Beiträge von Avalon

    12 für PAL ist schon richtig (15 für NTSC). Aber das ist ohnehin eine andere Baustelle. Mit der Letterbox-Darstellung des Signals, das eigentlich 16:9 sein sollte, hat das ja nichts zu tun. Deshalb sollte Zerberit erst einmal wie oben geschrieben die Rendereinstellungen auf 16:9 anpassen.

    Du hast falsche Rendereinstellungen benutzt, nämlich 4:3. Dadurch kann zwangsläufig nur ein 4:3-Video als Letterbox entstehen, also mit schwarzen Streifen oben und unten. Die schwarzen Streifen gehören hierbei zum Bildinhalt, so dass das eigentliche Video nicht mehr formatfüllend dargestellt wird. Das ist bei Fernsehsendungen, die als Letterbox ausgestrahlt werden, nicht anders.


    Du musst in Vegas als Rendereinstellungen 16:9 (bzw. "Breitbild") benutzen, nicht in den Projekteinstellungen.

    Die Antwort auf beide Fragen ist: Nein.


    Es gibt lediglich Lösungen über zusätzliche, kommerzielle Werkzeuge:


    Entweder -> Raylight nutzen, um die Dateien umzupacken und die original Videos mit dem hauseigenen (Raylight-)Decoder in Vegas lesen zu können.


    Oder aber die P2-Karte mit -> Cineform Neo auslesen und damit zu einem Cineform Intermediate rendern.

    Sowas liegt meiner Meinung nach aber eher daran, dass die Konsumer heute möglichst für lau alles haben wollen, was noch vor zehn Jahren unleistbaren High-End-Produkten vorenthalten war. Wenn in Neo alles enthalten wäre, was in Edius steckt, wäre Edius überflüssig. Oder Neo. Je nach Sichtweise.

    Ja, ich habe diese Adaption gemacht. Aber die englische Vorlage kam von Gary Rebholz. Als ich das Script erstmals las, dachte ich auch zunächst, es wäre vielleicht etwas banal. Aber wenn man die Zielgruppe (echte Einsteiger) berücksichtigt und die Tutorials auch Schritt für Schritt selbst nachvollzieht, dann merkt man vermutlich, dass das konzeptionell sehr gut durchdacht ist. Wer das Programm noch gar nicht kennt, lernt mit den Tutorials innerhalb kürzester Zeit (fast) die ganze Basis, ohne von der Komplexität des Programmes überrannt zu werden. Das Kompliment kann ich also nur an Gary Rebholz weitergeben.

    Soeben sind die deutschsprachigen Trainingsvideos zu Vegas Pro - Adaptionen der englischen Basisturials von Gary Rebholz - online gestellt worden. In 13 Lektionen (ca. 60 Minuten Gesamtlänge) wird dem Einsteiger die Bedienung von Vegas vom Einlesen des Materials, über die Materialbearbeitung bis hin zum Export des fertigen Projektes erklärt.


    Vegas Trainingsvideos kostenfrei ansehen bei: Sony Creative Software


    Da die Inhalte der Lektionen sehr grundlegend gehalten sind, können die Trainingsvideos ebenso für das Erlernen von Movie Studio genutzt werden. Die Bedienung von Movie Studio unterscheidet sich lediglich von der etwas anderen Standardansicht der Timeline und von der automatisierten Abfrage der Projekteinstellungen.

    "Der Vorschlag von Detlev wurde schon mal von jemandem programmmäßig versucht umzusetzen"


    Vielleicht meinst du das Tool von Herbert. Das finde ich schon genial, auch wenn man damit den ersten Clip einer jeden Kamera trotzdem erst manuell synchron anlegen muss. Aber danach kann jede Kamera beliebig oft und lang ausgeschaltet sein - das Programm erzeugt allein auf Basis des Datacodes der Kameras, der ja eigentlich nur sekundengenau ist, eine framegenaue Schnittliste. Die Schnittliste, die das Programm erzeugt, ist kompatibel zu Vegas, ich glaube auch zu Premiere und eventuell Edius.
    Das Tool wurde (wird???) im alten Canopus-Forum kostenfrei angeboten.


    Ist aber möglicherweise nicht das, was hier gewünscht wird.

    "Fällt dieses hinter dem Takt liegen an einer bestimmten Stelle besonders auf, oder geht das durch den ganzen Clip?"


    Das war's, was für mich so auffällig war. Manchmal hat es gepasst, manchmal lag es für mich minimal, aber wahrnehmbar hintendran. Unregelmäßig, aber öfter mal. Beispiele: Der kleine Ransprung an die sich schminkende Frau bei 27:08 (subjektiv ganz leicht auch schon der Schnitt davor und danach). Der Umschnitt von der Großen mit den Balletschuhen auf die Halbnahe 2er bei 40:21. Unscheinbarer bei 1:13:20, beim Umschnitt Tänzerinnen im roten auf Tänzerinnen im lila Kostüm. Bei 1:16:15, Umschnitt von Beinen auf totalere 2er.
    Hab es auch mal in der Schnittsoftware getestet und an solchen Stellen den Schnitt um 1 bis 3 Frames nach vorne gelegt. Wirkt dann synchroner. Dass es zum Ende schlimmer werden würde, könnte ich nicht sagen. Es tritt unregelmäßig auf.


    Aber eine Beurteilung am WMV kann wirklich gefährlich sein.

    Marcus, habe es jetzt richtig sehen und hören können. Gefallen hat es mir gut, nur ist das eher der umgekehrte Fall. Der Taktschnitt betont dort nicht die Inhalte bei möglichst unsichtbaren Schnitt, sondern der Taktschnitt betont dort die Schnitte selbst.
    Nach der knappen ersten Minute, in der du das ja recht exzessiv betrieben hast und was für diese Dauer auch sicherlich nicht verkehrt ist, ändert sich der Schnittrhythmus ja wieder etwas.


    Mir ist es ehrlich gesagt im Gesamten immer noch etwas zu taktlastig (oder umgekehrt: zu lang für so viel konquenten Taktschnitt), aber innerhalb der Taktschnitte sorgen die vielen Variationen (mal auf der Zwei und auf der Vier, dann wieder auf der Eins) schon für angenehme Abwechslung.
    Wenn ich das Video hier betrachte, liegen die Schnitte allerdings öfter mal knapp hinter dem Takt, selten kurz davor. Liegt das an der Web-Version, meinem Player oder war es nicht ganz so genau angelegt?


    Ich würde mich da aber auch nicht zu sehr in die Details des Taktschnittes reinknien, denn ein Film besteht ja bekanntlich aus vielen Zutaten und die machen dieses Video schon zu einem dynamischen, runden Werk, das eine intensive Atmosphäre vermittelt. Ich denke, das wird auch das Ziel gewesen sein. Der eine sieht Optimierungsmöglichkeiten hier, der andere dort, aber jeder macht sein eigenes Werk mit seinem eigenen Fingerabdruck.


    Nachtrag:
    Mir gefällt da ganz besonders die Kameraarbeit!

    Das ist schon korrekt. Das Video kann aus technischen Gründen - anders als der Ton - niemals genauer geschoben oder geschnitten werden als es der jeweilige Standard zulässt. Bei PAL beträgt die Genauigkeit also maximal 1/25 bzw. 1/50 Sekunde und ist an das Frame-Maß gebunden. Zwar gibt es auch Programme, die Video sogar Halbbildgenau ausrichten könnten, aber ein Schnitt oder ein Verschieben an eine Halb-, anstatt an einer Vollbildgrenze, bringt unweigerlich Probleme mit sich.


    Was in der Timeline beim Schnitt oder Verschieben an Genauigkeit angezeigt wird, ist eine andere Sache. Tatsächlich kann die umgesetzte Genauigkeit beim Video maximal Frame/Field-basierend sein.


    Was nun schnitthandwerklich der optimale Schnittpunkt ist, kann - wie hier schon erwähnt - nicht pauschal definiert werden. Das ist abhängig vom Toncharakter, vom Bildcharakter, von der Bildgröße, von dem, was innerhalb des Bildes passiert und vor allem auch davon, was genau denn überhaupt die Absicht dahinter ist.


    Meist versuchen wir ja, "unsichtbare" Schnitte zu erzeugen, aber mit einem subjektiv auf Takt angelegten Schnitt erreichen wir genau das Gegenteil: Der Schnitt wird sogar noch betont. Geschieht das in kurzen Abständen oft und regelmäßig, führt das zu der erwähnten Ermüdung. Es sollte also eher als gezielte Akzentuierung entweder auf besondere Musik- oder Bildereignisse genutzt werden und nicht unbedingt als ständig durchgehendes Stilmittel. Auf jeden Fall erscheint ein solcher Schnitt meist taktgenau, wenn er minimal vor dem Takt liegt, wobei minimal der Zeitraum sogar unterhalb eines Frames sein könnte, oder aber einige wenige Frames, abhängig von dem oben Genannten.


    Etwas anderes ist es allerdings, wenn damit Bildinhalte rhythmisch betont werden sollen und der Takt dabei zu Hilfe genommen werden soll. Hier erfolgt der Schnitt meist in noch deutlich größerem Vorlauf (beispielsweise einen Vierteltakt vorher - aber es ist dann gar nicht mehr vom Takt abhängig). Der Schnitt kann dabei weitgehend "unsichtbar" bleiben und muss so früh erfolgen, dass noch sicher der zu betonende Bildinhalt vom Zuschauer erfasst werden kann. Ein einfaches Beispiel ist die Betonung eines Schlagzeugakzentes auf die "Eins" in einem Vier-Vierteltakt. Wenn genau auf die Eins geschnitten wird, würde der Drumstick gerade schon wieder in die Aufwärtsphase gehen und ein Zuschauer würde das, was man betonen wollte, gar nicht auffassen können. Er muss genügend von der Abwärtsphase des Drumsticks sehen, um die Betonung auffassen und "verstehen" zu können.


    Mit dem Wissen, dass ein ganz leichtes Vorhängen des Bildschnittes in Bezug auf den Musiktakt - in welcher Variation auch immer - das gewünschte Ergebnis bringen kann, sollte man einfach in jedem konkreten Fall etwas probieren und bei der Kontrolle dem eigenen Gefühl vertrauen. Wichtig ist nur, dass die Vorschau von Bild und Ton durch das Schnittsystem auch wirklich framegenau synchron ist, sonst ist man ständig auf einer falschen Fährte.


    Marco