Alles im Takt oder was

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    Hallo,
    Eine Frage: Ich habe ja auch schon versucht, auf den Takt der Musik zu schneiden, was mir eigentlich auch nicht schlecht gelungen ist. Irgendwie habe ich Mühe damit, es so hinzubekommen dass der Zuschauer wirklich das Gefühl hat, dass der Schnitt und Takt perfekt übereinstimmen. Gibt es dazu eine Regel (z.B. Musikeinsatz 1 Frame vor oder nach dem Schnitt)? Oder anders gefragt, muss, von der Hüllkurve aus betrachtet, der Schnitt auf der Spitze der Hüllkurve sein oder eben vor- oder nachher?


    Lieben Gruss
    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen:

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwann habe ich mal mitbekommen, wann und wo weiß ich nicht mehr, dass es günstig ist, einen Frame vor dem Takt, den Schnitt anzulegen.
    Ich muss gestehen, ich weiß gar nicht, ob ich mich daran halte.
    Ich mache das sehr stark nach Gefühl und nach Gehör. Ich denke aber, dass ich tatsächlich in den allermeisten Fällen den Schnitt einen Frame vor dem Takt, also der Spitze in der Hüllkurve, liegen habe.


    Das wüsste ich aber auch gerne mal genauer.
    Vor allem bin ich mir nicht immer sicher, ob ich den Schnittrhythmus gut durchhalte.
    Gerade wenn ich zu sehr dem Takt mit dem Schnitt folge, befürchte ich, dass der Clip schnell berechenbar und somit langweilig wird.
    Deshalb ändere ich den Rhythmus immer mal ein wenig oder lass einen Takt aus, in der Hoffnung, dass es dem Clip zu Gute kommt.


    Viele Grüße
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    Kommt der "Takt" also der Bums nicht ehr ehr vor dem Cut?
    Ohne jetzt nachzuschauen bei mir. Wobei ich da jetzt nicht auf die Spitze der Hüllkurve abstelle, sondern mein Gefühl undf die Hüllkurve nur als optische Markierung ansehe um die Stelle für den Cut zu setzten und den dann unter Umständen nach Gehör verschiebe, außer ich hörs nicht und richte mich nach einem Zacken.
    Gruß
    Ulrich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Marcus


    Besten Dank erstmal für Deine Erklärung. Ich glaube ich habe das auch nach dem Gehör gemacht, denn nach der Optik (Hüllkurve) funktioniert das nicht so ganz.
    Bei Dir passt's aber sehr gut. Eben besser als bei mir. Aber ich werde weiter forschen. Das www ist ja gross. :wink:
    Natürlich muss/soll/kann man nicht auf jeden Takt schneiden, sonst wird das Ganze u.U. zu hektisch.


    @Ulrich

    Zitat

    Kommt der "Takt" also der Bums nicht ehr ehr vor dem Cut?


    Genau das möchte ich eben wissen, auch was den psychologischen Aspekt anbelangt. Irgendwo habe ich das mal gelesen, aber ich kann mich nicht mehr erinnern wo.


    Liebe Grüsse
    Edi

  • Hallo Edi,
    meinst Du das eventuell?


    Original von Wiro aus 2003


    Erfahrungstipp: genau genommen sollte ein Schnitt nie bildgenau auf dem Takt liegen, sondern immer eine Idee davor - das menschliche Gehirn braucht eine gewisse "Vorlaufzeit", um das neue Bild zuzuordnen. Ich schneide deshalb bei "wichtigen" Takten grundsätzlich nicht auf die Eins, sondern auf die "Vier-und" des vorhergehenden Taktes. Bitte dies jedoch als Tipp und nicht als "Gesetz" betrachten.


    Zitat Wiro zu Ende


    Wir machen das übrigens auch so und vorbereitend dazu wird entweder die Musik in der TL mit Cuts zerhackt ( als Orientierngspunkte ) oder oben Marken gesetzt. Nach beiden kann man dann die Videoclips ausrichten. Unsere cleveren Mitglieder machen das übrigens nach Gehör und nicht mit dem Blick auf die Hüllkurve.
    Viele Grüße,
    Hans

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hans


    Danke für Deinen Hinweis. :bigok:
    So etwas meinte ich. :prima:


    Hast nicht auch Du selber schon mal etwas in dieser Richtung geschrieben?


    Liebe Grüsse, auch an den ganzen SFK Trupp
    Edi

  • Eine Interessante Diskussion, deshalb einmal meine Erfahrung.


    In meiner NLE markiere ich vor dem Einfügen von Bildern oder Videos den Takt. Wenn es umbestimmte Stellen geht, ist es sinnvoll, schon ein paar Takte vorher die "Fingerübung" zu beginnen, um auch geistig im Rhythmus zu sein.


    Beim Abspielen habe ich fast körperliche Probleme, wenn das Bild nicht zum Rhytmus passt. Ich muss dann sofort irrigieren, ein Abweichen ist nicht erlaubt. Deshalb kann ich sagen, dass ein Wechsel auf "4 und" oder auf "zwei und" viel zu früh wäre, denn dabei handelt es um eine viel zu lange Zeit, d. h. ja nach Musikrichtung so um 4-8 Frames. Ich würde aber maximal einen Frame im voraus akzeptieren.


    Zum ausfallen lassen: es gibt ja wichtige und unwichtige Stellen. Im 4/4-Takt wären das 1 und 3. die 3 kann man schon mal ausfallen lassen, bei der 1 würde ich das nicht. Das rüttelt den Zuhörer erstmal durcheinander. Aber wenn's als Stilmittel gewollt ist... :D


    Eine vollkommen andere Variante hab ich auch mal gesehen, und sie gefiel mir eigentlich gut. Ihr wißt doch, dass in moderner Musik das Schlagzeug dieses "dumb-da" nie auf 1 bringt, sondern im 4/4 -Takt auf 2 und 4. Genauso kann man die Bilder setzen. Es war wirklich ein Spaß, dieses Video zu sehen bzw. zu hören.

  • Zitat

    Original von Dr. Wahn
    ...dass ein Wechsel auf "4 und" oder auf "zwei und" viel zu früh wäre ... d. h. ja nach Musikrichtung so um 4-8 Frames


    Hallo,
    bei 120 bpm sind es 6 Frames.
    Hört sich nach viel an, ist jedoch nicht so. Probiers einfach mal aus - Du wirst erstaunt sein, wie harmonisch das wirkt.


    Aber wie gesagt ist das kein Gesetz, sondern eine Möglichkeit. Man muß es nicht so machen, man kann aber. Man sollte es, so man sich denn dazu entschließt, auch nicht immer so machen, sondern eine Mischung mehrerer Möglichkeiten einhalten. Humanisierung nennt man das dann.
    :bigok:
    Gruß Wiro

    Einmal editiert, zuletzt von Wiro ()

  • Das hat mich jetzt neugierig gemacht.


    Vorweg: normalerweise arbeite ich nicht so. Ich schau mir nicht die Audio-Hüllkurve an, sondern setzte die Marken nach eigenem Gespür, egal wie die Hüllkurve da aussieht.


    Für diesen Test habe ich die Bildwechselmarken in die Nähe der Peaks auf der Hüllkurve gesetzt und geschaut, wo ich subjektiv das beste Ergebnis habe. Ihr könnt es Euch ansehen (das Video ist nur in Hinblick auf dieses Test erstellt; es sind nur irgendwelche Bilder aus Norwegen, unter Verzicht auf sonstige Gestaltungsmöglichkeiten).


    Rechtsklick, Datei speichern unter, 0,8 MB


    Man muss sich die Hüllkurve jedoch nicht immer als ein einzelnen steilen Peak vorstellen, so dass die Ortsbestimmung einfach ist. Vielmehr ist der Anstieg häufig steil, danach fällt die Lautstärke langsam ab. Ein weiteres Problem ist, dass es manchmal Instrumente größerer Lautstärke gibt, als die, die wir als Takt empfinden. Das ist eines der Hauptprobleme. Die Hüllkurve unterscheidet da nicht zwischen einzelnen Instrumenten.


    Als Beispiel aus der Timeline ein Ausschnitt, der mehrere "lange Peaks" und die Position des Bildwechsels. Danach dauert ein Peak ca. 4-5 Frames, der empfundene Peak sitzt (für mein Gefühl) 2 Frames hinter der ansteigenden Flanke.




    Ich schließe im Moment aber auch nicht aus, dass es hier Unterschiede in der Verarbeitung bei unterschiedlichen NLEs gibt.

    Viele Grüße,


    Hans-Joachim

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Wahn ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hans-Joachim


    Besten Dank auch für Deine Erklärungen und Mühe. Habe mir Deinen Teststreifen angesehen, da passt der Schnitt wirklich sehr gut zum Takt, bzw. zum Beat.
    Dass der Schnitt irgendwo vor der Spitze der Hüllkurve liegt, war mir eigentlich schon bekannt, aber meine Frage zielte eigentlich auf eine Gesetzmässigkeit ab, wieviel der Schnitt vor dem Peak liegen sollte.
    Wahrscheinlich gibt es aber höchstens eine Annäherung.
    Jedenfalls habt Ihr mir trotzdem sehr geholfen.


    Liebe Grüsse
    Edi

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Dr. Wahn
    der empfundene Peak sitzt (für mein Gefühl) 2 Frames hinter der ansteigenden Flanke.


    Nach meinem auch.


    BTW, schöne Bilder.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Edi
    da passt der Schnitt wirklich sehr gut zum Takt, bzw. zum Beat.


    aber nicht immer, oder?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    aber nicht immer, oder?


    Stimmt, ist mir auch aufgefallen. Das könnte möglicherweise dasselbe Problem wie das Meinige sein. Bei ein paar Cuts brachte ich es einfach ums verr.... nicht zum Passen. Entweder kam der Bums zu früh oder zu spät.


    Liebe Grüsse
    Edi

  • Zitat

    Entweder kam der Bums zu früh oder zu spät.


    Das kann durchaus auf die zu große zeitliche Spreizung der timeline zurück-
    zuführen sein. Die Verschiebemöglichkeit um lediglich einen ganzen frame ist mitunter einfach zu groß.
    Glücklich ist der Nutzer, der in seinem NLE eine vielfach kleinere Einstellmöglichkeit als 1 frame hat.
    Probiers mal Edi, schalte die timeline mal auf Audioeinheiten um. Ganz sicher findest Du den richtigen Schnittpunkt.
    Gruß Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jörg


    Vielen Dank für Deinen Tipp. Genau das war mein Problem.
    Ich werde das natürlich probieren, ob das in APPro 1.5 auch schon funktioniert.
    Nach all den Postings bin ich jetzt aber der Meinung, dass man nicht generell sagen kann dass der Cut 1 Frame vor dem Bums kommt, da dies offensichtlich nicht immer funktioniert. Manchmal sollte es eben 1/2 Frame sein.
    Nebenbei erwähnt habe ich im Sinn, gegen Ende dieses Jahres auf Adobe CS4 aufzurüsten. Vorausgesetzt die Kohle reicht.


    Lieben Gruss
    Edi

  • Zitat

    Ich werde das natürlich probieren, ob das in APPro 1.5 auch schon funktioniert.


    da darfst Du sicher sein. Obwohl das Programm ja nun schon einige Zeit auf dem Buckel hat, das ist eine Eigenschaft, die keinem NLE fehlen sollte.


    Zitat

    dass man nicht generell sagen kann dass der Cut 1 Frame vor dem Bums kommt,


    die Aussage ist auch sicherlich falsch. Zurückzuführen vermutlich, auf die nicht vorhandene Spreizung des Arbeitsbereiches.Wer nun nur frameweise editieren kann, der weiß es ja auch nicht besser.Oder hört es nicht besser.
    ( die Zuhörer nebenbei gesagt auch nicht immer ;--)
    Dies ist jedenfalls ein immer interessanter Aspekt beim Schnitt, von den Hobbycuttern wird es selten überhaupt als Stilmittel wahrgenommen.
    Bei den hier anwesenden Forennutzern ist das natürlich ganz anders.
    Wie Marcus es schon in anderem Zusammenhang mal erwähnt hat:
    Die zu penetrante Zuordnung der clips zum Takt führt zur Vorhersagbarkeit des Ablaufs, langweilt schnell und erreicht mitunterl das Gegenteil des gewünschten Effekts. Ich tu mich da oftsmals recht schwer den goldenen Schnitt zu finden.

  • Zitat

    BTW, schöne Bilder


    Hat eine Kollegin in Norwegen aufgenommen, ich hab sie mir gleich unter den Nagel gerissen - die Bilder.


    Eine präziesere Stuerung als über Frames ist auf den ersten Gedanken genial. Aber was bewirkt es? Man hat beim Einsatz des Bildes doch nur 25 Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung, und das liegt m.E. nicht am Programm, sondern an Pal. Oder wie macht das Adobe?


    Aber man kann daran mal sehen, wie empfindlich die menschlichen Sinne sind!

  • für dr. Wahn - hier
    Jörg, das ist ein super Tipp, bedanke mich auch ganz herzlich!
    lg Wilfried

    Lieber an einem verregneten Tag in den Tropen beim Videofilmen unter Wasser, als an einem sonnigen Tag im Büro!

    Einmal editiert, zuletzt von mudskipper ()

  • Hallo madskipper,


    leider ein schlechtes Beispiel, denn die Beschreibung bezieht sich auf Audiospuren. Das ist genau das, was ich meinte: für AUDIO gilt die feinere Abstufung (z.B. bis max. 48 KHz), nicht für Video oder Bild. Die Audiospur ist nicht an die Videoframes gebunden, umgekehrt schon. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es irgendwann einmal bis zu 1/50 Sekunden einstellbar sein wird, wenn wir Halbbilder berücksichtigen.


    Für die Feineinstellung der Audiospur müssen übrigens nicht zu den ganz teuern Programmen greifen. Magix hat das laut Beschreibung auch schon für etwas weniger Geld.


    Wenn es bei Adobe nichts anderes gibt, bleibt es wohl doch dabei: für den Bildeinsatz gibt es keine feinere Unterteilung.

    Viele Grüße,


    Hans-Joachim

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Wahn ()

  • Zitat

    leider ein schlechtes Beispiel.


    wieso denn das? Reden wir aneinander vorbei? Wenn auf Takt geschnitten wird, dann doch wohl auf einen separaten audioclip auf einer separaten Spur?Völlig unabhängig ob das der O-ton des AV ist oder eine importierte Datei. Im Falle des O-tons wird A von V
    getrennt und das wars. Ich cutte jetzt auf den sample genau, was brauchst Du mehr?


    Die peaks suche ich im Vorfeld während des Abhörens, und markiere diese per Marker,
    wahlweise auf clip oder timeline. Eine weitere Funktion, die in keinem NLE fehlen sollte ;--) Die Feinauswahl des Schnitts geht über die Wellenform, abschließend wird das Gehör befragt.
    Wer nun über separate Soundeditoren verfügt, na der wird das dort machen können,
    bei audition auch mit Bildanzeige des Video....
    Das ist dann aber sicher nicht mehr unbedingt das Thema " ich hab hier mein Urlaubsfilmchen und will...",