Effekte und Übergänge

  • Hallo,


    würde gerne zu diesem Thema mal eure Meinungen hören und zwar,


    wieviele Effekte bzw. Übergänge braucht eine Produktion ?


    "Ein effektreicher Film wirkt mehr auf den Zuschauer", sagen vielleicht einige,
    andere wieder sind der Meinung: "Weniger ist mehr".


    Der rechte Übergang an der rechten Stelle, denke ich mir oft, aber ihr wisst ja wie das ist, man sitzt am Schnitt und überlegt, jetzt könnte mal wieder ein Effekt kommen, oder zum Bsp. bei einem bestimmten Themenwechsel ein passender Übergang, nur welcher passt jetzt ab besten ?


    Wie macht ihr das, gibt es Faustregeln oder wird es eher frei Schnauze gehandhabt ?

  • Zitat

    Original von Herbie
    wieviele Effekte bzw. Übergänge braucht eine Produktion ?


    Zwei. Eine Aufblende am Filmanfang und eine Abblende am Filmende

    Zitat

    Original von Herbie
    ...und überlegt, jetzt könnte mal wieder ein Effekt kommen


    Herbie, Du bist ein Scherzkeks.
    :bgdev::bgdev:
    Gruss Wiro

  • Hi Herbie,


    also Regeln gibt es bei mir nicht. Normalerweise verfahre ich so:
    a) einfache Überblendung von einen schwarzen Vorspann zum Film.
    b) am Ende des Films eine einfache Überblendung nach Schwarz.
    c) innerhalb des Films - harter Schnitt.
    d) einfache Überblendung im Film nur dann, wenn aus COOL 3D Studio etwas eingefügt wird.
    Effekte wie Aquarell, Öl, Prägung usw., was MSP 7 ja reichlich anbietet, wurden noch nie benutzt. Die Adorage Effekte wurden auf dem neuen Rechner auch nicht mehr installiert, da ich zuvor nur einmal einen Überblendungseffekt benutzt habe.


    Viele Grüße
    Georg

    • Offizieller Beitrag

    Hi Herbie


    Da kann ich mich meinen Vorschreibern anschliessen. Ich benutze Auf- Abblendung, harte Schnitte und ab und zu mal eine Überblendung.


    Mit freundlichem Gruss
    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen:

  • Hallo,
    Blenden und Übergänge ... ein weites Feld, was man sicher nicht so einfach mit "gut und böse" abhandeln kann.
    Natürlich führe ich z.B. auch den Kampf gegen die Übergangsorgien, zu denen ja vor allem Anfänger durch die Schnittprogramme verführt werden, aber der richtige Übergang am richtigen Ort kann schon was bewirken, das gilt auch für Übergangsserien innerhalb eines Beitrages oder einer Sequenz.
    Übrigens: Wäre das nicht mal wieder eine richtige inhaltsreiche Diskussion in "Dramaturgie des.." wert. Bestimmt haben da viele ihre Probleme, einschließlich des ( m.E. häufig übertriebenen ) Trends nach extrem kurzzeitigen Einstellungen, die mit Assemblerschnitt zusammengefügt werden.
    Würde mich sehr freuen,
    gesteht Hans

  • Hallo und gute Morgen


    Videofreunde,


    danke erstmal für eure Meinungen,


    ich entnehme einerseits daraus, daß der harte Schnitt doch sehr in ist.


    Andererseits gibt es viele, die das stört.


    Aber ok.



    Zitat

    Herbie, Du bist ein Scherzkeks.

    :frage:

  • moin,
    soso, ein Puristenforum also.Setz ich noch einen drauf:
    Ich will nur einen Effekt: Die Leute die den Film sehen, sollen unterhalten werden.
    Die Wege dorthin sind so vielfältig wie die Motive die wir filmen. Und beinahe jedes verdient seine eigene Herangehensweise.Schon die Schnittechnik ist Effekt, der sound sowieso, was spricht gegen aufwändige Titel, Vor- und Abspannanimationen?
    Ich höre förmlich die Antworten in den Raum gemurmelt: dann werden aber
    Erwartungen geweckt, die der Film nicht unbedingt befriedigen kann...
    nur, solche Filme würden wir doch nie drehen, geschweige denn zeigen...?
    Fakt ist doch, eine Doku kann sehr wohl ohne jede Ablenkung auskommen, der Hochzeits-,Geburtstagsfilm, die Diaschau kaum.
    Die Frage wird immer sein, wie wird es umgesetzt, wie ist die Qualität der Effekte, sind sie am passenden Moment, selbsterstellte Animationen oder billige
    Effekthascherei.Ist der Effekt auf das Thema angepasst, handwerklich sauber
    umgesetzt, trennt er logische Handlungssprünge ala Ausflug 1 Ausflug 2 etc.
    so stelle ich die gerne her und setzte sie auch gerne ein.Typoanimation ist eines der schönsten Beschäftigungsfelder der ganzen Schneiderei.
    Dafür herrscht bei den eigentlichen clips dann ausschließlich hardcut und weiche Blende.
    Zum Thema" hier müsste mal wieder ein Effekt her":auf die Einladung" Du musst mal vorbeikommen, ich hab den Film fertig, ist toll geworden, hab mir im Vorfeld sieben CDs mit Effekten gekauft" folgt allerdings auch meinerseits langes, erfolgloses Blättern im Terminkalender.
    so gar nicht puristische Grüße Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hi Jörg


    D'accord.


    Zitat

    Dafür herrscht bei den eigentlichen clips dann ausschließlich hardcut und weiche Blende.

    Das habe ich auch gemeint.
    Um zum Beispiel Kapitel zu trennen, habe ich auch schon Seite aufrollen eingesetzt. Meistens mache ich das jetzt aber mit einem Aus- und wieder Einblenden.


    Mit freundlichem Gruss
    Edi

  • Hallo,


    ich danke nochmals allen für die rege Anteilnahme.


    Ich gebe Jörg natürlich vollkommen Recht, der Film lebt ja in erster Linie vom Inhalt und nicht von irgendwelchen Übergängen und Effekten. Ein effekreicher Film muß noch lange kein guter Film sein, das ist klar.



    Zitat

    Übrigens: Wäre das nicht mal wieder eine richtige inhaltsreiche Diskussion in "Dramaturgie des.." wert. Bestimmt haben da viele ihre Probleme, einschließlich des ( m.E. häufig übertriebenen ) Trends nach extrem kurzzeitigen Einstellungen, die mit Assemblerschnitt zusammengefügt werden.
    Würde mich sehr freuen,
    gesteht Hans


    Da schließe ich mich gerne an, würde auch mich sehr interessieren.

  • auf die Anregung von Hans hab ich noch mal diesen
    Beitrag überflogen, der ist mit über 2000 hits ja auch viel frequentiert.
    Eigentlich ist dem meinerseits nicht viel hinzuzusetzen, wir sprachen da schon über Reißschwenks, timeramps usw. Ich sehe bei mir seither einen Trend zu noch schnellerem Schnitt, ich hab Spaß gefunden an extrem auf Musik geschnittene Sequenzen von z.B. 30 sec clips ala MTV. Kurze cuts, krachend
    laut, ( alter Rocker ) die werden dann ganz einfach in bspw. Urlaubsfilme intergriert.Das ist extrem zeitraubend, cuts perfekt auf den beat von Techno zu setzen hab ich mir bedeutend leichter vorgestellt, da hilft auch die großgezoomte Audiospur nicht immer weiter, Gehör und Auge anzupassen ist
    für mich nicht leicht, hab seitdem jedenfalls meinen Sohn auffallend oft am Schnittplatz, er wird als Kritiker und Tipgeber in Sachen passende sounds auch sehr gern gesehen
    Die Resonanz ist überraschend, es wird von allen Altersgruppen toleriert, immer besonders angesprochen, als wohltuende Abwechslung empfunden. Schulterklopfer gehören selten zum Publikum :))
    Ich will damit für mehr Toleranz und "Wagemut" werben. Solchen Sätzen wie dem aus einem "slashcam" Beitrag, die Luft aus den Segeln nehmen, Zitat:
    wenn Du wie eine Oma vom Stativ filmst hat man auch keine Artefakte usw.


    Nun bin ich keine Großmutter, Großvater wär allerdings durchaus drin, ja, ich filme wie Opa vom Stativ wenns geht und erforderlich scheint, allerdings ist auch der flüchtende Elch mit gar nicht ruhiger Handcam zu sehen, will sagen,
    ich bin heute viel mehr bereit die eingeschlagenen Wege in Frage zu stellen,
    trends auf eigene Nutzbarkeit zu prüfen, die Handbuchweisheiten zwar gelesen, brav befolgt zu haben aber nun auch bewusst zu negieren.
    Ich habe eine Arbeit gesehen, da hat der Autor gezoomt und geschwenkt in einer Einstellung , das waren mit Abstand die besten Sachen die ich im letzten Jahr gesehen habe.Ich hab seinen Fluidkopf bestellt....
    Mir macht das Schneiden ( und filmen ) wieder mehr Spaß seitdem ich alte Zöpfe als das sehe was sie darstellen, Hinweisegebende Ratschläge, oft aber nur alte Zöpfe.
    zopflose Grüße Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Genau, wenn jeder nach Handbuchweißheiten und alten Zöpfen filmen würde, wäre alles gleich, langweilig und eintönig.
    Es gibt aber auch eine fürchterliche Produktion, die kürzlich bei RTL als Zweiteiler lief, was mit Erdbeben in Amerika, wo die Produzenten vielleicht doch besser sich nach ein paar Zöpfen hätten richten sollen.
    Gruß
    Ulrich

  • Hallo,
    auch meine Art, Filme zu machen, hat sich in den letzten 2 Jahren geändert - sie sind schneller geworden. Es liegt einerseits am Vorbild Fernsehen, andererseits an den zunehmenden Möglichkeiten des NLE, zu "fuhrwerken". Manchmal muß ich mich dann selbst bremsen, wenn die "Lust" am Experiment mal wieder überwiegt. Ich bin da mir selbst gegenüber recht kritisch. Glaube ich wenigstens.


    Auf keinen Fall sollte man jedoch nach der Methode vorgehen: jetzt sind 2 Minuten vorbei, jetzt müßte eigentlich mal wieder ein Effekt kommen . . .
    Gruss Wiro

  • Hallo,


    @ Wiro



    Zitat

    jetzt sind 2 Minuten vorbei, jetzt müßte eigentlich mal wieder ein Effekt kommen . . .


    ... von 2 Minuten sprichst aber nur Du.

  • Ich nehme auch selten Übergangseffekte (von weicher Blende mal abgesehen), verteufeln würde ich das aber trotzdem nicht. :D


    Wichtig ist eigentlich, dass es einen Grund dafür gibt. Also, ich habe da so schöne, ich könnte ja mal wieder einen verwenden, wäre nun gerade keiner für mich. :shake:


    Hier mal ein paar Beispiele was ich mit "Grund" meine:
    Sternübergang: Mann/Frau beim Fotografieren, Fokus des Effekts direkt auf den Fotoapparat verschoben, mit diesem Übergang folgt der Clip mit den „Stars des Tages“ (z.B. Hochzeitsfilm).


    Auch Malerei kann durchaus nützlich sein, Rückblick mit Fotos, Bildmaterial in die Vergangenheit, beim letzten Bild einen aktuellen Clip verwenden und von gemalt in echt verwandeln lassen (= hallo wir sind wieder im jetzt und heute).


    Mal angenommen, man hat seinen Film in mehrere Kapitel unterteilt, wo am Anfang jeweils eine Titeleinblendung kommt, klar, da kann man doch einen Übergangseffekt verwenden, wenn ein Kapitel endet, obwohl ich immer den gleichen verwenden würde, als Wiedererkennungseffekt für "jetzt kommt ein neues Thema - ihr wisst schon". Bei meinen ersten mit Computer geschnittenen Film hatte ich da immer einen anderen genommen, würde ich heute nicht mehr machen. Aber ich glaube, außer mich selbst hat es keinen wirklich gestört. :D


    Ich denke nicht, dass Effekte nun zu den Todsünden zählen. Was Zuschauer (die selber keine Filme machen) nicht verzeihen: wenn der Film langweilig ist oder unlogisch aufgebaut. Das es haargenau wie im Fernsehen aussehen muss, wird dagegen nicht unbedingt erwartet. :engel:


    Viele liebe Grüsse
    Liane :hallo:

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

    Einmal editiert, zuletzt von Liane ()

  • Hi
    Liane schrieb:

    Zitat

    Wichtig ist eigentlich, dass es einen Grund dafür gibt.


    ein Bekannter (Bildregisseur beim HR) sagte zu diesem Thema: "Wenn es einen Grund für einen Effekt gibt, hast Du wahrscheinlich einen Fehler gemacht und willst denn jetzt vertuschen". In der Praxis habe ich festgestellt, daß er in den meisten Fällen recht hat. Da funktioniert ein harter Schnitt nicht, also versuche ich mit irgend einem Effekt diesen Mängel zu übertünschen. Da stimmt eine Farbfolge nicht, also mögele ich mich mit einer Blende drüber weg usw.
    Das bedeutet allerdings auch bei mir nicht, daß ich gar keine Blenden verwende, bin allerdings der Meinung es muß immer zuerst die gewünschte Wirkung (beim Zuschauer) klar sein und dann überlege ich, wie ich diese erzielen kann und dazu sind oft auch Effekte hilfreich.
    Effekte um der Effekte willen ist nur eine Demonstation nach dem Motto "ich habe aber das schönste Spielzeug".

  • Na ja, Wolfgang, dein Bekannter sollte sich mal an den eigenen Kopf oder wohl besser den der Kollegen fassen. In so manchen Beiträgen der verschiedenen Fernsehanstalten werden Übergangseffekte verwendet. Z.B. in den momentan so beliebten "Zoo-shows". Oder in Beiträgen von WISO oder FRONTAL etc.
    Nur harte Schnitte oder weiche Blenden sind da nicht drin.


    Gruß
    KDS

  • Nun ja, zeigt eigentlich nur, daß dort genau so diskutiert wird wie bei uns und wie Wiro schon schrieb, die Welt verändert sich und die Menschen der alten Schule werden weniger.
    Ich werde trotzdem Effekte sehr sehr sparsam einsetzen.

  • Zitat

    "Wenn es einen Grund für einen Effekt gibt, hast Du wahrscheinlich einen Fehler gemacht und willst denn jetzt vertuschen". In der Praxis habe ich festgestellt, daß er in den meisten Fällen recht hat.


    Fehler kann auf diese Art sicher auch "überblenden". Ich meinte aber eher inhaltliche Gründe. Deshalb habe ich auch ein paar Beispiele gebracht. In Fall 1 und 3 ist auch ein harter Schnitt in Ordnung, beim 2. eine weiche Blende okay. Warum sollte man aber nicht mal einen Effekt als Gag einbauen, wenn man das mag. :feixen:


    Wer das nicht mag, natürlich nicht, ist ja Geschmackssache.


    Viele liebe Grüsse
    Liane :hallo:

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

  • Ich filme meist 'ungeplant', d.h. meist auf Reisen, was mir gerade vor die Linse kommt. Ich versuche möglichst viel Material einzufangen und mach dann Zuhause das Beste draus. Da braucht es schon ab und zu ein paar Effekte und Tricks. Sei es eine Zeitlupe, um eine zu kurz geratene Szene zu strecken, Entwackler (falls ich mal schon wieder aufs Stativ verzichtet habe), Standbild, etc.
    Uebergänge mache ich auch meist hart oder mittels Ueberblendung. Bei Kapitelwechsel nehme ich normalerweise einen etwas heftigeren Uebergang (blättern, in Landkarte ein und ausblenden, um Weiterverlauf der Reisestrecke zu zeigen, etc.) aber auch meiste nur eine Sorte pro Film. Aber manchmal mache ich auch einen zusätzlichen Uebergang, wenn es gerade zum Film passt, z.B. erst eine Haustür und dann mit dem Tor-Uebergangseffekt ins Innere der Wohnung.
    Dann brauch ich ab und zu aber auch gestalterische Effekte, wie z.B. Bild in Bild um in einen Teil des Bildes hineinzuzoomen, oder so.
    Und dann habe ich sehr gute Freunde, die fast alle meine Filme anschauen und ab Tricks immer wieder begeistert sind. Für die (und für mich als Ausrede) baue ich dann ab und zu auch noch eine Spielerei ein.
    Ich finde, wenn man es nicht übertreibt, kann man schon mal zeigen, was man mit Hilfe der Technik so alles fertig bringt.


    Gruss
    Merlin


    PS. noch eine Frage an die absoluten Uebergangseffektgegner: Wie macht Ihr dann z.B. einen Zeitsprung? Auch hart, ohne Ueberblendung?