Hi8/D8/DV-Erfahrung

  • Meine alten Hi8 Aufnahmen ziehe ich über den A/D-Wandler meiner D8-Cam auf die Platte. Bekannt ist ja schon, dass im A/D-Wandler der D8-Cam eine Signalverbesserung des ursprünglich analogen Signals erfolgt.
    Ich muss immer weider staunen, über welch ausgezeichnete Qualität der dann erhaltene DV-Stream verfügt. Mit Qualität meine ich dabei die Farbsättigung und Farbtrennung. Zwar sind an den Rändern der konvertierten Aufnahme einige Fehler zu sehen, diese Ränder fallen ja aber bekanntlich bei der Wiedergabe auf dem TV weg.


    Die Verbesserung fällt bei mir vor allem bei der Farbe Rot auf, z.B. bei einer dunkelroten Rose. Die Farben sind satt und klar voneinander getrennt und die Ränder sind sehr sauber. Das Bild an sich macht am TV auf mich einen besseren Eindruck als das Bild einer neuen DV-Aufnahme. In beiden Fällen beziehe ich mich auf den Zustand vor der Bearbeitung.


    Habe einige geschnittene Aufnahmen, die ich seinerzeit von Hi8 auf SVHS gemacht habe. Man kann die seinerzeitigen Schnittergebnisse alle wegwerfen, da die heutige A/D-Konvertierung viel mehr Bildgütequalität bringt.


    Zum Glück habe ich noch alle Hi8-Rohbänder aus der damaligen Zeit und komme nun mit den heutigen Schnitt- und Bearbeitungsmöglichkeiten zu ganz ausgezeichneten Ergebnisse bei eigentlich uralten Aufnahmen.


    Habe auch festgestellt, dass die alten Hi8-Bänder durch die lange Lagerung nicht im geringsten an Qualität abgenommen haben. Dies bestärkt meine Ansicht, nach dem Schnitt von neuen Aufnahmen, diese in jedem Fall für evtl. später vorkommende Verwendungszwecke auf DV-Bänder zu archivieren, auch wenn ich gleichzeitig mir nun eine DVD erstelle.

  • Tut mir leid, Bruno - Ich kann wirklich nichts dafür!


    Da bist Du mir schon wieder voll ins Messer gelaufen! Genau zu diesem Thema habe ich vor längerer Zeit ein paar Experimente gemacht, die das genaue Gegenteil beweisen:


    Eine Szene wurde von mir mittels einer Hi8 (TRV69) auf Hi8-Band aufgezeichnet und gleichzeitig über den analogen Ausgang aufgezeichnet um einen Vergleich zu haben.


    das Original:
    http://www.dreisky.de/Bilder/Original.jpg


    abgespielt mit der TRV69 (mit der auch aufgenommen wurde):
    http://www.dreisky.de/Bilder/Hi8.jpg


    abgespielt mit der TRV310E (D8):
    http://www.dreisky.de/Bilder/Hi8-Dig8.jpg


    Ganz klar ist hier zu erkennen, daß man analoges Material tunlichst von dem Gerät capturen sollte, mit dem es aufgenommen wurde. Die Chance, mit einem anderen Gerät die gleiche Qualität zu bekommen, tendiert gegen Null! Schon damals riet ich dazu, den Hi8-Camcorder mindestens so lange zu behalten, bis die Filme auf D8 übertragen wurden. Leider habe ich mich selbst nicht an meine Empfehlung gehalten.


    Analysiert man Deinen Thread so ist klar, daß man ein besseres Ergebnis bekommt wenn man ERST auf D8/DV transferiert und DANN erst schneidet!


    Bei Deinen "seinerzeitigen Schnittergebnissen" hast Du:
    -wahrscheinlich von einem Hi8-Recorder geschnitten (Verschlechterung siehe oben Hi8-D8, das Prinzip bleibt gleich)
    -auf analoges Material ausgegeben
    Somit hast Du im günstigsten Fall die zweite analoge Generation und zwei analoge Übertragunsstrecken.


    Die "Qualitätsverbesserung" bei der Übertragung von Hi8 nach D8 ist eine Mär. Das Original kann immer nur verschlechtert werden, NIEMALS verbessert! Subjektiv mag zwar durch die Kontrastüberhöhung und eine mögliche Erhöhung der Farbsättigung ein besserer Eindruck entstehen - tatsächlich entfernt sich die Aufnahme durch das Rendering (denn nichts anderes geschieht dabei) noch etwas weiter vom Original.


    Eine Frage erhebt sich noch: Wie stellt man fest, ob alte Hi8-Aufnahmen an Qualität abgenommen haben oder nicht? Auch dies kann doch nur ein subjektiver Eindruck sein!


    Viele Grüße
    Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • @ Peter


    Nachdem ich per Sony TVR9000 über A/D-Wandeln alte Hi8 Bänder (analog-zu-digital) über Firewire gecaptured hatte - war ich auch verblüfft. Fand die Qualität nicht besser (eher schlechter) als analog über die Miro DC30 gecaptured. Und den Eindruck habe ich bis heute.


    Mache es zwar net - ist zu Zeitaufwändig und braucht zuviel Plattenspeicher. Die A/D gewandelte Qualität ist mir ausreichend - aber ein Kompromiß !

  • Ich selber habe bisher nur gute Erfahrungen mit Hi8-D8 gemacht.


    Bis vor kurzem habe ich meine Hi8 Filme (aufgenommen mit 2 verschiedenen cams) über meine Grundig und die Pinnacle DC10+ gecaptured. Das Ergebnis war gut, aber langwierig und hatte manchmal diverse "Bildverluste".
    Dann habe ich mir vor kurzem eine D8 (TRV 520e) ausgeliehen und meine Hochzeit (9 Kassetten aus 4 verschiedenen Hi8-cams) über diese Cams gecaptured. Das Ergebniss ist meiner Meinung besser als über die Hi8-Grundig.
    Vor allen Dingen gab es keine einzigen "Bildverluste" und auch keine Dropouts im Bild.


    Also meinen Ansprüchen reicht die Qualität alle mal, zumal sie besser ist als vorher über die DC10+.


    Die Probleme mit den Verläufen am Bildrand oder vermehrten Dropouts hatte ich auch schonmal. Allerdings war bei dieser Kamera die Spur verstellt und so kam es bei anderen Cams zu diesen Problemen.


    Ich werde mir jetzt demnächst eine D8-Cam zulegen und meine ganzen Bänder nur noch darüber capturen.


    Gruß emcy

  • Es geht doch vor allem um...

    Zitat

    Meine alten Hi8 Aufnahmen ziehe ich ...
    Ich muss immer weider staunen ...
    Die Verbesserung fällt bei mir ...
    Habe einige ...
    Zum Glück habe ich ...
    Habe auch festgestellt ...

    ...die Anfänge der einzelnen Absätze.


    Aber sei es, wie es sei.


    Zur Sache: Vom direkten Überspielen etwaiger Video8- oder Hi8-Bänder aus der D8-Kamera heraus sollte abgeraten werden. Es ist zwar bequem, für viele Anwender sicherlich ausreichend und läßt den Maschinenpark nicht ausufern.


    Wenn es um ein Maximum an Qualität geht: Tatsächlich sollte man sich die Mühe machen, erst von Hi8 analog nach Digital8 zu überspielen und danach in einem separaten Durchgang von Digital8 zum PC.


    Auch der AD-Wandler in der Sony ist limitiert. Wenn man von Bild zu Bild in steter Folge stark wechselnde Inhalte bekommt, kann es schon etwas "blockig" werden.


    Doch wen juckt's. Interessant ist das nur, wenn die gesamte Kette von Video8/Hi8 bis zum Endprodukt höchste Qualität verlangt. In der Summe zählt das schwächste Glied.


    Mir graust vor ca. 60 Hi8-Cassetten mit durchschnittlich 45 Minuten Spieldauer (Langzeitbeobachtung eines Bauvorhabens über zwei Jahre!). Die müssen alle noch transferiert, tabellarisch nach Inhalten (und Stichworten!!!) erfaßt und geschnitten werden.

  • DC10+. ? Na klar doch, - das hängt natürlich mit der verwendeten Capturekarte und dem System zusammen. Wenn Du gar "Bildverluste" hast bzw.. DropOuts brauchste so gar nicht weiter zu machen und kannst es verbrennen. Davon reden wir hier aber net. Sondern von GUTEN analogen Karten - Datenraten bis 6000 - und das natürlich ohne DropOuts !

  • Hi HB1,



    ....mit der Datenrate von 6000 kann ich auch dienen. das macht selbst die DC10+, nur ließ die des öfteren einige Bilder aus.
    War halt damals in Preis/Leistung das Beste, was ich mir leisten konnte.


    Ich bezweifel gar nicht, das es anderen Karten gibt, die um ein vielfaches bessere Bilder machen, nur lohnt sich für mich der Aufwand jetzt nicht mehr.
    Doch für einen (mich), der bis vor 2 Jahren noch alles per Hand und Mischpult (halt voll Analog) gemacht hat, war die DC10+ ein weiter Schritt nach vorn.


    Jetzt reicht mir dann der A/D-Wandler in meiner neuen (demnächst gekauften) D8-Cam. Ich war auf jeden Fall von den so entstandenen Bildern begeister :D

  • ließ die des öfteren einige Bilder aus ..


    weil Dein PC-System (Festplattengeschwindigkeit/Gesamtperfomance) nicht leistungsfähig genug war.


    Ansonsten würde ich ja auch den Weg über A/W-Wandeln raten. Der Qualitätsunterschied ist minimal.

  • emcy:


    Natürlich ist der es nicht verkehrt die alten Bänder auf D8 umzukopieren, und zwar so früh wie möglich. Das ist immer noch besser als bei alten analogen Bändern Dropouts und schlechte Farben zu bekommen.


    Mit obigen Beispielen habe ich nur festgestellt, daß bei meinen Aufnahmen die Umwandlung KEINE Verbesserung bewirkte.


    Das beste Ergebnis erzielte ich mit der Kette TRV69 -> analog (SVHS) -> TRV310E -> IEEE1394 -> Festplatte.


    Etwas schlechter wird es wenn ich von der TRV69 analog mit maximaler Datenrate über den AV-Master capture. Zunächst ist der Eindruck (subjektiv) besser, nach der Umwandlung in DV etwas schlechter.


    Noch etwas schlechter (wegen der ausgefransten Ränder) ist es, wenn ich die Hi-Kassette im D8-Camcorder abspiele und direkt über IEEE1394 capture.


    Eine Artefaktbildung habe ich bei Originalaufnahmen nicht feststellen können (vielleicht Glück?).


    Verlorene Bilder hatte ich nur mit K6-Prozessor und VIA-Chipset, danach nie wieder!


    Das alles betrifft nur die ungeschnittenen Hi8-Originalaufnahmen! Bei geschnittenen Aufnahmen mit Titeln, die ich teilweise in MJPEG auf Streamerbändern gesichert habe, traten die an anderer Stelle besprochenen Artefakte auf.
    Wahrscheinlich würden diese auch auftreten wenn ich entsprechendes analoges Material, Fernsehmitschnitte z.B., von Hi8 auf DV/D8 umkopieren würde. Das jedoch habe ich nicht getestet - und es ist mir auch egal.


    Viele Grüße
    Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.