Rauschentfernung

  • Hallo Videofreunde,


    ich möchte bei einzelnen Tracks einer CD das Rauschen entfernen. Bin schon eine ganze Weile dran am probieren, informieren usw. um dies zu realisieren und zwar handelt es sich um leises Hintergrundrauschen, welches jedoch störend ist, weil es sich auch noch um klassische Musik handelt. Das Rauschen soll wohlgemerkt entfernt und nicht nur irgendwie verringert oder gar verdumpft werden, sodaß der Klang hinterher, wie erwähnt, vielleicht dumpf ist.


    Habe jetzt schon mehrere Progs getestet u. a. habe ich jetzt gerade Audacity auf dem Rechner. Das Programm gestaltet sich vom ersten Eindruck her nicht schlecht, Benutzeroberfläche und jede Menge Effektfilter u. a. auch die Rauschentfernung und alles auch noch FREEWARE. Um diesen Rauschentferner anzuwenden, muß erst ein Rauschprofil ermittelt werden, sprich, man muß eine Stelle im Track suchen, an der nur Rauschen zu hören ist. Das ist schonmal sehr schwierig, da wie gesagt, das Rauschen über den gesamten Track verteilt ist und sogut wie überall auch klassische Musik zu hören ist. Außerdem wird das Rauschprofil nur ermittelt, wenn die markierte Stelle eine bestimmte Länge hat. Nächster Schritt wäre dann die Rauschentfernung, die eigentlich nur an den Parts durchgeführt werden soll, wo das Rauschen am meisten auffällt. Da wird man wahrscheinlich nicht mehr fertig, bis der Titel endlich fertig ist (ca. 10 min. Länge). Legt man den Rauschentferner über den ganzen Track, ist das Ergebnis verfälscht und verzerrt, obwohl der Parameter am geringsten eingestellt ist.


    Also alles in allem nicht das berühmte Gelbe vom berüchtigten Ei.


    Jetzt gibt es ja noch Programme wie Audiolab, Wavelab, Diamond Cut Six oder aber Nero, die soetwas auch können sollen. Es müßte wahrscheinlich eine SW sein, mit der man den Track in einzelne Spuren zerlegen kann und dann die Rauschspur eben professionell entfernt, ohne daß der Klang darunter leidet.
    Kann mir jemand sagen, ob es derartiges gibt, wenn ja, ob es bezahlbar ist ?


    Gruß Herbie

  • Hi,


    die von Dir angewandte Methode ist schon richtig und wird in allen von Dir genannten Programmen so gehandhabt.


    Das Problem besteht aber generell darin, dass nur gleichförmiges Rauschen (oder Störgeräusche wie z. B. das Laufwerksgeräusch des Camcorders) einigermaßen zuverlässig entfernt werden.


    Das Rauschen muss ja in sein Spektrum zerlegt werden und wird dann von der verrauschten Aufnahme subtrahiert.


    Das ist immer mit einem gewissen Qualitätsverlust behaftet.


    Nun habe ich zwar Audacity schon öfter empfohlen, aber mit Rauschentfernung noch keine Erfahrungen gesammelt.
    Vielleicht kann man irgendwo noch einstellen, wie stark die Rauschentfernung angewandt werden soll.


    Evtl. hilft folgender Trick: zunächst ganz dezent das Rauschen entfernen und in einem zweiten Durchgang dann den Vorgang wiederholen.
    Dadurch wird vielleicht die Musik nicht so stark tangiert.


    Wahrscheinlich hilft nur probieren.


    Ein Zerlegen der Audiodatei in eine "Musik"- und eine "Rausch"-Datei könnte man auch versuchen.
    Dazu muss das Rauschen aber erst einmal isoliert und auf die Länge des Audiotracks gebracht werden. Danach diese Spur invertieren und von der Audiospur subtrahieren.


    Happy day vom
    Tom

  • Hi Tom,


    man müßte (einfach) das Rauschen aus dem Track herausziehen können ohne daß ein Qualitätsverlust entsteht. Ich weiss, daß es dies im Profibereich gibt, ist aber unbezahlbar. Habe da mal etwas drüber gelesen, weiss nicht mehr wo, ist schon länger her.


    Mit D/Noise 1.0d wird der Track in eine Rauschspur und eine Musikspur zerlegt bzw. getrennt. Alles schön und gut, nur die Spitzen der Musik werden gekappt und es waren Nebengeräusche zu hören. War also auch nix.


    Gruß
    Herbie

  • Hi Herbie,


    kannst Dich ja spaßeshalber auch mal durch diesen Thread wühlen. Steht auch einiges zum Thema drin :D. Auch hier findest Du unter Pos. 5 ein bißchen. Ich habe mit den Entrauschtools nur gute Erfahrungen gemacht. Wenn man sie vorsichtig anwendet (eben auch mit dem 'Rauschabdruck'), kriegt man das Rauschen ohne hörbares Frequenzclipping weg.


    Berauschte Grüße


    ike

  • Hallo,


    danke für eure Tipps und Links.


    Ich habe eben mit Audacity ein sehr gutes Ergebnis erzielen können.


    Es kommt auf das Rauschprofil an, welches man erstellen muß, das sollte eben stimmen und das tat es vorher nicht.


    @ Ike:


    Wie heißt denn Dein Entrauschungsfavorit ?


    Darf man das erfahren ?


    fragt


    Herbie

  • Hi,


    >>Es kommt auf das Rauschprofil an, welches man erstellen muß, das sollte eben stimmen und das tat es vorher nicht.<<


    Ich ging davon aus, dass das Rauschprofil optimal war.


    Du weißt doch: garbage in, garbage out!!


    Happy day vom
    Tom

  • Herbie... was hatte ich oben geschrieben: Achte auf Pos.5!!!


    Zitat

    5. Jetzt machen wir aus einem verrauschten Tapemaster eine glasklare Digitalaufnahme . Man kann dazu Waves X-Noise nehmen, ich bevorzuge nach vielen Versuchen Sonic Foundrys DirectX-PlugIn Noise Reduction. Alle Standardwerte unter 'General' kann man unverändert lassen. Wichtig ist ein Stück Grundrauschen aus der Wavedatei. Dazu eignet sich besonders der Vorlauf oder auch genügend lange Pausen (ca. 2-3 Sek. reichen) zwischen den Tracks. Man markiert den in Frage kommenden Bereich, und startet die Wiedergabe mittels der Loop-Funktion. Gleichzeitig setzt man das Häkchen bei 'Capture Noiseprint' im Filter und läßt ein paar Sekunden loopen. Anschließend ist das Rauschen (vorausgesetzt man hat eine typische Rauschsignatur gewählt) völlig verschwunden. Da aber auch dieser Filter dazu neigt, des Guten etwas zuviel zu tun, kann man beruhigt die erzielte Hüllkurve mittels des 'Down'-Buttons direkt über dem 'Noiseprint'-Häkchen um ca. 2-3 Steps absenken. Ein Kontrollhören sollte man an den leisen Ausklingpassagen der Tracks vornehmen. Wenn die leisesten Ausklänge nicht mehr blechern klingen und zum 'phasen' neigen, ist man im grünen Bereich. Wieder rendern, neue Datei anlegen - wir nähern uns dem Ende.


    Wenn Du das jetzt so interpretierst, daß mein favorisiertes Tool 'Sonic Foundrys DirectX-PlugIn Noise Reduction' heißt, liegst Du nicht ganz falsch.


    Und noch mal 'nen schönen Abend von


    ike