Samstag 19. Mai 2018 Lallybroch
Der Wetterfrosch hat wieder Recht behalten, die Sonne lacht vom blauen Himmel, das ist wieder eine Pracht. Der Radtour steht also nichts im Wege.
Gleich vom Hotel gehts los, einmal abtauchen unter der Bahnstrecke, dann den Hügel hoch und man steht am Union Canal.
Hatte ich völlig verdrängt, Union Canal und Falkirk Wheel, unser Frühstückskellner brachte mir das wieder in Erinnerung. Das bringt unsere nicht vorhandene Planung gehörig durch einander.
Der Union Canal verlauft nahezu Schleusenlos vom Forth and Clyde Canal über Falkirk nach Edinburgh.Wir fahren ihn nun ein Stück nach Westen.
Da der alte Treidelpfad hier Teil des National Cycle Nets ist, lässt er sich gut fahren. So etwas sind wir UK gar nicht gewöhnt. Dumm nur, da wo wir den Kanal verlassen wollen, ist eine Baustelle, also wieder 2 km zurück, da war sowas wie ein Wanderparkplatz und verläuft ein Path in die Richtung, wo wir hin wollen.
Ein Schild verkündet, Geländemotoräder soll man der Polizei melden. Der Foot Path läßt sich gut fahren und bringt uns zur A904. Und dies genau zu dem Teil der A904 die einen Radweg hat bis genau zu dem Weg, wo wir abbiegen müssen.
Wir landen in Midhope Glen gehört bereits zur Hopetoun Estate. Dort ist ein kleiner Parkplatz für alle Jünger von Outlander. Der kostet den gleichen Preis wie Hopetoun House, wir werden einfach durch gewunken, müssen nicht einmal unsere Ausweise vorzeigen.
Und dann stehn wir vor Lallybroch aka Midhope Castle, ein schottisches Towerhouse ohne Ringmauer, einst der Sitz des earl of Hopetoun.
Jamie ist auch zu Hause.
Wir fragen den Herrn am Parkplatz, ob wir den Pfad am Bach Midhope Burn fahren dürfen, er hat keine Einwände, ist ihn aber selber noch nie gegangen.
In der Mitte wäre aber ein Tor. Da hat er Rechte, also Taschen und Akku ab und Räder darüber gehoben. Zwei Francophone kommen des Wegs und packen gleich mit an. Es wird tatsächlich unser einziges Tor bleiben, ich beginne Schottland in mein Herz zu schliessen.
Wir stoßen auf einen weiteren Cycle Way der über die Estate führt und landen bei einem Rockfestival. Wir fragen kurz, wie lange das dauert und bekommen nur heute zur Antwort. OK, dann kommen wir morgen wieder. Wie wir es gewohnt sind, wenn auf Estates Radwege sind, biegen wir hinter dem Haus nach Rechts ab, um es von der Gartenseite aus ins rechte Licht zu rücken. Brotzeit machen wir auch gleich hier. Da das Gedrön noch nicht angefangen hat, herrscht noch eine idyllische Stille.
Hopetoun war Sandringham House in Outlander und auch auch Paris, der linke Teil des Gebäudes um den Turm herum, das war mal der Pferdestall.
Wir fahren den gleichen Weg wieder von der Estate, wie wir gekommen sind, anschließend führt der Radweg durch den Wald immer am Forth entlang.
Als wir nah genug herangekommen sind, halten wir kurz an um das Schiff, was niemals fährt zu knipsen, Blackness Castle, hier warf Black Jack Randall in Fort William ins Gefängnis.
Leider ist Ebbe, man kann nicht alles haben. Als wir vor dem Castle die Räder die Treppen nach oben tragen, meint eine junge Frau, am Ende wäre ein Tor. Frau B will nicht tragen und folgt ihren Anweisungen, ich hebe das Rad rüber rüber und warte. Die junge Dame ist Deutsche und hat morgen Geburtstag. Da hätte sie ja fast mit Frau B zusammen eine Party geben können.
Blackness Castle hat sein Spitznamen "The Ship that never Sailed" deswegen bekommen, weil die Ringmauer, kein Ring ist, sondern die Form eines Schiffes hat.
Das Heck
Wir drehen jeden Stein zweimal um, kaufen inser obligatorisches Castle Eis und radeln dann weiter am Forth entlang. Der Radweg ist gleichzeitig die 76 und John Muir Trail Ja sind wir denn in den Rockies?
Ein Stück westl. von Blackness bietet sich ein schöner Blick auf die drei Firth of Forth Bridges, die rote Eisenbahnbrücke, die Landstraße und die weiße Autobahnbrücke
und davor Blackness Castle.
Da wir den John Muir Trail folgen wird der Weg etwas schmaler, aber der JMT ist auch ein Cycle Way. In Bo'ness verlassen wir den Firth und es geht den ersten Hügel hoch zur ehemaligen Kinneil Estate.
Robert the Bruce schenkte das Land drum herum Walter Fitz Gilbert , ältester bekannter Vorfahr des Clans Hamilton.
James Hamilton, 2. Earl of Arran wurde als Regent für die minderjährige Königin Maria Stuart eingesetzt und führte von 1543 - 1554 die Regentschaft. Nach dem Sturz marias lies James Douglas, 4. Earl of Morton das Haus zerstören, Teile dies alten Bauwerks sind noch im Nordteil des heutigen Gbäudes enthalten. Sein heutiges Aussehen erhielt das Haus im 17 Jh.Ab den 18. Jh. wurde das Haus an verschiedene Personen verpachtet und 1936 verkaufte es der Hamilton Clan an die Stadt. Bo'ness. Ursprünglich sollte alles abgerissen werden, doch dann entdeckte man Decken- und Wandgemälde und heute ist das Haus Denkmalgeschütz Cat. A. Das L-förmige Towerhouse wurde jedoch abgerissen.
Im 18. Jh. hatte James Watt hier eine Werkstatt.
Das Haus liegt an einer Schlucht und über eine Brücke gelangt man zur Kapellenruine des Hauses, umgeben von blühenden Landschaften und 400 Jahre alten Grabsteinen. Über eine Wiese kommt man zu einem römischen Fort des römischen Antonine Walls. Der römische Limes Antoninuswall verläuft nördl. des Hadrianswall an der schmallsten Stelle Schottlands.
Als wir die Wiese verlassen, um zurück nach Linlithgow zu fahren, treffen wir ein schottisches Ehepaar, das uns, vor allem Frau eine 3 Löchertour ab der Ortschaft Callandar schmackhaft macht. Nach 30 Minuten müssen wir aber wirklich weiter. Erst einen Hügel hoch, dann Downhill wieder runter
In Linlithgow fahren wir entlang des Lochs Linlithgow, wo gerade die Ruine von Linlithgow Palace im schönsten Abendlicht liegt.
Da das Eingangstor geschlossen ist, fahren wir zwangsweise einmal um den Palace um Treppenlos zum Fußgängerausgang an der Kirche zu kommen.
Fahrräder wieder verladen, Akkus laden und dann geschwind ins Restaurant, der Daiquiri wartet schon auf mich.