Jugendliche Pöbel

  • Hallo nochmal aus Kitzscher,
    ich habe den Thread mal meinen Kids zum Lesen gegeben und die waren der Meinung: "Alles ausdrucken und überall an die "Schwarzen Bretter" heften - allerdings mit dem Vermerk: Bitte gründlich lesen und dann was tun!"
    Sie meinten damit die ( ich sage es mal mit meinen Worten ) bewußte Privilegierung der Jugendlichen, die was leisten! Davon gibt es ja auch wirklich genug - nur die haben nicht das Sagen.
    Was den Kids noch in Erinnerung war:
    Ein von Sachsen finanziertes "Resozialisierungsprojekt", in dem rechtsradikal aufgefallene Jugendliche eine staatlich finanzierte Reise nach Israel unternahmen um zu lernen, dass dort auch ganz normale Menschen leben -- und zur gleichen Zeit standen wir ( zum wievielten Mal eigentlich? ) vor dem finanziellen Aus.
    Warum ich das schreibe ist die Erklärung zu meiner ( natürlich nicht beweisbaren ) Ahnung, dass da im Grunde eigentlich gar nichts dagegen unternommen werden soll. "Feigenblätter" = Ja, ein Umdenken inklusive nachweisbar erfolgreicher Präventionsmaßnahmen, die viel weniger kostet .... ?????
    Klar müssen wir was tun: Der Politik auf die Finger klopfen ( nennen die sich nicht "Volksvertreter"? .,.. Vielleicht, wenn sich das, was gegenwärtig in den skandinavischen Ländern so erfolgreich läuft, sich für die Wirtschaft auch in bare Münze umsetzt. Dann hätten wir die Lobbyisten, die wirklich was bewegen können,
    meint Hans
    Edit:
    ..Nur, dass keiner den Vorschlag der Kids missversteht bezüglich der vorgeschlagenen Zettel an den schwarzen Brettern "und dann was tun" - natürlich ohne Gewalt und gegen die Gewalt!


    Einmal editiert, zuletzt von SFK ()

  • Hans:


    Das ist jetzt fast mehr, als ich erwartet hatte. Dass dieser Thread so viel bewegt und einige die meist negativen Erfahrungen mit einigen Jugendlichen auch schon gemacht hatten, sollte denjenigen am schwarzen Brett zu denken geben, die der Meinung sind nur als Querulanten auffallen zu müssen und das ungestraft bis in alle Ewigkeit tun zu dürfen.


    Klar mache ich mir Gedanken ob Prügel das richtige waren, aber Ihr könnt selbst nachlesen wie sehr viele darüber denken.


    Der Apell an Euch kann daher nur lauten:


    Lassen wir den Schmarrn und stellen gemeinsam was auf die Beine. Ich fürchte sonst ist es irgendwann vorbei mit der Toleranz vieler Leute und Ihr hättet nichts mehr zu lachen. Den Weg wie es geht, lasst Ihr Euch am besten von denen zeigen, die es bereits kapiert haben wo´s lang geht!



    :bigok:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
    Zu erkennen, dass man sich geirrt hat, ist ja nur das Eingeständnis, dass man heute schlauer ist als gestern.
    Johann Kaspar Lavater

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    ha das lieb ich ja so sehr in diesem unserem Lande!
    Immer schön gegen alles, was einem die persönliche Ruhe raubt und auf der anderen Seite sich beklagen, das die Jugendleiche keine für sie passende Freizeitbeschäftigung haben. Soll eine Disco gebaut werden, bzw. eine Halle zu einer Disco umgewandelt werden, laufen die Anwohner Sturm. Klar würde mich auch bedanken das Gedöse vor die Nase gesetzt zu bekommen, aber es wird selbst dann auf die Barrikaden gegangen, wenn die Disco in einem Gewerbegebiet liegt und zwar dann von den Anwohner des Gewerbegebietes. Das geht hier so schon seit Jahren, so lange ich lebe und mich zurück erinnern kann, also seit 30 Jahren! (Bin 45) Ernst, cool bleiben, nur so kann man es ertragen, in der Hoffnung das sie Pleite gehen, denn das tut jede Disco irgendwann.
    Gans besonders liebe ich die Tempo 30 Aspiranten. In der Masse geht das nur nach der Divese: Ruhe vor der eigenen Haustür, aber selber nicht dran halten. Die Initiatoren halten sich in aller Regel selber nie daran. Das abstruste Beispiel ist mein verstorbener Nachbar von gegenüber, der so gar eine Spielstraße wollte mit Barricaden, weil ja soooo viele Unfälle passieren. Stimmt zwei Stück mit Blechschaden hats gegeben, beide Male war er der Schuldige. Das eine Mal mit Vollgas rückwärts aus der Grarage/Grundstückseinfahrt, Krawumm, das andere Mal nach erfolgreichem Rücksetzten mit Kavalierstart losgefahren und 50 m weiter die Vorfahrt genommen, Krawumm. Mein Vater und ich habe es dann zusammen mit der Nachbarschaft und gegen die grüne ev. Kirche, die der Nachbar im Schlepptau hatte, zumindest erreicht, das es nur Zone 30 wurde. Warum war uns der Erfolg beschieden? Weil es Geld gekostet hätte, viel Geld sogar. Es ist ein altes Wohngebiet aus den 50/60ger mit großen Grundstücken ganz besonders der Eckgrundstücke und die Umlage wäre nach Länge der Straßenseite erfolgt.
    An Zone 30 hat sich dann der liebe Nachbar nie, nie gehalten. Ich kenne genügend solcher Beispiele. Mein liebstes ist immer noch, das mit den fürsorglichen Müttern, die wegen Ihrer Kinder vor der eigenen Haustür Zone 30 oder Spielstraße haben wollen und wenn sie Ihr Kind morgens zur Schule in der 30er Zone gebracht haben, mit Vollgas jenseits der 50 an der Schule vorbeifahren, sobald Ihre Kinder abgeladen wurden. Wunderschön alle Vierteljahre zu beobachten, wenn ich dort morgens zum Zahnarzt fahre. Natürlich wundert es da nicht, wenn einem dann die lieben Kleinen nach der Schule mit Fahhrad auf dem Gehweg umfahren wollen.
    Zone 30 bringt also erstmal keine finanziellen Einbußen, übler wird es dann, wenn in Mischgebieten gegen die Industrie zu Felde gezogen wird. Ein großer deutscher Spanplattenherrsteller wollte seine Produktion ausweiten. Bei sowas rieselt es immer munter in der Nachbarschaft vom Himmel. Hatten bereits Millionen in ein neues Blockheizkraftwerk investiert. Sehr erfolgreich wurde dagegen vorgegangen, die Produktion wurde ausgeweitet, in Polen, die Protestierer sind nun arbeitslos. Und wie liebe ich die Leute, die erst im Bereichen solcher Firmen eine Immoblie kaufen und dann gegen die Firma zu Felde ziehen, wie Freunde von mir. Trifft übriges auch auf das den ersten Fall zu. Die Industrie war zuerst da. Oder billig Grundstücke unter der Einflugschneisse eines existierenden Flughafens erwerben und anschließend gegen die Lärmbelästigung klagen. (Wohne übrigens im Schalltrichter, hat mich bis heute nie gestört, ist leider ruhiger geworden, war mal der größte NATO Flughafen Deutschlands)
    .
    Warum ich dies alles schreibe? Erlebte Ereignisse die nach außen das Gemeinwohl vorgeben aber alle nur auf den persönlichen Vorteil bedacht sind. Gleichzeitig eigenes Versagen auf andere abzuwälzen versuchen im Sinne die Schule hat versagt.
    Das alles prägt auch den Nachwuchs
    Mit bedacht habe ich Beispiele ausgewählt die mich selbst betreffen um nicht als außenstehender Neumalkluger dazustehen. Auch die Discos sind nicht weit entfernt, einmal am Wohnort, einmal an der Arbeitsstätte. (Der Müll dort auf dem Gelände und unseren Firmengrundstück nach dem Wochenende kann sich sehen lassen.)


    Und Hans ich bin mit Dir. Wenn ich sowas lese, was solche seltsamen Resozialiesierungsmaßnahmen für wenige kosten. Segeltörn von zig Monaten und die Masse der nicht auffälligen Jugendliche bekommt nichts, in diesem Fall deren Schule.
    Gruß
    Ulrich

  • Zitat

    Ernst, cool bleiben, nur so kann man es ertragen, in der Hoffnung das sie Pleite gehen, denn das tut jede Disco irgendwann.


    Lieber Ulrich, hiermit lade ich Dich herzlich für eine Woche in meine Wohnung ein. Mal sehen, wer von uns der "coolere" ist.


    Im Ernst, meinst Du ich dramatisiere hier?


    Es geht die Nächte über zu, dass es einen wundert, wo die das Geld her haben um z. B. so mit ihren Autos umzugehen. (Ab Donnerstag gehts richtig los, das ganze WE über).
    Es werden die Motoren aufgedreht, dass es einem Techniker wie mir in der Seele weh tut. Reifen kosten wohl auch kein Geld mehr, was man auch sehr deutlich zu hören kriegt. Umrahmt wird das ganze mit "Musik" erster Sahne, wozu meist ein paar Gören kreischen, dass man oft meint, es würde ihnen ein Messer reingerammt oder was anderes schlimmes angetan.


    Wohlgemerkt, ich schreibe hier vom "Nachtprogramm" das oft erst gegen 6 Uhr morgens endet. Geschlossene Schallschutzfenster sind obligatorisch geworden, aber dann kriege ich als naturverbundener Mensch fast keine Luft und im Sommer, wo es in den lauen Nächten besonders "megacoolgeil" abgeht, ersticke wir fast in unserer Bude.
    Wir hoffen deshalb immer auf schlechtes Wetter, denn dann ist es denen auf´m Parkplatz auch zu mies und es ist erträglicher, weil dann zwar "nur" die Musik von den "megageilen sau sau saubillig Blödmarktanlagen" läuft, aber dann wenigstens das gekreische der angesoffenen, durchge....reichten Blödgören fehlt.


    Warten bis die Disco Pleite geht?
    Nun, vorher sitzten wahrscheinlich ein paar von meinen Nachbarn oder ich selbst in der Klapsmühle oder.. der mit der Knarre im Knast, weil der so nen Idioten erschossen hat. Glaub mir einfach, lustig ist das nicht mehr, obwohl ich das genze nun etwas "flapsig" geschrieben habe.


    Keep Cool! Logo, Du hast leicht reden, weil Du dir sowas vermutlich gar nicht vorstellen kannst!

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
    Ernst :headbanger:
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    Johann Kaspar Lavater

    Einmal editiert, zuletzt von Callboy ()

  • @Ulrich:


    Noch etwas zu Deinem Statement, das nie alle betreffen kann:


    Ich schrieb während des ganzen Threads nie, dass ich ALLE Jugendlichen meine, die sich ungebührend aufführen.
    Bei Deinem posting habe ich den Eindruck, dass Du stellvertretend zu deinem Nachbarn etwas verallgemeinerst.
    30er Zone, rasende Muttis zum Schulweg, Bewohner in Industriegebieten inclusive. Das alles habe ich zwar auch schon beobachtet, aber das sind mündige Bürger die zur Verantwortung gezogen werden können, wenn sie Mist gebaut haben, was bei sich daneben benehmenden Jugendlichen etwas anderst verhält.


    Was Du über SFK-Hansens Resozialiserungsmassnahmen schreibst, deckt sich allerdings auch mit meinen Gedanken.


    Nur wer genügend "Zoff" macht, darf nach Israel oder zum Segeltörn um sich zu bessern. Oder habe ich da (hoffentlich) was falsch verstanden?


    Ich würde es nämlich so machen, dass solche -abhängig vom Verhalten- ausgegrenzt werden und schön zu Hause bleiben, während sich die "Guten" sagen wir mal -zur Belohnung- in einer schönen Reise/Ausflug vergnügen. Dieses "Embargo" kann natürlich sofort wieder aufgehoben werden, wenn Besserung eingetreten ist. Sowas hatte nämlich bei uns damals immer wahre Wunder bewirkt.... oder... wie war das mit dem Zuckerbrot und der Peitsche? :wink:

    Grüsse vom
    Laird of John O´Groats
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  • Es gibt was Neues!


    Die Polizei, die von den Jugendlichen am Neujahrstag gegen 2.30 angerufen wurde, hat den Vorfall offenbar an das Jugenamt weitergeleitet. Ich denke mal, dass die tobende, betrunkene Mutti samt der ebenfalls überwiegend angetrunkenen Jugendlichen plus der Uhrzeit dabei eine Rolle gespielt haben. Ob die bei den Jugendlichen einen Alkoholtest gemacht haben, weiss ich zwar nicht, gehe aber mal stark davon aus.


    Auf jeden Fall, habe ich aus verlässlicher Quelle erfahren, dass wohl jetzt einige Eltern Besuch vom Jugendamt bekommen werden.


    Hmmm, als wenn unsere Watschn nicht schon gereicht hätten und dabei die wohl "glimpflichere Methode" war... ?


    Bin jetzt gespannt, was das noch für ein Nachspiel für die haben wird!


    Wir sind aus dem Schneider, denn die Polizei wollte noch nicht mal unsere Personalien wissen. bzw. haben diese aufgeschrieben. Mit dem Wirt haben die sich zwar unterhalten, und ein Protokoll erstellt, aber der hat denen nachweislich weder Alkohol verkauft, noch hat er sich sonst irgenwie ungesetzlich verhalten, obwohl die dem einiges kaputt gemacht hatten, schon während des ersten Auftritts.


    Edit:
    Ich fasse mal zusammen, was der Radal-Kneipenbesuch denen nun gebracht hat:


    -Hausverbot beim Wirt
    -Watschn
    -Führerschein der Mutter weg
    -Besuch vom Jugendamt


    Fortsetzung folgt!



    Tja! So kann es gehen, wenn es saudumm geht! :richter:

    Grüsse vom
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