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  • Hallo,
    bevor wir über das "Off" diskutieren einen kleinen Schritt zurück im Thread:


    "Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!"
    Dieser Spruch von MovieDet gefällt mir.
    Wenn man sich manchmal etwas kritisch über den Film eines Freundes, Bekannten oder Clubmitglieds äußert hört man oft die Antwort "Hauptsache, mir gefällt mein Film". Ich bezweifle diese Aussage und glaube, daß niemand einen Film herstellt, damit er "nur" einem selbst gefällt. Das Herzeigen, das Beobachten der Zuschauerreaktion, das Entgegennehmen des Beifalls sind die Ziele, die man als kreativer Mensch hat - nicht nur beim Filmen.


    Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, daß der obligatorische Beifall am Ende eines Films und das Lob der Verwandtschaft, daß der Film absolut "fernsehreif" sei, nicht immer so furchtbar ernst gemeint sind und eher eine Höflichkeitsfloskel darstellen. Wer sich deswegen gleich als begnadeter Regisseur fühlt, vergisst leicht, über den Tellerrand hinauszuschauen. Die Kritik in einem Club oder gar bei einem Wettbewerb sieht da oft ganz anders aus, und viele Dinge, die man bisher als "dramaturgische" Effekte benutzt hat, werden plötzlich als negativ, manchmal sogar als unpassend erkannt.


    Genau so wichtig wie die Beobachtung der Zuschauerreaktion beim eigenen Film halte ich deshalb das Beobachten meiner eigenen Reaktion beim Anschauen fremder Filme. Und immer dann, wenn ich das Gefühl habe, daß ich eine bestimmte Sequenz / einen bestimmten Effekt so nicht machen würde, habe ich wieder etwas dazugelernt. Anders herum natürlich auch : wenn mich ein Film fesselt, weil er eine spannende kleine Geschichte erzählt, dann überlege ich mir, warum das so ist - und habe ebenfalls wieder etwas dazugelernt.


    Ich seh schon - wir kommen immer wieder auf diese "kleine Geschichte" zurück, die man erzählen sollte.
    Aber jetzt wolten wir doch über das "Off" reden.
    @ Jörg: ehrlich gesagt - ich hasse Filme, die keinen Kommentar haben.
    Kommentare verbinden die Handlung im Film und machen die oft aus Verlegenheit eigebauten "Schwarzblenden" überflüssig.
    :dafür:
    Gruss Wiro

  • Vergessen wird in dieser Diskussion aber, daß die meisten eben Urlaub, Taufe, Hochzeit, Geburtstag, usw. (mich eingeschlossen) filmen, daraus einen Film machen um diese Ereignisse der familiären Nachwelt zu erhalten.


    Das kann natürlich bei Unbeteiligten kaum Interessse erzeugen!


    Ansonsten werden es klägliche Versuche, spielfilmähnliche Produkte zu erzeugen. Das geht meistens schief, ich erinnere mich noch an den Film von GüntherD, in dem er in Wien in verschiedenen Kneipen klassische Filmszenen nachgedreht hat. Sorry, aber das war einfach peinlich....


    Was geht sind Dokus. Da ist mir ein Schnipsel von Wiro in guter Erinnerung. Aber dafür braucht es wirklich Kreativität und Können. Das Equipment ist heute nicht mehr so wichtig, das hat sowieso fast jeder zu Hause, auch wenn es die Wenigsten ausreizen können.... :feixen:


    findet Würmel, der filmisch nicht so sehr kreativ ist.....

  • Mir geht es da eigentlich ähnlich. Schon aus Zeitgründen versuche ich da ein gesundes Mittelmaß zwischen „Kunst“ und „Handwerk“ zu finden. Wobei ich eher in Richtung „Handwerk“ tendiere. :D


    Wenn ich mich da noch an meine ersten Filme erinnere, von der unruhigen Kameraführung und den zu langen Einstellungen mal abgesehen, was habe ich da „herumgedoktert“ mit Effekten, Blenden, Musikuntermalung etc. Mit dem Ergebnis, dass die Aufnahmen ein Gähnen bei den Zuschauern erzeugte – und das schmerzte! Zudem wirkten manche Filme dann auch schnell kitschig. Einen Film muss ich mir immer wieder ansehen können.


    Gruß
    Josef

  • Hi,


    die Frage "Off-Sprecher, ja oder nein?" kann man einfach nicht pauschal beantworten.
    Es ist doch auch vom Inhalt des Filmes abhängig.
    Wenn Claudia und Simon heiraten, weiß jeder, der das Paar kennt, wie sie heißen.
    Wer sie nicht kennnt, wird sich auch wohl kaum den Film ansehen ;)


    Hier nun zu sagen: 'hier seht ihr Claudia', ist natürlich Blödsinn.
    Falls aber z.B. ein "Überraschungsgast" auftritt, vielleicht der EX von Claudia, sollte er schon vorgestellt werden.
    Soll man das nun per Texteinblendung realisieren (ich hoffe nicht!)? Oder ihn gar interviewen (Wer bist Du denn?, Stell Dich mal bitte vor.) *Fußnägelkräusel*


    Seht Euch doch auch mal Dokumentationen an, beispielsweise "Schätze der Welt, Erbe der Menschheit". Wie sollen derartige Projekte ohne Off-Kommentar auskommen?


    Happy day vom
    Tom

  • nabend,,
    ein Fehdehandschuh war das sicher nicht, wüsste auch nicht, womit ich das begründen sollte.
    Offenbar hab ich das trotz des Hinweises auf Stadt sowieso,Dom haumichmal nicht rübergebracht.
    Ich sprach nicht von Dokumentarfilmen, hier waren eher Urlaubsfilme etc gemeint. Da ist mir statt der leiernden Stimme des Filmemachers" und jetzt sind wir in" das Autobahnschild, mit Hinweis auf das nächste Ziel tausendmal lieber. Wenn dann noch die Musik passt..., hab mal zu dem ersten Baum, den mein damals 8 Jähriger im Urlaub gefällt hat, Dylans "working class hero" raufgepackt, die Axthiebe auf den Takt gelegt...
    the audience was tickled pink.


    Na ja Wiro, meine Meinung ist eher, der gute Film erklärt sich selbst. Wie viele Filme hast Du gesehen, in denen dann auch noch die Szenen
    vom Autor erklärt wurden? Nun kräuseln sich meine Nägel. Ich mach meine Filme für mich allein, ganz allein. Ob Ihrs mir abnehmt oder nicht. Manche werden niemals gezeigt, was hat es schon für Proteste gegeben, warum ist das nicht dabei, diese Szene fehlt Ich bringe in der Regel meine Stimmung rüber, meine Empfindungen an diesem Tag, an diesem Ort bei diesem Wetter. Mich interessiert die Meinung anderer zwar schon, ich werde den Deibel tun, Zugeständnisse zu machen. Davon macht man im Leben schon genug. Ich lese auch keine Abhandlung zum Thema, wer sagt mir denn, was richtig ist, hab keinen Eheberater gebraucht in den 30 Jahren, keine Fibel
    zum Umgang mit Menschen. Warum also zum Hobby ne Anleitung? Reicht schon, der Umgang mit Handbüchern und technischem Rüstzeug.
    Wollte die Schnipsel eines völlig versauten Ausfluges, schlechte Laune,
    keine Lust auf den Ort und, und, wegschmeißen. Bis zu dem Moment. wo mein Sohn das einzige dazu passende Stück durch die Schallwandler gejagt hat. Das waaaar meine Stimmung, das musste genau so umgesetzt werden. Meine Frau war schon mit dem NAW verbunden, der Alte schneidet auf Techno, 30 Sekunden Stakkato, 110 db. Jetzt gefällts ihr, und ist meine Lieblingsszene im Film.Denm einen oder anderen werden dabei die Haare zu Berge stehen, mal sehen, wie ichs in 5 Jahren sehe.
    Also, ich nehms in Kauf nicht zu gefallen, Beifall ist erwünscht nicht Sinn der Sache, schulterkopfende Bekannte kann ich einschätzen, in der Regel sind die allerdings die kritischsten.
    Die Arbeiten für Kunden verlangen viel mehr Aufmerksamkeit und Disziplin, bei eigenen Sachen darfs schon mal abgehen, ohne Firlefanz mit Überblendungen und lustigen Sprüchen, aber zum Beispiel mit "Boys of summer" von Ataris zu Bildern eines proppevollen Strandes und des überfüllten Parkplatzes....
    rockende Grüße Jörg

  • Hi,


    ja soooo kommen wir langsam auf einen Nenner.


    Klar ist es nervig, wenn zum 5. Mal der Eifelturm zu sehen ist und aus dem Offfffff tönt's monton: da rechts wieder der Eifeltum, Claudia und Sohn tummeln sich im Gewühl :kotz:


    Die Kunst besteht darin, dem Zuschauer ganz unterschwellig Informationen anzubieten, ihm zu zeigen, wo er ist.


    Blöd ist bloß, wenn Du in Las Vegas das Luxor filmst und jemand fragt: was, ihr wart in Ägypten, ich dachte USA war das Ziel.


    und-wegduck


    Tom

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von MovieDet
    „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!“


    Tjaja,.... und ganz genau so isses.
    Sicher ist man als "Hobbyfilmer" (in Anführungszeichen gesetzt, weil es nicht abwertend gemeint sein soll) nicht gezwungen auf seine Zielgruppe Rücksicht zu nehmen,.. sofern man selbst seine eigene Zielgruppe ist :wink:
    Möchte ich den Film aber doch vorführen, ist es sinnvoll einen Blick auf meine Zielgruppe zu werfen und ihre Wünsche und Belange zu kennen und zu berücksichtigen.


    Effekthascherei am Anfang und am Ende,.... ich weiß nicht....
    Und die Mitte?
    Am Anfang muss natürlich ein schöner Opener stehen der neugierig macht. Aber er darf nicht, wie MovieDet schon schreibt, mehr versprechen als hinterher im Film gehalten wird.
    Und auch das Ende sollte natürlich ebenfalls ein Highlight sein.
    Es hat seinen Grund und ist kein Zufall, dass in Hollywood ein gewisser "Happy-End-Zwang" herrscht.
    Das machen die nicht, weil die das so toll finden wenn alles in Friede Freude Eierkuchen endet, sondern weil schon sehr früh Untersuchungen gezeigt haben, dass der Zuschauer bei einer positiven Emotion am Ende des Filmes mit einem guten Gefühl aus dem Kino geht und dieses eine Gefühl sehr stark auch auf den ganzen Film reflektiert.
    So schnell gerät ein Film in Vergessenheit und das Urteil des Zuschauers wird nur noch aus den letzten Minuten gebildet (nun ja,... ist bei Wahlen auch nicht anders,.... was bei der Wahlentscheidung des Volkes zählt sind nicht mal die letzten Monate oder Wochen, nein es sind nur die letzten Tage, die oftmals das Urteil bestimmen, so sind wir Meschen eben)


    Aber ganz so einfach ist es dann auch nicht, zwischen Anfang und Ende darf natürlich auch nicht nur Schrott zu finden sein weil sonst der Zuschauer zum Ende hin keine Emotion mehr aufbauen kann,.... weil er gar nicht mehr da ist.... ob nun geistig abwesend oder gar physisch,....


    Da sind wir wieder bei den Spannungsbögen.
    Das muss ja keine knisternde Handlung sein,,... einfach nur ein Bild, das neugierig macht und Lust auf mehr reicht da schon.


    Aber natürlich ist es des Privatfilmers gutes und legitimes Recht, seinen Film nach seinen Wünschen und Vorstellungen zu kreieren.
    Und natürlich braucht man sich nicht an "Anleitungen" in Form von Vorgaben, Literatur usw. zu halten, keine Frage.
    Ein wenig anders sieht es aber schon aus, wenn der Film eben auch für andere gemacht wurde.
    Und hey,... wer gerne den Reitsport ausübt muss auch mal Reiten gelernt haben und hat sich nicht einfach aufs Pferd gesetzt. Auch da gibts gewisse Fertigkeiten, die als Grundlage vorhanden sein müssen,.. wie bei sehr sehr vielen anderen Hobbies auch :wink:.


    Und was den Off-Text angeht:
    Wenn man ihn zu nichts anderem benutzt, als den ohnehin schon zu sehenden Bildinhalt zu erklären,.... Autsch,... ganz böses Pfui,... dann kann ich dem Zuschauer auch gleich sagen, dass ich ihn für zu blöd halte den Bildinhalt selber zu deuten,.....
    Interessant wird der Off-Test durch z.B. besondere Zusatzinformationen, ohne dabei oberlehrerhaft zu wirken.
    Titel haben im Übrigen einen kleinen unerwünschten Nebeneffekt:
    Wenn meine visuelle Wahrnehmung in einem Film, also einem audiovisuellen Medium mit einen hohen Informationsgehalt auf ein derart statisches Objekt, mit einem extrem geringen Informationsgehalt gelenkt wird, kann ich in der Zeit die nötig ist diese Information aufzunehmen und zu verarbeiten auch den Film anhalten, denn was dahinter gerade passiert nimmt sowieso niemand mehr wahr.
    Also auch Titel sollten mit Bedacht verwendet werden.


    Viele Grüße,
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

    2 Mal editiert, zuletzt von its-magic ()

  • Zitat

    Interessant wird der Off-Test durch z.B. besondere Zusatzinformationen, ohne dabei oberlehrerhaft zu wirken.


    Da stimme ich voll zu, es geht beim Kommentar vor allem um die Zusatzinformationen. Bleiben wir gleich beim Reisefilm. Mal angenommen man besucht eine Ausgrabungsstätte. So richtig viel zu sehen ist eigentlich nicht, ein paar Steine, eine Treppe ... schöne Landschaft natürlich. Nachdem man Bücherstapel gewälzt hat (muss man nicht, mir macht das aber Spaß), findet man nicht mal irgendeine Rekonstruktionszeichnung. Einfach so durchlaufen lassen? Da fragt sich der Zuschauer ja schon, wo ist das, was soll das darstellen. Also kann man durch die Kommentar noch ein paar bunte Bilder in der Phantasie entstehen lassen, indem man z.B. dazu eine dramatische Sage erzählt, die genau h i e r stattgefunden haben soll.


    Ein guter Kommentar ist auf jeden Fall ein riesen Aufwand, den man noch nicht mal „sieht“. :rolleyes:


    Viele liebe Grüsse
    von Liane :hallo:



    P.S.

    Zitat

    ...sondern weil schon sehr früh Untersuchungen gezeigt haben, dass der Zuschauer bei einer positiven Emotion am Ende des Filmes mit einem guten Gefühl aus dem Kino geht und dieses eine Gefühl sehr stark auch auf den ganzen Film reflektiert.


    Stimmt, bei mir funktioniert's! :bigok:

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noël Coward)

  • Hallo vomHochrhein


    Prima, was für ein toller Erfahrungsaustausch zur Filmgestaltung in Gang gekommen ist. Möchte dan nicht abseits stehen und auch ein wenig dazu beitragen und meine Erfahrungen kundtun.Habe im letzten Jahr eine Kreuzfahrt in die Karibik unternommen und war wegen der schlechten Erfahrung mit der Bahn ein paar Tage früher nach Bremerhafen gefahren. Also Stadbesichtigung ,Hafenrundfahrt u.s. w. 4 Stunden Material waren nach Reiseende vorhanden. Habe mich schon währen der Reise gefragt , wie fängst du an, um alles unterzubringen??
    Bin dan auf die Idee gekommen, mit der Ankunft am Endziel , letztes Hotel auf Jamaika zu beginnen und einen Rückblick auf die Tour zu machen. Dadurch hatte ich die Möglichkeit auch die Bilder von Bremerhafen in den Film zu integrieren- Gesamtlaufzeit 48 Minuten.Dazu natürlich sparsamer Umgang mit Überblendungen- hautsächlich um Ortswechsel zu unterstützen. Wichtig für den Ton- ich habe immer einen MD-Recorder mit um genug ,,Atmo,, einzufangen ,auch wenn die Kamera mal nicht läuft - gaaaanz wichtig meine ich. Wie macht Ihr sowas?
    Die Verwandschaft hat zwar gestaunt , das das Ende am Filmanfang zu sehen ist , war aber dann sichtlich von dieser Lösung angetan.
    Übrigens, jetzt ist lange genug Abstand von der Tour, werde mir über den Winter das Material nochmals vornehmenmal sehn was dann rauskommt.



    Mit besten Grüssen
    Günther

    • Offizieller Beitrag

    Hi again,


    Zum Thema Urlaubsfilm z.B. fällt mir ein:
    So viele Filme ich schon gesehen habe,..... fast alle fingen mit dem Beginn der Reise und einem (meist auch schönen) Opener an....
    Wo auch sonst möchte man fragen,......
    Warum fängt eigentlich keiner beim Ende der Reise an?
    Kein Scherz.
    Warum nicht den Reisenden bereits wieder zu Hause im Gegenlicht als Schattenriss am Schreibtisch sitzend zeigen, ihm über die Schulter schauen während er sich die ersten Fotos ansieht, die Flugscheine sortiert und und und, zwischendurch einen Schwenk über den Fußboden und die dort stehende Couch, wo die Koffer offen stehen und die Klamotten halb ausgepackt liegen....
    Und schon habe ich einen wunderbaren Ansatz, über den ganzen Film hinweg eine Geschichte zu erzählen. Sogar direkt aus der "Ich Perspektive".
    Die Stimme kann den ganzen Film über mit ihren Erinnerungen begleiten, den roten Faden halten und herrliche Informationen geben.
    Und am Schluß gehts wieder zurück an den Schreibtisch. Person von vorne, lächelnd, sich auf den nächsten Urlaub freuend,.... Happy End....
    Und für den Off steht mir alles offen, ich kann informieren, Anekdoten erzählen, meine Gedanken einfließen lassen,.. denn "Ich" bin es ja, der die Geschichte erzählt.
    Just a suggestion,..... fiel mir gerade so ein.... :idee:


    Viele Grüße,
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
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    .
    :pilot:

  • Hallo Liane,


    aus Deinem Kommentar kann man ersehen, dass Du verstanden hast worum es geht. Weiter so.


    Hallo Jörg,


    ich respektiere natürlich Deine Meinung, aber erlaube mir bitte einige weitere Bemerkungen zum Thema.
    Nicht nur beim Film, sondern bei allen Dingen im Leben, die man vernünftig umsetzen möchte, ist die Bereitschaft zum Lernen einfach notwendig.


    Zitat: „Ein guter Film erklärt sich selbst“


    Ja, sehr schön. Wenn das nur so einfach wäre. Das ist schon eine hohe Kunst, an der so mancher guter Regisseur gescheitert ist. Wir als Amateur und Hobbyfilmer haben natürlich unsere Freiheiten, die wir auch ausnutzen sollten. Dazu gehört in erster Linie, die persönliche Betrachtungsweise eines Themas. Das macht doch gerade den Charme des Amateurfilms aus. Aber dennoch muss man das Handwerk erlernen, damit man den Film so gestalten kann, dass der Betrachter unsre Intention zum Thema auch versteht.
    Auch einem Familienfilm tut ein Schuss Kreativität gut. Oft ist es sogar schwieriger diese Filme ansehnlich zu gestalten, als z.B. ein Reisefilm, der schon mehr vom Bildmaterial hergibt.


    Das Schwerste an unserem Hobby war für mich, die Kritik anderer Filmer zu ertragen, hatte ich doch immer geglaubt in meinen Werken schon alles richtig zu machen. Erst als ich mich selbst der Kritik öffnete, und bereit war hinzu zu lernen, wurden meine Filme besser. Glaubt mir, was das angeht habe ich manch leidvolle Erfahrungen machen müssen, die aber meinem Hobby zu Gute kamen.


    Zitat:
    „Mich interessiert die Meinung anderer zwar schon, ich werde den Deibel tun, Zugeständnisse zu machen. Davon macht man im Leben schon genug. Ich lese auch keine Abhandlung zum Thema, wer sagt mir denn, was richtig ist, hab keinen Eheberater gebraucht in den 30 Jahren, keine Fibel
    zum Umgang mit Menschen. Warum also zum Hobby ne Anleitung? Reicht schon, der Umgang mit Handbüchern und technischem Rüstzeug.


    Lieber Jörg, da liegt ein Widerspruch: Wenn Du nur die Filme für Dich machst, dann brauchst Du auch nicht die Meinung von anderen.
    Aber nimm doch Mal nur einen Beispiel-Grundsatz aus der Grafik, das auch in der Fotografie Gültigkeit hat: Eine Diagonale von Links unten nach Rechts oben ist emotional positiv. Das muss man gelernt haben bzw. wissen, wenn man bei der Gestaltung einer grafischen Arbeit oder einem Foto eine positive Stimmung beim Betrachter bewirken will. Da ist eine Anleitung meist sehr hilfreich. Aber ok., jeder ist seines Glückes Schmied.


    Gruß Detlev

    Mehr Lust am Filmen -Sony A7RII + A7S + Fuji X-S10 + Pana FZ2000 + TZ101 + Leica CL + Leica D-Lux + HX99V+20V + YI4K

  • Hallo Markus.


    eine Rückblende auf das Erlebte ist eine gute Idee, die ich auch schon bei einigen sehr guten Reisefilmen gesehen habe. Rolf Hülsebusch aus Köln erinnerte sich in seinem Super8-Film an seine Spanienerlebnisse anhand der mitgebrachten Souveniers. Jedes Souvenier im Rückblick für ein bestimmtes Filmkapitel. Oder Michael Preis aus Dortmund, ein vielfach ausgezeichneter BDFA-Autor, nahm für seinen Film mit dem Titel „Indienbilder“ Fotos als Klammer. Oder bei seinem Vietnamfilm, da saß er bei Regen im Hotelzimmer in Saigon und erinnerte sich mittels Zeitungsausschnitte an seine Reiseerlebnisse. Dazu ein sehr gefühlvoll gesprochener, ganz persönlicher Kommentar. Das war alle Mal schöner als jede Voxtours-Produktion. Es macht schon Spaß seinem Film eine kleine kreative Idee mitzugeben.


    Gruß Detlev

    Mehr Lust am Filmen -Sony A7RII + A7S + Fuji X-S10 + Pana FZ2000 + TZ101 + Leica CL + Leica D-Lux + HX99V+20V + YI4K

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Detlev,
    hätt mich auch wahrlich sehr gewundert, wenn ich der erste mit dieser Idee gewesen wäre :wink:


    Aber schön zu sehen, dass es so tatsächlich gut ankommt.



    Viele Grüße,
    Marcus

    Kalorien sind die kleinen Tierchen, die im Kleiderschrank die Hosen enger machen. .


    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt.
    Der Beweis: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen
    .
    :pilot:

  • na klappt doch,
    herrliche Resonanz auf dieses Thema.
    Ich hatte geahnt, daß es schwer werden würde, in wenigen Sätzen eine
    Haltung rüberzubringen. Obwohl die Beiträge schon ordentliche Länge erreichen.
    Nächster Versuch:

    Zitat

    hätt mich auch wahrlich sehr gewundert, wenn ich der erste mit dieser Idee gewesen wäre


    Nach den vorletzten Treffen der Gruppe wurde festgestellt, daß sich viele Beiträge ähneln. Erfolg des privaten brainstorming: Zwei Beiträge des laufenden Jahres fingen von hinten an, absolut schlüssig gemacht, saubere
    Arbeit. Weitere 6 Leute spielten ebenfalls mit ähnlichen Gedanken, fanden aber keine Umsetzung.
    Hi Detlev,

    Zitat

    Nicht nur beim Film, sondern bei allen Dingen im Leben, die man vernünftig umsetzen möchte, ist die Bereitschaft zum Lernen einfach notwendig.


    das jaaaa, mit dem ich Dir zustimme müsste 245 a beinhalten. Das ist schon eine dogmatische Forderung, die ich an mich selbst stelle. Nur, ich nutze dazu keine Literatur wie" Richtiges Filmen in Null Komma Nix". Das ist schwer überzogen, ich hoffe die Tendenz wird deutlich. Ich mag keine synthetics, weder als Kleidung, noch beim Hobby.
    Zwangsweise verordneter Konsum von Vorabendserien im deutschen TV an drei Tagen führte zur Verweigerung der Nahrungsaufnahme. Die schreiben alle von den gleichen Quellen ab. Kreativität lernt man nicht aus Büchern,
    ich jedenfalls nicht. Und das meine ich mit Zugeständnissen. Ich werde mich hoffentlich nie am mainstream orientieren, ich komme auch so gut wie nie aus einem Premierekino, solltest Du in Berlin mal an einem Offkino vorbeikommen in dem ein Jarmusch oder Werke der Kaurismäkis läuft, lass uns um die Ecke nen Bier trinken gehen.

    Zitat

    Zitat: „Ein guter Film erklärt sich selbst“ Ja, sehr schön. Wenn das nur so einfach wäre


    Nein, das ist es wirklich nicht, aber anstreben werde ich es auch weiterhin.
    Nochmal zum Off:
    Bei einer dokumentarischen Analyse der Vorteile von rechtsdrehenden Makrokulturen in meinem Joghurt, benötige auch ich eine akustische
    Hilfestellung in Form eines Kommentars.
    Ich kriege allerdings Ausschlag bei den ewig wiederkehrenden Kommentaren wie. es wird zwei Minuten nachgespielt. Das dieser Unsinn
    jahrzehntelang von jedem, j e d e m Kommentator just zu dem Zeitpunkt ausgewürgt wird, in dem der Regisseur es optisch am Schirm umsetzt....
    und solche Kommentare nerven mich eben bei Privatfilmen. Tom hats weiter oben gut beschrieben.
    So, da ich nun eh schon Hornhaut an den Fingern habe, mich interessiert Eure Einstellung zu Euren Frühwerken, das in einem neuen Beitrag.
    Gruß Jörg

  • Hallo zusammen


    Was da alles in wenigen Stunden zusammengeschrieben wurde, schon beeindruckend :rolleyes:
    Sicher interessiert das Thema, aber wenn der Treads weiter so wild in alle Richtungen wächst bin ich schlicht überfordert diesem zu folgen. Ev. wäre es sinnvoll wenn ein Moderator diesem Tread eine minimale Struktur geben könnte, ohne dabei den kreativen Prozess allzusehr zu unterbinden.


    Mein einfacher Tip zum Off:
    Nur ergänzende Info in Off abgeben, die der Betrachter zum Verstehen benötig. Logische Folge: Nichts kommentieren was im Bild ersichtlich ist!


    Persönliche und 'öffentliche' Filme (Ferien/Familienfilm/etc.):
    Ich macht da vielmals 2 Versionen. Eine für die Insider, die andere für nicht Insider. Die zweite ist in der Regel viel kürzer. Z.B. arbeite ich aktuell einer Reportage über 2 Schulanlässe. Der Insiderfilm ist 70 Min lang, der andere 16 Min.


    Der 'Filmfisch' beginnt bei der Aufnahme zu stinken:
    Gerade bei Video fällt oft sehr viel Material an, aus dem aber nur dann ein guter Film entstehen kann, wenn bereits der/die Kamerafrau/mann einen minimalen rote Faden im Kopf hat (natürlich nur in Gedanken)! Dies gilt übrigens auch für Ferien- und Familienfilme.


    Gruss Erich

  • Zitat

    Original von Liane
    Ein guter Kommentar ist auf jeden Fall ein riesen Aufwand, den man noch nicht mal „sieht“


    So ist es.
    Ich behaupte aber mal, daß ein Film, der nur darauf ausgerichtet ist, daß man den Aufwand sieht, in aller Regel zu einer Effekthascherei ausartet - und genau das sollte man besser vermeiden.
    Gruss Wiro

    • Offizieller Beitrag

    Hi Erich


    Zitat

    ...wenn ein Moderator diesem Tread eine minimale Struktur geben könnte, ohne dabei den kreativen Prozess allzusehr zu unterbinden.

    Sorry, Erich, aber dazu bin ich nicht da. Immerhin kann man ja neue Themen eröffnen. Sonst müsste ich jeden Beitrag einzeln zerpflücken und dann bei den entsprechenden Thread-Titeln einordnen (und erst noch folgerichtig). Nee, dazu fehlt mir schlicht die Zeit.
    Obwohl Dein Vorschlag sicher gutgemeint ist. :bigok:


    Mit freundlichem Gruss
    Edi

  • Hallo Edi


    Sorry Edi, ich habe den Eindruck, dass du da eine versteckten Seitenhieb riechst. Dem ist nicht so, es ist sicher nicht dein Job dich hier als Redaktor zu betätigen. :bia:
    Ich war nur etwas erstaunt, was unter dem Tread 'Neuer Themenbereich' bereits alles für Details diskutiert wurden, die meiner Meinung nach mit dem Titel nicht unbedingt viel zu tun haben.
    Aber das ist ein Problem, das in allen Foren besteht und auf das von Moderatorenseite auch immer wieder hingewiesen wird.


    Gruss Erich

    • Offizieller Beitrag

    Hi Erich


    Nein, nein, ich hatte keinen Seitenhieb gerochen, keine Angst. :wink:


    Aber ich gebe Dir absolut Recht, das wird zu lang.
    SFK hat es gut vorgemacht, denn sie haben mal einen neuen Thread eröffnet.


    Einen solchen Anklang haben wir auch nicht erwartet. Aber offenbar haben wir in die richtige Richtung erweitert.


    Mit freundlichem Gruss
    Edi

  • Für mich ist das Filmen selbst ein grosses Problem.
    Ich müßte eigentlich viel mehr Zeit haben um ein Objekt richtig zu filmen, aber ich bin ja im Urlaub um Urlaub zu machen und nicht um zu filmen. So drängt meine Frau komm weiter und wieder sind die Aufnahmen nur 2. Wahl geworden.
    Wie löst ihr das Problem?

    Ulrich
    Hobby-Filmer
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