang bist du geringfügig mehr im Grünlichen geblieben als ich - was die Deckenfresken weniger rötlich erscheinen läßt. Wiegesagt, ich kann nicht sagen was nun stimmt, meine ersten Korrekturen waren dem nicht unähnlich.


    Das Clipende halte ich für zu stark im Grün-Gelblichen - daß auch die oberen gut ausgeleuchteten Teile nicht als weiß erscheinen sollten, wundert mich ein wenig. Aber was nun stimmt?

  • Zitat

    wie findet Ihr denn meine Ergebnisse?


    Diese Korrekturen bzw. Ergebnisse gefallen mir mit Abstand am besten. Da scheint wirklich nur alles heller zu werden, ohne gleich einen besonderen Farbstich zu kriegen.


    Gruss, Paddy

  • Also das ganze ist ohnehin irre: ich hab mir das Video jetzt mal am Notebook angesehen: dort sieht es eigentlich genauso aus, wie es aussehen sollte, vielleicht einen Hauch zu dunkel - bereits ohne Korrekturen. Der TFT-Schirm ist natürlich nicht wirklich kalibriert - geht auch nicht sonderlich gut. Ähnlichen Effekt hatte ich auf dem TFT-Monitor zu Hause, der CRT hingegen bringt es zu grün. Ich glaube, ich beginne mal mit Monitor einstellen....


    Wolfgang
    Ich würde von der ganzen Ausleuchtung der Kirche auf dem jpeg annehmen, daß bei der Aufnahme kräftig mit Kunstlicht nachgeholfen wurde - sonst wären die Deckenfresken nicht so hell zu sehen. (Kunstführer dürfen sowas auch in Kirchen). Das Kunstlicht ist aber immer rötlich - klar, daß das hellgrün da zum Grau mutiert.

    Einmal editiert, zuletzt von AlexB ()

  • Erstmal nur grob:


    Ich hab mich nicht an diesem Referenzfoto orientiert, denn woher weiß ich, dass dort die Farben korrekt dargestellt sind.


    Ich hab mich nur an den Weißanteilen orientiert, die hatten beim Anfangsbild zu wenig blau und beim Endbild etwas zu wenig rot.


    Die Filter, die ich angewendet hatte:


    1. Levels - mit Korrektur von Gamma und Input-Start (über Keyframes)
    2. Color-Curves - mit Korrektur von Blaukanal am Anfang und Rotkanal am Ende (über Keyframes)
    3. Contrast & Brightness - mit minimaler Erhöhung des Kontrastes und Verschiebung des Kontrastmittelpunktes nach links Richtung Schatten.
    4. Unsharp Mask


    Wer will, kann sich ja gerne mal mein Projektfile runterladen (über Rechtsklick) und in die Filtereinstellungen reinsehen. Ist einfacher, als hier Screenshots zu posten:


    --> Filterbeispiel


    Den Clip in der Timeline kann man über die "Replace"-Funktion im MediaPool mit dem eigenen austauschen.

  • @ Alex - die Graumutation durch helles Kunstlicht klingt für mich plausibel. Ist halt die Frage, auf was für eine Farbtempertur man nun korrigieren will. So wie mans als Besucher sieht - oder so wies unter den "vermutlich künstlichen" Umständen des Kunstführers aussieht.


    Hier gibts weder Falsch noch Richtig, sondern nur eine bewußte Entscheidung für das Eine oder Andere. Was wäre etwa die mythologische Bedeutung eines eher rötlich dargestellten Himmels? Gott als zürnender Vater? Oder gar das Fegefeuer - ich muß mir mal den Inhalt der Darstellungen genauer ansehen.



    @ Tom: du hast das ja gefilmt - wie wars eigentlich damals in der "Realtität"? Und - war der Camcorder eigentlich ein 3-chip Gerät, oder ein einchip-Kistl?

  • Zitat

    Original von Avalon
    Ich hab mich nicht an diesem Referenzfoto orientiert, denn woher weiß ich, dass dort die Farben korrekt dargestellt sind.


    Genauso habe ich meine ersten Korrekturen gemacht - und erst dann wirklich das Kontrollbild angesehen. Und ich habe dann beschlossen, mehr in Richtung des Kontrollbildes zu gehen - wiegesagt eine bewußte Entscheidung.

  • Zitat

    Original von Avalon
    1. Levels - mit Korrektur von Gamma und Input-Start (über Keyframes)
    2. Color-Curves - mit Korrektur von Blaukanal am Anfang und Rotkanal am Ende (über Keyframes)
    3. Contrast & Brightness - mit minimaler Erhöhung des Kontrastes und Verschiebung des Kontrastmittelpunktes nach links Richtung Schatten.
    4. Unsharp Mask


    Unsere "Strategien" sind hier auch sehr unterschiedlich - vermutlich war meine mehr amateurhaft. Ich habs so gemacht:


    1. Anhebung der Gesamthelligkeit pber Colour Curves
    2. Selektiv Grünanteil mit Colour Curves nach unten justiert
    3. Weitere Farbkkorrektur mit den drei Rädern, überlagert auf die Colour Curves
    4. Finale Helligkeitsjustierung durch Korrektur von Gamma


    Keine Kontrastanpassung, keine unsharp mask.

    Einmal editiert, zuletzt von wschmid ()

  • Ob Deine Methode mehr amateurhaft ist als meine, das weiß ich nicht. Ich bin da gleichsam Amateur wie Du.


    Ich kann Dir nur sagen, aus welchem Grund ich persönlich da etwas anders rangegangen wäre. Ob das nun richtiger ist, keine Ahnung:


    Zitat

    1. Anhebung der Gesamthelligkeit pber Colour Curves
    2. Selektiv Grünanteil mit Colour Curves nach unten justiert
    3. Weitere Farbkkorrektur mit den Rändern, überlagert auf die Colour Curves
    4. Finale Helligkeitsjustierung durch Korrektur von Gamma


    Vielleicht etwas, was auch ich noch verkehrt gemacht hatte:
    Korrekturen von Helligkeit und Kontrast sollte man zuerst machen, da man erst dann das Farbverhalten richtig kontrollieren kann. Also Dein 4. Punkt gleich zu Beginn oder nach dem ersten.
    Grünanteile hätte ich nicht korrigiert, weil die Grünanteile im Weiß des Videos absolut o.k. sind.
    Was genau meinst Du denn mit dem 3. Punkt?
    Über das Gamma kann man keine Gesamthelligkeit ändern, sondern ausschließlich die Mittenbereiche eines Bildes.
    Color-Curves hingegen regeln eigentlich die Farbkontraste der Farbkanäle, nicht die Helligkeit im eigentlichen Sinne.


    Klingt etwas oberlehrerhaft, soll es aber nicht sein, sondern vielmehr Diskussionsgrundlage, weil ich da selbst etwas arg "grün" bin.


    Also ich würde in den ersten Schritten Folgendes prüfen und korrigieren, bevor es an die Farben geht:


    1. Bild zu hell oder zu dunkel?


    --> Brightness ändern


    2. Ist Schwarz im Bild gleich Schwarz und Weiß gleich Weiß?


    --> Korrektur von Schwarzwert und Weißwert in Vegas mit Input/Output Start/End


    3. Sind die Mittenbereiche nun noch subjektiv korrekt belichtet?


    --> Gamma korrigieren


    4. Welchen Eindruck hat der Gesamtkontrast nun?


    --> Kontrast noch geringfügig ändern, dabei probeweise den Kontrastmittelpunkt verschieben


    Nun sollte man ein optimal belichtetes Bild haben. Erst darauf würde ich dann Änderungen der Farbe anwenden.

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Blöder Typo, gemeint war die Farbkorrektur mit den 3 Farbrädern - die habe ich eh als attachement mit hochgeladen.


    Und zum Rest - ich hatte zunächst versucht die Helligkeit als erstes zu korrigieren, habe mir das aber durch die Anhebung mit den Colour curves immer zerschossen, da der "Bauch nach oben" bei den Colour curves ja ebenfalls die Helligkeit anhebt. Daher hab ich das dann nach hinten geschoben. Insoferne ist es ein wenig schwer, ein Bild zuerst nur nach Helligkeit oder optimale Belichtung zu korrigieren - denn eine spätere Farbkorrektur verschiebt das wieder.


    Mein Eindruck war nicht, daß der Grünanteil stimmt - orientiert man sich eben an Toms Kontrollbild, ist der Grünanteil im relativen Verhältnis dazu zu hoch! Das ist ja gerade das was ich die ganze Zeit versuche zu sagen - auf was referenziert man??

  • Mit der gegenseitigen Beeinflussung diverser Filter hast Du natürlich recht. Von daher ist das, was ich eben geschrieben hab, auch nicht optimal. Da muss man doch die Einstellungen der Farben, die gleichzeitig auch Helligkeit und Kontrast ändern, schon zu einem früheren Zeitpunkt berücksichtigen.


    Ich glaube, ich werde mir zu diesem Theme in nächster Zeit mal ein paar schlaue Bücher kaufen und Fachleute "ausquetschen".

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Ich hab' mich auch nochmal versucht, und bemüht, den Farbstich wegzubekommen. Das ist leider nicht der Fall, wenn man am Rädchen dreht, da diese Art der Farbkorrektur einen Farbstich durch einen anderen ersetzt.
    Die Techniker unter den Mitgliedern werden inzwischen erkannt haben, was es mit den Farbkreisen auf sich hat : Nichts anderes als die sichtbargemachten Phasenwinkel des Farbträgersignals aus vordigitalen Zeiten. Einige halten ja noch immer daran fest, obwohl dieses Modell ja schon seit lägerem dem Farbraum gewichen ist. Sei's drum.
    Ich habe mich an TOM's Vorlage und dem gedruckten Pendant orientiert und aufgund dieser Hinweise unterstellt, dass das Kirchenschiff in harmonierenden Grautönen und nicht, wie zu sehen, in Grüntönen gestrichen worden ist. Demnach sollte das Ergebis etwa so aussehen ( rechte Seite ) :



    MfG E.Z.

  • Also Ecki, deine Korrektur finde ich optisch meiner sehr ähnlich, du hast halt etwas mehr Richtung weiß korrigiert als ich, ich wollte den Rotton der Decke stärker lassen, um ein wenig mehr in Richtung Kontrollbild zu gehen.


    Aber trotzdem ists recht ähnlich mit dem, was ich eingestellt habe - sodaß ich deinen Kommentar mit den Rädchen nicht wirklich verstehe. Ich bin selbst Techniker, vielleicht halt aus einer anderen Disziplin, verstehe aber diesen Punkt nicht ganz - wenn du den grün-gelblichen Stich hier veränderst, veränderst du natürlich die Zusammensetzung im Farbraum - ob mit Rädchen oder Schiebern ist doch völlig egal?


    Sag uns doch lieber im Detail, wie du die Korrektur gemacht hast?

  • Ecki, für meinen persönlichen Geschmack findet bei Dir ein zu starker Kontrastverlust statt.


    Ich habe meine Ergebnisse nochmal überarbeitet und auf der Web-Seite zusätzlich Korrekturen eingefügt, die sich an dem "Original" aus dem Buch orientieren. Schaut es Euch doch bitte mal an:


    --> neue Korrektur

  • Nun, da gibt's nichts Neues zu berichten.


    Ich habe den grünstichigsten Bereich gesamplet und mit dieser Farbe ein Standbild erstellt. Wenn's wiklich der Stich ist, kann man ihm am Einfachsten entgegenwirken, wenn man die Komplementärfarbe soft einkeyt. Also wurde das Standbild invertiert und unterlegt.


    Das war's ! Einzige nachfolgende Korrektur war, den Tonwertumfang anzugleichen ( 255 ).



    Wichtig für mich ist, dass möglichst wenig persönlicher Interpretationsspielraum übrigbleibt.
    Dem habe ich hier Rechnung getragen. Ich hoffe, dass damit auch klar ist, dass die Phasenlage des Signalgemischs nicht geändert worden ist, es wurde lediglich der Vektor der fehlerhaften Komponente korrigiert.


    Marco : Mir gefällt dein Ergebnis auch besser, aber auf dem Foto, das TOM beigelegt hat, sind nun mal keine Grüntöne drin, ausserdem besteht die gesamte Aktion im verschieben eines Sliders, aber das kann natürlich nur jemand entscheiden, der das Original kennt. Ich hab' nur ein Foto und ein MPEG-File.


    Wichtig ist doch, dass es einfach, schnell und mit Bordmitteln zu bewerkstelligen ist.


    MfG E.Z.

  • Zitat

    aber auf dem Foto, das TOM beigelegt hat, sind nun mal keine Grüntöne drin


    Hast Du dir schon den Link meines letzten Postings angesehen, da habe ich mich ja auch an dem Foto orientiert und den Grünstich korrigiert.


    Hier mal ein Bild aus der letzten Korrektur (ist so auch oben im Link zu sehen):


    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Eine interessante Methode - und durchaus wirkungsvoll, wie ich gerne zugebe.


    Wenn du sagst, daß du "die Komplementärfarbe soft einkeyst", änderst du damit m.E. sehr wohl die Zusammensetzung des Farbraums (definiert als die Summe der drei R-G-B Vektoren). Das ist ident mit der Aussage, daß "lediglich der Vektor der fehlerhaften Komponentente" korrigiert wurde. Um es gleich deutlich zu sagen - auch ich halte diese Aussagen von dir auch für völlig korrekt.


    Ich verstehe nur noch nicht, wieso dann die Phasenlage des gesamten Signalgemisches nicht verändert wurde (ich verstehe in meiner Amateurvorstellung unter "Phasenlage des Signalgemisches" eben die Summe des R-Vektors plus G-Vektors plus B-Vektors. Vektoren haben ja Richtung und Betrag - ändere ich an einem der drei Vektoren Richtung und/oder Betrag, dann ist die Phasenlage des gesamten Gemisches logischerweise verändert worden). Anders formuliert, du hast hier eben den Betrag des G-Vektors verändert - und den dadurch entstandenen Helligkeitsverlust über die Tonwertkorrektur (ich vermute RGB gesamt) wieder nach oben korrigiert.


    Bitte sags mir ruhig, wenn da wo ein Denkfisch ist - falls aber keiner ist, dann ist m.E. es schnurzegal, ob wir mit Rädchen, Schiebern oder - sehr wirkungsvoll - Schwellenwerten und Komplementärfarben spielen. Das Ergebnis ist - absolut gleiche Veränderungen vorausgesetzt - völlig ident.