Ich persönlich habe mit NeatVideo zwar nur wenige, aber durchweg gute Erfahrungen gemacht - und zwar eben gerade bei der Bearbeitung von Videomaterial.
Ich hatte es beispielsweise in einem Projekt benutzt, in dem neben DV-Material massenhaft älteres VHS-Material verwendet wurde. NeatVideo hatte das VHS-Material überhaupt erst einigermaßen salonfähig gemacht. Zudem benutze ich es hin und wieder gerne, um Aufnahmen, bei denen die Kameraverstärkung das Rauschen im Vergleich zu anderen Einstellungen gleicher Szenen angehoben hat, gegeneinander anzugleichen.
Ich finde, der Verlust an Schärfe hängt einerseits stark von den gewählten Einstellungen ab, die in NeatVideo manchmal etwas "tricky" sind, andrerseits natürlich einfach vom Ausgangsmaterial. Objektiv beurteilt kann die Bearbeitung mit NeatVideo den durch Rauschen verursachten Detailverlust nicht wiederherstellen und das Video nicht schärfer machen als es ist. Aber es muss subjektiv auch nicht unbedingt ein erkennbarer Schärfeverlust stattfinden, wenn die Einstellungen in NeatVideo sorgsam gewählt sind. Ich war auf jeden Fall erstaunt, wieviel Rauschen damit ohne bedeutenden Schärfeverlust eliminierbar ist.
Die hier anfangs erwähnten Probleme von NeatVideo bei laufenden Bildern kann ich persönlich nicht nachvollziehen, aber vielleicht hatte ich in den wenigen Anwendungsfällen einfach Glück.
Den Hinweis von Marcus, der den Nutzen von Rauschfiltern für eine anschließende Videokompression aufzeigt, finde ich übrigens sehr wichtig. Gerade in Fällen, in denen die mögliche maximale Datenrate grenzwertig ist, kann meiner Meinung nach unter Umständen ein guter Rauschfilter fast schon kleine Wunder bewirken (auch wenn das nicht zwangsläufig immer der Fall sein muss).
Also obwohl ich es eher selten nutze, halte ich NeatVideo für durchaus empfehlenswert, besonders in Programmen, in denen das Werkzeug als Plugin genutzt werden kann. Wenn jemand über ein anderes Programm eh schon einen guten Rauschfilter zur Verfügung hat, ist das natürlich völlig redundant.
Marco