Jugendliche Pöbel

  • Hallo,



    Zitat

    Original von Callboy
    Silvester in unserer Stammkneipe....


    Alles nett und super, bis ca. 20 Jugendliche (geschätzt zwischen 16 und 18 Jahre alt) ins Lokal kamen und sich aufführten, bis sie vom Wirt aufgefordert wurden das Lokal wieder zu verlassen.
    Die gingen tatsächlich, kamen aber nach ca. einer Stunde angetrunken wieder und wurden wieder rausgeschmissen. Das wiederholte sich noch zweimal, bis es zum Eklat kam


    Wenn ich das richtig sehe, kamen diese Kerle ja insgesamt 4 mal in das Lokal und offensichtlich nicht, um einen gemütlichen Silvesterabend zu verleben, wäre das nämlich so gewesen, hätten die "Alten Säcke" wahrscheinlich nichts dagegen gehabt und so kann ich deren Handlungsweise gut verstehen, denn diese Typen wollten Zoff.
    Ich würde Erich deshalb auch nicht als Kneipenschläger bezeichnen, denn er und seine Freunde hatten sich eigentlich nur zur Wehr gesetzt. Natürlich hat Jörg Recht wenn er das Verhalten dieser Jugendlichen in der Vorgeneration begründet sieht, denn solche Leute sind einfach unerzogen und deshalb unzufrieden und aggressiv und dafür sind schlichtweg deren Eltern verantwortlich. Das fängt doch schon im Kindesalter an. Man erlebt es doch immer wieder, man möchte mit seiner Liebsten einen romantischen Abend in einem schönen Lokal verbringen. Alles super, alles wunderschön bis irgendwelche Clans "einfallen" und sozusagen das Lokal übernehmen.
    Aus... mit der Romantik und Atmosphäre. Nur noch Kindergeschrei und Herumgerenne und keiner der Eltern sagt auch nur ein Wort bzw. kommt auch nur im geringsten Maße seiner Aufsichtspflicht nach.
    Ganz im Gegenteil, die grinsen noch in sich rein und kommen sich obendrein noch unheimlich toll vor. Rücksichtsloser geht es nicht und sagt man etwas, ist man ein Kinderhasser. So ein Verhalten kann nicht normal sein und hilft diesen Kindern bestimmt nicht in deren späteren Leben.

  • Guten Morgen,
    eigentlich wollte ich mich aus der Diskussion raushalten, weil sie mir doch gar zu bekannt vorkommt und ein fast zu schweres Thema für einen schriftlichen Gedankenaustausch ist - nun mache ich es aber doch.
    Generell stimmt die Zustandsbeschreibung über den schulischen und außerschulischen Alltag mit meinen Erfahrungen auch überein und die "Hilflosigkeit" der Lehrer in solchen Fällen ist wirklich eine Katastrophe.
    Damit meine ich allerdings nicht die "Erziehung mit der Hand" - die lehne ich generell ab, da sie m.E. nie zum Ergebnis führt.
    Das Problem liegt anders und ist gesellschaftsdeterminiert - und ( tut mir leid das sagen zu müssen ) in unserer Region erst seit ca. 1990 zum Problem geworden - Tendenz beängstigend zunehmend. Da sind unter dem Deckmantel angeblicher "individueller Freiheit der Persönlichkeit" Dinge eingerissen, die in dieses Dilemma führten. Nur ein paar Punkte:
    - Wer sein Kind ( damals ) in die Kinderkrippe oder den Kindergarten schickte, war plötzlich in der Gefahr, den Ruf des sozial Schwachen abzufassen.
    - Den Erziehern dort war es damals unter Strafe verboten, an den Kindern herumzuerziehen oder sie gar zu bilden. Die Kids mussten tagtäglich "machen was sie wollten". Ergebnis: Die Muttikinder konnten mit Schuleintritt fast nichts, die Kindergartenkinder wenig. Sozialkompetenz = Fehlanzeige.
    - Der Ruf der Lehrer wurde systematisch demontiert als "hochbezahlt, jammernd (Biedenkopf) und ständig in den Ferien" - was ja beides nicht stimmt.
    - Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher am Ende der Schulzeit...
    Seit 1 oder 2 Jahren wird da wieder versucht "gegenzurudern", aber jeder weiß was ist, wenn mal was den Bach heruntergegangen ist.
    Das m.E. Schlimmste aber: Heute haben in den Schulklassen nicht die anständigen, wohlerzogenen und fleißigen Kids ( was immer noch die Mehrheit ist ) das Sagen, sondern die anderen. ( Auch eine Minderheitspolitik!!!!!!)
    Übrigens zum Verständnis: Ich komme zum Glück i.d.R. auch mit den - nennen wir sie mal "Bildungs- und Erziehungsresistenten" - ganz gut klar,aber leider auf der Basis "friedlicher Koexistenz" was mich natürlich nicht befriedigt. Dazu bin ich nicht Pauker geworden.
    Meine Kraft schöpfe ich aber z.B. aus meinem Fernsehtrüppchen, die eben noch bereit sind etwas zu leisten, etwas zu erreichen, zusammenzuhalten und sich auch mal über normal anzustrengen. In ihren Klassen haben es die SFKler übrigens meist gar nicht so leicht ( nicht nur bei Klassenkameraden, sondern auch bei einigen Kollegen ) - auch ein trauriges aber eben ganz anderes Kapitel.
    So - genug gejammert. Jetzt gehe ich voller Optimismus an die "Pädagogische Front".
    Hans


    Einmal editiert, zuletzt von SFK ()

  • Interessant, danke für Eure Meinungen liebe Videofreunde!


    Um es Jörg nochmal etwas deutlicher zu sagen:


    Du brauchst hier keine alten Klappstühle ausgraben und Deine Antisympatie gegenüber mir so zu umschreiben. Ich mag nämlich Dein typisches baliner "ike" Gehabe nämlich genauso wenig, wie den "hochgestochen" Schmarrn den du hier ständig verbreitest und auf Beiträge antwortest die du offensichtlich gar nicht verstanden hattest. So, das war jetzt hoffentlich deutlich genug und schon lange überfällig!


    Wr sind nämlich keine blödgesoffenen Kneipenschläger die ihr Revier verteidigt hatten. Ausserdem waren es die Kinder von asozialen Elementen, die zu dieser Stunde nichts mehr in der Kneipe oder Strasse verloren haben, ohne die Begleitung Erwachsener. Wenn die viermal hinausgeworfen werden und immer wieder kommen, hat das eher damit zu tun, dass die es wohl wissen wollten wie Prügel schmecken.


    Ausserdem war es so, dass wir ja keinen von denen so geschlagen hatten, dass er nicht mehr laufen konnte, liegen geblieben oder einer gar geblutet hätte. Es lief frei nach uralten bayrischen Regeln ab und das heisst, dass es halt "ein paar saftige Watschn für diese Saukrippln" gegeben hatte.



    Zwischenzeitlich habe ich erfahren, dass diese "Gang" für eine ganze Reihe von üblen Streichen hier im Ort verdächtigt wird. Es brannten Kunststoff Müllcontainer, parkende Autos werden beschädigt, Verkehrschilder werden verbogen, Automaten aufgebrochen, Wände verschmiert.... kurz Dinge eben die man nicht mehr als Jugendstreiche bezeichnen kann.
    Möchte jetzt beileibe nicht alles denen in die Schuhe schieben, aber wenn nur ein paar von denen in der nächtlichen Prügelei verwickelt waren, hat es wirklich keine Falschen erwischt, was auch die Reaktion der Polizei erklärte, die es förmlich freute, dass diese Lümmel mal an die Richtigen gekommen sind.


    Ich fühle mich nun wirklich nicht als Held und im nachhinein muss ich auch zugeben, dass zum überlegen fast keine Zeit mehr war, aber bereuen tue ich es auch nicht. Im Gegenteil, die haben jetzt hoffentlich gemerkt dass es tatsächlich "Gruftis" gibt, mit denen nicht so gut Kirschen essen ist, wenn man sie ärgert.


    Letzteres erinnert mich irgendwie an meine Jugend.... :wink:


    Herbie: Ich heisse übrigens seit 49 Jahren Ernst. Darfst mich gerne auch so nennen... :feixen:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

    3 Mal editiert, zuletzt von Callboy ()

  • SFK Hans:


    Was Du schreibst, deckt sich ziemlich mit dem was mein alter Freund, der auch Lehrer ist, sagt.


    Allerdings hat der mir auch einige Dinge erzählt, die in mir (als Nichtpädagoge) grenzenlose, ohnmächtige Wut aufkommen liessen.


    Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen, aber es sind eigentlich immer die Eltern, die versagt haben, wenn so ein desinteressiertes, ja störendes Verhalten an den Tag gelegt wird.
    Will auch nicht immer von "früher" schreiben, aber damals hatte man solche einfach in die Sonderschule (Volksmund Hilfsschule) oder ins Erziehungsheim gesteckt.
    Bevor ich mich als Pädagoge auf den Deal der "friedlichen Koexistenz" mit solchen einlassen würde, würde ich mal ein paar derartige Exempel statuieren, damit die anderen -samt Eltern- gleich sehen, was es geschlagen hat.


    Vermutlich hätte es für solche sogar den Vorteil, dass sie intensiver, individuell betreut und damit gefördert werden. Für die anderen Schüler, die gerne zur Schule gehen und mitmachen wollen brächte es natürlich auch Vorteile, wenn die nicht durch solche angesteckt, behindert oder sogar terorisiert werden.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
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    Johann Kaspar Lavater

  • Hallo Ernst,

    Zitat

    würde ich mal ein paar derartige Exempel statuieren,


    ... das ist ein weites Feld und sicher ist Sonderschulpädagogik für den einen der anderen recht nützlich ( weniger als Exempel, sondern als Hilfe ), aber nach Gesetzeslage ist solche Umschulung zustimmungsbedürftig durch die Erziehungsberechtigten ... und damit geht die ganze Aktion an denen vorbei, die eigentlich vor ihren Eltern geschützt werden müssten. Naja - und wenn nach Jahren der "friedlichen Koexistenz" einer nach Abschluss der Schule einfach die Straßenseite wechselt, nur um dem "alten Pauker" einmal "Guten Tag" zu sagen und von seinem "Ist-Zustand" zu berichten, dann hat sich das in gewisser Weise auch gelohnt - irgendwie jedenfalls -
    bildet sich viielleicht auch nur ein -
    Hans

  • Zitat

    und damit geht die ganze Aktion an denen vorbei, die eigentlich vor ihren Eltern geschützt werden müssten.


    Tja, das wusste ich nicht, dass solche gefragt werden müssen. Andererseits, wenn die schulischen Leistungen nicht stimmen (sitzenbleiben etc.) müsste das doch Grund genug sein um den zuständigen Behörden beweisen zu können, dass eine normale Schule nicht der richtige Platz für solche ist. Solche Eltern? Entmündigen oder einfach gestzlich fundiert übergehen !


    Wie du siehst, habe ich immer noch eine ziemliche Wut im Bauch und bin gerade dabei mich in eine Sache reinzudenken, die ich sowieso nicht ändern kann.


    Gott sei Dank gibt es ja doch noch eine Menge liebenswürdiger Kinder. :wink:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
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    Johann Kaspar Lavater

  • Tja : Was würde ich das nächste Mal machen.


    Ich besuche nur noch Lokale mit Türstehern. Zum Einen lassen die solch ein Gesocks erst garnicht 'rein, zu Anderen haben die Leute den Auftrag, Ärger im Keim zu ersticken, sprich, die Rädelsführer 'rauszuschmeissen. Es kommt also nur darauf an, sich als erster zu beschweren.


    E.Z.

  • Hallo Callboy


    Mit großem Interesse verfolge ich die Postings, die durch Deine Anregung im Forum veröffentlicht werden.


    Ich sehe, im Grunde sind wir alle einig: So kann es mit der Jugend nicht weitergehen. Von einem Respekt älterer Menschen gegenüber kann überhaupt keine Rede sein. Wenn ich einem Jugendlichen sein unmögliches Verhalten vorhalte, muß ich noch froh sein, wenn nicht ICH die fällige Ohrfeige von ihm kriege. Auch solche Fälle sind in unserer Stadt schon passiert. Ein Erwachsener wollte bei einer Schlägerei unter Jugendliche schlichten, da wurde ihn gesagt „Opa verschwinde, sonst bist Du dran.


    Ich persönlich sehe den Hauptgrund in unserem Wohlstand. Was wissen heute noch die Eltern von ihren heranwachsenden Kindern und womit sie sich beschäftigen? Heute hat jeder Jugendliche sein eigenes Zimmer mit Fernseher, Computer, DVD-Player usw. Man trifft sich höchstens beim Essen. Zu meiner Zeit lebte die Familie praktisch in einem Raum, lasen oder spielten. Aber die Eltern haben ja auch keine Zeit mehr. Da muß ja unbedingt die Urlaubsreise in südliche Gefilde, der Zweitwagen, das Wohnmobil etc. finanziert werden. Das ist heute wichtiger, als sich um die Erziehung der Kinder zu kümmern.


    Das unflätige Benehmen gegenüber kommenden Passanten ist heute Gang und Gebe geworden. Ich kann nur zustimmen, daß die antiautoritäe Erziehung völlig versagt hat. Aber der Gesetzgeber steht den Jugendlichen ja noch zur Seite, wenn er eine Backpfeife von den Eltern unter Strafe stellt. Wir waren drei Jungens in meiner Familie. Wer nicht gehorchen wollte bekam es zu spüren. Und es ist aus uns alle Drei etwas geworden.


    Wie gesagt, ich sehe das Hauptproblem im Elternhaus, in der Schule und in dem sog. Wohlstand. Ich wohne in der Nähe eines Supermarktes. Es geht kaum ein Jugendlicher an unserem Haus vorbei ohne eine Flasche in der Hand oder das Handy am Ohr. Da fragt man sich, wo die das Geld her haben. Scheinbar ist es so, daß man der Auffassung ist, das Kindergeld gehöre auch den Kindern.


    Nicht zuletzt tragen die Medien ein großen Teil dazu bei.. Von den Krimis, die keine Gewalt auslassen, sowie die Video-Spiele, bei denen auf Menschen geschossen wird. Aber auch im Internet finden sie „Anregungen“. Wen wundert es da, daß bei den Jugendlichen in dieser Hinsicht keine Hemmschwelle mehr vorhanden ist. Ihr Drang zur sinnlosen Zerstörung hat keine Grenzen.


    Ich finde es gut, daß das Thema auch hier einmal angeschnitten wurde. Die rege Beteiligung ist wohl der beste Beweis.


    Gruß
    Günter

  • Zitat

    Original von E.Z.
    Tja : Was würde ich das nächste Mal machen.


    Ich besuche nur noch Lokale mit Türstehern. Zum Einen lassen die solch ein Gesocks erst garnicht 'rein, zu Anderen haben die Leute den Auftrag, Ärger im Keim zu ersticken, sprich, die Rädelsführer 'rauszuschmeissen. Es kommt also nur darauf an, sich als erster zu beschweren.


    E.Z.


    Und wer sagt Dir, dass dich der Türsteher reinlässt? :feixen:


    Im Ernst, soweit kommt es noch, dass man Wachpersonal für einen ganz normalen Kneipenbesuch braucht, wegen diesen Rotzlöffeln.


    Ich weiss jetzt nicht, wie solche Problemchen bei Euch oben gelöst werden. Bei uns brauchen wir in der Regel keine Polizei oder andere Wachtelmänner, das lösen wir schon selbst.


    Übrigens.... hatte ich gestern erfahren:


    Die Assimutter die so geschrien hatte, war auch besoffen. Führerschein weggenommen von der Polizei, die diese Deppen wegen uns angerufen hatten! Das hatten wir gar nicht mitgekriegt.


    :bia::bia:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

  • Günter:


    Nun, es würde den Rahmen sprengen, alle Gründe die zu solchem Fehlverhalten führen hier niederzuschreiben.


    Normalerweise handle ich auch nach dem Prinzip wenn die Ursache beseitigt ist, wird sich auch die Wirkung einstellen.


    In diesem Falle kann ich mich aber nur über die Wirkung kümmern und entsprechend reagieren. Ob das richtig oder falsch war, wollte ich ja durch diese Diskussion herausfinden.


    Es nützt nur nichts, wenn wir uns zwar bestätigen und bedauern, aber letztendlich keine Handhabe haben, gegen diesen gesetzlich geschütztenTerror vorzugehen. Meine "Methode" ist aus gefährlicher Wut entstanden und hätte mich zudem richtig Geld kosten können, wenn dieses Volk der Polizei nicht schon bekannt gewesen wäre.


    Lösungsvorschlag für dieses Problem? Meines Wissens haben die Engländer wieder gewisse Regeln von früher eingeführt und sind auf dem Erfolgsweg. Einig waren die sich aber offensichtlich, dass es ganz ohne -moralisch wirkende- Backpfeife nicht geht.

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
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    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater


  • Ochhh Herbie, Du brauchst Dich doch für Deinen Verschreiber nicht extra zu entschuldigen. Macht doch nichts und ausserdem sagt immer wieder mal einer Erich statt Ernst zu mir. Bin ich schon fast gewöhnt, wie allerdings meine Frau zu mir sagt, verrate ich nicht... :feixen:


    Danke! :bigok:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    Zitat

    Original von Vario
    Nicht zuletzt tragen die Medien ein großen Teil dazu bei.. Von den Krimis, die keine Gewalt auslassen, sowie die Video-Spiele, bei denen auf Menschen geschossen wird. Aber auch im Internet finden sie „Anregungen“. Wen wundert es da, daß bei den Jugendlichen in dieser Hinsicht keine Hemmschwelle mehr vorhanden ist. Ihr Drang zur sinnlosen Zerstörung hat keine Grenzen.


    Ein sehr verbreiteter Irrglaube, Videospielen die Schuld für Verrohrung zu geben. Dann müßte auch folgendes Spiel auf den Index:
    Eine schwarze und eine weiße Gang bekriegen sich. Ziel ist es den Anführer zu massakrieren. Dies erreicht man nur, wenn man seine Gefolgsleute systematisch ausschaltet. Das Spiel heißt Schach!


    Trotz solcher Strategiespiele haben ich noch keine Grufties auf dem Bürgersteig angerempelt oder mich geprügelt.


    Es fehlt schlicht die Wertevermittlung und damit Hand in Hand gehend die Bildung.
    Gruß
    Ulrich

  • Zitat

    wie allerdings meine Frau zu mir sagt, verrate ich nicht...


    Bei "Klaus" würde ich aber mißtrauisch werden :narr:


    Weiter oben wurden die "fehlenden Angebote" bemängelt. Dem kann ich (auch und gerade als Berliner) nicht zustimmen. Es gibt massenhaft möglichkeiten, seine Freizeit sinnvoll und friedlich zu verbringen. Zum Teil kostenlos, zum Teil mit Kosten verbunden. (Und das war auch schon vor 30 Jahren so !)


    Kostenlos sind die Angebote der Schulen und Kirchen, die mit diversen AGs neben der Freizeitberschäftigung auch für Bildung sorgen. Das ist aber sicher uncool. Staatliche / Städtische Freizeiteinrichtungen (die allerdings auch zu meiner Jugend - bin 42 - teilweise eher von den Leuten besucht wurden, mit denen ich nichts zu tun haben wollte) gibt es ebenfalls.


    Sportvereine kosten Geld, sind aber sicher billiger als Handys und Sportstudios. Aber es muß Cool, teuer und chromblitzend sein. Und eigentlich fragt doch heute jedes Kind schon beim Eintritt in den Verein "Was bekomme ich ?" - und damit ist nicht Beschäftigung und souiales Umfeld gemeint, sondern die Klamotten, die irgendwelche Sponsoren bereitzustellen haben.


    Nein, diese Jugendliche wollen die Angebote nicht annehmen. Warum, keine Ahnung. Vielleicht weil sie selbst etwas tun müßten ? Weil sie verläßlich sein müßten ?


    Das Scheitern der antiautoritären Erziehung ist sicher mit ein Grund für diese Entwicklung. Besonders, das sogar von "Würdenträgern", nämlich den Politikern und Juristen das Wohl des Einzelnen vor das Wohl der Gruppe (Geselleschaft) gestellt wird. Wie kann es sonst sein, daß Gewalttäter therapiert werden und die Opfer im Regen stehen ? Daß von diesen Leuten eine weitere Gefahr für die Gesellschaft ausgeht, ist wohl den betroffenen (Opfern, Polizei) bekannt, aber leider nicht den Politikern und Juristen. Wie weit weg sind die ?


    Kindern, denen keine Grenzen gesetzt werden, werden auch später keine Grenzen kennen. Und wie sollen die ihren Kindern Grenzen setzten ? Wir sind schließlich schon in der "Generation 68" + 1. Wo keine Genzen sind, gibt es auch keine moralischen Hemmschwellen mehr.


    Das Problem kann auch sein, daß mit autoritärer Erziehung die staatlich verordneten Programme zur staatlichen erziehung und Gleichschaltung verknüpft werden, die von den beiden diktaktorischen Epochen unserer deutschen Vergangenheit genutzt wurden. Welcher Politiker will sich ein eine solche Ecke drängen lassen, wenn er sagt, "Wir brauchen mehr Rechte für Lehrer und Polizei" ....

  • Original WeiZen


    Zitat

    ....Irrglaube, Videospielen die Schuld für Verrohrung zu geben


    Huaaahhuaahhuaaah !


    Kommt sofort in usere "Hall of Fame "


    Neneee***Tränenwegwisch**** Is' scho' gut, lass' mal stecken.


    Ecki

  • thos:


    Uncool? Das glaube ich auch!


    Auf der Strasse herumlungern und Scheisse bauen ist doch wesentlich "cooler" und "geiler". Das war aber bei uns schon so, mit dem kleinen Unterschied, dass wir anderen nichts kaputt gemacht oder terrorisiert/belästigt hatten.


    Was heute cool ist?


    Habe einen Supermarkt mit angebauter Disco und grossem Parkplatz gegenüber. Das geht oft bis morgens um 6h, quietschende Reifen, zerdepperte Flaschen, Megawattgeile Bum Bum "Musik" vom feinsten, Gekreische...


    Mann, war mal eine schöne Wohngegend. Es formieren sich langsam die älteren und mein etwas cholerischer Nachbar wollte schon mal mit der Schrotflinte rüberballern. Das ist die realität und irgendwann passiert mal was ganz schreckliches, solange wird auf den Nerven anderer herumgetrampelt. Der Bürgermeister unternimmt nichts und die Polizei kommt nicht mehr wegen der nächtlichen, masiven Ruhestörung.


    Und jetzt? Wieder Schlägerei, weil gutes zureden und plakatierte Aushänge mit unseren Bitten nichts helfen?

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

    Einmal editiert, zuletzt von Callboy ()

  • Hallo Callboy,


    ich finde, Du hast Dich bei Deinem gestörten Kneipenbesuch völlig richtig


    verhalten. :bounce:


    Auch gut, daß Du das Thema einmal angestoßen hast.


    Gruß
    Günter

  • Ernst


    Mensch Ernst, jetzt mach' 'mal halblang - komm' wieder 'runter

    Zitat

    und irgendwann passiert mal was ganz schreckliches


    Selbstjustiz hat noch nie wirklich jemandem geholfen.


    Wir alle, die dieses Verhalten anprangern, hätten, jeder für sich, (nur) den Versuch wagen können, etwas zu unternehmen. Was hat uns gehindert (ich unterstelle jetzt mal, dass wir keinen Politiker unter uns haben), in die Politik zu gehen und auf dem Weg Mißstände zu bekämpfen. Oder sich Institutionen anzuschließen, die in diesem sozialen Bereich arbeiten. Ich habe weder das eine noch das andere gemacht.


    Wenn uns keiner hilft, dann müssen wir uns selber helfen, aaaaber bitte auf halbwegs legalem Weg. Und mal ehrlich, sich in dem Maße zu engagieren, dass es was bringt, kostet viel Energie. Ich war nicht bereit, diese Energie dafür aufzubringen.


    Ulrich hat schon weiter oben hingewiesen: Windmühlen und Don Quichotte. Aber so hätte man wenigstens sagen können, man hat's versucht.



    Nachdenkliche Grüße
    Stefan




    P.S. Ich habe leider viel zu oft den Konjunktiv benutzt! (benutzen müssen)

    alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher (Voltaire)

  • Ich glaube ,dass das nicht so einfach ist.
    Ich zum Beispiel versuche seit Jahren die Verkehrslast auf unserer Dorfstrasse zu verringern.
    Eingaben bei der Stadt. Juristischer Versuch, die Hinterlandbebauung zu verhindern ( weil dadurch noch mehr Verkehrslast aufkommt ), Verkehrsflussmessungen, Tempo 30-Zone.
    Letzteres ist gelungen, hat aber nichts gebracht, ausser dass dort nun geblitzt wird und meine "lieben" Nachbarn sauer sind, wenn sie mal ein Foto kaufen müssen ... ;) .
    Darauf, mal 30 zu fahren, ist bisher noch keiner gekommen.
    Also parken wir versetzt und ( wie vorgeschrieben ) auf der Strasse und nicht ( wie üblich ) auf dem Bürgersteig.
    Folge : Eingetretene Autotüren, abgerissene Aussenspiegel, Müll im Garten.


    Wer redet denn da noch von Rücksicht ?
    Rüchsicht ist doch immer die, die man von anderen verlangt. Auch von mir hat man sie verlangt, mit dem Hinweis, doch wieder auf dem Bürgersteig zu parken. Sonst .... .


    Eben ! Und hier greift die Zivilcourage.


    Überlasst das Feld nicht den Chaoten und Gewaltbereiten. Die allermeisten ziehen sich genau dann zurück, wenn sie nicht mehr sicher sein können, siegreich aus einem Konflikt herauszukommen.
    Die Signale, die dazu nötig sind sind eben nicht : Ach bitte, lasst uns das ausdiskutieren sondern : "Hört auf !" und " Wenn ihr das Echo vertragen könnt ... " .


    Mööönsch, wo leben wir denn, was haben denn die meisten von uns gelernt, bei der Bundeswehr ? Keine Angst, die Kids kennen das nicht.


    E.Z.

  • Stefan:


    Da hast Du mich völlig falsch verstanden. Ich will keine Selbstjustitz und die Idee mit den Plakaten und der Bitte um nächtliche Ruhe kam eigentlich von mir. Genützt hat es aber gar nichts, die reissen die Plakate sogar ab und machen sich wahrscheinlich noch lustig über uns.


    Das Landratsamt ist für unsere Belange auch nicht zuständig und will nur dann evtl. eingreifen, wenn wir selbst eine schweineteure Lärmpegelmessung durchführen lassen, die wir selbst bezahlen müssten. Der Bürgermeister ist übrigens mit dem Diskothekenvermieter befreundet und unser Wohngebiet wurde damals zum Mischgebiet erklärt.


    Dass mein Nachbar mitten in der Nacht ausrastete und mit seinem Schrotgewehr auf die Randalierer schiessen wollte, haben wir erst viel später von dessen Frau erfahren, mit der Bitte, mal mit Ihm ernsthaft zu reden. Wie gesagt, ich habe mein möglichstes versucht, aber die Hand würde ich für den nicht ins Feuer legen. Wenn der mal richtig durchdreht.....dann... ich darf gar nicht daran denken.


    Hoffe nur dass nie was passiert. Dem Diskothenpächter habe ich auch die Leviten gelesen, aber der hatte nur ein spöttisches Lächeln im gepiercten Gesicht.


    Ja Freunde, so ist das bei uns auf´m Land mittlerweile. Unglaublich wie Rechtsempfinden und tatsächliches Recht auseinandergediftet sind in unserem Land. Es ist oft nicht auszuhalten und wir schlafen dann in unserer WE Hütte. Wir flüchten also aus unserer Wohnung um der Jugend genügend Freiraum für ihre höchst fragwürdige Entwicklung zu lassen.


    :help:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

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