Hi Wolfgang,
Zitat
so ganz versteh´ ich den Unterton Deines Beitrages nicht, was willst Du mir wirklich sagen
In diesem Thread geht es unter anderem um die Gegenüberstellung einfacher Microkabel zu aufwendigen Microkabeln. Der zu betreibende Aufwand hat auch viel damit zu tun, wieviel Zeit und Geld man mit seinem Hobby verbringen kann und will. Ich für mich habe so selten mit externen Mikrofoneinspeisungen zu tun, das mir die einfache asymetrische Verkabelung reicht. Aus dem Thread, in dem du deinen Kamera-Umbau beschreibst, schließe ich, das du viel mehr Zeit und Geld in das Videofilmen steckst als ich. So ernsthaft, wie du in diesem Forum nach guten technischen Lösungen suchst, denke ich einfach, das du die Vorteile der symetrischen Mikrofonverkabelung genügend oft in Anspruch nimmst, so das der Wechsel sich für dich auf jeden Fall lohnt. Unterton sollte nicht drin sein in meiner Antwort.
Nun zu deiner Frage nach den technischen Unterschieden zwischen symetrischer und asymetrischer Signalübertragung:
bei der asymetrischen Signalübertragung wird das Signal auf den Innenleiter einer KOAX - Leitung eingespeist, die Masse wird an den Aussenleiter angelegt. Beim Empfänger (Mikrofoneingang) wird dann wieder die Masse mit dem Gerät verbunden, das Signal mit dem Eingang. Durch den koaxialen Aufbau der Signalleitung kann es passieren, das ein äußeres Störsignal auf die größere Fläche des Außenmantels einen größeren Einfluss nimmt, als auf den signalführenden Innenleiter, die lange parallele Leitungsführung eines Koaxialkabels erhöht die Einflussmöglichkeit. Da der Eingangsverstärker als Signal den Unterschied zwischen Innen - und Außenleiter verstärkt, wird eine Störung die sich der Aussenleiter - aber nicht der Innenleiter eingefangen hat, wie ein Nutzsignal verstärkt.
Bei der symetrischen Signalübertragung wird im Mikrofon durch einen Übertrager mit Mittenanzapfung ein positives und gleichzeitig ein negatives Signal (in Bezug auf die Mittenanzapfung) erzeugt. Dieses positive und das negative Signal werden nun in einem dreiadrigen symetrischen Kabel in die beiden innenliegende miteinander verdrillte Leitungen eingespeist (dritte Leitung = Abschirmung), und beim Empfänger dann zwei Verstärkern zugeführt, die nur die Differenz dieser beiden Signale verstärken. Die Abschirmung wird für die Verstärkung nicht verwendet, Störungen darauf laufen also ins Leere. Durch die verdrillung der beiden Signalleitungen wird eine Störung mal in die linke, und ein kurzes Stück später in die rechte Leitung eingespeist. Am Ausgang entsteht durch die gleichzeitige Einspeisung in beide Leitungen keine Differenz, sondern die Störungen heben sich auf.
Wenn du also ein symetrisches in ein unsymetrisches Signal (oder umgekehrt) wandeln möchtest, gehört immer ein Übertrager dazwischen, und es macht auch nur Sinn, wenn dein Eingang einen Differenzverstärker hat.
Fertige Adapter sollte es haufenweise im Ton-Studio-Umfeld geben, kann da aber keinen Tipp geben.
Gruss Fred