3h Film effizient organisieren - Mehrere Projekte zu 1 avi-Datei rendern

  • Ich habe ca. 3h Urlaubsfilm (ca. 5 VHS-C Kassetten), den ich zu 45min. kürzen möchte. Wie mache ich das am effizientesten mit meinem Celeron 1300? Kann man mehrere Projekte zu 1 avi-File rendern? Ich habe mal in 5 verschiedene Verzeichnisse gecaptured, die sich natürlich für einzelne Projekte anbieten. Leider kann ich die einzelnen Bänder nicht genau hintereinander zusammenfügen, sondern benötige ab und zu Clips von anderen Bändern. Danke für euere Erfahrungen dazu.


    Wie mache ich mit VV3LE eine Kurzversion, d.h statt 45min. 22min? Bei der Vollversion könnte man wahrscheinlich "Takes" einsetzen, das geht bei mir aber nicht. Soll ich den bereits gerenderten 45min. Film bearbeiten, da sind dann vielleicht Überblendungen dabei, die ich nicht gebrauchen kann, oder soll ich das Projekt unter einem anderen Namen abspeichern und dort kürzen?

  • Hallo, Linux!


    Ist die Frage jetzt wirklich ernst gemeint oder willst Du uns nur hochnehmen?


    Wenn´s Dein Ernst sein sollte:


    -Alles erst mal schreddern lassen. Wenn´s mit VV nicht geht, dann noch mal mit Scenalyzer optisch zerpflücken lassen.
    -Sichten und den Müll sofort rausschmeißen.
    -Nochmal heftigst überlegen, ob es nicht reicht, die Menschheit nur 15 oder 20 Minuten zu quälen (nach 25 Minuten pennen sowieso alle).
    -Nochmal sichten und alles Uninteressante ebenfalls rausschmeißen.
    -Überlegen, wie man aus dem Rest von 50 Minuten Rohmaterial eine fesselnde, informative Dokumentation von 10 Minuten machen kann.
    -Grundlagenstudium historischer, kultureller und geografischer Art.
    -Musikthemen heraussuchen.
    -Kommentar schreiben.


    ....und dann erst anfangen, denn es wird immer mehr als man denkt....


    Viele Grüße
    Peter

    Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

  • Also Peter, meine Postings sind grundsätzlich ernst gemeint, für anderes ist mir meine Zeit zu schade. Ich gebe aber gerne zu, dass der Titel zu Missverständnissen führen kann. Ich meinte natürlich nicht, dass der fertige Film 3h dauern soll, sondern das Quellmaterial 3h dauert. Ich schrieb doch, dass ich zu 45min. bzw. 22min. kürzen möchte und mit den 22min. bin ich von deinem Ratschlag ja gar nicht so weit entfernt.


    Die Kassetten wurden mit Scenalyzer gecaptured. Das ergibt dann an die 1000 Clips und die zwingen in 1 Projekt meinen Rechner in die Knie.


    Die 22 Minuten sind für die Freunde gedacht, und die 45 Minuten als persönliche Erinnerung. Es gibt da sehr viele (Makro-)Naturaufnahmen von Blüten und Tieren. Ich denke, da könnte ich einen eigenen Film daraus machen.


    Mich würde aber noch immer interessieren, wie ihr das macht, wenn ihr sehr viel zu kürzen habt. Marco, du hast doch einen nur wenig schnelleren Rechner als ich, wie machst du das?

  • Al, ich bin mir nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig verstehe.


    Die Rechnerleistung hat eigentlich nicht viel damit zu tun, wie groß Dein Projekt sein kann.
    Mein Arbeitsrechner ist ja noch schwachbrüstiger als Deiner (nur mein Notebook hat 1,4 GHz, mein Arbeits-PC hat nur 900 MHz).


    Sicher kannst Du auch mehrere Projekte zu einem einzigen AVI rendern, das dann aber in zwei Schritten.
    Erstmal Projekt für Projekt zu AVIs rendern, so dass Du für jedes Projekt jeweils ein AVI hast.
    Dann ein neues Projekt öffnen, darin die neu erzeugten "Projekt"-AVIs importieren, in der Timeline hintereinandersetzen und schließlich zu einem einzigen AVI rendern.


    Generell ist die Organisation von Projekten mit sehr vielen Clips in VegasVideo 3 wesentlich schlechter zu handhaben als in Vegas 4.
    Ich hab bei solchen Projekten in VegasVideo 3 z.B. ganz auf den MediaPool verzichtet, weil der dann eigentlich zu gar nichts mehr gut war.


    Ich würde mir v.a. auf einer Partition eine möglichst übersichtliche Ordnerstruktur schaffen.
    Also einen Ordner für das original Capture-Material mit Unterodnern für jedes einzelne Band. Darin wiederum Unterodner, um schließlich die Clips thematisch ordnen zu können.
    Nach dem Capturing würde ich dann erstmal die Clips so umsortieren wie es thematisch sinnvoll ist.
    Je weiter man dabei diese Ordner unterteilen kann, desto übersichtlicher kann später die Arbeit werden (wenn man dann nicht gerade so weit geht, dass man für jeden Clip einen einzelnen Ordner hat).
    Bei Projekten mit 1.000 Clips habe ich z.B. durchaus 20 verschiedene Unterordner, so dass sich in jedem einzelnen Ordner nicht mehr als (durchschnittlich) 50 Clips befinden.


    In VegasVideo hast Du dann ja Zugriff über den VegasExplorer auf jeden einzelnen Ordner. Somit lassen sich auch große Projekte noch übersichtlich bearbeiten.


    Man kann es auch noch weiter aufteilen, indem man bestimme Themen auf verschiedene Projekte aufteilt. Dann eben letztlich - so wie Du es wohl schon in's Auge gefasst hat - die Projekte zu einem AVI rendern und schließlich diese AVIs zu einem einzigen AVI zusammefügen.

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  • Marco, danke, ich hatte schon befürchtet eine zu doofe Frage gestellt zu haben, aber du hast immer sehr brauchbare Antworten. Gratulation!


    Mit den 1000 Clips auf der Timeline zwinge ich den Celeron 1300 schon in die Knie und eben ist mir VV gerade abgestürzt. Kann auch sein, dass die 384MB RAM zu knapp sind. Speziell bei mehreren Undos kann es ziemlich lange dauern bis man weitermachen kann. Ich höre aber kein Swappen. So viel Quellmaterial ist aber die Ausnahme bei meinen Filmen.


    Vielleicht habe ich auch noch die falsche Technik wie ich mit dem Film beginne. Normalerweise bleiben die Clips in der zeitlichen Reihenfolge wie sie gefilmt wurden, aber natürlich gibt es Ausnahmen, speziell bei diesem Film von einem 3Wochen-Urlaub.


    Ich bin nun so vorgegangen (bevor ich deinen Rat las): Jeds VHS-C-Band wurde in 1 eigenem Ordner abgelegt und dann habe ich den 1. Ordner mit ca. 200 Clips in den Media-Pool importiert und mit SelectAll alle Clips auf die Timeline gezogen. Danach habe ich überflüssige Clips entfernt. Weiter ging es mit Ordner 2, wieder alles selektiert, auf die Timeline gezogen und Clips entfernt. Bis Ordner 4 ging das noch ganz gut und zeitlich akzeptabel. Bei Ordner 5 wurde es dann kritisch, d.h. es wurde viel langsamer bis VV abstürzte. Auf diese Weise habe ich den Film mal um 1/3 gekürzt. Schließlich wurde der MediaPool bereinigt.


    Nun muß ich den Film strukturieren. Macht es Sinn mit Gruppen zu arbeiten? Irgendwo las ich von der Möglichkeit, habe es aber noch nicht ausprobiert. Viel wird sich an der zeitlichen Abfolge nicht ändern, aber zB werden Strandaufnahmen von ein paar Tagen zusammengefasst. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich noch lohnt, die Clips jetzt noch im Explorer zu strukturieren.

  • Zitat

    Mit den 1000 Clips auf der Timeline zwinge ich den Celeron 1300 schon in die Knie und eben ist mir VV gerade abgestürzt. Kann auch sein, dass die 384MB RAM zu knapp sind. Speziell bei mehreren Undos kann es ziemlich lange dauern bis man weitermachen kann.


    Mmh, da gibt es einen signifikanten Unterschied bei unseren Projekten.
    Ich arbeite zwar auch hin und wieder mit 1.000 oder mehr Clips, die landen bei mir aber niemals alle zusammen in der Timeline. Der größte Teil davon verbleibt in den Ordnern und nur das, was ich überhaupt für einen Film als brauchbar halte, landet dann - nach eventuell weiteren Kürzungen - in der Timeline. Dadurch wird die Menge mindestens halbiert.


    Aber das ist bei Dir ja wahrscheinlich doch was ganz anderes, weil Du schon fertige Filme nachbearbeiten willst, oder?


    Was Du mal noch probieren könntest, das wäre das Abschalten der Anzeige der Stamps und Waveform in der Timeline (Options/Preferences --> General --> Draw waveform and frames in events). Denn dieses sollten - eventuell eben auch die SFK-Files - die Dinge sein, die bei der Darstellung in der Timeline am meisten Performance schlucken.


    Zitat

    Ich bin nun so vorgegangen (bevor ich deinen Rat las): Jeds VHS-C-Band wurde in 1 eigenem Ordner abgelegt und dann habe ich den 1. Ordner mit ca. 200 Clips in den Media-Pool importiert und mit SelectAll alle Clips auf die Timeline gezogen. Danach habe ich überflüssige Clips entfernt.


    Wenn Du damit eigentlich schon fertige Filme aufarbeiten möchstest, kann das o.k. sein. In einem anderen Fall würde ich nicht einfach alle Clips auf die Timeline ziehen, sondern nur die, die ich auch brauche. Das macht das Projekt von anfang an kleiner und übersichtlicher.
    Ausserdem ist der Weg über den MediaPool eigentlich überflüssig.


    Zitat

    Nun muß ich den Film strukturieren. Macht es Sinn mit Gruppen zu arbeiten?


    Kommt drauf an. Gruppierungen sind u.a. dazu gedacht, dass man bei bestimmten Bearbeitunsschritten nicht diverse Clips einzeln behandeln muss. So kann man z.B. Gruppen als Ganzes in der Timeline verschieben oder schneiden.
    Üblicherweise dient die Gruppierung aber dazu, ein Video mit einem Ton, der erst nachträglich hinzugefügt wurde, dauerhaft zu synchronisieren.
    Wenn man aber Video zusammen mit seiner Audiospur gecaptured hat, dann sind diese beiden Elemente schon automatisch gruppiert und bleiben synchron, bis man diese Gruppierung manuell aufhebt.


    Zitat

    Ich bin mir nicht sicher, ob es sich noch lohnt, die Clips jetzt noch im Explorer zu strukturieren.


    Wenn Du schon mitten in der Arbeit steckst - Nein! Dann lohnt sich das wohl auf keinen Fall. Im Gegenteil, damit könntest Du das System eventuell heftig durcheinanderschütteln. Das ist ein Vorgang, der gemacht werden sollte, bevor man mit dem Schnitt in der Timeline beginnt.

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  • Teils verwende ich fertige Filme, teils Rohmaterial. Beim Rohmaterial verschwinden anfangs mal ca. 1/3 der Clips, die restlichen Clips werden vor allem gekürzt und das mache ich dann gleich in der Timeline. Wäre es hier angebrachter mit dem Trimmer zu arbeiten? Auf der Timeline kann ich mir aber gleich die Wirkung der Überblendung ansehen und notfalls folgt dann ein undo.

  • Zitat

    Wäre es hier angebrachter mit dem Trimmer zu arbeiten?


    Das kommt drauf an. Bei mir verläuft der Schnitt eines Films in mehreren Stufen, grob gesagt in Rohschnitt und Feinschnitt, wobei ich dann aber oft auch Roh- und Feinschnitt noch weiter unterteile.


    Für die erste Phase des Rohschnitt (und wirklich nur dafür) benutze ich den Trimmer.
    Dabei schneide ich dann die Teile eines Clips weg, die ich auf gar keinen Fall in einem Film verwenden werde. Das sind z.B. Kamerawackler, Unschärfen oder Lichtunstimmigkeiten zu Beginn oder Ende eines Clips, unsaubere Schwenks oder Zooms, etc.
    Das sind ja dann tatsächlich Teile, die ich auch ganz sicher nicht innerhalb von Überblendungen benutzen kann, weil sie immer nur störend wirken würden.


    Jede weitere Phase des Schnitts findet bei mir dann in der Timeline statt, weil jeder weitere Schritt nun auch abhängig von angrenzenden Clips ist und das kann man im Trimmer dann einfach nicht mehr beurteilen, sondern nur noch direkt in der Timeline.