Hallo Fred,
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Original von Fred
Die Beleuchtung war gut ausgerichtet, so daß nur 1 Mausklick genügte, um die blaue Farbe komplett auszuwählen und zu löschen.
Das klingt schon verdächtig. Die Profis nehmen sündhaft teure Spezialsoftware nur zm Freistellen.
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Bei der weiteren Bearbeitung stellte ich dann aber einen leichten bläulichen Schimmer im Kantenbereich der freigestellten Person fest.
Und genau das ist das Problem. Das von der blauen Wand reflektierte Licht gelangt immer auch auf das Objekt. Deswegen ist die richtige Ausleuchtung von BlueBox-Aufnahmen auch die grosse Kunst. Auf jeden Fall muss das Objekt weit genug von der Wand weg sein, um diese Reflektionen zu mildern.
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Habe mit dem Werkzeug "Weicher Rand" bei der Auswahl experimentiert u.s.w. Es hat zwar zu Verbesserungen geführt, aber so richtig zufrieden bin ich damit nicht.
Ich benutze auch immer einen weichen Rand beim Freistellen, sonst geht es überhaupt nicht. Allerdings hat man ja beim Video meist bewegte Objekte, und da fallen vielleicht kleine Unsauberkeiten nicht so auf wie beim Foto. Beim Foto bzw. Einzelbild hast Du aber dafür die Möglichkeit, manuell pixelweise nachzubessern.
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Das größte Problem sind die Haare (Igelhaarschnitt). Dort schimmert das Blau am meisten durch.
Ja, auch das lässt sich nicht prinzipiell verhindern. Licht ist eine Welle und breitet sich eben nicht so geradlinig aus, wie wir hoffen. Der Durchmesser eines menschlichen Haares ist gar nicht mehr sooo weit weg von der Lichtwellenlänge, deshalb wird das Licht daran etwas gebeugt.
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Und der Igelhaarschnitt ist ja auch noch nicht das extremste Beispiel bei der Freistellung. Schlimmer sind offene lang herunterhängende durchschimmernde Haare, oder Locken, oder nach oben gezupfte, ausgefranste Haare.
Naja, Igel ist schon auch nicht so einfach. Die klassische Kurzhaar-Scheitelfrisur (früh mit nassem Kamm durchgezogen) ist immer noch am besten. Zumindest was das Freistellen angeht. Aber Haare sind wirklich schwierig. In der "digital production" stand mal ein Artikel über die Produktion eines Musikvideos. Da hatten die Macher auch extreme Probleme mit dem Freistellen des Wuschelkopfs von Ex-NoAngel Nadja.
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Wenn ich an meine Hochzeit denke, erinnere ich mich an eine eintönige Hintergrundwand im Fotostudio.
Das ist hoffentlich nicht Deine einzige Erinnerung???
Also - es ist wirklich schwierig, und es gibt kein Patentrezept. Ohne viel Erfahrung und Probieren wird es nichts. Also bist Du auf dem richtigen Weg.
Ach so, ein Problem kommt auch noch dazu. Deine Kamera speichert bestimmt komprimiert, also *.jpg wahrscheinlich. Da werden ja schon benachbarte Pixel gegeneinander verrechnet, so dass da schon im Originalbild die ersten Unsauberkeiten an den Kanten entstehen, noch vor dem Freistellen. War Dein Hochzeitsbild vielleicht analog, vielleicht auf 6*6-Negativ?
Viele Grüsse
Olaf