Neuer Rechner zur Videobearbeitung

  • Hallo,


    wie aus einem anderen Beitrag ersichtlich, bin ich ein überzeugter Anhänger von AVIsynth. Da ich nunmehr größere Bestände zu bearbeiten habe und die eingesetzten Filter recht langsam sind, habe ich mich entschlossen, einen alten Rechner (Athlon 1200 Thunderbird) aufzurüsten. Da der alte Rechner in einem brauchbaren Tower untergebracht war, schon über ein leistungsfähiges Netzteil verfügte (die Thunderbirds waren alles, nur nicht stromsparend) und eine 160 GB Festplatte vorhanden war und ich über eine Grafikkarte mit dem Nvidia 5200 Chip verfügte, war die erste Idee, neues MB und neue CPU und dabei möglichst eine preiswerte Version. Nun ein Blick in das Angebot des Händlers meines Vertrauens brachte eine große Enttäuschung mit sich: Weiterverwendung der 512 MB SD-Ram: Fehlanzeige. AGP-Grafikkarte: Schlechte Wahl; modern ist PCI-express. Es gibt kaum noch Boards, die soetwas unterstützen. Erste Überlegung: Also leben wir noch 2 - 3 Jahre damit, dass der Rechner beim Abarbeiten der AVI-Synth-Scripte stundenlang blockiert ist. Ach ja, den alten Athlon kann ich für meine Scripte nicht verwenden, da das Teil nicht über SSE-X verfügt und somit einige Sripte schlechhin nicht funktionieren.


    Durch Zufall wurde ich in der CHIP auf dann auf den Intel Pentium VI D805 aufmerksam. Es handelt sich dabei um eine Dual-Core-CPU, die mit 2,6 GHz getaktet ist. Chip berichtete darüber, dass sich das Teil einfach übertakten lässt, was aber nicht unbedingt eine gute Idee ist - dazu aber später noch etwas mehr.


    Also wieder Blicke in die Kataloge. Die CPU wurde bei Alternate für 114 Euro boxed, also incl. Lüfter angeboten. Dazu als Motherboard von Asrock das 775Dual-880Pro. Preis: 49 Euro und ein paar Cent. Das Mainboard unterstützt sogar meine AGP-Grafikkarte. Dazu 1 GB Geil-DDR-II Ram (mit 800 MHz Frontside-bus) für 99 Euro. Sind zusammen etwa 260 Euro.


    Das Ganze zu Hause zusammengebaut; dann funktionierte es allerdings nicht auf Anhieb. Allerdings war Alternate sehr, sehr hilfsbereit. Einige Tests brachten einen Defekt des Mainboards zutage, dass dann anstandslos getauscht wurde.


    Der Rechner ist inzwischen installiert. Mein Athlon 64 3200 ist ja nun nicht gerade langsam, der neue Rechner stellt den alten aber locker in den Schatten.


    AVI-synth selber ist zwar nicht in der Lage, beide Kerne auszunutzen. Allerdings kann man sich mit einem Trick helfen, indem man einfach 2 Scripte geleichzeitig abarbeitet. Wird nur ein Script abgearbeitet, liegt die Prozessorlast bei etwa 55 %; bei beiden sind es dann 100 %. Damit ist der Rechner fast doppelt so schnell, wie mein alter. Da ich auf dem alten Rechner Edius installiert habe, das ja den Procoder Express schon enthält, konnte ich auf den neuen Rechner meine Standalone-Version des Procoder Express installieren, ohne einen Lizenzverstoß zu begehen (ich habe ja 2 Lizenzen für den Procoder Express). Und der erste Test heute brachte dann doch etwas Erstaunen: Der Procoder express kann mit den beiden Kernen umgehen. Die CPU-Last steigt auf 100 % und die Geschwindigkeit ist fast doppelt so hoch, wie auf dem alten Rechner.


    Wenn man sich die Chip durchliest, so wird dort darauf hingewiesen, dass sich die CPU problemlos übertakten lässt. Ich habe es versucht. Der Rechner blieb zwar stabil, produzierte aber bei der Videoverarbeitung im Film Fehler. Ich vermute, dass die Grafikerweiterung auf der CPU das ganze nicht mitmacht. Ich mir aber auch egal, da der Rechner bei der Abarbeitung der Scripte stundenlang unter Volllast läuft und somit das Übertakten schon deswegen fragwürdig wird, weil auch mehr Hitze erzeugt wird.


    Ich bin von der recht preiswerten Intel-CPU wirklich begeistert, obwohl ich bislang schon ganz lange auf AMD gesetzt habe. AMD bietet die Dual-Core-CPU's deutlich teurer, allerdings auch mit mehr Leistung an.


    Wenn ich den nun zusammengebauten Rechner ständig nutzen wollte, so würde ich sicherlich eine größere Festplatte verwenden, was für meinen Anwendungszweck aber nicht notwendig ist. Auch würde ich dann vielleicht ein wenig mehr Geld fürs Mainboard ausgeben, was in meinem Fall aber Verschwendung gewesen wäre und ich würde ggf. überlegen, ob ich nicht 2 GB Arbeitsspeicher einbaue.


    Allerdings was als Fazit bleibt: Selbst wenn man sich für den Rechner ein neues Gehäuse, eine neue Festplatte und eine preiswerte Grafikkarte neue anschaffen muss, kann man für etwa 500 Euro einen wirklich leistungsfähigen Rechner für den Videoschnitt zusammenbauen. Und das halte ich für ein ganz tolles Preis-Leistungsverhältnis.


    Viele Grüße aus Detmold
    Thomas

  • Zitat

    Und das halte ich für ein ganz tolles Preis-Leistungsverhältnis.


    Hi Thobie


    Das würde ich auch gerne schreiben.....komme aber mit Deinem Vergleich



    Zitat

    Mein Athlon 64 3200 ist ja nun nicht gerade langsam, der neue Rechner stellt den alten aber locker in den Schatten.


    leider nicht zurecht :heul:


    Wenn Du`s vergleichen könntest mit etwa einem P4,wie z.B.mit einem P4C 800 E deluxe,Asus.......dann würde ichs auch verstehen.

  • Zitat

    Original von goldwingfahrer


    Wenn Du`s vergleichen könntest mit etwa einem P4,wie z.B.mit einem P4C 800 E deluxe,Asus.......dann würde ichs auch verstehen.


    Hi Goldwingfahrer,


    ich habe leider in den letzten Jahren nur AMD-Systeme benutzt. Von daher kann ich keinen direkten Vergleich anstellen. Meine AMD-CPU war vor etwa 2 Jahren so ziemlich das schnellste, was man von AMD kriegen konnte. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, konvertiere ich mit dem Rechner mit dem Cinema Craft Basic 10 Min DV AVI im 1-Pass-Verfahren und relativ hoher Datenrate in etwas über 4:30 Min in MPEG-2 (mit dem Athlon).


    Es klingt zwar verrückt; aber ich habe mir den neuen Rechner nur zum Abarbeiten meiner AVIsynth-Scripte gebaut. Es ist schon faszinierend zu sehen, dass zwei relativ langsamte Scripte gleichzeitig abgearbeitet werden und das praktisch mit der der gleichen Geschwindigkeit, wie auf meinem Athlon-System.


    Bevor aber falsche Hoffnungen geweckt werden: Dual-Core-Prozessoren sind nur dort wirklich sinnvoll, wo entweder die Software Multithreading unterstützt. Beispiel ist hier der Procoder Express, der wirklich 100 % Prozessorlast auf beiden Kernen verursacht oder wenn man Aufgaben wirklich parallel abarbeiten kann - zwei AVI-Scripte gleichzeitig. Meine Versuche habe ergeben, dass mein MediaStudio Pro leider nicht schneller läuft. Ist allerdings noch die Version 7.x. Was man aber machen kann, ist, beispielsweise einen Encoder auf dem einen Kern arbeiten lassen und den anderen Kern zum Videoschnitt benutzen.


    Ich denke mal, den Dual-Core-Systemen wird die Zukunft gehören. Und wer noch ein wenig warten kann, der wird bald zu dem Preis eines Single-Core-Systems eines mit Dual-Core-CPU bekommen.


    Ich habe den Ausgangsbeitrag auch nur plaziert, um denjenigen, die nun vor der Entscheidung stehen, einen Rechner für Videoschnitt zu bauen, eine kleine Entscheidungshilfe zu geben. Allerdings für meinen "Haupt"-Rechner würde ich wohl ein besseres Mainboard, beispielsweise eines von Asus verwenden. Bei besseren Mainboards sind häufig die onboard-Komponenten, wie beispielsweise Sound qualitativ besser.


    Viele Grüße aus Detmold
    Thomas