Ei oder Huhn??

  • Schnipseldepp schrieb in diesem Beitrag


    als Versuch, mal diesen Beitrag nicht durch Kreuz-und Quergeschreibsel zu zerstören, versuche ich die Anmerkung dazu in einem gesonderten Beitrag zu machen.
    Vielleicht finden sich Nachahmer für die Zukunft...


    Zitat

    Was mich dabei nicht unerheblich beschäftigt, ist die Musikauswahl. Die passende Stimmung zu den vorhandenen Bildern auszusuchen fällt mir nicht gerade leicht.



    das geht eigentlich allen durch die Bank so. Ich fand es quälend, man wird laufend zu Kompromissen gezwungen.
    Seit Jahren versuche ich es umgekehrt.
    Für mich ist es wesentlich leichter, zu den Texten und der Musik im Kopf die passenden Bilder zu finden.Das Ganze wird schon beim Dreh ausgesprochen anregend, der Schnitt wird leichter, es
    macht mir persönlich mehr Spaß.
    Mitunter wartet man jahrelang auf passende Bilder. Mir ging es so mit Hendrix " the wind cries Mary". Nie hab ich passende Bilder und Stimmungen gefunden, die die Assoziationen, die ich bei diesem Lied habe getroffen haben.
    Und dann kam "Lothar "..... wären die Meteorologen Rockfans, hätten sie dem Kind den richtigen Namen gegeben. :gabi::gabi:


    Wie löst ihr diesen Teil der Schnittarbeit?


    Gruß Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jörg


    Ich mache es so wie Schnipseldepp, aber Deine Vorgehensweise hat durchaus was für sich. Nur finde ich, dass dies zwei Paar Schuhe sind. Meistens sind die Bilder im Kasten, also muss die passende Musik ran.
    Für die Suche nach dieser, geht aber wirklich die meiste Zeit drauf.


    Trotzdem werde ich's aber bei meinem nächsten Film versuchen, ob's mit Deiner Methode auch klappt. Bloss...welchen Film soll ich als Nächsten dran nehmen, da warten sooo viele. :wink:


    Lieben Gruss
    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen:

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    beides.
    Es gibt Filme, für die muss ich dann die passende Musik finden.
    Oftmals höre ich aber einfach nur Musik und, da ich sehr bewußt höre, sehe ich dann die Bilder, die zu dieser Musik passen und mit denen ich die Musik bebildern will.
    Genau so ist es, ... ich möchte nicht einen Film vertonen, sondern Musik bebildern.


    Leider überwiegt der erstere Fall, die Bilder stehen fest und die passend Musik muss gefunden werden.
    Trotzdem habe ich auch dabei meist schon im Vorfeld bestimmte Vorstellungen, wie ein FIlm aufgebaut sein soll und somit steht auch die grobe Musikrichtung mehr oder weniger fest.


    Viele Grüße
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

  • Hallo Jörg,


    diese Vorgehensweise ist durchaus interessant, aber, ich würde sagen, eher speziell als normal.


    Zitat

    Nur finde ich, dass dies zwei Paar Schuhe sind. Meistens sind die Bilder im Kasten, also muss die passende Musik ran.


    so wie Edi schon richtig schrieb, ist dies die normale Vorgehensweise.


    Ich könnte mir z. B. vorstellen, man hat in naher Zukunft vor, eine Segelregatta zu filmen und hört ganz aktuell die dazu passende Musik. So könnte man sich diese Musik just archivieren und zu gegebener Zeit eben einsetzen und hätte so die Möglichkeit, die kommenden Bilder danach zu schneiden.


    Ich hatte es schon öfter, daß ich eine bestimmte Musik höre und diese sofort einer in naher Zukunft anstehenden Reise zuordne, sei es jetzt als Opener oder anderweitig. Wenn möglich, schreibe ich den Titel auf und archiviere das Stück. So kann ich, wann immer ich möchte, darauf zurückgreifen.


    PS: Markus war schneller, zum Thema "Musik bebildern".

  • Zitat

    Original von Jörg
    Für mich ist es wesentlich leichter, zu den Texten und der Musik im Kopf die passenden Bilder zu finden.
    Gruß Jörg


    Hallo,
    das ist wirklich ein nicht nur oft nervendes, sondern ein entscheidendes Thema. Da sag ich auch was zu, obwohl wir eher selten Filme, sondern eben Beiträge machen. Das Prinzip ist aber eigentlich gleich.


    Zumindest wird bei uns grundsätzlich auf den Text geschnitten, d.h. in zwei "Abteilungen"
    1.Abteilung = vor dem Dreh "fertige" Texte ( bei Ausflugstipps o.ä. , bei Reportagen von bekannten Orten usw. ) sind den Kameraleuten auch bekannt und sie müssen entsprechend die Bilder einsammeln.
    2. Abteilung = Bilder, die aus dem aktuellen Geschehen heraus entstehen und danach kommentiert werden, kommen zuerst als Ganzes in die "Textschmiede" - dann entsteht der Kommentartext und erst dann werden die entsprechenden Bilder zum Text gesucht.


    Bei der Musikauswahl ( Untermahlung z.B. von Ausstellungsbesuchen u.ä., Landschaftsimpressionen usw.) wird vorher zumindest ausgemacht, welchen Charakter die Musik haben soll und die in unserem (kleinen) Archiv vorhandenen von uns verwendbaren Titel kennen auch die Kameraleute und haben dadurch die Chance, sie beim Filmen "im Kopf" zu haben.
    Dabei habe ich allerdings über viele Jahre festgestellt, dass das der/die eine Kameramann/frau schnell beherrscht, andere es nie richtig geregelt bekommen. Da ist also auch etwas "Bauchgefühl" dabei.


    Ich will es nicht auf die Spitze treiben, aber ich übe das mit den Kids "umgekehrt", indem ich z.B. virtuell einen Chor singen lasse und die müssen Einstellungen, Schwenks und Zooms dazu auf diesen "Chor" entsprechend des Liedes machen.
    Klappt ganz gut, allerdings mit den schon erwähnten Einschränkungen und der Tatsache, dass das Kinder im Alter von 11 - 16 Jahren sind.
    Das ist übrigens keine Erfindung von mir, sondern aus den Tipps, die ich dankenwwerter Weise von Profis bekomme, die unser Trüppchen "ganz lieb" haben.
    Mal sehen, wie sich der Thread entwickelt, denn das Thema berührt ja wirklich alle Flimmerer,
    meint Hans

  • Hallo,
    bei mir sind in der Regel bei Schnittbeginn weder ein formulierter Text noch eine definierte Musik vorhanden, an denen man sich entlang hangeln könnte. Es gibt nur ein grundsätzliches Script über das Gerüst des Films. Textformulierung und Musikidee entstehen während der Montage. Dazu liegt am Schnittplatz ein Schmierzettel, auf dem die spontanen Ideen während des Schnitts festgehalten werden - in Stichworten. Beispiel: "Wenn der Turm ins Bild kommt Musikeinsatz / getragen / 55 sec /Acoustic Guitar??". Oder so ähnlich.


    Anhand dieser Notizen suche ich mir nach dem (Grob-)Schnitt die Musikstücke heraus (Archiv) und leg sie auf der Timeline so an, daß das Ende der betr. Sequenz mit dem Ende des Musikteils abschließt. Die notwendigen Feinanpassungen der Bilder auf den Takt sind dann der nächste Schritt. Meistens klappt das. Es gibt aber auch Situationen, wo erst das Musikstück in der Timeline liegt und dazu dann bestimmte Bilder geschnitten werden. Beispiel: Kurzsequenz mit Detailaufnahmen einer alten Dampfmaschine in voller Aktion, "Maschinenmusik / 34 sec / mit Abschluß". Da werden natürlich die Bilder von Anfang an auf die Musik montiert.


    Ich könnte also gar nicht definitiv sagen wie ich vorgehe - mal so, mal so. Es kommt wie immer drauf an ...
    Gruss Wiro

  • Hallo nochmal,
    Ihr könnt mit Euren "Testern" übrigens einmal einen schönen Gag ausprobieren.
    Nehmt mal ein Stück Film aus dem Bereich Landschaft oder so und legt eine von der Stimmung her passende Musik drunter, aber einfach so. In 99% aller Fälle bilden sich die Tester ein, das wäre auf den Ton geschnitten, obwohl sich nur zufällige Übereinstimmungen ergeben.
    Der Mensch lässt sich da so viel "einreden" .... :wink:
    Hans

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    gute Idee Jörg, dabei hatte ich genau das schon beantwortet.
    Also hier nochmal.
    Ich brauche grundsätzlich erst die Musik oder den Off Text.
    Bilder habe ich in der Regel genug bzw. ich kenne ja grob die Bilder bzw. mir schwebt beim Filmen die Musik vor, aber abstrakt, kein konkreter Titel. Nachdem ich Stacktraxx von Digital Juice gefunden habe, wird es einfacher werden, wenn ich mir diesen Titelsammlung erstmal verinnerlicht habe. Noch muß ich suchen.
    Diese Sammlung hat den Vorteil das ich nun erstmalig auch die Musik beeinflussen kann. Ich kann Instrumente abwählen oder nur teilweise nehmen, man kann sie bedingt abändern/mischen.
    Letzt endlich mache ich es wie folgt und sehr unorthodox:
    Eins noch vorweg, ich filme eine Szene möglichst lang, so um die 15-30 Sekunden. (Ich hatte mich früher manchmal geärgert, schitt wenns einen Tacken länger gewesen wäre, hätts gepasst.) Die Clips zu einem Thema kommen alle auf die TL. Dann kommt der erste Musikclip darunter. Probe Hören/Sehen. Dann eventuelle die Alternative. Endscheidung für einen Musiktitel und Auswahl der Videoszenen einschließlich Trimmen. Dieser Teil geht dann sehr flott da ich nun beides Musik und Video trimmen kann.
    Interessant auch dabei, wie zufällig dann die Übereinstimmungen entstehen. :rolleyes:
    Gruß
    Ulrich

  • passt ganz gut zum Thema:
    habe eben im Bücherjournal von N3 die Rezension die Autobiographie von Eric Clapton gesehen. Aufgemacht mit 3 verschiedenen live gigs von Layla, im Takt über 20 Jahre versetzt. Sehr geil.
    Schade, daß der Weihnachtsmann kein NDR sieht. Hab die Sendung vorsichtshalber für meine "Weihnachtsfrau" mitgeschnitten.....

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Zitat

    Original von WeiZen
    Nachdem ich Stacktraxx von Digital Juice gefunden habe, wird es einfacher werden, wenn ich mir diesen Titelsammlung erstmal verinnerlicht habe. Noch muß ich suchen.
    Diese Sammlung hat den Vorteil das ich nun erstmalig auch die Musik beeinflussen kann. Ich kann Instrumente abwählen oder nur teilweise nehmen, man kann sie bedingt abändern/mischen.


    ein in der Tat auch für mich sehr interessanter Aspekt an dieser Musik.
    Da lässt sich doch einiges machen und es geht ein ganz kleines, wenn auch wirklich nur ein klitze Bisschen in die Richtung einer zum Film komponierten Musik.
    DAS ist dann natürlich die Rosine im Kuchen.
    Einen Film machen und das dann von einem Komponisten vertonen lassen.
    Wird aber leider viel zu selten in Anspruch genommen.


    Viele Grüße
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Diese Sammlung hat den Vorteil das ich nun erstmalig auch die Musik beeinflussen kann. Ich kann Instrumente abwählen oder nur teilweise nehmen, man kann sie bedingt abändern/mischen.

    Kann man übrigens mit Smartsound und SonicFire Pro auch. Aber nur mit den Multilayers.


    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen: