Frage zur Bildgröße

  • Hallo!


    Ja, das ist was ganz anderes. Die Ursachen des Rauschens bei Digitalbildern sind:


    1) Photonenrauschen: Bei herkömlichem Film ist die Kornanordnung zufällig, aber der Digicam-CCD-Sensor ist gleichmäßig aufgebaut. Die Lichtteilchen kommen aber zufallsverteilt an. Beim Film fällt dies nicht auf. Aber beim CCD-Chip erhält nicht jede Zelle beim Aufnehmen ein und des selben Bildes jedesmal gleich viele Photonen, ist also geringfügig zufallshell. Dieses Rauschen kann technisch nicht vermieden werden.
    2) Fixed Pattern Rauschen: Sowohl die CCDs als auch die Beschichtung der Farbfiltermaske unterliegen Toleranzen bei der Fertigung. Dies ist für jeden Sensor charakteristisch und wird technisch bei vielen Kameras mittels Rauschsubtraktion vermieden, d.h. von jedem Bild wird ein Korrekturbild abgezogen, eine Art Kalibrierungskorrektur.
    3) Thermisches Rauschen: Je wärmer der CCD-Chip, desto mehr rauscht er. Darum wird er z.B. mit Peltierelementen gekühlt und Chip-Wärmequellen weit weg angeordnet. Physikalisch kann das Silizium der Zellen die elektrische Ladung mit einer gewissen Sicherheit halten. Thermische Molekülschwingung verringert das Haltevermögen, die Ladung läßt sich nicht mehr so genau fixieren. Es sind praktisch nur dunkle Zellen betroffen. Eine kühle Kamera bedeutet also wenig T. R.
    4) Quantisierungsrauschen: Umwandeln des analogen CCD-Chip Signals in ein digitales erzeugt besonders an hellen Farbverläufen - z.B. Himmel, Haut - an Farbübergängen 'Gries' oder sogar Stufen.
    5) Komprimierungsrauschen: Es entsteht nur bei der JPEG-Wandlung der RAW-Daten. Nicht die berühmten JPEG-Artefakte und Mehrfachlinien, sondern eine gewisse Unruhe im Bild.


    Folglich dürften sich RAWs nicht von TIFFs unterscheiden, nur von JPEGs. Es ist beileibe nicht so, daß ein RAW genau das darstellt, was der Sensor 'gesehen' hat, denn der liefert nur ein Analogsignal, welches bereits ziemlich bearbeitet und gefiltert wird, bis daraus ein digitales RAW entsteht.


    Es wäre also interessant, die angesprochenen Bildunterschiede mal zu sehen. Ein kleiner Bildausschnitt mit Beschreibung, wie das Bild entstand und wie es bearbeitet wurde, wäre sinnvoll.


    Gruß,


    Ralf

  • ... kam mir doch gleich so bekannt vor.


    Der ganze Beitrag steht hier


    Da er von Ralf verfasst wurde, darf er das auch .... ;)


    Es ist in der Tat das Fixed-Pattern - Rauschen, was ich meinte. Auf die anderen Effekte hat man auch so gut wie keinen Einfluss, wenn man mal vom thermischen Rauschen absieht.


    MfG E.Z.

  • Zusammenfassend kann man also sagen:
    - wenn schon JPG-Speicherung, dann immer in der höchsten Qualitätsstufe (bei PSP unter Optionen zu finden)
    - am besten nur einmal (in der Kamera selbst) JPG, danach umsteigen auf verlustfreie Speicherung (BMP oder TIFF)
    - das RAW ist schon von der Qualität am Besten, aber sehr zeitaufwendig, da jedes Bild bearbeitet werden muss, um wirklich das Optimum rauszuholen. Ich machs nicht mehr. Für mich Normalotto reicht JPG, meistens.
    Gruß
    Gert

  • Jupp !


    Um es mal etwas krasser auszudrücken : RAW hat viel mit der persönlichen Selbstdarstellung zu tun : Es bringt nichts, aber es ist immer gut, wenn man sowas in einer Gruppe erwähnen kann.
    So etwas kenne ich auch aus anderen Bereichen. Beispiel :
    " Tja, ich arbeite unter Linux, das andere ist ja alles nur -clicki-bunti- "
    "Schöner Film, womit hats Du ihn geschnitten ? "
    "Premiere !"


    E.Z.

  • Na so krass ist es auch nicht. RAW bringt sehr wohl was. Gerade was Rauschen angeht, hat RAW klare Vorteile. Aber es ist was für Profis, die wikrlich das allerbeste rausholen müssen aus einer Aufnahme und sich auch die Zeit dafür nehmen.
    Es ist übrigens auch eine Frage der Präsentation der Bilder. Auf der Glotze ist es völlig wurscht, ob RAW oder JPEG, auf einem TFT (meiner 18 Zoll) ist es auch fast wurscht (minimale Unterschiede, auch nur bei wirklich einfarbigen Flächen), auf einem hochwertigen Röhrenbildschirm braucht man KEINE Lupe, um Unterschiede zu sehen.
    Gruß
    GertW

  • Ja, genau ! RAW's haben erheblich unruhigere einfarbige Flächen.
    Wie bereits vorher beschrieben, muss man danach eben die Prozeduren wiederholen, die sonst die Kamera automatisch übernähme.
    Deshalb lieber Tiff.
    Da ist das Fixed-Pattern-Rauschen schon 'rausgerechnet, weshalb der visuelle Eindruck wesentlich besser ist. Hier führt ein vermeintlich elitärer Ansatz zu nichts anderem als Mehrarbeit.


    E.Z.