Hape
du kannst sicher mit dem h4 deine aufnahmesituationen bewältigen. allerdings ist das tontechnisch - insbesondere in der kirche - keine optimale lösung.
ordentliche funkstrecken wie zb. die von der sennheiser ew 100 serie arbeiten auch innerhalb von gebäuden durch mehrere wände noch mit sehr guten ergebnissen. erst über mehrere stockwerke hinweg wird das rauschen unakzeptabel. aber wozu brauchst du eine funkstrecke, wenn sich zwischen tonquelle und kamera eine wand befindet?
und wozu brauchst du eine stereo-aufnahme einer mehr oder weniger punktförmigen tonquelle eines nahen sprechers/sprecherin? wenn du aber so weit von der tonquelle entfernt bist, dass mehrere sprecher/innen im raum erfasst werden sollen, hast du wieder eine aufnahme mit hohen anteilen von reflektionsschall bzw störgeräuschen. einzelne personen zu verkabeln, macht in deinem fall in der tat keinen sinn, war aber auch nicht gemeint.
beim aufstellen eines externen micros und des h4 mit seinen eingebauten micros sehe ich keinen unterschied. in beiden fällen müssen die mics möglichst schallentkoppelt sein. dh. für deren aufstellung gelten die gleichen anforderungen, die aber in beiden fällen leicht zu erfüllen sind. dabei ist das kleine sennheiser nieren-mikro einschliesslich taschensender unauffälliger und flexibler plazierbar als das h4-gerät. das me4 ist kleiner als dein fingernagel udn kann damit sehr dezent so nah wie möglich an den sprechern/innen in der kirche an einem pult, einer bank oder sonst wo versteckt werden. das dünne kabel wird dann genauso wenig sichtbar max. 2-3 m weit bis zum taschensender geführt, der die grösse einer zigarettenschachtel hat.
ich sehe den einsatzzweck des h4 in erster linie bei reportagen und für atmo-aufnahmen, aber nicht als field-rekorder. wenn es denn für ein externes aufnahmegerät ein field-rekorder sein soll, gibt es andere alternativen, zb. marantz pmd 660, 670, 671 oder fostex fr-2/fr-2 le.
du solltest dir bei deinem vorhaben auf jeden fall die unterstützung einer zweiten person sichern. sie kann dir helfen beim auf- und abbau, für den oft nur wenig zeit zur verfügung steht, sie kann dir bei den aufnahmen selbst helfen. als einzelkämpfer musst du einfach zu viele dinge gleichzeitig im blick haben und kannst dich nicht genug auf die bildaufnahmen konzentrieren.
wie und mit welchem gerät man am besten arbeitet, sehe ich mir immer gerne bei leuten an, die mit bild- und tonaufnahmen ihr geld verdienen. dazu gehören zb. die profis vom fernsehen und hörfunk, oder professionelle hochzeitsfilmer usw. dann vergleiche ich, was sich davon sinnvoll auf unseren amateurbereich übertragen lässt. vieles scheidet aus, weil es einfach zuviel zeit, geld oder man-power kostet. aber viele arbeitsweisen und grundregeln lassen sich auch im nicht professionellen bereich übernehmen - manchmal ohne und manchmal mit kompromissen. ein h4 würde man dabei für deine aufnahmesituation aber eher nicht sehen.
gruss
max