Wann ist der Trimmer sinnvoll

  • Jetzt oute ich mich wieder als Laie. Aber bei meinen bisherigen Bedürfnissen, habe ich noch nie viel Sinn darin gesehen, denn Trimmer zu verwenden. Ich drücke s und nochmal s und weg ist der Abfall. Sollte ich mal darauf kommen, dass das falsch war, dann merke ich das ziemlich rasch und verwende undo. Den Vorteil des Trimmers sehe ich darin, dass ich später Weggeschnittenes wieder hervorholen kann, aber ich hatte noch die Notwendigkeit.


    Gibt es weitere Anwendungsfälle für den Einsatz des Trimmers, oder habe ich da etwas überhaupt nicht kapiert?

  • Kommt drauf an, wie man seine gesamte Arbeit konzeptioniert.


    Der Trimmer ist z.B. nützlich für den Rohschnitt, also wenn man in einer ersten Phase die einzelnen Clips "bereinigt", z.B. Kamerawackler zu Beginn oder am Ende rausschneidet. Solche Bildteile wird man ja meist nicht in den fertigen Film einbringen wollen, also kann man solche Teile auch schon rausschneiden, bevor der Clip in der Timeline landet. Das macht den Schnitt in der Timeline schon gleich etwas übersichtlicher.


    Auch zur Materialorganisation noch vor dem Schnitt ist der Trimmer sehr gut geeignet, denn mit dem Trimmer kann man Markierungen an Clips vornehmen, die dann auch Projektübergreifend gespeichert werden können und dann auch in anderen Projekten zur Verfügung stehen.


    Unbrauchbar und nicht gedacht ist der Trimmer für den Feinschnitt.

  • Meinen Grobschnitt macht bis jetzt Scenalyzer mit opt. Cliptrennung ganz brauchbar, aber ich verstehe schon, bei Trennung nach Timecode ist das nicht mehr so leicht möglich. Es hängt natürlich auch mit den Qualitätsansprüchen des fertigen Videos zusammen. Für Urlaubsfilme, etc. gelten aber sicher ganz andere Kriterien wie für prof. Produktionen.

  • Ich meinte mit Rohschnitt nicht das Trennen der Clips.
    Aber das könnte man im Trimmer ebenfalls tun, sofern man die getrennten Clips dann nur noch in der Timeline benötigt.


    Al, noch ein Tipp, bzw. eine Alternative:


    Man kann Clips in der Timeline auch noch auf eine andere Art effektiv schneiden.
    Wenn der Timelinecursor sich auf der Stelle des Clips befindet, von der an oder bis zu der man den Rest des Clips wegschneiden möchte, dann drückt man die Tastenkombination "shift+ctrl+alt+arrow left/right".
    Dadurch wird eine Loop-Region vom aktuellen Punkt bis zum Anfang, bzw. bis zum Ende des Clips erzeugt und aktiviert.
    Dann einfach noch die Taste "del" drücken und der Schnitt ist vollzogen.


    Ich hab mir diese Tastenfolge mittels eines Makro-Tools auf eine simple Tastenkombination mit nur zwei Tasten gelegt und somit habe ich diesen Schnitt nun mit einem einzigen Arbeitsschritt.

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Hi!
    Also die Funktion des Trimmers ist IMO ausschließlich im Schnitt mit Regionen aus langen Clipfiles zu sehen. Das ist eine Schnitt-Technik (so geschrieben, weil mir sonst Heinz sofort wieder das dritte T einkürzt), die voll die Vegas-eigene Betrachtungsweise der Events, also der Aneinanderreihung von Fensterln auf den langen Videofilm verwendet. Dabei werden auch bleibende Marken im Original gespeichert, sodaß diese Regionen in anderen (Vegas)-Projekten wiederverwertbar sind. Dazu gibts dann auch die Regionsansicht im Vegas-Explorer. Eine recht interessante Schnittart, mit der ich mich jetzt mehr beschäftigt habe.
    Mit den Regionen kann dann gearbeitet werden wie mit einzelnen Clips, bloß bleibt das Original am (ziemlich langen) Stück und wird nicht in unzählige Szenen-Clips zerfleddert. Ein gewisser Feinschnitt in der Timeline ist meist trotzdem noch notwendig, kann aber natürlich auch schon im Trimmer gemacht werden. Das ganze bedingt sinnvollerweise aber auch, daß man die Szenenerkennung beim Capturen ausschaltet und größere, themenmäßig zusammenhängende Cliplängen am Stück speichert. Geht wohl nur im Zeitalter großer billiger Festplatten.
    Lieben Gruß


    Nachsatz an Al: auch wenn Du Anfang und Ende eines Clips mit "S" abtrennst und löscht, hast Du nur einen Teil des "Events" abgetrennt, also gleichsam die Größe des Fensters in den Clip verringert. Der Clip, auf den diese Veränderung angewendet wird, bleibt aber selbst unverändert. Du kannst jederzeit den linken oder rechten Rand des Events wieder auf die vorherige Länge "ausziehen". Undo ist also gar nicht nötig, vom Originalclip wird ja nichts abgeschnitten. Der Clip bleibt auch innerhalb dieses Fensters verschieblich, siehe die diversen slip-Befehle. Die Analogie mit dem Filmschnitt ist hier nicht gegeben.

    Einmal editiert, zuletzt von AlexB ()